Donnerstag, 24. Juni 2010

Bizarres aus der Welt der Vorentscheide

Den estnischen Vorentscheid von 1996 kann man mit Fug und Recht als bizarr bezeichnen. Nach dem vergeigten Debüt von 1994 und dem daraus resultierenden erzwungenen Aussetzen im Jahre darauf galt es, den zweiten estnischen Beitrag für die Eurovision auszuwählen, obwohl noch nicht gesichert war, daß der dann auch in Oslo würde antreten dürfen, denn 1996 wählten Juries aus den 30 eingereichten Beiträgen 22 aus, die öffentlich gegeneinander und gegen den fest gesetzten Gastgeber Norwegen antreten sollten. Bekanntermaßen fiel Deutschland damals in Ungnade und mußte daheim bleiben, derweil Estland Glück hatte und fortan bis 2002 nur noch einmal außerhalb der ersten Zehn gesehen ward.
Den Anfang dieser Glückssträhne machte das Duo Maarja-Liis Ilus und Ivo Linna, die sich den ersten Platz im Eurolaul genannten Vorentscheid allerdings mit einem Dritten teilen mußten, der jedoch das Nachsehen hatte, da er von den wertenden Juries keine Höchstwertungen erhalten hatte. Das Eurolaul 1996 fand übrigens in einem Tallinner Nachtclub statt, wo es einige Künstler vorzogen, gar nicht erst persönlich zu erscheinen und statt dessen ein Video von sich laufen ließen. Kirilo Loo hielt indes nicht einmal das für nötig, und so durfte man drei Minuten lang zu den Klängen ihres „Maatütre tants“ (Tanz der Erdentochter) eine leere Bühne und eine leere Videowand bestaunen. Noch erstaunlicher ist allerdings, daß Kirile dennoch Platz vier (von dreizehn) erklomm, mit nur sechs Punkten weniger als die beiden Erstplazierten. Wer wissen will, wofür sich estnische Juries auch in Abwesenheit jeglicher Künstler oder Videos begeistern konnten, drückt den Startknopf des Videos:


Donnerstag, 17. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Der Tragödie letzter Teil

Vereinigtes Königreich: Eines muß man den Briten lassen: Sie haben eine gewisse Konstanz, was ihre Plazierungen angeht. War es vor ein paar Jahr(zehnt)en noch der zweite Platz, den sie abonniert hatten, ist es heute der letzte. Schon der dritte innerhalb von acht Jahren, Respekt! Da werden selbst die Tschechen und Litauer neidisch. Aber sympathisch, daß Josh trotz alledem nicht bereut, am ESC teilgenommen zu haben. Erwarten wir also mit Spannung, welche großartigen Komponisten aus den Achtzigern oder gar Siebzigern (sowohl Jahrzehnt als auch Lebensalter) die BBC fürs kommende Jahr ausgräbt!

Weißrußland: Wenn der Casu marzu kein traditionelles sardisches Lebensvergiftungsmittel wäre, sondern ein „Lied“ – er hätte im heurigen weißrussischen Beitrage seine Verkörperung oder vielmehr Verklanglichung gefunden. Dieses zu allem Übel auch noch zu Beginn haarsträubend schief gesungene Etwas hatte im Finale weißgott nichts verloren, was die meisten Länder auch so sahen – man fragt sich, was die Georgier geritten hat, ausgerechnet diesem Rotz auch noch die zwölf Punkte in den Hintern zu schieben. Und nichts genützt hat es, daß der Komponist aus Rußland war (null Punkte von dort) und man auch noch einen Pianisten aus Schweden auf die Bühne zerrte (null Punkte von dort – paßte ja auch bestens zu einem Song, der zum Großteil aus gestrichener Instrumentierung bestand). Den „Höhepunkt“ dieses Auftrittes, nämlich wenn die Schmetterlingsflügel der Damen hochklappen – aber nicht etwa sanft und anmutig, sondern einfach flapp! klapp! –, werden wir wohl fortan in jeder ESC-Erinnerungssendung uns antun müssen. Hoffentlich hat Belarus damit endlich sein Ziel erreicht und belästigt uns fortan nicht mehr mit seiner Anwesenheit beim ESC – zum Junior-ESC in Minsk können sich schließlich auch nur noch eine Handvoll Teilnehmer aufraffen…

Zypern: Nun hat es also die kleine Schwester Griechenlands mal endlich ins Finale geschafft, mit einem Lied, dessen Hauptattribut die kleine Schwester von Scheiße ist, aber das ist durchaus eine Leistung, wenn man bedenkt, daß die sicheren zwölf Punkte aus Hellas fehlten und der Titel in Irland gar nicht und im Vereinigten Königreich nur bescheiden punktete. Aber das Wunder von Oslo wandelte sich am Finalabend dann rasch zum Debakel: Nur noch Platz 21, aber natürlich mit zwölf Punkten der Festlandhellenen. Und damit sind die Zyprioten auch ganz gut bedient.

