Sonntag, 20. Oktober 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (6)

Ukraine
Liebe Ukrainer, jetzt sagt doch bitte mal: WAS GENAU sollte dieser Mist mit dem hochgewachsenen Herrn da am Anfang? Der hat Eurem Beitrag nicht geholfen, ganz im Gegenteil, er hat ihn entwertet. Außerdem sind wir hier nicht auf dem Jahrmarkt. Hättet Ihr doch nur Euer umwerfend schönes Mädel mit seiner fantastischen Stimme einfach mal wirken lassen. Aber "einfach mal wirken lassen" ist wohl leider was, was man in der Ukraine weder beherrscht noch beherrschen will... Anyway: Könnte irgendjemand der Zlata nochmal ein Lied schreiben? Dieses Mal ohne die bereits beschriebenen Schwächen? Dann noch ein Auftritt ohne Riesenmann, und dann wird sie die Kiste schaukeln, daran hab ich keinen Zweifel! Go for it, Zlata!

Italien
Die Rückkehr Italiens ist für den Eurovision Song Contest nach wie vor ein absoluter Glücksfall, und Jahr für Jahr zeigen die Italiener dem Rest, was lässige Grandezza bedeutet. So auch dieses Jahr. Man stelle sich vor, da steht ein Männlein allein und verloren im rauchblauen Anzug auf der Bühne, und man fragt sich bang, was mit dem Männlein dort wohl passieren wird. Dann fängt die Musik an, und das Männlein fängt an zu singen. Und wie! Spannenderweise schert Marco sich weder um Publikum noch um Kamera, er steht einfach da und singt und singt und singt. Erst am Schluss begibt er sich auf den Catwalk, flirtet aber auch da nicht mit dem Publikum, sondern singt einfach weiter. Und hat das Publikum und uns alle im Griff, fragt mich bitte nicht, wie er das gemacht hat. Es ist schon faszinierend, welche Klasse die Italiener jedes Mal auf die Bühne bringen! Da sind sie allen anderen meilenweit voraus, allenfalls die Franzosen können da noch ansatzweise mithalten, allerdings haben die im Gegensatz zu den Italienern inzwischen ein sehr ernsthaftes Ergebnisproblem. In einem sehr lesenswerten Blogpost des Prinzblogs stand vor einiger Zeit zu lesen, was Italien noch fehlt, um wieder zu gewinnen. Stimmt alles, was drin steht, die Frage ist nur: WOLLEN die Italiener wirklich gewinnen? Und berauben sie sich nicht eines ihrer Alleinstellungsmerkmale, wenn sie jetzt mit wilden Choreos anfangen? Italien hat sich auch dieses Jahr diesem Zwang zum Aufpimpen von Beiträgen nicht unterworfen - und ist bisher sehr, sehr gut damit gefahren!

Norwegen
Als im Finale der norwegische Beitrag lief, brachte das sogar meinen Mann dazu, von seinem Buch aufzuschauen: "Die kommt bestimmt ganz weit nach vorne!" My thoughts exactly. Im zweiten Semi hatte Norwegen für mich eindeutig das stärkste Gesamtpaket, hübsche Sängerin, Stimme so na ja, aber der einzige Song, der auch außerhalb des ESC vorkommen könnte. Die Auftritte waren beide kühl, aber nicht zu kalt, der Song aber insgesamt wohl doch zu düster, um wirklich die Krone nach Norwegen zu holen. Schade, ihr Sieg wäre ein gutes Signal gewesen!   

Georgien
Was hätte es mich gefreut, wenn dieses ranzige Versatzstück (Celine Dion meets Nica & Joe, und das alles in 4 chords) im Semi klebengeblieben wäre. Und die Voraussetzungen waren gut: Die beiden konnten zwar gut singen, aber Chemie war überhaupt keine da. Da waren ja Elch und Nikolaus noch überzeugender. Das ganze wirkte wie "Wir haben hier eine Choreographie einstudiert, und die zeigen wir jetzt mal". Obendrein setzte die Golddusche nach der Rückung zu spät ein, und nicht etwa aus Versehen, sondern im Finale kam es genau an derselben Stelle. Mit Platz 10 im Semi und Platz 15 im Finale durchaus schmeichelhaft bewertet, gut, dass das nix mit dem Sieg zu tun hatte. Liebe Georgier, Ihr probiert ja eurovisionstechnisch alles aus. Breitwandschlonz ist jetzt durch, ok?

Irland
Manchmal bringt dieser Wettbewerb wirklich erstaunliche Dinge hervor. Nein, ich meine nicht Ryan selber, das ist halt so ein Casting-Heinz, wie man ihn dutzendfach in den Vorentscheidungen findet. Aber seine Finalplatzierung verstehe ich nicht. Vom letzten Startplatz aus Letzter werden, das muss man auch erstmal schaffen. Aber warum denn eigentlich? So schlecht, wie es das Punktetableau suggeriert, war das ganze nämlich weiß Gott nicht! Gut, der Anfang war von "Popular" abgekupfert (und das ausgerechnet in Schweden!), und Ryans Stimme klang in den Höhen schon sehr angestrengt und quäkig. Aber das hat andere auch nicht davon abgehalten, Punkte abzuräumen. Die halbnackten Tänzer hätte es auch nicht gebraucht, aber die haben bei anderen Auftritten auch nicht gestört. Was also war es? Hat er sich mit dem im gleichen Pool fischenden Belgier zu sehr um die Schnuckelpunkte gestritten? Da liegt doch wohl der Vorteil eindeutig auf irischer Seite. Ach, mer waaßes net, mer vermuts nur....

Samstag, 12. Oktober 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (5)


Dänemark
Dass ich allgemein nicht gerade die größte Freundin dänischer Beiträge bin, dürfte aufmerksamen Lesern dieses Blogs inzwischen hinlänglich bekannt sein. Und dennoch - im Semi war Emmelies Auftritt bis zu diesem Zeitpunkt eindeutig das beste. Dass die Halle gesteckt voll mit Dänen war, war sicherlich kein Nachteil, aber im Semi war der Auftritt für mich noch kein Gesamtsieger. Daher war der Einsatz des Goldflitters, der ja eigentlich erst dem Finalsieger bei der Reprise gebührt, auch etwas verfrüht. Im Finale dagegen war es so herausragend und zwingend, dass ich mich nach dem Auftritt zum Prinzgemahl umdrehte und nur sagte "Ich glaub, das wars." Und nach der Reaktion in der Halle wusste auch dort offensichtlich jeder, dass man soeben die Siegerin gesehen hatte. Das war aber allein dem Auftritt geschuldet, nicht aber dem doch sehr mäßigen Song.

