Freitag, 28. April 2017

Hörtest 2017

Sooo, dann wollen wir doch mal gucken, ob die Komponistenklasse von 2017 ihre Hausis gemacht hat.

Nach dem ersten Hören im Ohr:

Keiner. Das scheint langsam zur Gewohnheit zu werden.


Nach dem zweiten Hören im Ohr:

Österreich
Spanien
Irland (!!!!!)
Italien (damit dürfte die Sache wohl wirklich gelaufen sein!)
Rumänien


Nach dem dritten Hören im Ohr:

Australien
Belgien
Weißrussland
Tschechien
Estland
Finnland
Kroatien
Malta
Niederlande
San Marino
Slowenien
Schweden


Durchgefallen:

Albanien
Armenien
Aserbaidschan
Bulgarien (tja.)
Schweiz
Zypern
Deutschland
Dänemark
Frankreich
Großbritannien
Georgien
Griechenland
Ungarn
Israel
Island
Litauen
Lettland
Moldawien
Mazedonien
Montenegro
Norwegen
Polen
Portugal (I'm sorry...)
Serbien
Ukraine


Herrschaften, das ist, mit Verlaub, ein absolutes Armutszeugnis. Bei einem Wettbewerb, wo es darauf ankommt, innerhalb von drei Minuten das Publikum einzufangen, muss alles stimmen! Auch der Song! Ihr habt genau DREI Chancen: Ein Auftritt, zwei Schnelldurchläufe! Und dann muss das sitzen!

Aber mir soll es egal sein, meine persönliche Top 5 (Italien, Österreich, Weißrussland, Finnland, Niederlande) hat den Hörtest teils geradezu bravourös bestanden. Da Italien den bei weitem eingängigsten Song im gesamten Feld geliefert hat, gehe ich davon aus, dass meine Serie auch in diesem Jahr hält. Es bleibt dabei: Wer gewinnen will, muss den Fabian'schen Hörtest bestehen!

(Okay, um fair zu bleiben: Für die Plätze dahinter ist der Hörtest egal. Ich hab regelmäßig Vizemeister, die es nicht geschafft haben. Nur der Sieger darf nicht durchfallen.)

Italy for da win!

Montag, 17. April 2017

Die Eurovisionsklasse 2017 - Ein erstes Fazit

So, nach knapp vier Stunden Dauerbeschallung tut die Stille gerade recht wohl. Es ist kein schlechter Jahrgang, der uns da präsentiert wird. Italien ist natürlich herausragend und wird, wenn Francesco nicht von der Bühne in Kiew weggehalten wird, haushoch gewinnen. Aber auch viele der anderen haben sich richtig viel Mühe gegeben, mal was anderes zu schicken. Es gefällt mir nicht immer, aber es ist immer unbedingst zu begrüßen.

Was bleibt noch festzuhalten?

- Die Semis sind beide Metzel-Semis. Sehr ausgeglichen. Das war in den letzten Jahren schon klarer, da wird die Tagesform entscheiden.

- Mehr Landessprache wär schön gewesen. Leider wurden meine Hoffnungen nach dem zweisprachigen Siegerlied aus dem letzten Jahr da enttäuscht. Nun ja. Vielleicht wird es nächstes Jahr besser.

- Die 4-Chord-Songs halten sich in Grenzen. Gut so.

- Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass die Songs insgesamt melodischer daherkommen als noch in den Vorjahren. Auch ist nicht mehr alles in Moll. Alles unbedingt zu begrüßen.

- Ich bin komplett ohne Äppelwein ausgekommen, obwohl ich eine Pulle im Kühlschrank hatte. Aber jetzt hab ich mir die Pulle verdient, aber sowas von!

- Wie immer geht ein großer Dank an die beiden besten Eurovisionswebseiten von allen, nämlich den Prinzblog und aufrechtgehn.de, die mir wie immer superzuverlässig die Videos geliefert haben.

- Ein weiterer Dank geht an den mitschauenden Nachwuchs, der das ganze außerordentlich kurzweilig zu kommentieren wusste.

- Und last but not least: Ein ganz großer Dank an alle, die immer mal wieder hier reinschauen und unsere Ergüsse lesen! Schön, dass es Euch gibt!

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 7

Spanien – Manel Navarro – Do it for your Lover

Bekanntlich gab es ja bei der spanischen VE einen Skandal, weil die Jury Manel gegen den erklärten Publikumswillen durchdrückte. Sooo schlimm ist der Song aber nun auch wieder nicht. Nur die Effekte gegen Ende des Refrains machen da ganze ein wenig kaputt. Und das Gejodel sollte er auch lassen. Ich sehe allerdings für Kiew schwarz, weil die Spanier in den letzten Jahren schon öfter mit ihren hochgejubelten Beiträgen auf die Nase geflogen sind. Wie wird das wohl einem Beitrag ergehen, der im eigenen Land schon so einen schweren Stand hat? Manel wäre aber nach dem ganzen Zirkus zuhause wenigstens zu wünschen, dass er nicht letzter wird.
Chancen auf die Top Ten: Keine.
Madrid 2018: Ohne Worte.
6/10