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 12

Spanien: Nun gut, das Ergebnis der Kaas hat Diges nicht wiederholen können, aber er durfte immerhin zweimal singen, wenngleich auch nur eines Vorfalles mit einem Flitzer wegen, der eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Weniger schön war anschließend in der Sendung zu sehen, wie wenig feinfühlig die Sicherheitskräfte mit im Wege stehenden Fans umsprangen. Zurück zum regulären Auftritt: Was auf einmal der zweite Sänger auf der Bühne tat und wieso er dann auch so im Fokus stand, erschließt sich mir nicht, aber den meisten wird es eh egal sein, weil sie den Auftritt ohnehin das erste Mal sehen. Die Zirkusfiguren lenkten auch eher ab, als dem Beitrag in irgendeiner Weise zu Punkten zu verhelfen. Aber was soll es, Daniel ist laut eigenen Aussagen zufrieden mit seinem Ergebnis, dann wollen wir es auch sein.

Türkei: Nach den katastrophalen Bewertungen der Proben (die ich mir selbstverständlich nicht angesehen habe, man packt schließlich auch nicht seine Weihnachtsgeschenke schon am Vortag aus) war ich doch angenehm überrascht. Zwar hatte der Auftritt mit all seiner Pyrotechnik und der funkensprühenden Robofrau fast schon ukrainische Dimensionen, aber im Gegensatz zu einem regulären Ukraine-Herumgekasper kam hier das Stimmliche nicht zu kurz.

Ukraine: Zugegeben, eine beeindruckende Röhre hat Aljoša durchaus, und wenn man bedenkt, was die Loboda letztes Jahr an Maschinerie auf der Bühne aufgefahren hat, hätte dieser bescheidene Auftritt durchaus sympathisch sein können – aber leider war das Lied nicht als solches zu erkennen, und Aljoša ist einfach nur eine unsympathische Plantschkuh, die, statt froh zu sein, trotz ihrer Betrugsnummer mit dem Uralt-Lied bei der VE in Oslo dabeigewesen zu sein, sich auch noch über ihre als viel zu schlecht empfundene Plazierung beschwert (leider finde ich den Link nicht mehr, es war eine Meldung auf esctoday kurz nach dem Finale). Da wünsche ich mir fast doch wieder alle Verkas, Svetlanas oder Ruslanas mit ihrem Gedöns zurück…

Montag, 14. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 11

Serbien: Einer meiner erklärten Favoriten dieses Jahr, aber für Milan waren wohl die Nächte zu lang, die Alkoholika zu gehaltvoll und er selbst einfach nur total überdreht. Folglich schaffte er es, beide Auftritte stimmlich nun aber so was von zu verhauen. Und was dieser völlige Umbau des Auftrittes im Vergleich zum Vorentscheid sollte, erschloß sich wohl nicht nur mir nicht, da war der Auftritt in Belgrad doch um vieles stimmiger. Wenigstens brachte er sich mit alledem nicht auch noch um seinen Finaleinzug, wie die beiden anderen Länder dieses Trios.

Slowakei: Das muß bitter für die Slowaken gewesen sein, erst zum Favoriten gekürt zu werden, nur um dann doch wieder nicht mal in die Nähe einer Finalplazierung zu kommen – allerdings war dies nach der stimmlichen Totalverweigerung Kristínas kaum verwunderlich, und die als Bäume gedachten Tänzer wirkten im Halbdunkel leider nur wie eine Ansammlung von hüpfenden Moorleichen. Aber immerhin hatte ich doch mit meiner Vermutung recht, daß die Slowakei heuer ihr bestes Ergebnis einfahren könnte: Platz 16 und 24 Punkte sind wirklich 2 Plätze und 5 Punkte besser als der bisherige Spitzenreiter Marcel Palonder (1996) – aber wer bekommt das schon von einem Semifinalisten mit?

Slowenien: Da im zweiten Semifinale ohnehin nur sicher weiterkam, wer krächzte, röchelte, röhrte oder sonstwie seine Stimme und unsere Ohren malträtierte, war klar, daß die Slowenen, die live wie in der Studioversion klangen, völlig chancenlos waren. Nun gut, es mag auch am Lied gelegen haben, das so rein gar nicht passen wollte. Vielleicht sollte Slowenien wirklich mal beim Grand Prix der Volksmusik mitmachen, schlechter deutsch als die Südtiroler singen die auch nicht (vgl. die deutsche Version), und neben all den halbverwesten Schlagermumien deutschsprachiger Länder, die sogar zum Playback-„Singen“ zu doof sind, wären sie sehr erfrischend. Wie auch immer, nun wissen wir, daß Oberkrainer Musik beim ESC nicht ankommt, aber danke, Slowenien, daß du es wenigstens mal probiert hast.