Island
Es gibt ja nun so viele Balladen in diesem Jahr, von denen mich fast alle kalt lassen. Eine Ausnahme ist da der isländische Beitrag. Ich weiß nicht, was dieses Lied hat, was die anderen nicht haben, aber ich finde es nach wie vor herzzerreißend schön. Und Eythor trägt das ausgesprochen kompetent vor. Glücklicherweise hat er auf den weißen Anzug verzichtet und schwarz angezogen, so ist das ganze eine runde Sache geworden. Der wunderschöne Hintergrund tat ein übriges. Das diesjährige "Kuula", leider im Gegensatz dazu grotesk unterplatziert. Mir fällt gerade zu meinem Schrecken auf, dass ich in diesem Wettbewerb zunehmend die Kerle mit Bart sexy finde - erst Loukas Giorkas, letztes Jahr der italienische Punkteansager, dieses Jahr Andrius und Eythor... und Herr Leppilampi hatte zwischendrin ja auch mal Gesichtsbehaarung.... HILFE! Oder liegt es bei Eythor nur daran, dass er mit 23 bereits einen NEUNjährigen Sohn hat? Könnte das mal bitte jemand verifizieren? Was bittschön MACHEN die da oben auf ihrer Insel???

Aserbaidschan
Irgendwie tu ich mich mit diesem Land von Jahr zu Jahr schwerer. Eigentlich will ich inzwischen GAR NIX MEHR gut finden, was von da kommt, aber wenn dieser Auftritt in dieser Form für, sagen wir mal, Finnland angetreten wäre, wäre ich wahrscheinlich restlos begeistert gewesen. OK, der gute Farid sieht reichlich unfinnisch aus, ich persönlich find ihn jetzt nicht so hübsch, stehe aber mit dieser Meinung wohl vollkommen alleine da (zumal es jetzt ja auch Bilder von seinem durchaus beachtlichen Sixpack gibt, und damit ist kein Bier gemeint). Singen kann er einigermaßen, auch wenn das Anhören der Karaokeversion beweist, dass da noch ein Ghostsänger im Hintergrund mithilft, und die Choreo mit dem Double im Glaskasten und der Dame in Rot mit der Schleppe, die noch auf der Bühne weilte (also die Schleppe), als die Dame schon im Greenroom angekommen war, gab es so auch noch nicht. Jetzt haben sie in fünf Jahren hintereinander die Plätze von 1 bis 5 alle mal durch, jetzt könnte doch endlich mal Ruhe im Karton sein, oder?

Griechenland
Hier kommt er, der Frau-Fabian-hat-so-richtig-Spaß-Beitrag 2013! Und er wird immer besser, je öfter man sich das anhört bzw. anschaut. Muss wohl die Wirkung vom Alkohol sein. Nach dem Ausscheiden des gesamten Balkans in den Semis hatte ich die Griechen im Finale eigentlich als möglichen Sieger, zumimdest aber als definitiven Top-5-Knacker auf der Rechnung. Dass es dann nur Platz 6 geworden ist, war schon eine Enttäuschung. Irgendwie schneiden die wirklich guten griechischen Beiträge immer zu schlecht ab, und die miesen zumindest in letzter Zeit zu gut. Und das hier ist meines Dafürhaltens der beste seit dem unerreichten "Olou tou kosmou i elpida". Übrigens hatten auch meine Kinder Spaß an dem Beitrag; als vor einiger Zeit mal der Sampler im Auto lief, musste ich den griechischen Beitrag gleich ein paarmal laufen lassen, was mich froh und dankbar sein lässt, dass sie vom Text noch nix verstehen. Zum Saufen ist es mit sechs Jahren definitiv zu früh! Jedenfalls war der Beitrag ein Experiment, das sich unbedingst gelohnt hat, und ich wünsche mir, dass die Griechen auch nächstes Jahr wieder ihre ausgetretenen Pfade verlassen. Wann immer sie das in der letzten Zeit taten, kam was richtig Tolles raus!

Freitag, 11. Oktober 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (4)


Rumänien
Es ist kaum zu glauben, aber, meine Damen und Herren: Rumänien hat im zweiten Semi tatsächlich das Televoting gewonnen! Wie um Himmels Willen konnte das passieren? Ganz einfach: In diesem Meer der Langeweile musste wohl wirklich mal einer wie Cezar kommen, bei dessen Auftritt man zwischen brüllendem Gelächter und absolutem Unglauben schwankt. Der Ausdruck "over the top" hat eine komplett neue Bedeutung bekommen. Egal was man davon hält: Es polarisiert, bleibt im Gedächtnis und ist wohl niemandem wirklich egal, sondern man findet es entweder total geil, oder man kann sich wenigstens so wie ich daran abarbeiten. Dem Cezar ist das alles ernst, sehr ernst, und er hat eine halbe Stunde lang geweint, nachdem er ins Finale gekommen ist. Glaub ich sofort. Unmittelbar nach seinem Finalauftritt sahen die Äugelchen auch schon wieder verdächtig rötlich aus. Ich werde hier nicht versuchen, die beiden Auftritte auch nur ansatzweise zu beschreiben, das muss man einfach selber gesehen haben. Gleiches gilt übrigens auch für das  offizielle Video, und vergleicht bitte unbedingst mal die dort zu sehende Brustbehaarung mit der beim Auftritt! Grandios übrigens an dieser Stelle Petra Mede nach dem Semi: "He made me think of this old famous saying: Every successful man has a woman under his skirt" . Übrigens hat auch mein Mann schlagartig von seinem Buch aufgeblickt und für drei Minuten wie festgetackert auf den Bildschirm gestarrt, als Cezar anfing zu, äh, singen. Und das will wirklich was heißen.
     
Großbritannien
Falls sich jemand beim Lesen dieser Postingreihe fragen sollte, welcher Eintrag mir am schwersten fällt: Dieser hier. Ich schreib das hier mit blutendem Herzen. Das war die vielleicht schlimmste Selbst-Demontage der gesamten Eurovisionsgeschichte, da kommt sogar die von Dana International in Düsseldof nicht ran. Ich schrieb in der Vorbetrachtung, dass Bonnie es noch könne und alles an die Wand singen würde. Glücklicherweise hab ich darauf keine Wette abgeschlossen, sonst könnte ich wohl meine sämtlichen Habseligkeiten jetzt im Pfandhaus abliefern. Nein, sie kann es nicht mehr. Zumindest konnte sie es in den drei Minuten nicht mehr, als es darauf ankam. Einer gut gekleideten, gut konservierten (ja, leider sah man DAS auch, und nein, das war NICHT vorteilhaft) Dame mit großer Vergangenheit und bestenfalls nettem Gegenwartssong, den irgendeine gütige Seele auch noch einen Ganzton tiefer gelegt hatte, beim hoffnungslosen Kampf um jeden einzelnen Ton zuzuschauen, macht nicht schadenfroh, sondern einfach nur tieftraurig. Bitte tut sowas nicht nochmal, "liebe" Briten.

