Montag, 20. Juni 2016

Das Finale Platz 22-26

26. Deutschland

ist mir demnächst ein eigenes Posting wert.


25. Tschechien

Vorletzter ist ja an und für sich nicht wirklich ein Grund zum Feiern, aber: wir reden hier von den Tschechen! Die bisher mit Abstand erfolgloseste aller Eurovisionsnationen hat endlich einmal das Rezept dafür gefunden, wie man ins Finale kommt. Und das ist ja mal ein Grund zum Feiern! Eigentlich hätten sie es 2007 und 2015 schon verdient gehabt, und jetzt hat es endlich geklappt! Auch Christer und Co. dürften über diesen Finaleinzug sehr happy gewesen sein, war doch damit klar, wem sie auf diese Weise ungestraft den Todesslot zuschustern konnten. Und der dürfte bei Gabis 0 Punkten im Televoting kräftig mitgeholfen haben. Sie sang nämlich sowohl im Semi als auch im Finale super, sie ist ne Hübsche, Kleid war ok, Song so lala - nur die Blumenkohlkette hätte sie wohl besser daheim gelassen, und den Frisurtrick hätte es auch nicht gebraucht. Aber diese 0 verstehe, wer will. Glücklicherweise hatten die Jurys ein Einsehen (meine an anderer Stelle geäußerten Beschimpfungen nehme ich aber deshalb noch lange nicht zurück)


24. Großbritannien

Hier gibts dann gleich mal ganz viel, was ich nicht verstehe. Erstens hat es mich verblüfft, dass das UK bei den Bookies, wenn ich mich recht erinnere, zeitweise an der Top Ten gekratzt hat. Warum? Man weiß es nicht. Auch hat mich überrascht, dass die beiden ausgesprochen hübschen Bubis auf der Bühne die beste britische Performance seit Jade Ewen abgeliefert haben. Damit war ja nun weiß Gott nicht zu rechnen. Honoriert wurde das ganze nicht, denn mit mageren 62 Punkten langte es nur für Rang 24. Schuld waren dieses Mal die Televoter, denen das ganze lediglich 8 Punkte wert war. Vielleicht war man vom selbsternannten Mutterland des Pop schlicht und einfach generell enttäuscht. Ich weiß es nicht.


23. Kroatien

Ladies and Gentlemen, here comes da winner! Vom Barbara Dex Award für das schlimmste Kostüm, wohlgemerkt. Tja. Das Kostüm war wohl als große Kunschd gedacht, aber die meisten Zuschauer dachten wohl das gleiche: "Was um alles in der Welt hat die da AN?" "Oh Gott sei Dank, man zieht es ihr aus!" "Und was bitte hat sie JETZT an?" Nun hat die gute Nina einfach einen sehr speziellen Stil, wie man ja auch auf den Bildern vom roten Teppich sehen konnte (guckstu hier). Das kann man toll finden, muss man aber nicht. Was mich richtiggehend ärgert: Unter normalen Umständen wäre die kroatische Antwort auf "Zombie" von den Cranberries sicher im Finale gewesen. Mit dieser Klamotte ist Nina als Zehnte gerade so durchgerutscht. Da ihr Gesang im Finale dann auch noch deutlich schlechter war als im Semi, muss sie sich über ihre Platzierung nicht wundern. Echt schade, da wäre mehr dringewesen! Immerhin hat es Kroatien zum ersten Mal seit 2009 überhaupt mal wieder ins Finale geschafft, und das ist doch auch schön.


22. Spanien

Natürlich war das ein Hallenburner vor dem Herrn. Die lustigen Fußbewegungen kamen zumindest im ersten Refrain gut, im zweiten hat die Kamera sie leider nicht mehr gefunden. Barei hat auf der Bühne auch ordentlich Alarm gemacht, aber dennoch hat sie hier mindestens zehn Plätze verschenkt. Der inszenierte Sturz kam schon seinerzeit bei Rodolfo Chilikuatre nicht gut, und bei ihr passte es überhaupt nicht und befremdete nur (man konnte an dieser Stelle aus dem Publikum übrigens auch deutliche Buhrufe hören!). Dazu kam ein mordsmäßig ungünstiger Fummel und eine vollkommen verunfallte Frisur, dabei ist sie so eine Hübsche! Was will man da machen. Der Song gefällt mir bei jedem Hören mehr, aber die Performance muss halt stimmen und darf nicht irritieren, da kann die gute Barei noch so viel Spaß gehabt haben. Ist eigentlich überliefert, wie es ihren Stimmbändern aktuell geht? Also, meine Stimme hätte DAS nicht auf Dauer durchgehalten...