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 10

Rußland: Na, fein – für solch einen Vorwärts-nimmer-rückwärts-immer-Rotz bleiben dann gute Lieder aus guten Ländern wie z. B. aus Finnland hängen, wo die Protagonisten wenigstens wissen, wovon sie singen. Zweimal drei Minuten Dauerjammern von Bettelstudenten – und mit Fips Asmussen am Keyboard.

Schweden: So leid es einem auch für Anna tun konnte – Schweden tut ein Ausscheiden im Semi mal ganz gut, obgleich der schwedische Beitrag unter dem Jammertrinen-Trio im zweiten Semi noch der beste war. Aber dank Dänemark und Norwegen war das unvermeidliche Schweden schließlich doch im Finale vertreten, auch wenn ich darauf noch viel eher hätte verzichten können. Man darf gespannt sein, wie die Schweden die Krise meistern wollen, denn in letzter Zeit lief für sie ja gar nichts mehr rund: Glamrock – war nix. Schlager, von einer Ex-Siegerin vorgetragen: auch nix, beinahe wäre sie schon im Semi hängengeblieben. Operettenschlager – wieder nix. Und heuer eben jungfräuliche Klagelaute ohne Erfolg.

Schweiz: Und wieder ein deftiger Schlag ins Wasser für die Eidgenossen, mit gerade mal zwei Punkten – und die auch noch ausgerechnet aus dem geschmacksresisten Georgien (siehe die 12 Finalpunkte an Belarus) – schon zum zweiten Male seit der Semi-Einführung Letzter. Allerdings war der Heidenmichel stimmlich nicht auf der Höhe, und die Darbietung rauschte nur so am Zuschauer vorbei. Zwar war das Gejammer hernach verständlicherweise groß, aber nach dem Sieg Lenas scheinen die Schweizer doch wieder Blut geleckt zu haben – seien wir gespannt, ob der deutschen Landrut wirklich ein Schweizer Landrüetli folgt!

Samstag, 12. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 9

Polen: Psycho-Blick und Frauenwürgen – Polen hat uns mal wieder eindrucksvoll bewiesen, wie man einen Finalplatz sicher umgeht. Daß dann ausgerechnet auch noch die Stelle im Schnelldurchlauf gezeigt wurde, als Marcin eine der Malophagin im Schwitzkasten hatte, dürfte zuverlässig abgeschreckt haben.


Portugal: Überraschend war der Finaleinzug Portugals für mich schon, und dabei war der nicht mal allzu knapp, sondern mit Platz vier eindeutig, da brauchte es keine Jury, wie anderswo gemutmaßt wurde. Portugal ist schließlich das einzige Westland, das nennenswert von einer Diaspora profitieren kann, und mit Frankreich, Deutschland und Spanien, die allesamt im ersten Semi abstimmen konnten, waren auch richtig 8, 10 und 12 Punkte schon mal im Sack. Offenbar profitierte Filipa nicht nur von ihrem guten Gesang, sondern auch von der Tatsache, daß sie neben Lena die einzige U20-Kandidatin war, der man ihre Jugend auch noch ansah – schließlich sollen ab und zu auch heterosexuell veranlagte Männer zuschauen… Im Finale dann wieder die übliche 15-plus-Plazierung für die Portugiesen, unmittelbar nach Lena war auch der denkbar schlechteste Startplatz.

Rumänien: Vor allem Ovi sah man an, daß die Nächte in Oslo lang gewesen waren, aber das war weder seinen noch Paulas Sangeskünsten in irgendeiner Weise abträglich. Platz drei hätte zwar nicht sein müssen, aber wenigstens liegen sie damit vor dem Unsympathen-Pärchen aus Dänemark – und das bessere Video hatten sie auch.

Freitag, 11. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 8

Moldawien: So langsam wird mir diese Zwergausgabe von Rumänien unsympathisch: Erst schicken sie ein billiges Lied mit Dauerschleifenrefrain, das von noch billiger gekleideten „Sängern“ – wobei Olia überraschenderweise besser Sang als die Bohnenstange neben ihr – vorgetragen wird (jetzt wissen wir wenigstens, wo das unverkaufte Zeugs von Kik hingeht), und dann schnappen sie damit auch noch echten Künstlern aus Finnland den Finalplatz weg, nur um dort dann abzustürzen, nicht mal mit der vollen Punktzahl aus Rumänien – wenn das mal keine Staatskrise auslöst wie anno 2005, als die moldawische Jury den Rumänen das volle Dutzend verwehrte…

Niederlande: Leider hat es Schlumpfieneke dann doch nicht geschafft, aber nach den drei Trantüten aus Schweden, Asibaidschan und der Ukraine war sie im zweiten Semi eine wahre Wohltat, wenngleich sie selbst ungefähr so quirlig rüberkam wie ihr eigene Großmutter. Die Windmühlen und Holzpantinen haben es leider nicht auf die Bühne geschafft, aber die Orgel mit den lebenden Figuren war schon eine gute Idee. Schade drum.

