Irland
Nicky Byrne
Sunlight
Könnte jemand den kleinen Nicky aus dem 90er-Boy Band-Paradies abholen?
Wirklich, liebe Iren, DAS Lied hätte vor den Nullerjahren perfekt funktioniert, aber wir haben 2016.
Nicky ist keine 20 mehr und seine ehemals 14jährigen Groupies bereits Mütter oder in aufrechten lesbischen Beziehungen.
Irland schwelgt ja gerne in Nostalgie, das ist auch schön... im Real Life, aber eben nicht beim größten Musikschaulaufen Europas.
'Sunlight' ist angenehm anzuören (obwohl Nicky das Singen ziemlich verlernt hat oder, wie böse Zungen behaupten, es nie konnte).
Soetwas reicht jedoch in den seltensten Fällen für ein ESC-Finale. Da hilft auch kein gutes Aussehen.
Schade. Nett allein reicht eben nicht.
8/10 (aber nur, weil ich es in den 90ern gemocht hätte)
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Mazedonien
Kaliopi
Dona
Nocheinmal Murmeltiertag beim Grand Prix.
Die große Balkanröhre Kaliopi beehrt uns wieder, diesmal mit Ethnoschlager.
Sich an ihr zu vergreifen wäre ein Sakrileg, diese Frau hat alles was es braucht: Charisma, Stimme, Temperament.
Nur leider kein brauchbares Lied.
'Dona' ist kein 'Crno i Belo' - da kann sie mit noch so pathetischer Inbrunst jodeln.
Außerdem ist Balkanpop, wie er von Kaliopi vorgetragen wird, nicht jedermanns Sache. Das macht es nicht einfacher für den Televoter.
Ich schreibe diese Zeilen bereits nach dem 2. Semi (tut mir ehrlich leid, es kam immer was dazwischen), daher weiß ich, dass Maze ausgeschieden ist.
Es tut mir vor allem für die Hardcore-Fans von Kaliopi (und ich kenne einige) unglaublich leid, verstehe aber den Rausschmiss, ich hätte dafür auch nicht angerufen.
5/10
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Litauen
Donny Montell
I've Been Waiting For This Night
Noch ein Rückkehrer - und einer, der bereits Finalluft schnuppern durfte.
Ich hab zwar keinen Schimmer wer sein Stylist ist, aber er sollte sofort entlassen werden. Wie kann man diesen hübschen Burschen nur mit solch einer Frisur verschandeln?
Donny ist eine Rampensau... Verzeihung : Rampeneber. So kommt es nicht von ungefähr, dass er einen Song, der eigentlich nur mir gefällt und sonst keinem, vermutlich gerade noch so in die große Samstag-Abendshow retten konnte.
Gerüchten zufolge hängt der Erfolg des Liedes vom gelungenen Salto durch die Rauchschwaden ab. Na dann - üben üben üben.
'I've Been Waiting For This Night' gehört 2016 zu meinen Lieblingsliedern und ich hoffe auf einen guten 15. Rang für Litauen.