Schweden
Derjenige, der für die schwedischen Kostüme zuständig war, wollte wohl unbedingt vermeiden, dass Schweden auch 2014 Gastgeber wird. Anders sind Robins Oberteil und vor allem seine entsetzliche Hose nicht zu erklären, wenn ich mich recht erinnere, hat das ja auch beim Barbara-Dex-Award ziemlich abgeräumt. Die schwedischen Chancen auf eine akzeptable Platzierung stufte ich nach der Lektüre der Probenberichte als eher gering ein, aber das Hamsterbäckchen konnte liefern, als es drauf ankam. Und wie! Der Gute sang, als ginge es um sein Leben und söhnte mich mit diesem Auftritt beinahe mit dem Heimbeitrag aus. Aber nur beinahe, wir wollen ja nicht übertreiben.

Ungarn
Das ist so ein Beitrag, den hinterher jeder mag. Wunderbar versponnen, minimalistisch und mit einem Hintergrund zum Niederknien (wenn man mal die englische Schrift außen vor lässt). Ich bin immer wieder begeistert, wenn Leute beim ESC auftreten, die diesem ganzen aufgepimpten Zirkus nix abgewinnen können und auf der Bühne einfach ihr Ding machen. Das ganze war so liebenswert, dass man der sympathischen Truppe auch gerne verzeiht, dass Alex im Refrain nicht besonders tonsicher war. 

Freitag, 27. September 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (3)


Russland
Och nööööö. Die Großnichte von Fräulein Rottenmeier im Bettjäckchen ihrer Oma und einem Kleid, das kein 15jähriges pickeliges Mauerblümchen als Abschlussballkleid auch nur in Erwägung ziehen würde, singt mit guter Stimme und Chiara-Mimik und -Bewegungen einen brechreizerregenden "Piep-piep-piep-habt-Euch-alle-lieb"-Breitwandschlonz, leider auch nicht von Startnummer 2 aus. Und das nun ausgerechnet aus Russland. Wird beim zweiten Hören nicht besser, und man fragt sich, ob Dina die Sülze eigentlich selber glaubt, die sie da singt. Der Gimmick mit den geworfenen Lampen war nett (und da alle Witze über den Ausverkauf in der Lampenabteilung von IKEA bereits gemacht wurden, mach ich jetzt keinen), und das mit den Leuchtarmbändern sah zugegebenermaßen toll aus. Aber bittschön: Platz 5?!? Das ganze bleibt nach wie vor maßlos überschätzt. Und ich wage mal zu behaupten, dass dieser Beitrag, wäre er in exakt der gleichen Form für, sagen wir mal, Andorra gestartet, nicht über das Semi hinausgekommen wäre.

Deutschland
Mit dem Kürzen von Eurovisionssongs ist das ja so eine Sache. Bei manchen klappt es, bei manchen nicht so richtig, und nach "Diwanit bugale" haben wir jetzt den zweiten Eurovisionssong, der durch die Kürzung nicht verschlechtert, sondern regelrecht massakriert wurde. Eigentlich war Deutschland ja mein Siegertipp, aber nach der ersten Strophe war klar, dass das nichts werden konnte. Die haben ja sämtliche Struktur aus dem Song rausgenommen! Das hörte sich an, als ob irgendwer einfach mal irgendwo ohne Rücksicht auf Verluste die Schere angesetzt hätte, egal ob da was Gescheites rauskommt oder nicht. Das Schlimme ist, dass auf dem Eurovisionssampler ebenfalls eine gekürzte Version drauf ist, die aber im Gegensatz zur performten Version stimmig und gut strukturiert ist. Warum hat man diese Version nicht für den Abend der Abende genommen?!? Leider war Natalie nicht cool genug, um statt "Glorious" "What have they done to my song, Ma" zu singen, was textlich auf jeden Fall angemessener gewesen wäre. Aber nicht nur die Kürzung war katastrophal, sondern auch die Choreographie. Was bitte war an der blöden Treppe so toll, dass Natalie fast das ganze Lied über da oben bleiben musste? Das hat den letzten Rest dann auch noch kaputt gemacht, da half auch ihr Strahlen nichts mehr. Zum Schluss lief sie dann über den Catwalk, um mit dem Hallenpublikum auf Tuchfühlung zu gehen, das heißt, es blieb nix Gescheites mehr für den Schnelldurchlauf übrig. Und in ebenjenem wirkte der deutsche Ausschnitt dann leider auch sehr unglücklich. Das war mal richtig, richtig schade und traurig, insbesondere auch deshalb, weil ich Natalie und ihre offene, sympathische Art inzwischen wirklich ins Herz geschlossen habe.
Ich weiß übrigens jetzt, warum ich "Glorious" so mag, obwohl das ansonsten ja so gar nicht meine Art Musi ist. Ich hör da nämlich nicht nur eine Ähnlichkeit zu "Juckpulvria", sondern vor allem auch zu "Ritmo de la Noche", was zwar an sich ein Scheißsong ist, mit dem ich aber ein paar mir sehr lieb und teuer gewordene Erinnerungen verbinde. Ist doch komisch, wie die Geschmacksnerven so ticken, n'est-ce pas?

Armenien
Bizarr: In der Postkarte hatte der Leadsänger der Dorians (dessen Namen ich vergessen hab und der mir auch jetzt und hier nicht wichtig genug ist, um ihn nachzuschauen, der sich aber selber auf jeden Fall für die armenische Inkarnation von Johnny Depp hält) noch eine Augenbraue, beim Auftritt warens auf einmal zwei. Ansonsten bleibt die Reiseführerwerbung ein lahmarschiges, mit unangenehmer Stimme vorgetragenes Stück Musik, zu dem das Rumgehampel des Leadsängers nicht im allermindesten passte. Was das im Finale zu suchen hatte, werde ich wohl nie verstehen. Aber das versteh ich ja bei armenischen Beiträgen eh nur sehr selten... Offensichtlich war ich aber dieses Mal nicht alleine, denn die Halle in Malmö hat bei der Finalistenverkündung an dieser Stelle sehr laut und deutlich gebuht. Völlig zu Recht!