Norwegen: Hier haben sich meine Befürchtungen hinsichtlich einer guten Plazierung gottseidank nicht bewahrheitet, und das norwegische Fernsehen braucht sich auch keine Sorgen mehr zu machen, daß es pleitegehen könnte, dafür hat der Diederich dann doch zu schlecht gesungen und sich von der direkten Schmelzkäsekonkurrenz aus Weißrußland noch ein paar Pünktchen wegschnappen lassen. Und dank der schlechtesten Gastgeberplazierung seit es Lettland gibt, dürfte auch die versteckte Häme der Norweger, was an ihrem Melodi Grand Prix doch ach so viel besser wäre als am schwedischen Melodifergevaltigen, längst verebbt sein.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Plunder nervt uns immer wieder…

Wie ich gerade dank dem schönen Eurocovers-Blog erfuhr, verwurstete jemand namens Tom Kruse den deutschen ESC-Beitrag aus dem Jahre 1970 – wer stark genug ist, möge jetzt den Startknopf des Videos drücken:




Die Ebstein würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie schon tot wäre…

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 7

Litauen: Überraschend gelungen war der Auftritt, und der litauische Sänger zählte auch zu den stimmstärkeren in dem gesanglich desaströsen Feld. Nur – das Lied blieb leider dasselbe, schreckliche Gedöns mit dem Dauerschleifenrefrain, da lenken auch keine Glitzerhöschen ab – vor allem dann nicht, wenn darunter vom baltischen Winter gebleichte Käsestelzen hervorlugen.


Malta: Ich muß gestehen, daß ich das Lied irgendwie liebgewonnen habe, auch wenn die großartig angekündigte Orchesterversion ausblieb (oder hat es ein Malteser Dirigent tatsächlich geschafft, eine ganze Horde Streicher wie frisch aus dem Synthesizer klingen zu lassen?). Vor allem in der maltesischen Version gewinnt das Lied hinzu. Thea war stimmlich eine der stärksten im ersten Semi und dem scheußlichen Gesülze aus Weißrußland in jeder Hinsicht vorzuziehen. Dennoch darf Malta sich nächstes Jahr mal an was Anderem versuchen als an auf Jury getrimmten Balladen.

Mazedonien: Der erste mazedonische Beitrag seit Jahren, der mir nicht gefiel und dessen Semi-Aus ich ausnahmsweise mal richtig voraussagte – leider, muß ich jetzt sagen. Im Vergleich mit dem ähnlich gearteten Beitrag aus Bosnien-Herzegowina hätte ich dem hier doch eindeutig den Vorzug gegeben, zumal Gjoko erstens besser sang und zweitens generell die angenehmere Stimme hat. Wobei mir jetzt vollkommen aus dem Zusammenhang einfällt, daß Peter Urban ihn als 33jährigen vorstellte, worauf wir in der Zuschauerrunde erst mal herzlich lachten – aber entweder stimmt das, oder in Mazedonien ist es auch bei Männern Mode, mit dem Alter ein wenig zu schummeln…

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 6

Israel: Meine Güte, was war denn das? Da trägt der Herr Skaat ein todtrauriges Lied vor und grinst von einem Ohr zum andern? Statt uns seine Sangeskünste zu zeigen, zeigt er uns lieber, wie artig er jeden Tag seine Zähne geputzt und den Kieferorthopäden besucht hat? Nach diesem verheerenden Auftritt im Semifinale war ich eigentlich sicher, daß Harel sich selbst ins Aus katapultiert hätte, aber eine schlecht gesungene Ballade war im zweiten Semi offenbar der Geheimtip. Im Finale war es dann sowohl stimmlich als auch grinslich besser. Dennoch, liebe Israelis: An eurer „schlechten“ Plazierung ist kein Stimmblock schuld, sondern nur euer hundsmiserabler Auftritt.

Kroatien: Noch so ein Skandal, daß sich die „drei Gratien auch Kroazien“ (so oder so ähnlich Peter „Ichweißzwarnichtwasichhierredeaberichbekommegelddafür“ Urban) nicht qualifiziert haben. Dabei war der Auftritt perfekt (auch wenn Grazie Nummer eins irgendwann mal ihren Einsatz verpaßte, weil das Playback aus dem Takt geraten war) – oder war er vielleicht zu perfekt? Wenn ich jemanden heuer sicher im Finale gesehen hätte (neben den Finninnen), dann waren es die kroatischen Maiden. Aber die Eurovision hat nun mal ihre eigenen Gesetze…

Lettland: Schon erstaunlich, daß Aisha tatsächlich ein paar Töne getroffen hat, aber mit ihrem gerafften Leichensack um die damit noch breiter wirkenden Hüften und ihrer Leichenbittermiene vermasselte sie einfach wie befürchtet alles. Und nicht mal die Waschfrauen, die für (unfreiwillige) Komik gesorgt hätten, durften mit auf die Bühne. Wieder einmal die rote Latrine für Letztland, schon zum zweiten Male hintereinander – das haben nicht mal Tschechen geschafft!