Frankreich – Alma – Requiem

Wenn ich mich richtig erinnere, ist ein Requiem doch eigentlich eine Messe für Verstorbene. Dafür kommt die gute Alma in ihrem Clip aber recht fröhlich daher. Auch wird getanzt, wenn auch nicht auf Gräbern. Nicht ganz so furios wie der wunderbare Vorjahresbeitrag, aber sehr modern und wird auch gut abschneiden.
Chancen auf die Top Ten: Aber ja!
Paris 2018: Das glaub ich nicht. Wenn Amir es nicht geschafft hat, schafft sie es auch nicht.
7/10


Großbritannien – Lucie Jones – Never give up on you

Lucie von Lippenstift bis Unterkante Saum in Weinrot mit passender Tönung auf dem Kopf. Singen kann sie, diesen Anfang mit der spärlichen Musikbegleitung muss man so auch erstmal hinkriegen. Sie singt so, wie ich das von jemandem erwarte, der unter die letzten sechs einer Castingshow gekommen ist. Is halt en Ballädsche, das mich nicht erreicht und von dem ich mich die ganze Zeit frage, wann es denn endlich losgeht. Wenn man da im letzten Teil noch ein bisschen Wumms reinbringt, würde mich das auch abholen. Lucie hat zwar in der VE um ihr Leben gesungen, aber was nützt einem das, wenn das Lied nicht mehr hergibt?
Chancen auf die Top Ten: Ach geh doch weg. Was das Mutterland des Pop uns seit einiger Zeit zumutet, geht auf keine Kuhhaut.
London 2018: Tower, Big Ben, London Eye. Kein Jurowischen.
6/10


Ukraine – O. Torvald – Time

Ich muss mich bei diesem Beitrag zwingen, die ganzen Begleitumstände außer acht zu lassen und mih nur auf den Act zu konzentrieren. Eine Menge Radau und maskenbildnerische Höchstleistungen (die LED-Uhren auf der Brust!). Würde dieser Beitrag aus Slowenien oder au Finnland kommen, würde ich es lieben. Es kommt aber aus der Ukraine. Trotzdem wird das Beuteschema der Frau F. natürlich trefflich bedient, und ich bin gespannt, was sie im Mai noch draufsetzen. Bei der Ukraine weiß man ja, dass man inszenatorische Höchstleistungen zu erwarten hat.
Chancen auf die Top Ten: Es ist die Ukraine! Natürlich!
Kiew 2018: Nein. Und auch hoffentlich in den nächsten hundert Jahren nicht mehr.
8/10 (weniger geht nicht)


Italien – Francesco Gabbani – Occidentali's Karma

Ladies and Gentlemen, I proudly present you the winner of the Eurovision Song Contest 2017.
11/10


Deutschland – Levina – Perfect Life

Levina war sicherlich die beste Performerin und Sängerin der deutschen Vorentscheidung, aber ich hätte mir gewünscht, dass man ihr einen besseren Song gibt. Der Remix ist zwar besser als das Heavytones-Arrangement, aber der vom NDR angekündigte ganz große Wurf ist das leider nicht. Ich denke aber, dass sie nicht Letzte wird. Alles weitere habe ich ja in meiner Besprechung der deutschen VE schon geschrieben. Bleibt nur noch, Levina viel Spaß und eine tolle Zeit in Kiew zu wünschen. Und vielleicht sorgt sie ja für eine Überraschung?
Chancen auf die Top Ten: Ach Leute. Wir sind ja schon froh, wenn es die Top 25 wird.
Berlin 2018: Meint Ihr, der Flughafen ist dann fertig?
6/10

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 6

13 Schweiz – Timebelle – Apollo

Der Schweizer Beitrag war ja neben dem deutschen der einzige Beitrag, den ich mir vorher angeschaut hatte. Ich hab aber alles wieder vergessen. Wenn ich mich erinnere, war das in der Entscheidungsshow der Einäugige unter den Blinden. Und genauso kommt es jetzt auch rüber. Nix Besonderes, aber ganz solides Handwerk in den berühmten vier Akkorden. Die Startnummer meint es gut mit den Schweizern.
Chancen aufs Finale: Könnte knapp klappen.
Zürich 2018: Ach was.
7/10


14 Weißrussland – NAVI Band – Historiya majho zyccia

Die Weißrussen ENDLICH mal in Landessprache! Das kann ich aber nicht schlechtheißen! Das freut mich! Und obendrein wird die volle Folklore ausgepackt. Rhythmische Finessen, die Mickymaus und der Wuschelkopf (Zitat vom Nachwuchs) haben mächtig Spaß auf der Bühne, und das ganze holt mich sofort ab. Ich weiß, es ist nicht p.c., weißrussische Beiträge überhaupt nur ansatzweise zu mögen, aber das da ist: TOLL! Endlich mal ein bisschen Äktschen im Song! Bester weißrussischer Beitrag ever!
Chancen aufs Finale: Oh ja bitte! Wenn es das nicht schafft, darf es vieles andere auch nicht schaffen!
Minsk 2018: Das traut sich Europa niemals!
10/10 (werd ich jetzt geschmäht deswegen?)