Niederlande
Und dann steht für drei Minuten die Zeit still. Da sitzt man dann da mit Gänsepickeln vom Nacken bis zum Steiß und ja, durchaus auch ein bisschen Wasser in den Augen, und es ist mucksmäuschenstill, weil man keine Millisekunde dieses wunderbaren Songs verpassen will. Und Anouk steht einfach nur da und singt und lässt den Song wirken, und es ist wunderschön. Fast noch schöner ist dann der Moment, wenn dann bei der Finalistenverkündung nur noch ein Umschlag übrig ist und die Halle tobt "Ne-ther-lands! Ne-ther-lands!" und man es sowieso niemandem so sehr gönnt wie den Holländern, weil sie so oft zu Unrecht ausgeschieden sind und kein anderes Land so lange auf eine Finalteilnahme gewartet hat und dann wird der Umschlag aufgemacht und NETHERLANDS ist drin.... Und dann noch Top Ten im Finale... Anouk, Du warst wunderbar!

Donnerstag, 26. September 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (2)


Belgien
Das muss man sich mal vorstellen: Da tritt als vorletztes im ersten Semifinale ein Land an, das in bisher 8 Semifinals erst ein einziges Mal ins Finale gekommen ist (da allerdings als Sieger) und bei den übrigen sieben Teilnahmen oft richtig tolle Beiträge dabei hatte, davon einer sogar als potenzieller Sieger gewettet, aber trotzdem immer kleben geblieben. Das Land wird in sämtlichen Vorhersagen als klarer Semi-Ausscheider gesehen. In meinem Last-Minute-Tippspiel in dem Forum, das ich üblicherweise frequentiere, hat NICHT EIN EINZIGER der Mitspieler Belgien im Finale gesehen. Und das waren mindestens 12, 13 Leute, die da mitgemacht haben. Nun ja, jedenfalls, dieses Land schickt ein frisurtechnisch herausgefordertes Bürschken mit zugegebenermaßen schönen Augen. Dem Bürschken steht ein Chor zur Seite, der zwar eifrig singt, aber nicht alle dasselbe Lied in derselben Tonlage, zumindest im Semi, im Finale wars dann ok. Ferner werden Textzeilen zu Gehör gebracht wie "And she fell so deep like she had never fell so deep before" (liebe Texter, was hat die englische Sprache Euch eigentlich getan???). Und schließlich und wichtigstens gibt es da noch zwei Tänzerinnen. Diese beiden Tänzerinnen tanzen mit verzerrten Gesichtern und Bewegungen ein Tänzchen, das mit dem Liebeskillerlied nicht das Allergeringste zu tun hat und das vermutlich ab sofort in sämtlichen "Eurovision-at-its-most-embarrassing"-Zusammenschnitten einen Ehrenplatz bekommt . ABER: Das Liedje ist flotter als der Durchschnitt, und das Jüngelchen am Mikrofon singt wirklich blitzsauber. Trotzdem hätte da keiner einen Pfifferling drauf gegeben, aber dann kam die größte Semi-Sensation seit 2005. Und damit nicht genug: Im Finale landete das allen Ernstes in der linken Hälfte und kratzte an der Top Ten. What has da world come to? Hachja. Wie schön ist doch die Unberechenbarkeit dieses Wettbewerbs.

Estland
Das estnische Schneewittchen erschien im kleidsamen ärmellosen Schwangerschaftshängerchen, wobei "HängerCHEN" trifft es nicht, das war schon ein ausgewachsener Hänger. Und der sah mindestens merkwürdig aus (hat es aber beim Barbara-Dex-Award dank harter Konkurrenz nicht in die Top Ten geschafft), half aber dem Beitrag auch andererseits wieder, im Gedächtnis zu bleiben. Ebenfalls hilfreich auch der nette Schwarz-weiß-im-ersten-Refrain-bunt-mach-Effekt, und der erwies sich angesichts der frühen Startnummer auch als bitternötig. Birgit sang sehr souverän und routiniert, das Lied bleibt schon irgendwie schön, aber: Es berührt mich. Nach wie vor. NICHT.

Weißrussland
Im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen in ihrem Semi hat die Weißrussin den Finaleinzug aber mal sowas von gar nicht verdient: Ein schlecht gesungener und verkrampft vorgetragener Strandschlager ohne Substanz und ohne jedweden Spaß an der Sache, dafür aber mit einem gruseligen Outfit. Zudem muss es in Malmö doch kälter gewesen sein als erwartet, anders ist Alyonas eingefrorene Miene nicht zu erklären. Da hat wohl einer versucht, die griechischen Erfolgsrezepte der letzten zehn Jahre zu kopieren und ist damit amtlich auf die Fresse geflogen. Leider schlug sich das nicht in der Semi-Platzierung nieder, der Finaleinzug ist eine Frechheit gegenüber KroatienMontenegroÖsterreichZypern. Leider hat man ihr ja nicht die Startnummer 2 gegeben, auf die so ein Schrott eigentlich ab sofort per Eurovisionsgesetz hinplatziert werden müsste. Und die Finalplatzierung? Das da soll besser gewesen sein als unser Nattymädchen? Haut bloß ab.

Malta
Guck ma, der liebe Onkel Doktor Bezzina hat sich mit ein paar Freunden zusammengetan und singt ein Liedchen. Dabei wandelt er auf einem schmalen Grat; mancher mag ihn schon als debile Grinsebacke wahrgenommen haben, ich finde, er, seine gesamte Truppe und sein Lied sind einfach so süß und sympathisch und obendrein im besten Sinne so wunderbar uncool und nahbar, dass man nicht anders kann, als das Gesamtpaket ins Herz zu schließen. Der achte Platz im Finale war für mich eine höchsterfreuliche Überraschung, damit hätte ich nicht gerechnet. Und vermutlich dürfte der Zungerausstrecker beim Rückweg vom Catwalk auf die Bühne einiges damit zu tun haben. Günstigerweise wurde das dann auch noch im Schnelldurchlauf gezeigt. Diese kleine Frechheit bewahrte Gianluca nämlich davor, als unerträglich nett wahrgenommen zu werden. Das war mal ein richtig, richtig, RICHTIG toller maltesischer Beitrag!