Sonntag, 19. Juni 2016

Die Ausscheider des 2. Semis (2)

Und der Rest der Unglücksraben und -rabinnen:

Slowenien

Bei manchen Beiträgen weiß man einfach von vornherein, dass sie nichts reißen werden, da kann die Bühnenshow noch so perfekt sein. Die Dame mit der hübschen BinnenMajuskel [sic!] machte dann auf der Bühne auch ziemlich viel richtig. Gesanglich war das einwandfrei, und sie machte keine Hampeleien, die irgendwie ablenkten. Allerdings, und das ist ein großes Allerdings, die Fehler wurden bereits vorher gemacht. Der Song selbst ist von der Marke "beim ersten Hören nichtssagend, aber nach drei Monaten hat man sich das schöngehört", also im Klartext nicht der Rede wert. Und wenn der Song schon "Blue and Red" heißt, warum ist die Bühne dann nicht red, sondern nur blue? Dann ManuEllas Gewandung: So viel Dekollete zeigen und dabei so unsexy aussehen, das muss man auch erstmal hinkriegen. Das wirkte eher so wie "braves Töchterchen macht auf verrucht". Und was der halbnackte Stangentänzer auf der Bühne zu suchen hatte, weiß irgendwie auch kein Mensch...


Dänemark

Bei meiner Schnuckelaufzählung gestern hab ich die Dänen vergessen, das war natürlich Schnuckelalarmstufe rot, wobei der rechts allerdings verdächtig danach aussah, würde er demnächst bei den Toppers einsteigen. Und sie haben das auch durchaus ansprechend gemacht. Solide gesungen, Bühnenshow bis auf die beleuchteten Mikroständer (das ist doch soooo 2006!) okay, Bleibt halt der unsägliche Song. Aber unsägliche Songs sind wir von den Dänen ja eigentlich gewohnt...


Norwegen

Auch wenn das einem sehr lieben Freund, von dem ich vermute, dass er hier mitliest, nicht gefallen wird: Gott, bin ich froh, dass das draußen ist! An diesem Beitrag ärgert mich so ungefähr alles. Der Gesang am Anfang flach wie ein Brett, dieser TEMPOWECHSEL (ARGH!), und das Outfit von der Dame war auch nichts, auf dem ich mein Auge verweilen lassen möchte. Das war kein Eisbreaker, das war der Eisberg persönlich. Liebe Norweger, Ihr könnt das ja eigentlich, habt Ihr zur Genüge gezeigt. Nächstes Mal bitte wieder so wie in den Jahren 2013 - 2015, ja?


Albanien

Liebe Albaner, diese drei Minuten Lebenszeit hätte ich gerne zurück! Musste es unbedingt dieser Song sein? Musste es unbedingt diese Sängerin sein? Ihr Maskenbildner hasst sie offensichtlich, der hat sie nämlich auf alte unsympathische Schabracke geschminkt, warum weiß kein Mensch. Und am Kleid durfte sich noch der albanische Origamimeister verewigen. Ja, sie hat einigermaßen gut gesungen, aber anstrengend bleibt anstrengend, da beißt die Maus kein' Faden ab. Und ich stimme allen zu, die das schon gesagt haben: Wie blöd muss man sein, um einen an und für sich gar nicht schlechten Beitrag dermaßen kaputtzubügeln? Mit der Version aus der albanischen VE hätte sie durchaus eine Chance gehabt!

Freitag, 17. Juni 2016

Die Ausscheider des 2. Semis (1)

Weiter gehts mit den Ausscheidern des zweiten Semifinals:

Schweiz

Es gibt Beiträge, über die sollte man eigentlich besser gar nix schreiben. Da ich aber meiner Chronistinnenpflicht Genüge tun will, muss es wohl doch sein. Also gut: Rykka sang nicht ganz so verheerend wie in der Vorentscheidung, aber immer noch schlimm genug. Dazu kommt, dass sie nach wie vor nicht die Stimmstärkste ist und das Liedlein einfach nur öööööde. Was gabs noch? Ach ja. Das ... äh ... Outfit. Und die blaugrau gefärbten Korkenzieherlocken. Und die seltsame "Ich-geh-in-die-Knie-und-wieder-hoch"-Choreo. Ach Schweiz...
Und übrigens, to whom it may concern: Auch die Golddusche verhindert keinen letzten Platz!