8/10 (sagte er Lieblingslied und gibt nur 8 Punkte? ja, es kommt auf die Nachhaltigkeit an, dieses Lied habe ich mir als eines der wenigen merken können)
IsraelHovi StarMade Of StarsMeine Güte, was für eine Ballade. Pathos! Hovi singt hervorragend, das hat man auch in Russland, Israel und den Niederlanden gemerkt, und es setzt sich in den Proben zum Semi fort.Der Auftritt ist reduziert auf das Wesentliche.Ich tippe ihn in die Top 10 des gesamten ESC 2016.Jaja, Balladen dieser Art haben wir schon oft gehört... aber man nie genug davon bekommen, oder?!9/10==WeißrusslandIvanHelp You FlyWas gab es für ein aufgeregtes Geschnatter unter den Eingeweihten und Fans. NACKT? mit WÖLFEN auf der Bühne??? Schockschwerenot! Skandal!Gute Publicity ist alles, gell?!Und er hat es glatt geschafft, der Schlingel.Der Song ist in seiner Schlichtheit genial, er rockt schön. Ivan singt gut. Etwas viel Selbstbeweihräucherung, aber es sei ihm vergönnt.Könnte man den Weißrussen bitte einmal sagen, dass lange blonde Zotteln seit den 90ern in Westeuropa verboten sind? Scherzerl.Schade, dass Europa dieses mitreissende Lied nicht ins Finale hieven wird. Aber wir wollen ohnehin nicht nach Minsk... 9/10==SerbienSanja Vučič ZAAGoodbyeSanja hat eine interessante Stimme, aber nichts Gewinnendes. Das Herumgefuchtel geht mir rasch auf die Nerven.Jetzt müsste es eigentlich das Lied rausreissen, doch spätestens beim Refrain fängt die Komposition zu schwächeln an.Natürlich ist der Song modern und bringt auch die so gern gehörten Balkaneinflüsse mit, ob jedoch genügend Stimmen für den Finaleinzug zusammenkommen bleibt abzuwarten.Mir reicht das jedenfalls nicht um dafür anzurufen.5/10
Semi 2LettlandJustsHeartbeatEin sehr unterkühlter Elektronik-Sound. Der erste Startplatz wird kein Hindernis sein, dieses Lied hat ein Alleinstellungsmerkmal.Die interessante Machart lenkt geschickt von der relativ langweiligen Komposition ab, prinzipiell ist 'Heartbeat' austauschbarer Radiodudel.Justs singt das Lied perfekt und mit interessanter Stimmfarbe, er untermalt den Gesang mit Posen und Gesten, übertreibt es jedoch nicht. Ja, das kommt durch und verweilt bestimmt auch noch länger in meiner persönlichen Playlist.6/10==PolenMichal SzpakColor of your LifeDas könnte doch wunderbar vom La Boum-Soundtrack stammen. Umschlungen tanzende Teenies, gedämpftes Licht, ein Mann in roter Uniformjacke auf der Schulbühne.Ich denke dieses Lied funktioniert aber auch für Erwachsene ESC-Zuseher. Es hat eine eingängige Melodie, wirkt nie zu aufdringlich, Michal leidet so schön.Ein Problem besteht: der geneigte ESCler mag keine Langzotterten, weiß der Geier, warum. Aber über Haare ist beim GPEDLC noch keine(r) gestürzt 7/10==SchweizRykkaThe Last Of Our KindErst einmal: Danke, Rykka, dass Du Dir die Haare glattgebügelt hast. Das passt Dir wirklich gut.Über das Bühnenkleid könnten wir noch ein wenig diskutieren. Aber wenn Du es auf den Barbara Dex-Award abgesehen hast, weil doch ein Finaleinzug ins ESCFinale außer Reichweite für Dich ist, dann bonne chance.Ich weiß nicht was alle haben: Der Song ist doch schön. Ok, er ist nur nett. Aber nettes Lied und adrette Sängerin - die Kombination hatten wir schon oft, vielleicht werden wir am Abend überrascht.Viel Glück, liebe Schweiz. Möglicherweise sind wir doch gemeinsam unter D-A-CH und Fach.6/10