Mittwoch, 25. September 2013

Nachlese 2013 - Die Finalisten (1)


Frankreich
Irgendwer muss wohl massiv was gegen die arme Französin gehabt haben. Denn jemanden mit diesem schwierigen Beitrag den Abend eröffnen zu lassen ist schon eine ganz schöne Frechheit. Sogar mein unfreiwillig mit halbem Auge und Ohr mitguckender bzw –hörender Prinzgemahl fiel darauf rein, denn er meinte nach dem Beitrag: "Die gewinnt schon mal nicht." OK, das war mir auch schon vorher klar, aber Amandine war grandios! Verrucht und sexy sah sie aus und rotzte ihren Beitrag auf eine Weise ins Publikum (und in die Kamera), dass mir wohl Angst und Bange geworden wäre¸ wäre ich der Kerl gewesen, den sie in die Hölle schicken bzw. ihm selbige heiß machen wollte. Leider werden solche gegen den Strich gebürsteten Beiträge weder von den Juroren noch vom Volk goutiert, so dass sich Amandine vollkommen zu Unrecht ganz unten im Punktetableau wiederfand.

Litauen
Here's looking at you, kid! Ich hätte am Dienstagabend eine Menge Geld machen können, man sollte echt öfter wetten. Denn außer mir hat wohl nur eine relativ überschaubare Anzahl von Leuten auf einen Finaleinzug von Andrius gesetzt. Aber ich bleibe dabei, der Song ist ok, sehr ok sogar trotz der brunzdämlichen Textzeilen "because of the shoes I'm wearing today: One is called love, the other is pain." Andrius ist sehr süß und ausgesprochen sexy, so dass man ihm auch das zu kurze T-Shirt nachsieht, und die Performance? Nun, wer so gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen Faszination und Wahnsinn balancierend die Televoter einfängt, der kriegt auch, was er will. Der hypnotischste Auftritt aller Zeiten - und vermutlich sogar ganz ohne Drogen hinbekommen! OK, das mit den Drogen gilt wohl nur fürs Semi, im Finale schien es mir schon, als hätte er irgendwas eingeworfen. Der Finalauftritt war leider signifikant schlechter und schleppender als der Semi-Auftritt, so dass Andrius das Scoreboard dann auch von unten begucken durfte. Dass sie ihm im Finale obendrein die Startnummer 2 gegeben haben, war natürlich nicht so nett. Irgendwen musste es ja leider erwischen, aber ich hätte dort lieber andere gesehen (siehe dann dort).

Moldawien
Aliona, Liebes, Du solltest den Salat nicht nur angucken, sondern auch ab und zu mal essen. Und die Frisur vom Auftritt stand Dir weitaus besser als die aus der Postkarte. Davon abgesehen: Hut ab. Im Semi hast Du einen der besten Auftritte des Abends abgeliefert. Diese Gesangsleistung war absolut grandios, das muss man einfach mal neidlos anerkennen. Und der Gimmick mit dem Kleid kam ebenfalls super. Einziger Wermutstropfen: Sexy Pasha Parfeny hätte gerne sowohl im Semi als auch im Finale mal öfter im Bild sein dürfen, aber das tat dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. Von daher: Verdienter Finaleinzug. Und durch den ebenfalls ausgesprochen überzeugenden Auftritt im Finale verdientes Kratzen an der Top Ten in der Endabrechnung, und ich hätte ihr den Einzug in ebenjene Top Ten von Herzen gegönnt.

Finnland
Im Semi dürfte das zu diesem Zeitpunkt wohl der eindeutige Hallenliebling gewesen sein - und völlig zu Recht. Ein wunderbar unernster Trashbeitrag aus Finnland, der drei Minuten lang einfach nur Spaß gemacht hat. Und was das Küsschen mit der Dame am Schluss angeht: JAU! Richtig so! Insbesondere im Hinblick auf das eine oder andere Gesetz in der letzten Zeit (auch darüber später mehr) find ich das richtig, richtig gut! Schade dass dann Jurys und Televoter im Finale dermaßen feige waren.

Spanien
Raquel, ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich. Zuerst die gute: Du kannst besser singen als Andrea Nahles. Nun die schlechte: Du kannst nicht allzu viel besser singen als Andrea Nahles! Ich find den Beitrag wirklich nach wie vor wunderschön, aber so, wie das auf die Bühne gebracht wurde, war es leider zum Fremdschämen. Wer auf der Eurovisionsbühne singt, sollte mit den Tönen auf du und du stehen und nicht nur von ferne mal guten Tag winken! Bei solchen Auftritten könnte ich immer vor Zorn aus der Haut fahren. Es tut wirklich weh, wenn man einen Song sehr mag und der dann auf der Bühne dermaßen versenkt wird. Noch weher tuts, wenn der Song von Anfang an chancenlos war. Also, bitte alle noch mal lesen, mitschreiben und verinnerlichen: Wenn ich einen Song habe, der von vornherein keine Chance hat, dann muss die Performance absolut makellos sein! Nur so kann man auf der Punktetafel noch ein bisschen was bewirken!

 

Freitag, 6. September 2013

Nachlese 2013 - Ausscheider des 2. Semis (2)


Bulgarien
Meine Güte, Elitsa, welche Rauschmittel hast Du denn bittschön vor dem Auftritt konsumiert? Das kannst Du doch unmöglich im Vollbesitz Deiner geistigen Kräfte veranstaltet haben. Wenn man so einen sperrigen Song hat, dann muss der von der ersten bis zur letzten Note perfekt sitzen. Und damit mein ich PERFEKT. Das heißt: Keine schiefen Töne am Anfang (und ja, die hört man auch dann, wenn die Harmonien ein wenig schräg sind), kein Luftholen, wenn man eigentlich singen soll. Und wenn nur getrommelt wird, brauchen die Backings auch nicht zu wimmern wie Katzen, denen auf den Schwanz getreten wird. Vor allem hat mich Elitsas an Arroganz grenzendes Siegerzähnefletschen gestört, Schätzeken, das hattest Du noch lange nicht im Sack! Und dann noch Schuhe aus und in bester Getter-Jaani-Manier auf dem Catwalk rumhopsen und eine Make-Up-Katastrophe vom Feinsten (wie kann man eine so hübsche Frau nur so entstellen?), und schon sehen wir wieder eindrucksvoll, wer die ungekrönten Könige in Sachen Eurovisionskatastrophen sind!