15 Bulgarien – Kristian Kostov – Beautiful mess

Der erste Teilnehmer mit einer Zwei vorne im Geburtsjahr. Ich fühle mich steinalt. Und niedlich ist der Knabe! Die Bulgaren werden nach Polis tollem Ergebnis jetzt endgültig übermütig, dabei wollten sie doch mal das Eurovisionskatastrophenland Nummer 1 sein. Aber das haben sie wohl endgültig an San Marino abgegeben. Aktuell stehen sie an zweiter Stelle bei den Bookies, und ganz ehrlich: Ich frage mich gerade ein ganz winzig kleines bisschen warum. Kristian ist süß und kann gut singen, keine Frage, Welpenschutz genießt er auch, aber das Lied ist mir für einen Top-Favoriten ein bisschen zu dünn. Aber vielleicht liegt es nur daran, dass ich hier nur das Lyric-Video ohne bewegte Bilder gesehen habe. Den Bulgaren wäre natürlich eine tolle Platzierung unbedingst zu gönnen.
Chancen aufs Finale: Sicher drin.
Sofia 2018: Ich seh es nicht, andere schon.
7/10


16 Litauen – Fusedmarc – Rain of revolution

Huch?! Dutt jetzt auch bei Frauen? Und welche Sprache ist das? Nette Effekte, aber die Lady mit dem Dutt zickt ja mehr als das sie singt. Die macht mir Angst. Die verzieht das Gesicht so komisch. Und ich frage mich unwillkürlich, was man geraucht / geschnupft / gespritzt haben muss, um so aus der Wäsche zu gucken. Wärgs. Sagen wir mal so: Wenn Litauen danebengreift, dann greifen sie gleich richtig daneben. 
Chancen aufs Finale: Wenn es Gerechtigkeit gibt, keine.
Vilnius 2018: Ach geh weg.
0/10


17 Estland – Koit Toome & Laura – Verona

Koit hat mich ja damals vor 19 Jahren mit "Mere lapsed" völlig verzückt. Laura hätte ich niemals als Mitglied der gruseligen Suntribe von 2005 erkannt. In ihrem Fall ist das auch besser so. In diesem Jahr ist mal wieder Sven Lohmus dran mit dem Songwriting, aber das hier ist sicherlich nicht sein allerstärkster Wurf. Laura und Koit singen, was die Lungen hergeben. Ich weiß nicht, ob "Verona" auf eine Romeo-und-Julia-Story abzielt. Aber die kaufe ich den beiden leider nicht so richtig ab. Schade.
Chancen aufs Finale: Könnte dank der großen Namen und der Startnummer knapp reichen.
Tallinn 2018: Nein
7/10


18 Israel – Imri – I feel alive

Israel hat sich nach langer langer Durststrecke in den letzten beiden Jahren ja wieder berappelt und schickt den diesjährigen männlichen Eye Candy Nummer 1 auf die Bühne. Der Song ist ein guter Abschluss des zweiten Semis, hat das typisch israelische "Hurra, wir leben noch" in abgewandelter Form zum Thema, wenn ich den Text richtig verstehe und darüberhinaus viel vom Spirit von "Golden Boy". Und so ähnlich wird er sich auch platzieren, wenn nicht, dank der Startnummer, sogar noch besser.
Chancen aufs Finale: Ja aber sicher.
Jerusalem 2018:Dafür wird es nicht reichen, die Top Ten ist aber in Reichweite
8/10

Oh, schon wieder ein Semi rum. Im Finale sehen wir aus diesem Semi wieder:

Serbien
Österreich (da leg ich mich jetzt fest!!!)
Rumänien
Niederlande
Dänemark
Norwegen
Weißrussland
Bulgarien
Estland
Israel

(Puh, schon wieder so viele Grenzfälle)

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 5

7 Ungarn – Joci Papai – Origo

Landessprache! LANDESSPRACHE! Allein schon dafür TAUSEND DANK, liebe Ungarn! Ich hatte es kaum noch zu hoffen gewagt. Aber darüberhinaus haben wir hier mal wieder einen Hochrisikobeitrag am Start: Gejaule, dieses Mal von einem Kerl mit Dutt (wann geht diese Mode eigentlich endlich vorbei?!?), folkloristische Elemente, die mir aber ganz gut gefallen, und jetzt auch noch ein Rap. Bunte Wundertüte. Na ja, irgendwer muss ja die Wundertüte geben, wo die Bosnier dieses Jahr nicht da sind. Ich versteh kein Wort von dem, was der Herr da rappt. Aber es muss ganz ganz GANZ arg wichtig sein. Nun ja. Egal, wie man zu solchen Beiträgen steht: Sie bereichern auf jeden Fall das Menü.
Chancen aufs Finale: Marginal. Ich glaubs eher nicht.
Budapest 2018: Niemalsnicht.
5/10 (normalerweise weniger, aber weil wegen Landessprache und ungewöhnlich und so)


8 Dänemark – Anja – Where I am

Bei dänischen Beiträgen bin ich ja grundsätzlich immer sofort in Hab-Acht-Stellung. Außer "Believe again" (ja, ich weiß. Alle hassen das außer mir) gefällt mir nämlich aus Dänemark so ungefähr nix. In diesem Jahr ist es nicht ganz so unerträglich wie sonst immer. Anja ist eine kompetente Performerin und hat auch sichtlich Spaß auf der Bühne. Der Song? Na ja. Versatzstück halt. Geht schlimmer. Geht aber auch besser.
Chancen aufs Finale: Nach zwei Rausschmissen könnte es dieses Jahr wieder knapp reichen.
Kopenhagen 2018: Neej.
6/10