Mittwoch, 9. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 5

Griechenland: Holla, da ging ja ordentlich die Post ab! Und Alki-Schorsch samt Mannen sang nahezu schieftonfrei – da gönnt man den Griechen doch gleich viel eher den Finaleinzug samt bester landessprachlicher Plazierung im selben. Ansonsten tat ich meine (positive) Meinung über diesen Beitrag schon zur Genüge hier und hier kund.

Irland: Und wieder eine Siegesgöttin ihrer Aura beraubt. Um es mal so flapsig wie orthographisch bedenklich auszudrücken: Nief sang schief. Da gibt es nichts zu deuteln, die Sangeskunst ist dem allabendlichen Vollaufenlassen zum Opfer gefallen. Daß sie im Semi nicht einmal mehr Lust hatte, den Schlußton zu singen, sondern lieber ihr „Ätsch-ich-hab-schon-mal-gewonnen“-Lächeln einsetzte, hätte sie eigentlich den Finaleinzug kosten sollen, aber im zweiten Semifinale wurden offenbar nur gesangliche Querschläger weitergewählt, solange sie bloß Balladen sangen. Im Finale dann mit Fug und Recht abgestraft und jotwehdeh gelandet. Hier wurde ruckzuck nicht die Titanic, sondern die Lusitania versenkt.

Island: Wer hätte gedacht, daß ich dem isländischen Beitrag noch etwas hätte abgewinnen können? Aber spätestens mit dem witzigen Video mußte ich wenigstens mein Urteil revidieren, Hera sei unsympathisch. Lustig war auch der kleine Tischvulkan, den die isländische Delegation sich im Wartesaal zum Punkteglück aufgestellt hatten. So etwas hätte Hera als Kopfschmuck gut gestanden, und bei jedem „Oh-ho“ ein kleiner Ausbruch – das wäre es gewesen. Nun denn, leider änderte das nichts an der Dürftigkeit des Liedes selbst, aber angesichts der Stimmgewalt und Bühnenpräsenz hätte Hera gut und gerne die Plazierung mit der größenwahnsinnigen Busbahnhofsazubine tauschen können.

Dienstag, 8. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 4

Finnland: Wie mein austriakischer Kollege schon richtig bemerkte, war das Ausscheiden des finnischen Beitrages ein Skandal! Fehlerfrei singen, tanzen und mit zentnerschweren Quetschkommoden über die Bühne hüpfen will erst mal gelernt sein! Ob Finnland heuer, ebenso wie Kroatien und Schweden, mehr oder weniger bewußt von den Zuschauern abgestraft wurde, weil es letztes Jahr die Wahl der Juries war und Mazedonien den Finalplatz wegschnappte? Man weiß es nicht und will es eigentlich auch gar nicht wissen. Jedenfalls danke, Finnland, daß du uns drei Minuten Heiterkeit beschert hast, die durchaus auf sechs, wenn nicht gar neun Minuten hätten ausgedehnt werden dürfen!

Frankreich: Was für ein herrliches Durcheinander! Fast wie anno ‘94 die völlig enthemmte Nina Morato. Wollen die Franzosen etwa die gute Zeit der frühen Neunziger wiederbeleben, als das Hexagon mal eben darauf einen ließ, was der Rest der Eurovisions-Bohème ablieferte und aus aller frankophonen Welt Musikalien einsammelte? Zu befürchten ist eher nein, da der heurige Beitrag eher ein „Unfall“ war, weil man nach dem unverdienten Kaas-Flop eben irgendwas schicken wollte, aber solche Unfälle sehe ich gerne. Mit Platz zwölf zwar unterbewertet, aber immerhin noch in der oberen Hälfte, und neben Belgien und Deutschland scheint sich dieser Beitrag zum dritten kommerziellen Erfolg dieses Jahrganges zu mausern – warten wir nur erst mal die Fußballweltmeisterschaft ab!

Georgien: Beeindruckend war die stimmliche Leistung Sophos angesichts dieser Akrobatik allemal, aber damit dürften die lobenswerten Erwähnungen für diesen Beitrag bereits abgegolten sein. Das Lied bleibt ein austauschbarer Import-Tand, den gerade ein musikalisches Land wie Georgien nicht nötig hat. Die Plazierung wie für den übrigen Kaukasus weit über Wert. Und die eigenwillige Interpretation englischer Aussprache sorgt mal wieder wie schon bei der Fetisch-Liesel Diana Gurtskaja („Piss and cum“ oder so) für unfreiwillige Komik: Wieso singt Sopho von Läden im Himmel („stores in the sky“) – bekommen etwa nur verstorbene Georgier Schuhe?