Israel
Das Ausscheiden von Moran Mazor war für mich eine weitere Negativ-Überraschung in diesem Semi. Das Lied ist ein Breitwandschlonz vor dem Herrn, aber nicht schlechter als so einiges andere, was weitergekommen ist. Moran ist eine außerordentlich kompetente Sängerin und obendrein bildhübsch, daran macht auch die Brille nix. Wie? Ach so, ja, das Kleid. Nun gut, wer ein so schönes Dekollete hat, darf das gerne zeigen, da bleib ich bei meiner vorher an dieser Stelle geäußerten Meinung. Vermutlich werden die Heteroherren der guten Moran die kompletten drei Minuten auf die Oberweite gestarrt haben. Allerdings, und da muss man leider wirklich rummeckern: Gabs das Kleid nicht ohne weiße Paspeln und ohne den weißen Reißverschluss? DAS wirkte nämlich beides außerordentlich unvorteilhaft. Ich finde es toll, wenn üppige Frauen Modemut zeigen, aber es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Harakiri. Das hier war Harakiri und hat ja dann beim Barbara-Dex-Award auch den dritten Platz gemacht.

Albanien
Was mir mit dem albanischen Song passiert ist, war wohl reichlich vorhersehbar. Nachdem ich in meiner Erstanalyse eher gebremst euphorisch war, stieg der Song bei mir und stieg und stieg und stieg. Kein Wunder, ist einer der spannendsten Songs im Feld und richtig knackiger Rock noch dazu, also genau mein Beuteschema. Ich frage mich, wie das wohl abgeschnitten hätte, hätte Adrian es allein gesungen. Möglicherweise wäre man dann etwas näher ans Finale drangekommen. Versteht mich nicht falsch, nix gegen Bledar, und ich will hier auch niemandem seine Physiognomie zum Vorwurf machen. Aber: Herr Sejko wirkte mit seinen fettigen Haaren schlicht und einfach ungepflegt, und das ist auf einer Eurovisionsbühne absolut tödlich. Wirklich schade um einen der stärksten Songs im Wettbewerb.

Schweiz
Das Abschneiden des Schweizer Beitrags lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Einerseits wollte wohl niemand die Heilsarmee wirklich im Finale haben, einfach aus Prinzip. Aber ihr Song war gut, ihr Auftritt schnörkellos, wenn auch der alte Herr da doch sehr verloren auf der Bühne wirkte. Und: Wer fünfter im Televoting wird, gehört ins Finale, ohne wenn und aber!!! F*** the neue Wertungssystem. Aber dazu, wie gesagt, später mehr.

Nachlese 2013 - Ausscheider des 2. Semis (1)


Lettland
Das ist doch die richtige Einstellung: Wenn man eh weiß, dass man letzter wird, kann man auch direkt auf den Contest sch**** und drei Minuten lang auf der Bühne seinen Spaß haben. Was soll man mit der Choreographie von Jedward, dem Outfit der Toppers, der blanken Gruselhühnerbrust von Max Jason Mai und dem Song aus der Mülltonne auch sonst machen? "Let's forget about the contest and feel like we're in a real live festival. Make some nooooooise!" Das find ich mal eine Ankündigung! Gepaart mit dem ersten (leider nicht misslungenen *kicher* ) Stagediver der Eurovisionsgeschichte verabschiedeten sich die Letten aus dem diesjährigen Wettbewerb mit Grandezza. Bei der Angestrengtheit ihrer Mitbewerber hatte das tatsächlich was. Wir halten fest: Lettland ist das neue Tschechien. Oder war das jetzt böse?

San Marino
Und hier kommt nun mein persönlicher Trauerfall 2013. Da schreibt Ralph Siegel seinen besten Song seit 30 Jahren, findet eine Sängerin, die das ganze kompetent vortragen kann, lässt sie auf Italienisch singen (der tollsten Sprache der Welt, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte), und dann wird das 11. und kommt nicht ins Finale. Warum nur, warum? Ich weiß es nicht. Valentina war möglicherweise ein kleines bisschen überambitioniert und im schnellen Teil auch nicht mehr ganz tonsicher, aber verdammt, da sind andere schon mit ganz anderen Darbietungen ins Finale gekommen. Mir tut das diesjährige Ausscheiden von San Marino in der Seele weh, sie hätten das Finale wirklich verdient gehabt. Deshalb: Kopf hoch, weitermachen, 2014 wieder so einen tollen Song, und dann packt Ihr das auch!

Mazedonien
Wir sehen und hören: Das erste offizielle EurovisionsDUELL. Nein, da können alle Chanels und Evergreens und Elche und Nikoläuse einpacken, dieses Gesamtkunstwerk hier ist bis dato unerreicht. Hätte Lozano das mal besser alleine gemacht. ohne Brille sieht der richtig gut aus, wenn auch für meinen Geschmack ein bisschen zu gelackt, aber egal. Jedenfalls kann er richtig gut singen. Esme bewies danach, dass sie und ihr Chor zusammen richtig gut plärren können, dagegen sind ja sogar Krassimir Avramovs Chorelsen der reinste Ohrbalsam. Neuerdings ist es also erlaubt, in einem Beitrag zwei völlig verschiedene Songs von zwei völlig verschiedenen Leuten singen zu lassen. Was es nicht alles gibt. Jedenfalls, Esma, der mazedonische Superstar, hat ne Menge Stoff für ihre Klamotten verbraucht, aber ansonsten zumindest bei mir einen reichlich unangenehmen Eindruck hinterlassen. Oder liegt es nur an meinem persönlichen Banausentum, dass ich die Schönheit dieses Beitrags nicht erkennen mag?

Donnerstag, 5. September 2013

Nachlese 2013 - Ausscheider des 1. Semis (2)


Montenegro
Ei jei jei, mein lieber Herr Gesangverein, also, das war aber mal ein Generalangriff auf die Geschmacksnerven, der sich gewaschen hatte. Das war die Eurovisionsversion von "Leckt uns doch gefälligst alle mal am A.....llerwertesten". Zu diesem Zeitpunkt konnte ja noch keiner ahnen, als wie berechtigt sich diese Forderung noch erweisen sollte. Einstweilen konnte man erstmal wahlweise mit Be- oder Entgeisterung auf tanzende und rappende Astronauten und eine seltsam kostümierte Weltraumlady blicken, dazu ein mit passenden lasergrünen Strichen bedeckter Bühnenhintergrund und, nicht zu vergessen, dieser... öhm.... SONG! Aber der Skandal kam erst bei der Offenlegung der Einzelergebnisse von Jury und Televoting. Wie kann ein Land, dass das Televoting als Viertplatziertes abschließt, ausscheiden? Über dieses vermaledeite neue Votingsystem wird später noch zu reden sein.