ItalienFrancesca MichielinNo Degree Of SeperationMeine Güte, was ist mit der BIG 5 los?Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich... alle wollen es diesmal wissen. GB versucht es über den Nachwuchs, aber das ist rechtens und nicht einmal der falsche WEG, siehe oben.Als Hetero-Mann darf ich sagen, Francesca ist sehr hübsch, das sollte kein Nachteil beim ESC sein, sitzen die Schwubben (nicht bös gemeint, ich mag euch ECHT) doch zu Hause und machen bei Franzi die Klopause weil vermutlich nachher ein muskulöser Backgroundsänger ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert. Es geht um das Lied, ich weiß. Der Song geht relativ schnell ins Ohr, spätestens ab dem Refrain kann man sich des Werkes kaum entziehen. Francesca ist natürlich eine grandiose Sängerin, nicht umsonst wurde sie zweite in San Remo.Ich rechne glasklar mit einem Top 10-Platz, andererseits müsste ich die Jury inkl. Televoter "Idioten" schimpfen. 9/10==SpanienBareiSay Yay!Das Lied macht viele Spanier unglücklich. ENGLISCH! Der Untergang vom Vaterland.Es ist wahr, aber selbst DAS werden die Iberer überleben, zumal die Nummer große Chancen auf das Treppchen hat.Eingängig, radiotauglich, hitverdächtig.Bravo Spanien, alles richtig gemacht!Ich freue mich riesig, dass Schweden auch die fixen Finalisten in den Semis auftreten lässt.Bareis Beitrag sollte jeder mehr als einmal hören können. Viel Glück, mich holt das Lied total ab und bringt mich zum tanzen.9/10==SchwedenFransIf I Were SorryDas Melodifergevaltigen (Urheber: Flavio P. Valente) ist eigentlich ein Graus, aber das Finale gebe ich mir jedes Mal. Nicht die Show selbst stößt mich ab, ganz im Gegenteil, es sind die Lieder die einem oft den Magen umkrempeln.Dabei gab es in den vergangen Jahren Perlen (no pun intended), aber die flogen meist in den Semis raus, so auch heuer, wo ich mir das erste Sechstel-Finale (oder wieviele es sind) gab. Lieblingslied als letztgereihter raus. Warum also in den kommenden Wochen zusehen?Frans aber hat "etwas". Er sang im MF zwar schauderhaft, aber sein Lied war so natürlich, seine Show war reduziert, der Text vernünftig. Ich mochte den Song. Nicht der Beste, aber einer der Guten, einer mit dem man leben kann.Es ist Schweden, das schneidet selten schlecht ab. Ein Debakel, wie es Österreich in Wien erlebt hat, ist auszuschließen.7/10
DeutschlandJamie-LeeGhostFreilich habe ich die deutsche Vorausscheidungssendung im TV angeschaut. Und... ich wollte Keøma oder Ella Endlich! Jetzt ist es raus.So niedlich Jamie-Lee ist, ihr Lied ist ein Allerweltstitel den man im Radio vernimmt (interessanterweise habe ich 'Ghost' noch nie im österreichischen Radio, öffentlich wie privat, gehört) und gleich wieder vergisst.Keine Frage, das Lied ist um Klassen besser als vieles was die Konkurrenz anbietet, aber es fehlt der catchy Refrain, der Moment wo man sagt:"Ha, das kenne ich, das ist der deutsche Beitrag". Ich fürchte mehr als Platz 15 schaut heuer nicht raus.Aber das liegt nicht an Jamie (dass sie es kann hat sie bei VoG zur Genüge bewiesen), sondern an der Komposition. Vielleicht reißt ja ihr eigenwilliges Erscheinungsbild einiges raus. Ich sag ja: niedlich. Good Luck!6/10==FrankreichAmirJ’ai cherchéYup! Mein Favorit auf den Gesamtsieg. Und offenbar nicht nur meiner. Das Lied scheint das gewisse Etwas zu haben.Das Video: aussagekräftig.Die Liveperformances: großartig.Die Ausstrahlung: gewinnend.Ganz ehrlich, gewinnt nicht das relativ unnötige Lied aus Russland, dann gewinnt Frankreich.Ich freu mich so auf Paris! Ich war noch nie da.Brauch ich dort Pariser?Witzohne... ich lach mir sofort ein hübsches Mädchen an, denn eine Reise nach Paris ohne Freundin wäre wertlos.OK, es gibt auch die berühmten "kleinen Französinnen", aber ehrlich, mit über 40?!Hat Virginie Ledoyen gerade einen Lebensabschnittspartner?10/10==GroßbritannienJoe and JakeYou're not AloneOh... heißt das nicht eigentlich 'You'll Never Walk Alone'?Never mind.Was hat sich Britannien dabei nur gedacht?Großbritannien, das Mutterland des Pop.Ganz ehrlich, ich liebe britische Beiträge normalerweise vorbehaltlos. Ich war wohl der einzige, der