9 Irland – Brendan Murray – Dying to try

"Irischer Harry Potter" - "Trying to die" - uff. Danke, aufrechtgehn.de! Ein Büblein singt sich mit hoher Stimme durch ein Ballädchen im Dreivierteltakt, das durch den Beat wohl wuchtig daherkommen soll (das Ballädchen, nicht das Büblein), aber dennoch ein Ballädchen bleibt. Mann, der kommt ja mit der Bruststimme höher als ich! Hatte der schon Stimmbruch? Iren, habt Ihr nach den sieben Siegen immer noch keine Kohle auf dem Konto? Oder was versprecht Ihr Euch hiervon?
Chancen aufs Finale: Wenn, dann nur knapp. Aus Mitleid. Wegen dem Welpenbonus.
Dublin 2018: Eher holt Schweden Sieg Nummer 7.
5/10


10 San Marino – Jimmie & Valentina – Spirit of the night

The Dream Team is Back! Welcome back, Ralphie und Valentina! Damit es nicht so auffällt, haben sie der Valentina noch einen Kerl mit an die Seite gegeben. Und so viele offene Fragen:
Haben sie das echt im P1 gedreht?!
Ist der Jimmie die Reinkarnation von Michael Ballack?
Ist dieser Song die Essenz des Siegelschen Schaffens der letzten 20 Jahre?
Ach, irgendwie muss man das ja mögen. Und diese Beharrlichkeit ist ja irgendwie auch wieder cool. Jedenfalls würde mir was fehlen, wenn Ralphie irgendwann das ganze an den Nagel hängt.
Prädikat GUILTY PLEASURE. Hoch siebenundelfzig.
Chancen aufs Finale: Hahaha, das wärs! Ich würd mich kringelig lachen.
Serravalle 2018: Ach was denn.
7/10 (jawohl! Und dazu steh ich!)
(PS: Meine Kinder sind grad aufgestanden, um zu tanzen!!!)


11 Kroatien – Jacques Houdek – My friend

Englisch und Italienisch! Ich hab ja im Vorfeld schon so einiges über diesen Beitrag gehört, aber diese Zweisprachigkeit nimmt mich sehr für ihn ein. Wir hören ein hohes Stimmchen auf Englisch und einen italienischen Knödelix (ich glaube, auf italienisch muss man einfach knödeln). Das Video gibt leider nicht viel her, aber das ist... das ist... das ist GEIL. Mi piace. Mal gucken, ob ich das noch revidiere.
Chancen aufs Finale: Kann gut gehen, kann aber auch total in die Hose gehen.
Zagreb 2018: So mutig ist Europa nicht.
8/10


12 Norwegen – JOWST – Grab the moment

Mit dem norwegischen Beitrag bin ich aus Prinzip über Kreuz. Ich bin ja erklärter Fan von Radau im allgemeinen und von Wig Wam im besonderen, so dass ich NATÜRLICH Ammunition in Kiew sehen wollte (da kennt Age Sten Nielsen sich ja auch schon aus, und "Wrecking Crew" finde ich NOCH besser als "In my dreams", das sich immer noch in meiner All-Time-Top3 hält). Aber nee. Statt dessen kriege ich eine zumindest für meine Begriffe strunzlangweilige Dance-Nummer vorgesetzt, der ich ohne dieses "Das wär Ihr Preis gewesen"-Gefühl etwas weniger übel gesonnen wäre. Brauch ich nicht. Sind zwar ein paar interessante Ideen drin, aber: Brauch ich nicht.
Chancen aufs Finale: Wird wohl.
Oslo 2018: Wird nicht.
5/10 (nach Überredung durch meine Kinder. Wrecking Crew hätte 12 gekriegt)

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 4

Weiter gehts mit dem zweiten Semi:


1 Serbien – Tijana – In too deep

Schöne Frau, starke Stimme, sehr schön melodischer Song. Der Dubstep gefällt mir nicht ganz so, das hätte noch ein bisschen mehr reindonnern können. Ein bisschen mehr Tempo hätte da auch nix geschadet. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Die Serben zeigen auch in diesem Jahr wieder, wer auf dem Balkan Chef im Ring ist. 
Chancen aufs Finale: Das ist hundertpro drin.
Belgrad 2018: Das wird nicht reichen.
8/10


2 Österreich – Nathan Trent – Keep running

Auf diesen Beitrag war ich natürlich besonders gespannt. Nathan kenne ich ja noch vom Speeddating beim NDR. Nach allem, was man vom EiC und weiteren Events gehört hat, ist der hinreißend hübsche Nathan ein sehr guter Performer und hat dort wohl richtig abgeräumt. Wenn er das so auch in Kiew auf die Bühne bringt, ist zumindest mal eine dicke Überraschung drin. Sein entspannter, chilliger Song hebt sich nämlich meilenweit vom Rest des Feldes ab und wird hoffentlich nicht das gleiche Schicksal erleiden wie der letzte chillige Song aus Österreich. Meineeine ist jedenfalls entzückt und vergibt die erste ZEHN des Abends!
Chancen aufs Finale: Wehe! Wehe! Wehe! Wehe wenn Ihr den im Semi verhungern lasst!
Wien 2018: Es wäre so geil... aber es wird leider nicht passieren.
10/10