Zypern
Tja. Steht eine Frau einsam auf der Bühne und singt. Fragt sich halt nur, für wen sie singt und wen sie mit ihrem Lied erreichen wollte. Mich hat sie leider nicht erreicht. Das Lied war schön, die Frau ist auch schön, das Kleid find ich persönlich jetzt eher weniger schön (aber ich weiß, mit dieser Meinung stehe ich allein), aber es kam schlicht und einfach so gaaaar nix rüber. Beim ersten Anschauen am Dienstagabend meinte ich gegen Ende schon fast einen Hauch Verzweiflung bei Despina zu spüren, das zweite Anschauen hat den Eindruck aber nicht bestätigt. Dennoch - sie hat gekämpft (oh ja!) und verloren.

Serbien
Was bitte war DAS denn? Hatte man bei der Vorentscheidung das Engel-Teufel-Thema noch gut umgesetzt, was zwar billig, aber immerhin stimmig rüberkam, so entschied man sich im Finale für einen Kostümwechsel, der den dreien nicht nur den Barbara-Dex-Award einbrachte, sondern sie wohl vermutlich auch die Finalteilnahme kostete. Die Choreo mit dem Engel-Teufel-Thema behielten sie nämlich bei, aber wenn das auch echte Engel und Teufel aufführen, hat es eine ganz andere Wirkung, als wenn das von als Cupcake verkleideten Kittelschürzen aufgeführt wird und man den Engel lediglich an perlenbestickten Schultern (und durch das Kostüm leider viel zu dicken Beinen) und den Teufel am roten Schlüppi (wo ist Euer Gefühl für Anstand und Würde?!) erkennt. Die Gewissheit, als erstes Land zweimal den Barbara-Dex-Award gewonnen zu haben, wird die Serben wohl kaum trösten.

Mittwoch, 4. September 2013

Nachlese 2013 - Ausscheider des 1. Semis (1)

Au weia, es ist September, der ESC 2013 ist seit Monaten Geschichte und vergessen, und wir haben hier immer noch nicht nachgelesen. Ich muss aber zugeben, dass es auch nicht so ganz einfach ist, sich diesem Jahrgang adäquat zu nähern, da doch einiges passiert ist, was eine genauere Betrachtung verlangt. Das sehen wir aber später im einzelnen. Ich hab wohl in diesem Jahr ein wenig Abstand gebraucht, um mir das ganze nach einiger Zeit aus sicherer Entfernung nochmal anzuschauen. Aber jetzt könnte man ja mal...

Also, gehen wirs an!



Österreich
Hm. Hm hm hm. Eigentlich hätte das doch dreimal reichen müssen: Natàlia sah hübsch aus, sang blitzsauber, hatte einen ebenso blitzsauberen Chor hinter sich und es fiel auch sonst nix unangenehm auf. Das Problem aber war: Es fiel ÜBERHAUPT nichts auf. Das Lied war wohl einfach zu schwach, um im Gedächtnis zu bleiben, und wenn man dann noch statt einer großen Robe lässigen Chic (immerhin WAR es schick) an und eine ungünstige Startnummer zugewiesen bekommen hat, ist man leider schnell wieder vergessen. Schade um die sehr sympathische Lady. Besonders fies ist, dass sie als Fünfte der Jurywertung nach dem bisherigen (und hoffentlich auch ab nächstem Jahr wieder geltenden) Auswertungssystem das Finale erreicht hätte. Aber dazu später mehr.

Slowenien
Puah. Hannah, sachma, warum hast Du Dir und uns das hier angetan? Dein Chor war schlimm, Deine Tänzer sahen furchtbar aus, Dein Song taugt nix, und um Dich anzupassen hast Du dann mindestens mal die zweite Hälfte Deines Songs auch total versemmelt. Und bist damit sehr verdient auf den 16. von 16 Plätzen gelandet. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Choreographien des Grauens in diesem Jahr nicht zwingend ins Finale führen, hier ist er. Ich wusste ja schon, dass die Slowenen es draufhaben, ihre guten Beiträge so richtig vor die Wand zu fahren. Dass sie das bei den schlechten Beiträgen auch hinkriegen, war mir hingegen bisher neu.

Kroatien
Leid tat es mir hingegen um die Kroaten. Diese Gesangsleistung hätte einfach das Finale verdient gehabt, aber das war wohl alles in allem zu speziell, um wirklich punkten zu können. Und vermutlich hat auch die viel zu oft wiederholte und in Gesamteuropa nur zu verständliche Vokabel "Mizerja" nicht unbedingt geholfen - Elend hat nun mal keinen Anruf-Appeal.... Schade drum.

Samstag, 25. Mai 2013

Sixtus’ lustiges Bilderrätsel – alles für die Katz’




Auf einem dieser Bilder hat sich eine mazedonische ESC-Teilnehmerin namens Esma Redžepova versteckt. Wer sie findet, darf sich freuen und es für sich behalten. 

Dienstag, 14. Mai 2013

Zypern - Despina Olympiou - An me thimase

Hierzu gibt es von meiner Seite wenig zu erzählen.
Ich habe dieses Lied genau einmal, am Tag der Veröffentlichung angesehen und dann über Wochen vergessen.
Erst mit Anhören des offiziellen Eurovision Song Contest-Samplers wurde mir An me thimase wieder ins Gedächtnis gerufen.

Hübsche Frau, angenehme Stimme, gefälliges Lied - aber das wird keinen interessieren.


Irland - Ryan Dolan - Only Love Survives

Da freue ich mich jedes Jahr auf Derek Mooney's Radio-Show um die irischen Teilnehmer-Songs als erster zu hören. Normalerweise findet sich wenigstens EIN brauchbares Lied darunter.
Ok, mit viel Augenzudrücken gab's auch eins. Das hieß jedoch nicht Only Love Survives.
Also müßte ich auf die Expertenrunde (meist zwei Wochen später) warten.

Doch die Lästerbrüder- und schwestern zierten sich (erstmals), nichts wurde es aus den hämischen Zuhörerbermerkungen und den zartgröblichen Lästereien über die eigenenen wie auch die ausländischen Beiträge.

Die Late Late Show hätte ich dafür besser nicht gesehen. Weder die Lieder, noch die Expertenrunde konnten mich überzeugen.
Mit Ryan Dolan wurde zudem das totale Antitalent zur Fahrt nach Malmö verdonnert. Armer Bub, der wird mit viel Pech den Boden der Semifinaltabelle küssen können. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er am Abend der Abende plötzlich über sich hinauswächst.