Weißrussland

Skandal, Skandal! Ivan wollte nackt mit Wölfen auf die Bühne, und dank der Holographie hat er es dann auch tatsächlich geschafft. Wunder der Technik oder: Dinge, die die Welt nicht braucht. Der Song ist ja gar nicht mal schlecht, immerhin lenkte er während der drei Minuten auch nicht von dem Overkill da auf dem Bühnenhintergrund ab. Das einzige, was da störte, war dieser komische frisurverunfallte Typ mit den drei weißen Streifen (sponsored by adidas?) im Gesicht. Und natürlich das Baby am Schluss - war das etwa AUCH der Ivan?
Aber ich bin ja froh, dass er das mit dem Hologramm von sich gemacht hat. Das hat nämlich den guten Monzi dazu inspiriert, ebenfalls blank zu ziehen (und der sieht nackt BEDEUTEND besser aus als Ivan), und wann bekommt man das schon mal zu sehen? (Okay, bekommt man ständig zu sehen, is aber immer wieder schön :-) )

Irland

Ich weiß nicht, worauf die Iren eigentlich bei Nicky Byrne gesetzt haben. Der Song? Ah wa. Der taugt zum Tanztee am Seniorennachmittag (obwohl ich mir die Nummer inzwischen schön gehört habe). Stimmlich hat der Gesangslehrer immer ins Zeugnis geschrieben "Nicky hat sich sehr bemüht". Das einzige, was da bleibt, ist die Optik. Nuuuun... klamottentechnisch war das gar nix, und falls Nicky gehofft hat, die Schnuckelpunkte abzugreifen, ist das böse danebengegangen. Die hatte Justs zu diesem Zeitpunkt schon abgegriffen, und alles, was der übrig ließ, kassierte später Donny Montell ein. Nicky wirkte im Vergleich zu diesen beiden auch an der Schnuckelfront nur wie dritte Wahl. Seine Bühnenpräsenz war ok, aber um ins Finale zu kommen, ist das einfach zu wenig.


Mazedonien

Wer die wunderbare Kaliopi rauswirft, soll mit Fegefeuer nicht unter zweihundertfünfzig Jahren bestraft werden! Verdammt nochmal, Jurys, was wollt Ihr denn NOCH? Eine bestechende Bühnenpräsenz. Alle anderen platt an die Wand gesungen. Der Song in der Landessprache. Okay, den letzten Ton hätte sie sich sparen können, aber das hat zumindest die Televoter nicht gestört, die haben sie nämlich auf Platz 8 gesetzt! WAS verdammt nochmal war es?
Jurys sind Wichser. Ende der Durchsage.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Die Ausscheider des 1. Semis (2)

Weiter gehts mit dem Rest:

Estland

Es kommt wohl selten vor, dass man das Ausscheiden eines Beitrags dermaßen eindeutig an einer bestimmten Sache festmachen kann. Stig Rästa weiß, wie man einen Song schreibt, und "Play" ist an und für sich auch ganz okay. Auch Jüris überraschend tiefe und volle Stimme weiß zu gefallen. Die Inszenierung - na ja, bisschen statisch, alles extrem cool. Kann man machen. Aber, und das ist ein großes Aber: Ich glaube, selbst wenn man sich angestrengt hätte, hätte man wohl niemanden finden können, der NOCH unsympathischer auf der Bühne wirkt. Angeblich ist Jüri ja ein Netter, aber DAVON war nun wirklich nix zu merken. Du liebe Güte, war das schnöselig! But Schnösel does not get points, und so war es nur folgerichtig, dass Jüri in diesem Semi Letzter wurde.


Montenegro

Jawoll, hau wech die Scheiße! Der neben San Marino wohl chancenloseste Beitrag im ersten Semi, an ein Weiterkommen haben sie wohl nicht mal selber geglaubt. Und was macht man in so einem Fall: Man fordert den Gitarren alles ab, was sie so hergeben, bratzt in die Mikros und liefert einfach so ab, wie man sich das selbst vorstellt. Einzig auf die leichtbekleidete Schickse hätte ich verzichten können Spätestens der weitaus glattgebügeltere Auftritt der Zyprioten nagelte den Sarg hier endgültig zu - aber is doch egal! Ich hatte drei Minuten lang Spaß, und nur darauf kommts an!


Island

Jedes Semi hat mindestens einen Trauerfall. Jedes. Immer. Hier ist der von diesem Semi. Ich hab Greta eigentlich bombensicher im Finale gesehen, aber dann ist genau das passiert, was alle vorausgesehen haben: Nach dem russischen Hologramm-Overkill wirkte ihr Beitrag einfach abgekupfert. Dabei war die Umsetzung absolut stimmig, Greta machte ihre Sache sehr gut und war bis auf einen kleinen Wackler am Anfang auch stimmsicher. Leider war die ganze Sache wohl für die breite Masse zu düster. Unendlich schade ...