3 Mazedonien – Jana Burceska – Dance alone

Hier ist es wirklich schade, dass ich keinen Live-Auftritt habe. Man sieht nämlich von Jana nicht allzuviel im Video, so dass ich mir eigentlich überhaupt kein Bild machen kann. Das Lied geht ein bisschen in die Richtung von "To the sky" von Tijana und ist ansonsten nicht muh und nicht mäh. Und Beiträge, die nicht muh und nicht mäh sind und dann noch den Semi-Todesslot haben, habens im Semi zumindest mal nicht einfach.
Chancen aufs Finale: auch wenn es überall recht gut gehandelt wird: Grenzwertig.
Skopje 2018: Auch nicht.
5/10


4 Malta – Claudia Faniello – Breathlessly

Da hat sie es nun so oft versucht, die gute Claudia, und dann kommt sie mit diesem Breitwandschlonz daher. Der stellt zwar ihre Stimme ganz gut raus. Ich fühle mich gerade fatal an "I evighet" von Bettan erinnert (minus Panflöten, versteht sich). Und wer weiß, wie sehr ich Norrje 1996 hasse, der kann sich denken, dass mich das hier auch nicht erreicht. Es steckt auch noch ein bisschen Möchtegern-Power-Of-Love (von Jennifer Rush, leider nicht von Huey Lewis) drin. Nee, Claudia. Nee nee nee. Dir wirds genauso gehen wie weiland Olivia Lewis.
Chancen aufs Finale: Puh.
Valletta 2018: Glaubse doch selbs nich.
4/10


5 Rumänien – Alex Florea & Ilinca – Yodel it!

Pruuust. Und schon ist die Malteserin vergessen. Man kann ja den Rumänen so einiges vorwerfen, was die Zahlungsmoral angeht, aber ganz bestimmt nicht, dass sie uns langweilen. Die beiden haben Mordsspaß auf der Bühne, sind sich für nix fies und jodeln, was die Stimmbänder hergeben. So bescheuert, dass es schon wieder richtig gut ist!
Chancen aufs Finale: Haushohe, trotz der frühen Startnummer
Bukarest 2018: Dazu ist es zu abgefahren, aber ich glaube an eine Top-Ten-Platzierung
8/10 (wie gesagt: So doof, dass es schon wieder gut ist. Und ich liebe flache Unterhaltung ;-) )


6 Niederlande – OG3NE – Lights and Shadows

Genau wie die Belgier norden sich auch die Holländer allmählich wieder ein, wenn man von 2015 mal absieht. Das hier hebt sich von den jodelnden Rumänen maximal möglich ab. So mehrstimmige Chorsätze sind ja immer ein bisschen gefährlich, aber wenn die drei lekker meisjes das am Abend der Abende SO auf die Bühne bringen, wird das bestechend schön. Das braucht auch gar nicht viel Zirkus drumherum. Wenn man die Schönheit von Songs und Stimmen wirken lässt, müsste das eigentlich durchstarten.
Chancen aufs Finale: Aber hallo!
Amsterdam 2018: So weit ist Europa immer noch nicht. Demnächst dann!
9/10

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 3

13 Island – Svala – Paper

("Söngelwackelpien")
Ach Island. Nachdem Du zehn Jahre lang den Turbo drin hattest und uns endsgeile Beiträge präsentiert hast, bist Du seit drei Jahren von der Rolle. Okay, Gretas Ausscheiden letztes Jahr war eine der größten Ungerechtigkeiten der Eurovisionsgeschichte. Aber dieses Jahr werdet Ihr Euer Ausscheiden redlich verdient haben. Es gibt außer Svalas Quadratlatschen nicht einen einzigen Grund, für diesen Beitrag anzurufen. Und die Epileptiker sollten gleich direkt mal ausmachen.
Chancen aufs Finale: Nein.
Reykjavik 2018: Leider auch nein.
2/10


14 Tschechien – Martina Barta – My turn

Sehr interessante Stimmfarbe und nach der anstrengenden Isländerin eine echte Erholung. Es ist doch schön, wenn jemand einfach nur SINGT, vor allem, wenn da so eine schöne Stimme in der Kehle drin wohnt. Und das Lied gefällt mir auch richtig gut. Tschechen, Ihr werdet doch wohl nicht zum zweiten Mal in Folge ins Finale einziehen? Wo kommen wir da hin?
Chancen aufs Finale: Definitiv.
Prag 2018: Das wird natürlich nicht reichen, aber es wird, wenn alles so läuft, wie es soll, das beste tschechische Eurovisionsergebnis werden.
8/10


15 Zypern – Hovig – Gravity

Hovig, Armenier in zyprischen Diensten, liefert uns hier dann wieder das totale Kontrastprogramm. Das klingt nach Radau, jetzt müsste es nur noch schneller sein, dann wärs richtig gut. Eigentlich gar nicht so viel anders als manches andere, was ich heute gehört habe, aber trotzdem gefällt mir das viel besser als zB Aserbaidschan. Ich weiß nicht, wie gut er live ist, aber das ist einer der Songs, wo es nicht wirklich darauf ankommt. Auch hier wirds wieder sehr darauf ankommen, wie das ganze inszeniert wird, das Lied bietet da jede Menge Möglichkeiten.
Chancen aufs Finale: Das müsste eigentlich locker reichen.
Nikosia 2018: Nein.
7/10


