Dienstag, 16. März 2010

Portugal: Filipa Azevedo – Há dias assim


Nicht wenige Länder erhielten als „Begrüßung“ zum Einstieg in den Eurovisionszirkus einen letzten Platz, das war vor Portugal im Jahre 1964 schon Österreich und Monaco „geglückt“, zuletzt Tschechien und San Marino (jedoch eher unbemerkt in den Vorrunden). Portugal jedoch wurde gleich mit null Punkten abgestraft, was erst dreißig Jahre später Litauen widerfahren sollte. Und als ob dieser mißratene Einstieg ein böses Omen wäre, ist Portugal heute das Land, das am längsten auf seinen Sieg wartet. Nicht einmal ein Platz unter den ersten Fünf war den Lusitaniern vergönnt: Ein sechster Platz im Jahre 1996 bildet bis heute die einsame Spitze portugiesischer Plazierungen, die aber sogleich im Jahre darauf wieder mit einem Null-Punkte-Ergebnis relativiert wurde.
Jedoch scheint sich in den letzten Jahren das Blatt langsam zu wenden: Nach dem absoluten Tiefpunkt in musikalischer Hinsicht im Jahre 2006, als der Beitrag mit Fug und Recht „Coisas de nada“ (Nichtigkeiten) hieß, verpaßte Portugal im Jahr darauf mit einem zwar seichten, aber doch unverkennbar landestypischen Schlager nur um drei Punkte das Finale und zog dann endlich 2008 dort ein, unter einem Freudentränenausbruch der portugiesischen Kommentatorin. Auch letztes Jahr war ihnen der Finaleinzug vergönnt.
Ob sich der heurige Beitrag ebenfalls durchsetzen kann, ist hingegen noch offen. Die 18jährige Filipa Azevedo steht mit ihrer Ballade „Há dias assim“ (Es gibt solche Tage) in direkter Konkurrenz zum maltesischen Beitrag, wenngleich ihr Auftreten ungleich sicherer und bezirzender ist als das der Insulanerin. Nur das Lied selbst will irgendwie sich nicht so recht einprägen, es geht zwar hie und da immer einen Ton höher, aber einen richtigen Höhepunkt gibt es nicht, und nach drei Minuten ist es einfach aus – und vielleicht ist es für Portugal heuer auch wieder nach dem Semi vorbei…


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