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 3

Dänemark: Wie gehabt die Herzblatt-Wand und am Ende, damit auch jeder weiß, daß der Beitrag eigentlich aus Schweden kommt, Windstärke 12 aus der Maschine. Dazwischen krampfiges Händchenhalten der zwei Verhaßten und im Semi sie, im Finale er stimmschwächer. Ein Auftritt aus dem schwedischen Lehrbuch für Eurovisionsauftritte, ordentlich abgearbeitet, aber nichts Besonderes. Und Europa wollte uns wohl ein wenig foppen mit den beiden Zwölfern am Anfang?

Deutschland: Viel erwarten konnte man von dem Auftritt nicht, Choreographie war eh unnötig, weil sich Lenchen ohnehin nicht daran gehalten hätte, und gesanglich wußten wir auch, was auf uns zukommt. Irgendwie erinnert mich der Erfolg an France Galls Sieg von 1965, die damit dem ESC zu mehr Modernität verhalf, der darin gipfelte, daß 1966 fast nur noch fröhliche, zeitgemäße Popliedchen teilnahmen, so daß Udo Jürgens’ Ballade gewann. Freuen wir uns also auf ein lustiges Dilettantenfinale im Jahre 2011 mit einer irlandesken Ballade als Sieger.

Estland: Daß es noch lange nicht dasselbe ist, wenn zwei das gleiche tun, ist bekannt, doch daß dieser Spruch auf den Umstand zutrifft, wenn einer zweimal das gleiche tut, hat uns heuer Estland gezeigt. War der Auftritt Malcolm Lincolns auf der kleinen Bühne in Estland überzeugend, wirkte er in Norwegen seltsam verloren. Dazu kam auch noch, daß der Sänger zeitweise stimmlich reichlich indisponiert war und die hohen Töne einfach nicht mehr zu treffen vermochte. Dennoch ist es schade, daß der musikalisch interessanteste Beitrag nicht das Finale erreichte. Aber Estland hat schon seine Teilnahme für nächstes Jahr zugesagt, man darf also auch weiterhin gespannt sein, womit uns die Balten überraschen werden.

Montag, 7. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 2

Belgien: Den Auftritt kannten wir im Prinzip schon seit der Vorstellung des Beitrages. Daß die Belgier auch nichts daran geändert haben, tat nur gut, nicht zuletzt an ihrer Mikrofonakrobatik dürfte Kate Ryan gescheitert sein. Wenn das auch für meinen Geschmack bei weitem nicht der beste Beitrag der Belgier ist, freue ich mich doch, daß unser nur allzu oft unterbewerteter Nachbar ins Finale einziehen durfte und dort auch noch die beste Plazierung für Flandern einheimsen durfte (gut, Sechster wurde schon 1959 der Flame Bob Benny, aber damals waren nur elf Teilnehmer am Start). Und ob man Deutschland jetzt Blockabstimmung vorwerfen wird, weil wir doch tatsächlich einen Zwölfer (und dann auch noch den einzigen) an unseren Nachbarn vergeben haben?

Bosnien & Herzegowina: Der Begleitchor war gut. Das ist auch das einzig Positive, was ich diesem uninspirierten Nichts abgewinnen kann. Vukašins Stimme taugt einfach nicht für Rock oder sonstige Musikstile, wo man röhren muß. Im Vergleich zu Mazedonien war dies hier eindeutig der schwächere Beitrag, der Finaleinzug eine einzige Frechheit. Wenigstens wurden die Bosnier dort abgewatscht mit der schlechtesten Plazierung seit der Einführung der Telefonabstimmung.

Bulgarien: Es hat also mal wieder nicht sollen sein. Gesanglich gab es – und das ist nun wirklich erwähnenswert bei Bulgarien – nichts auszusetzen, was aber Miro geritten hat, daß er in letzter Sekunde entschied, das Lied mit einem aufgesetzten englischen Text mittendrin zu zerstören, wird auf ewig sein sahniges Geheimnis bleiben, ebenso wie die Daseinsberechtigung seiner Frisur. Dennoch bleibt der verwehrte Finaleinzug angesichts zum Teil erschreckend miserabel vorgetragener (wo nicht gleich schlecht komponierter) „Balladen“ vor ihm eine Frechheit.

Samstag, 5. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 1

Der deutsche Triumph bei der Eurovision liegt nun schon über eine Woche zurück – Zeit nachzutreten!

Nach dem Größenwahn der Russen tat die weniger aufwendige Bühne und das Mehr an Kameraarbeit „am Mann“ gut. Schließlich sollen die Künstler im Mittelpunkt stehen und entsprechend in Szene gesetzt werden und nicht die für teuer Geld ausgestattete Bühne. Die Moderatoren waren zwar nicht herausragend, aber gerade im vergangenen Jahr haben wir doch diesbezüglich weitaus Schlimmeres erdulden müssen. Der Unterhaltungszwischenteil zur Überbrückung der Zeit bis zur Punktevergabe war mit einem Wort einfach nur grandios.

Doch nun zum Wesentlichen, den Ländern und ihren Beiträgen, der Einfachheit halber in alphabetischer Reihenfolge, immer im Dreierpack.