16 Armenien – Artsvik – Fly with me

Hovigs Landsmännin Artsvik hat leider auch keinen Liveauftritt, dafür ein Video mit einer noch seltsameren Frisur als der Montenegriner - and that is saying something. Die Bewegungen im Video erinnern mich mehr an das, was Crystal im Video zu "Hív a végtelen" gemacht haben, aber das Lied kann da leider nicht mithalten. Es ist halt typisch Armenien. Nach den relativ guten (2015) bis herausragenden (2014, 2016) Beiträgen back to the roots. Ich will die roots nicht. Und irgendwie kommt der Song auch nicht so wirklich aus dem Quark. Man wartet auf den Höhepunkt, aber der kommt leider nicht.
Chancen aufs Finale: Um nicht ins Finale zu kommen, ist es nicht schlecht genug
Eriwan 2018: Nein
3/10


17 Slowenien – Omar Naber – On my way

Der Mann, der schon mit dem genialen "Stop" im Metzelsemi von 2005 das Nachsehen hatte, singt in diesem Jahr einen Breitwandschlonz vor dem Herrn. Die schwarz-weiße Kameraführung ist doch eigentlich ein estnisches Patent, und so ganz passend finde ich den Song für Omar nicht. Er macht das zugegebenermaßen großartig, schnuckelig ist er auch immer noch, aber irgendwie finde ich, dass der brettharte zweite Teil von "Stop" viel, viel besser zu ihm gepasst hat...
Chancen aufs Finale: Ganz unten bei allen Bookies, ganz draußen bei allen Prognosen. Ich glaube, so weg vom Fenster ist der aber gar nicht.
Ljubljana 2018: Leider auch dieses Jahr wieder nicht.
7/10


18 Lettland – Trianas Parks – Line

("Suppennova")
Lettland dieses Jahr mal ohne Aminata - und Leute, bei dem Make-up müsst Ihr aber sicherstellen, dass das mit dem Schwarzlicht in Kiew auch funktioniert. Ansonsten fährt man die gleiche Schiene wie in den letzten beiden Jahren. Allerdings ist der Song bei weitem nicht so stark wie die beiden Würfe von Aminata. Wenn jemand diese Art Sound nicht mag, wird er auch hiervon nicht bekehrt, aber mich erreicht das durchaus. Sicherlich einer der stärkeren Songs dieses Semis.
Chancen aufs Finale: Ganz sicher drin.
Riga 2018: Nope
7/10

Das wars mit dem ersten Semi. Und von den Kombattanten sehen wir im Finale wieder:

Schweden
Australien
Belgien
Finnland
Aserbaidschan
Portugal
Griechenland
Moldawien
Tschechien
Zypern
Armenien
Lettland

Oh. Das sind zwei zuviel. Rein gefühlsmäßig würde ich Aserbaidschan rausschmeißen, aber ich fürchte, es wird dann doch die Finnen schrägen :-( Und... hm.... Puh. Möglicherweise Moldawien. Ich hoffe, dass ich insbesondere im ersten Falle Unrecht behalte. Ich hasse dieses Semi schon jetzt.

(Die beiden eingeklammerten Bemerkungen vor Island und Lettland sind übrigens Verleser meiner Kinder. Ihr könnt ja mal raten, was das eigentlich heißen sollte)

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 2

7 Finnland – Norma John – Blackbird

Die Finnen präsentieren uns in diesem eine extrem düstere Ballade, und Norma ist passenderweise auch als Schwarze Witwe verkleidet. Aber jetzt werde ich bösartig, und das hat sie nicht verdient. Das Lied gefällt mir nämlich sehr sehr gut und wird in Kiev mit Sicherheit seine Liebhaber finden. Der zauberhafte Zwischenteil tut ein übriges. Das haut bei mir voll rein. Mir steht gerade echt das Wasser in den Augen, und das passiert mir sonst beim ersten Hören so gut wie nie. Eine sehr zurückgenommene Präsentation, dann einfach Norma und ihre Stimme wirken lassen, viel Trockeneis, und das Finale ist geritzt, würde ich sagen.
Chancen aufs Finale: Ja.
Helsinki 2018: Dafür wird es nicht reichen. Aber bitte in die Top Ten.
9/10


8 Aserbaidschan – DiHaj – Skeletons

Wenn man schon ein Lied hat, das "Skeletons" heißt, dann muss die Sängerin wenigstens auch optisch herausgefordert sein, dachte man sich in Azedaze. Mal was anderes für ein Land, das sonst immer Azerbaijan's Next Top Model auflaufen lässt, egal ob das Model singen kann oder nicht. Die hier kann einigermaßen singen (ob sie es live kann, weiß ich aber nicht). Der Song? Same procedure as every year. Und ist der erste aserbaidschanische Song, mit dem ich wirklich überhaupt gar nix anfangen kann.
Chancen aufs Finale: Es ist Aserbaidschan. Bei jedem anderen Land hätte ich gesagt, das fliegt raus.
Baku 2018: Nein.
2/10