Josh die Daumen drückte und ich konnte mit 'Flying the Flag' wirklich viel anfangen, aber Joe & Jake gebe ich keine Chance.Nicht falsch verstehen, die beiden können (und das war bei der britischen VE nicht wirklich klar) gut singen.Das Problem ist folgendes: 1. es ist Britannien, das wählt keiner wenn es nur Durchnittsmusik gibt2. es sind zwei junge Buben, da denkt automatisch jeder (darf ich das öffentlich schreiben?) "Die Briten scheißen auf den ESC" und erfüllen nur ihre Pflicht.3. Big 5 ist sowieso im nächsten Jahr gesetztIch war anfangs entsetzt, dann etwas versöhnt, aber nun mag ich es. (kennt ihr das? Schönhören?!)7/10
RumänienOvidiu AntonMoment of SilenceDas ist bitter!Tel Aviv, Amsterdam, London - äußerst fleissig.Ovi muss am Boden zerstört sein.So viele Antritte in Rumänien, endlich der Sieg.Und dann DAS!Der Sender gehört rechtlich belangt.Welch angenehme Abwechslung zur Wegwerfkost. Bombast, ich denke da an Meat Loaf und Jim Steinman.Beim ersten Hören war das Lied für mich noch nicht eingängig genug, aber spätestens mit dem VE-Video kam die Freude. In Interviews klang Ovi so optimistisch. Es hat nicht sollen sein. Bitte gib nicht auf, Ovi!Ganz ehrlich? Die Top 10 hätte Ovidiu Anton bei mir nicht geknackt, aber ich werde mich jedesmal freuen wenn das Lied in einem der ESCaffinen Sender gespielt wird.7/10
IslandGreta SalómeHear Them CallingServus Greta, auch wieder im Land?Dein Lied ist zwar nur halb so gut wie dein letztes, aber es klingt mehr als akzeptabel. Der Auftritt? Drama, Baby! Ich weiß nicht ob es zielführend ist die halbe Zeit das Gesicht zu verstecken, aber mit dem Hintergrundvideo erscheint das recht effektiv.Ich gehe doch Recht in der Annahme, dass der Auftritt in Stockholm deckungsgleich mit dem Auftritt in der VE sein wird?!Live bist du jedenfalls eine Wucht und dabei total souverän. Das Finale ist dir sicher. Ich würde gerne nach Reykjavik kommen. Vielleicht klappt's ja.Und wenn nicht 2017, dann sicher in den kommenden Jahren. Island ist "heiß".7/10--Bosnien-HerzegowinaDalal & Deen feat. Ana Rucner and Jala Ljubav JeDieses Jahr gibt es gleich mehrere Wiederholungstäter.ESC-Rückkehrer BiH schickt Deen ins Rennen, dessen 2004-Kracher 'In the Disco' noch immer auf Powerplay in meiner ESC-mp3-Playlist läuft.2016 geht es gemächlicher zu, eine Balkan-Ballade mit Rockelementen wie man sie schon zu oft gehört hat, das Lied holt mich leider nicht hinter dem Ofen hervor (im Moment ist es auch bitter kalt). Schade, es ist schließlich Bosnien und eines der wenigen Lieder in einer anderen Sprache als Englisch, da tut es doppelt weh es zu "verstoßen". Wirklich wohltuend und geradezu "erweckend" kommt da die Rapeinlage daher, eine echte Aufwertung dieser Belanglosigkeit an Chanson. Natürlich wird das gemeine ESC-Fußvolk wieder verschreckt zurückzucken, denn Rap ist beim Liederwettstreit eher verpönt. Ich sehe Bosnien (noch) nicht im Finale, aber ich irre mich oft (und hier sogar gerne).4/10 (für den Rapteil 7/10)--MaltaIra LoscoWalk on WaterDer Tauschsong. Eine weise Entscheidung, das erste Lied war Mist.'Walk on Water" ist extrem radiotauglich und würde problemlos im Formatradio bestehen. Das ist zwar kein Qualitätsmerkmal, aber zumindest eine Möglichkeit junge Zuseher spontan zum Telefon greifen zu lassen (der letzte Startplatz kann dabei sehr förderlich sein).Malta sollte, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, im Finale einen Platz unter den besten 10 erreichen können und Ira, neben Chiara, in den Olymp des kleinen Inselstaates aufsteigen.Für Nachwuchs ist auch gesorgt, das 'kleine' JESC 2015-Stimmwunder wird auch einmal 16 Jahre. Man muss sich um Malta nicht sorgen (außer die Erderwärmung erreicht ungeahnte Ausmaße).8/10