Albanien: Juliana Pasha wechselte vom Avignoner Friseur zu einem aus Andorra und ließ sich von ihm die Haare raufen. Stimmgewaltig wie je beharre ich dennoch darauf, daß die albanische Version weitaus kraftvoller einherkam als die wieder einmal bis zur Unkenntlichkeit entstellte englische Version. Was soll es, Albanien erreichte das Finale verdient und belegte dort auch einen für das Land üblichen Platz.

Armenien: Überraschend gut kam der armenische Beitrag bei mir an, allerdings war der Auftritt dermaßen überladen und dermaßen auf die Diaspora zugeschnitten, daß sich der uneingeweihte Zuschauer wohl nicht zu unrecht fragte, was der Flöten-Opa auf der Bühne zu suchen hatte, was diese Krüge bedeuten sollten und weshalb Eva wie von der Tarantel gestochen umherlief und ungute Ishtar-Erinnerungen weckte. Wenig überraschend daher, daß sie am Ende vollkommen außer Atem war und dem Chor die ganze Sangesarbeit überließ. Der Finaleinzug ging dennoch in Ordnung, die Plazierung weniger, da war doch wesentlich Stärkeres zu finden.

Aserbaidschan: Nachdem die Aseris uns also monatelang mit Werbebannern auf jeglichen eurovisionsbezogenen Seiten genervt und sich selbst zum größten Favoriten erkoren hatten, sollte also diese lächerliche Darbietung den Sieg bringen? Man sah Safura die ganze Zeit über an, daß sie aufpassen mußte, keinen Schritt in die verkehrte Richtung zu setzen, um nicht Drip Drop zu Knick Knack werden zu lassen, die eingebauten LED im Kleid kamen rein gar nicht zur Geltung, und der Sprint zurück auf die Hauptbühne nach dem Kniefall inklusive versemmelter Töne wird uns gewiß noch in etlichen Rückblicken „erfreuen“. Nach dieser erbärmlichen Vorstellung im Semifinale können die Aseris froh sein, überhaupt im Finale gelandet zu sein, wo der Auftritt zumindest stimmlich besser wurde, aber Sieger sehen nun mal anders aus, auch wenn das die Aseris in ihrer Unbescheidenheit natürlich völlig anders sehen. Mit Platz fünf reichlich überbewertet, aber nach all diesem Werbeaufwand und sonstigem Geldzumfensterhinauswerfen war schließlich schon alles ab Platz zwei ein Schlag ins Gesicht.

Dienstag, 1. Juni 2010

Rückblick auf das 1.Semifinale des ESC 2010

Lange habe ich es vor mir hergeschoben, aber nun bin ich willens den heurigen Song Contest zu analysieren.

Semi 1 vom Dienstag, 25.05.2010

Run Away vom Sun Stroke Project & Olia Tira aus der Republik Moldau

Gleich am Anfang ein ungeliebtes Lied, bevor ich noch einen Ton gehört hatte ein sicherer Semi-Ausscheider. Wer soll SOETWAS wählen?
Dann die Überraschung: Die Moldauer konnten von Anfang an eine tolle Stimmung aufbauen, performten sicher, und wenn man von der Indianerbemalung und dem Kittelchen der Sängerin absah, war das rundum perfekt und gut gesungen.
Was ein Live-Auftritt ausmacht (dabei kannte ich vorab die Proben, dort hatte es mich noch nicht berührt).
Plötzlich sah ich das im Finale, wo es schließlich auch verdient landete.

Lost And Forgotten von Peter Nalitch & Friends aus Russland

WYSIWYG - Man konnte bereits erahnen, dass sich vom Auftritt in der russischen VE nicht mehr viel ändern würde, außer einem kleinen Schneegestöber und dem heftigen Einsatz einer Windmaschine.
Ich war ja einer der wenigen, der die Schönheit des Liedes von Anfang an zu erkennen wußte, der Finaleinzug war Formsache, nicht zuletzt, da Russland Dank Diaspora nie im Semi hängenbleiben kann.

Siren von Malcolm Lincoln aus Estland

Tja, wenn man schon solch ein sperriges Lied einreicht muss der Auftritt perfekt sitzen. Eigentlich tat er das auch, aber die Choreographie erschloß sich dem Zuseher wohl nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Malcolm ernstlich mit einem Finaleinzug rechnete. Schade, aber gerecht.

Horehronie von Kristina Pelakova aus der Slowakei

Da war leider Hopfen und Malz verloren - die schon in der VE seltsam anmutende Aufführung wurde 1:1 auf die ESC-Bühne gebracht, Ruslana ließ grüßen, das Publkum dachte sicher: "Billige Kopie".  Außerdem, um es nett auszudrücken, war Kristina stimmlich indisponiert. Alles andere als ein Ausscheiden wäre eine Beleidigung der Mitbewerber gewesen.