9 Portugal – Salvador Sobral – Amar pelos dois

Portugal stand wahrscheinlich in seiner Geschichte noch nie so hoch bei den Bookies wie im Moment. Das Erstaunliche ist, WOMIT sie so hoch im Kurs stehen. Der Beitrag schert sich nämlich einen Dreck um alles, was gerade in ist - und kommt damit durch. Das liegt natürlich vor allem an dem superniedlichen, superputzigen Salvador, der das ganze so entzückend präsentiert, dass man einfach nicht anders kann, als ihn ins Herz zu schließen. Sehr hübsch zu sehen, wie sich die Frisur nach und nach auflöste. Das Lied ist natürlich hoffnungslos retro, sticht aber nach Aserbaidschan so dermaßen raus, dass die Portugiesen zumindest in diesem Semi abräumen werden. Aber egal wie es wird: Hutsammlung ab vor dem Mut der Portugiesen!
Chancen aufs Finale: Ja. Wobei, es kann super laufen, aber auch total schiefgehen.
Lissabon 2018: Das glaub ich nun nicht, aber ich würde mir ein Loch in die Mütze freuen, wenn es so käme!
8/10


10 Griechenland – Demy – This is love

Nachdem die Griechen im letzten Jahr mit ihrem wahrscheinlich folkloristischsten Beitrag seit langem ihren ersten Semirausschmiss kassierten, haben sie in diesem Jahr die Folklore rausgeworfen. Demi ist eine gute Sängerin, keine Frage, und das ganze ist auch gut gemacht, aber leider finde ich das ganze schon arg austauschbar. Auch wenn Ihr dieses Jahr besser abschneiden werdet, liebe Griechen: Letztes Jahr habt Ihr mir trotzdem besser gefallen. (Schlecht geht trotzdem anders).
Chancen aufs Finale: Finale dieses Jahr wieder mit Griechenland.
Athen 2018: Ochi.
6/10


11 Polen – Kasia Mos – Flashlight

Ich will ja hier weiß Gott keinen Altersrassismus an den Tag legen, zumal ich auch nicht in einer Position bin, um das zu tun, aber bitte gebt der Frau einen anderen Make-Up-Artisten! Das ist ein Notfall! So alt ist sie doch noch gar nicht - oder nur gut gebotoxt? Sie hat ein sehr kräftiges Organ und weiß es auch zu benutzen, aber das ganze ist AAAANSTRENGEND und ist in dem Moment aus meinem Ohr draußen, wo es versucht, hineinzugehen. Ich denke daran, dass dieses Land uns das geniale "Ale jestem" geschenkt hat, und gehe nochmal ein bisschen weinen.
Chancen aufs Finale: Eher nicht.
Warschau 2018: Nö.
3/10


12 Moldawien – Sun Stroke Project – Hey Mamma

Der Epic Sax Guy!! Und der Leadsänger ist auch was fürs Auge. Ich kann ja mit der Musik von SSP gemeinhin nicht viel anfangen, aber diese Tapp-Tapp-Choreo mit High Heels ist schon ziemlich witzig. Vor allem kommt das nach der anstrengenden Polin richtig gut. Das ist zwar nix für zuhause, aber als kleine Abwechslung zwischendrin allemal gut genug. Es wird wohl ins Finale kommen. Dort werden sie dann so abschneiden wie vor sieben Jahren.
Chancen aufs Finale: Siehe oben.
Chisinau 2018: Nein.
5/10 (und damit fünf mehr als 2010!)

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 1

Los gehts!

1 Schweden – Robin Bengtsson – I can´t go on

Und gleich einer der Top-Favoriten am Anfang. Auch ohne zu wissen, wo es herkommt, weiß man natürlich sofort, wo es herkommt. Robin weiß natürlich, wie man so eine Meute begeistert, aber das Lied ist gnadenlos beliebig. Der Gimmick mit dem beweglichen Boden ist natürlich sehr nett, auch die absolute Synchronität aller Beteiligten weiß zu gefallen. Mich hat aber vor allem Robins Ring mit dem blauen Stein fasziniert. Oh und jetzt haben sie auch noch die Fußgymnastik von Kurt Calleja geklaut. Aber alles in allem ist das eher mau, und den hohen Platz bei den Bookies verstehe ich auch nicht.
Chancen aufs Finale: Soll das ein Witz sein? Es ist Schweden!
Stockholm 2018: Auch wenn da der eine oder andere anderer Meinung sein sollte: Nein.
5/10


2 Georgien – Tamara Gachechalidze – Keep the faith

Nun die erste einer erklecklichen Anzahl von Balladen. Tako sieht ummen Kopp rum aus, als ob sie in die Steckdose gepackt hätte. Und rosa Glitzerlurex im Kleide hatten wir auch noch nicht. Immerhin passt der Lippenstift knapp nicht dazu. Das Katastrophenvideo im Hintergrund erklärt mir immerhin ein bisschen, worum es geht, allein vom Gesang her hätte ich das nicht verstanden. Und jetzt leuchtet auch noch das Kleid. Singen kann sie ja, Kraft hat sie auch in der Stimme, aber ich fühle mich gerade ein bisschen reizüberflutet. Einerseits. Andererseits ist das Lied schon zum einem Ohr wieder raus, kaum dass das Video zu Ende ist. Ich weiß ja den hehren Grund zu schätzen, aber normalerweise kann ich solche Weltverbesserungslieder auf den Tod nicht ausstehen. Es ist besser als das entsetzliche "Wars for nothing", aber deshalb noch lange nicht gut.
Chancen aufs Finale: Borderline. Kommt zu früh, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben.
Tbilisi 2018: No way.
4/10