Bosnien-Herzegowina

Ist das bitter. Da haben wir uns jahrelang danach verzehrt, dass die Bosnier endlich wiederkommen, und kaum sind sie wieder da, kassieren sie ihr erstes Semi-Aus. Und so weh mir das tut: Das Aus kann man vertreten. Die Balkanballade ist (natürlich) wunderschön wie immer, wird aber durch den Rap komplett ruiniert. Dazu kam der Gesang, der zumindest im ersten Refrain eher geschrien wurde, und leider waren auch die Kostüme jenseits von grenzwertig. Das passte zwar zur Thematik des Songs, aber nicht zur Laune der Europäer. Liebe Bosnier: Aufstehen, Mund abputzen und bitte, bitte weitermachen! Ich fänds unglaublich schade, wenn Ihr jetzt wieder verschwinden würdet!

Mittwoch, 15. Juni 2016

Nachlese, Teil 1 - die Ausscheider des 1. Semis (1)

Sodele, jetzt ist genau Monat nach dem Songcontest ins Land gegangen. Ich habe mir erlaubt, mal wegzufahren (Dreckswetter), und inzwischen hat ja auch die EM angefangen. Da das aber, so wie es derzeit aussieht, keine supererfreuliche Veranstaltung zu werden droht (und damit meine ich weder die vollkommen unnötige Niederlage der Österreicher im ersten Gruppenspiel noch die olfaktorische Untersuchung der eigenen Familienjuwelen durch den deutschen Bundestrainer), machen wir doch lieber das, wofür wir eigentlich hier sind, und schauen uns mal den ESC 2016 im Rückblick an.

Wir beginnen mit den Ausscheidern des ersten Semis:


Finnland

Würdet Ihr ernsthaft glauben, dass Sandhja beim Barbara Dex Award um das scheußlichste Outfit dieses Jahres die Top 5 nicht knacken konnte? Zugegeben, die Konkurrenz war schon hart dieses Jahr (und der Sieger ist absolut verdient, aber dazu später mehr), aber bittschön: Dieser hellblaue hautenge Einteiler (Strampelanzug?) mit den Stiefelchen und der völlig verunfallten Frisur war schon eine Klasse für sich. Dazu kreischte sich Sandhja dissonant durch ihren gnadenlos mediokren Song, dass sich ob der Tontreffquote zumindest der Schreiberin dieser Zeilen die Zehennägel aufrollten. Hab ich noch was vergessen? Ach ja: Der etwas ... ähm ... eigentümliche Tanzstil. Der praktisch die ganze Zeit nach hinten gestreckte Popo erinnerte zumindest mich an was ganz anderes. Völlig verdient im Semi raus. Ach, Finnland.... wir wissen ja, was Ihr drauf habt, aber das war ja nun nicht muh und nicht mäh. Das hätte Moldawien auch gekonnt!


Griechenland

Ja, richtig gelesen, da steht Griechenland. Und es war nicht mal knapp, denn auch im Televoting dieses Semis wurden die Hellenen gerade mal 14. Dabei fand ich den Beitrag im Vorfeld richtig gut, aber als es dann drauf ankam, enttäuschten die Griechen auf ganzer Linie. Wenn man einen solch repetitiven Beitrag hat, muss man was draus machen und durch die Performance Abwechslung schaffen. Das gelang aber nicht. Es kam absolut gar nichts rüber. Der Gesang war dünn, die Hosen der Männer seltsam, und der halbnackte Tänzer am Schluss hat es dann auch nicht mehr rausgerissen. Schade drum.


Moldawien

Manche Leute auf der ESC-Bühne können einem echt Leid tun. So gings mir mit Lidia. Die Frau kann nämlich wirklich gut singen, sieht klasse aus (die Haare!!) und hat eine makellose Leistung abgeliefert. Eigentlich. Wäre da nur nicht dieses Ostblock-Billigliedchen gewesen und vor allem der sie völlig sinnfrei umtanzende Astronaut. Hat dem eigentlich unter seinem Helm jemand die Glatze mit einem Silberlackstift angemalt? Und warum hat man Lidia aus schwarzem Tüll und einem kaputten Spiegel ein Kleid geschneidert? Schickt die Dame ruhig nochmal, sie kanns und war mit diesem Mist gnadenlos unterfordert - aber dann gebt ihr einen gescheiten Song und anständige Klamotten!


San Marino

Leonard Cohen goes Disco. Von allen Beiträgen des Jahres 2016 hatte dieser hier wohl im Vorfeld die geringsten Chancen, und nicht wenige wetteten ihn als sicheren Letzten des ersten Semis. Erstaunlicherweise kam es anders, deutlich anders sogar. Das lag wohl vor allem daran, dass Serhat bei seiner Performance absolut keine Fehler machte - und damit ist jetzt nicht der Gesang gemeint, sondern vor allem die Inszenierung. In die Jahre gekommener Crooner wird von jungen Glitzerschicksen umtanzt und schert sich nicht drum. Genau so muss man das auf die Bühne bringen. Natürlich war das Trash at its best, aber zumindest in my humble opinion hochgradig unterhaltsam.