Työlki Ellää von Kuunkuiskaajat aus Finnland

S-K-A-N-D-A-L!!! Der stimmigste Beitrag, der schönste Auftritt, toller Gesang, perfekte Show - Herz, was willst Du mehr?
Hatten die meisten Länder einen Sendeausfall oder war es ein kollektiver Hirnschlag? Wie konnte man das nicht ins Finale wählen??? Da möchte man am liebsten mit der Kettensäge durch die Lande ziehen und nachhelfen...

What For? von Aisha für Lettland

Wozu viele Worte verlieren? Wenn man die größte Schei..e der VE nach Oslo schickt darf man nicht erwarten, dass man vom ESC-Volk geliebt wird. Aisha war ein Totalausfall (obwohl: in der lettischen VE kam das noch 100x schlimmer, das als Trost).

Ovo Je Balkan von Milan Stanković aus Serbien

Eines meiner beiden Lieblingslieder im Vorfeld. Schade, dass Milan nicht auf die Show des serbischen Vorentscheides zurückgegriffen hat, die 5 Säulen erschlossen sich den Zusehern nicht ganz, störten jedoch auch nicht wirklich. Gesanglich nicht so stark wie gewohnt, aber es mußte einfach locker für den Finaleinzug reichen. Milans Präsenz und das Erscheinungsbild alleine reichten schon, um den Televoter zum Hörer greifen zu lassen.

Thunder And Lightning von Vukašin Brajić aus Bosnien-Herzegowina

Ein völlig uninteressantes Rocklied, alles, nur kein Ohrwurm, mittelmäßig dargeboten. Dazu kaum Diaspora-Möglichkeiten. Eigentlich ein klarer Semikrepierer... Denkste! Nahm unnötig viel besseren Nationen den Platz im Finale weg.

Legenda von Marcin Mroziński aus Polen

Wieder so ein zusammengeschustertes Antilied das keiner vermißt. Aber auch hier stimmte der skurrile Auftritt von vorn bis hinten, ich sah das bereits im Finale, doch Jury und Televoter sahen das anders (wie üblich).

Me And My Guitar von Tom Dice aus Belgien

Nichts wünschte ich mir an jenem Abend mehr, als das Tom das Semi packt. Dieser ruhige ergreifende Auftritt mußte einfach belohnt werden. Mir bleib beinahe das Herz stehen, als er die hohen Töne vergickste und danach viel zu laut weitersang. Unglaublich, aber wahr: er hat doch glatt dieses Semifinale für sich entschieden, meine Sorge war umsonst. Juchuuu!

My Dream von Liza Minnelli Thea Garrett aus Malta

Bei solch einem Durchschnittslied hilft die beste Stimme nichts, und Thea hat in der Tat gesanglich nichts anbrennen lassen. Den Raubvogel im Hintergrund (er sollte eine Möwe darstellen wurde mir gesagt) hätte es nicht gebraucht, aber er war bestimmt nicht ausschlaggebend für die Niederlage im Semifinale.

It's All About You von Juliana Pasha aus Albanien

Die VE in Albanien war ein einziger Graus, mit Ausnahme genau dieses Liedes. Und Juliana rechtfertigte ihre Nominierung auf eindrucksvollste Weise. Starker Gesang, gelungener Aufritt, alleine die Schneider gehörten ins Fegefeuer zur Reinigung geworfen.

Opa von Giorgos Alkaios & Friends aus Griechenland

Jedes Jahr der gleiche Mist aus Griechenland, und jedes Jahr fallen die Zuhörer und -seher auf diese Effekthascherei hinein. Natürlich waren die Griechen, egal was läuft, für das Finale gesetzt. Schade, Finnland hätte es mehr verdient.

Há Dias Assim von Filipa Azevedo aus Portugal

Eine typisch portugiesische Herz-Schmerz-Ballade, mit Pathos vorgetragen. Kein übler Auftritt, aber alles andere als finalwürdig. Portugal wurde jahrelang so unterbewertet, dass man allerdings nicht böse sein kann.

Jas Ja Imam Silata von Gjoko Taneski aus Mazedonien

Im direkten Vergleich zum bosnischen Beitrag das um Welten bessere Lied. Gut gesungen, gediegener Auftritt, erfrischende Rapeinlage. DAS hätte eigentlich ins Finale gehört.

Butterflies von 3+2 aus Weißrussland

So altmodisch und kitschig, dass es schon wieder gut ist. Fünf äußerst elegante Erscheinungen mit glänzenden Stimmen (auch, wenn es in den Proben besser klang), und dann noch der hübsche Flügeleffekt zum Schluss. Völlig verdient in der Endrunde, selbst wenn klar sein mußte, dass es am Ende nur für einen der hinteren Ränge reichen würde.

Je Ne Sais Quoi von Hera Björk aus Island

Eigentlich eines meiner Hasslieder und Hera ist ja optisch alles andere als eine Sympthieträgerin, ABER ihr Auftritt war charmant und der Beitrag umwerfend gut gesungen. Respekt wem Respekt gebührt. Völlig zurecht am Samstag aufgetreten.