3 Australien – Isaiah – Don´t come easy

Die Fallhöhe für den jungen Australier ist nach den beiden herausragenden Beiträge der letzten beiden Jahre natürlich gigantisch. Sowohl stimmlich als auch optisch (schneidet dem die Haare ab und er sieht aus wie Rybak) überzeugt er mich aber schon mal. Mal gucken, ob er es live stemmen kann - ich hab mal wieder nur das Video. Der Song? Ach so, ja. Nein, kein "Tonight again", auch kein "Sound of silence". Auch fehlt mir das außergewöhnliche Element, dass zumindest "Tonight again" ausgezeichnet hat. Aber das ist natürlich weitaus besser als seine beiden Vorgänger in diesem Semi.
Chancen aufs Finale: Würde er in der zweiten Hälfte starten, hätte ich gesagt, ja klar. So könnte es knapp werden.
Woauchimmer 2018: Nein.
7/10


4 Albanien – Lindita – World

Ich hab hart mit mir gekämpft - VE-Auftritt (also live, albanisches Original) oder Remix (nicht live, aber das, was wir in Kiew hören werden). Remix hat gewonnen. Auch hier erkennt man, wo es herkommt. Schöne Frau kreischt sich durch sperriges Stück. Remixed. Man fragt sich nur warum, von Linditas Englisch verstehe ich nämlich kein Wort, und das dürfte live eher noch schlimmer werden. Ich werde mir wahrscheinlich gleich die VE-Version anschauen und ein bisschen weinen.
Chancen aufs Finale: Nein.
Tirana 2018: Erst recht nicht.
4/10


5 Belgien – Blanche – City Lights

Auch von Belgien hab ich leider nur ein Video. Hier hätten mich die Live-Fähigkeiten sehr interessiert. Blanche hat eine schöne tiefe Stimme, und die Belgier haben bekanntlich gerade einen Lauf. Es ist der bisher mit Abstand modernste Song. Kommt meiner Meinung nach nicht ganz an das geniale "Rhythm inside" ran und braucht ein bisschen, bis es sich in den Gehörgang fräst. Trotzdem eine der Favoritinnen. Völlig zu Recht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Inszenierung!
Chancen aufs Finale: Ja sichi!
Brüssel 2018: Die erste ernsthafte Siegeskandidatin, ja.
8/10


6 Montenegro – Slavko – Space

Lieber Deen, ich fürchte, Dein Prädikat "campster Auftritt aller Zeiten" wirst Du wohl abgeben müssen. Das hier toppt ja nun so ungefähr alles, was ich in der Hinsicht je gesehen habe. Deen hatte nämlich keine angewachsene Peitsche aufm Kopf - oder ist das angeschweißt? Ich weiß es nicht. Ob Slavko singen kann, weiß ich auch nicht, ich war zu abgelenkt. Das Lied? Na ja, das übliche, möchte ich sagen. Da rein, da raus. Wie gesagt, ich bin gerade reizüberflutet. Mich gruselt! Ich sehe ja ein, dass es nach Würdigung schreit, wenn jemand sich was traut, aber bitte doch nicht so!
Chancen aufs Finale: Bloß nicht.
Podgorica 2018: Hs?
1/10 (0 fürs Video, 2 fürs Lied)

Die Eurovisionsklasse 2017 - ein paar Worte vorab

So, da steht die Startreihenfolge nun schon seit fast drei Wochen fest, und die geneigte Leserschaft hat sich möglicherweise schon gefragt, ob wir hier überhaupt noch am Leben sind oder allmählich vor uns hinmodern. Seid beruhigt: Wir modern noch nicht, jedenfalls nicht über die sattsam bekannten Alterserscheinungen hinaus. In unserem Alter muss man das ja so langsam dazusagen.

Ich gebe zu: Wir sind ein unzuverlässiger Haufen, ohne Wenn und Aber.

Aber: Ich hab mich aber auch noch nie so wenig aufraffen können, einen ESC zu besprechen, wie das in diesem Jahr der Fall ist. Das hängt neben privaten Gründen, die nicht hierher gehören, auch an den außerordentlich unerfreulichen Begleitumständen, die in meinem letzten Posting hier ja schon Thema waren. Dass Russland und die Ukraine ihren Konflikt ungeniert mitten in den ESC hineingetragen haben, hat mir persönlich schon ziemlich die Petersilie verhagelt. Nun hat das ganze ja durch den russischen Rückzug sein unrühmliches Ende gefunden, der Schaden aber bleibt. Da hat sich keiner der Beteiligten mit Ruhm bekleckert, insbesondere auch die EBU nicht. Ich hoffe, dass die nach der ganzen Geschichte nicht direkt wieder zur Tagesordnung übergehen und wiederhole meine Forderung nach einem verbindlichen Wertekatalog.

Aber nachher gilts. Heute nachmittag werde ich mich, bewaffnet mit Apfelwein und Schoko-Ostereiern (die Fastenzeit ist rum! Und Herr Sixtus rät mir ja sowieso immer zum Alkoholkonsum beim Bloggen) über den aktuellen Jahrgang hermachen. Mal sehen, was unsere Helden und Heldinnen in diesem Jahr so zu bieten haben.