Sonntag, 12. Mai 2013

Republik Moldau - Aliona Moon - O mie

Erster Eindruck: Ein Glück, dass Schwarzkopf den Song Contest sponsert. Das wäre Aliona sonst sehr teuer gekommen, so kann sie jedoch gemütlich auf die Probefläschchen in ihrer Garderobe zurückgreifen. Wo Moldau ohnehin kein Geld hat.

O mie (auf deutsch: Großmutter) klang in der englischen Vorentscheids-Version noch unbedeutend. Ich war deswegen auch weniger entzückt, als ich mich in meinem Stammforum über Alionas Lied ausließ. Glücklicherweise wurde mir von Nelis (angeblich Co-Autor im Blog, der hier zu faul ist zu Schreiben ;-) - Gruß in diese Richtung auch Herrn Rainer) das rumänischsprachige Video gezeigt. Ja, ich darf sagen: Das ändert viel. Man merkt sofort, dass sich Frau 'Mond' SO viel wohler fühlt, abgesehen davon, dass das O mie nun runder klingt.

Aliona dürfte wohl mitgelesen haben, wie sonst ist es zu erklären, dass sie sich für den Grand Prix doch richtig entschieden hat.
Sie ist eine passable Sängerin die die Melodie gut transportieren kann, man ist geneigt ihr einen Finaleinzug zu wünschen.


Freitag, 10. Mai 2013

Litauen und Weißrussland

Litauen - Andrius Pojavis - Something

Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Something. Einerseits finde ich das Lied fürchterlich langweilig und eintönig, andererseits gefällt mir der Beat, der den Song 'ummantelt'.

Bei der litauischen VE hätte ich keinen Groschen auf Andrius gesetzt, diese Zylinder- und Frack-Nummer hat wohl niemand im ersten Augenblick durchschaut. Erst bei durchlesen des Textes wurde mir alles klar.
Inzwischen habe ich mir Something schöngehört und würde Litauen den Finaleinzug gönnen (allerdings nicht zulasten Österreichs, so weit geht meine 'Freundschaft' auch nicht).

Ich verstehe auch die Nörgelei an Andrius nicht (Saufkopf? Wer kommt denn auf solche Ideen?), der scheint doch in den Interviews und Video-Ausschnitten ein patenter Kerl zu sein. Einer, mit dem man gern ein Bierli trinken geht (oh, aber da muss er aufpassen, dass ihn dabei keiner filmt ;-) ).



Weißrussland - Alyona Lanskaya - Solayoh

Wie bei Weißrussland nicht anders zu erwarten hat das Land den Titel Rhythm of love gegen ein neues, eingängigeres Tralala-Liedchen gewechselt. Was hat denn dem Landesfürsten diesmal wieder nicht gepaßt? Na wurscht, hauptsache es wurde keine Nachfrist beantragt. Ach nein, das macht ja die Ukraine...

Alyona ist, wie vom Ostblock nicht anders zu erwarten, ein 'Eye-Candy', sprich: eine hübsche Gretl, die obendrein noch brauchbar singen kann.

Solayoh rennt zwar stilistisch seiner Zeit hinterher, geht jedoch erschreckend schnell ins Ohr und von dort stante pede ins Gebein (so nicht gichtgeplagt). Ich rechne mit einem sicheren Finaleinzug, dort aber eher mit einem der hinteren Ränge.

Mir gefällt's (my guilty pleasure, wie der Nepalese sagt), ich könnte mich auch mit einer besseren Platzierung anfreunden.

Nein, bitte nicht schlagen...


Mittwoch, 8. Mai 2013

Montenegro - Who See feat. Nina Žižić - Igranka

Ein Jahr nach Rambo Amadeus setzen die Montenegriner wieder auf das Rap-Pferd und pfeifen sich nix um den Geschmack der nach Schmonsens dürstenden Hard Core-ESC-Fans. Ätsch bätsch!

Das ist echte Hetenmusik, meine Freunde. Und der beste Part ist der der Sängerin, die läßt die Sau so richtig raus - herrlich!
Natürlich wird Igranka im Semifinale hängenbleiben, von den Juries ist nichts zu erwarten. Ob die Punkte der Ex-Jugos allein ausreichen werden ist mehr als fraglich. Vielleicht können die Trashfans, die schon Jedward zweimal ins Finale hievten, mit ihren Anrufen aushelfen.
Bitte, bitte!




Niederlande - Anouk - Birds

Da haben die Niederländer diesmal wirklich einen Star 'ausgegraben'. Anouk ist weit über die Landesgrenzen des Gouda- und Tulpenstaates bekannt und nicht umsonst die seit Jahren größte Hoffnungsträgerin. An der Zeit wäre es, schließlich haben die Oranjes seit 2005 kein Finale mehr von innen gesehen. Und ich spreche wohl für viele wenn ich sage, dass Amsterdam als Austragungsstätte 2014 durchaus seinen Reiz hätte ;-)

Birds fällt völlig aus dem Rahmen der ESC 2013-Durchschnittlichleit mit seiner ruhigen Melodie, dem sanften Tembre in Anouks Stimme, dem melancholischen Text und der (hoffentlich) reduzierten Bühnenshow [über den kleinen 'versoffenen' Auftritt breiten wir den Mantel des Schweigens... obwohl: lustig war's schon].

Wehe, dreimal wehe, wenn Anouk das Semi nicht 'überleben' sollte. Das kämer einer Kriegserklärung an Holland gleich. Ich würde über einen sofortigen Rückzug nachdenken. Das undankbare ESC-Pack hätte nichts anderes verdient! (aber noch ist es nicht so weit und relativ unwahrscheinlich)



Montag, 6. Mai 2013

Ukraine - Zlata Ognevich - Gravity

Wow! Hübsch! Die kann mir das Telefonbuch vorsingen!

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Ich weiß, ich sollte etwas objektiver sein.
Nun gut. Schon bei der ukrainischen Vorentscheidung fiel mir Zlata positiv auf. Die afrikanischen Rhythmen setzten sich klar vom des Feld ab. Eine verdiente Teilnahme beim ESC!

Fällt Euch etwas auf? Seit 2 Jahren gibt es keinen ukrainischen 'Skandal' mehr. Die haben dazugelernt.

Mir geht Gravity überraschend gut ins Ohr, auch nach mehrmaligem 'Genuß'. Der zweite Platz bei den Wettquoten überrascht mich trotzdem.
Andererseits ist der Jahrgang nicht der beste. Hätte man mich vor zwei Monaten gefragt wie ich den Jahrgang 2013 in seiner Gesamtheit bewerte, ich würde ausstoßen "Kaum besser als die 'Hölle' 1989!", aber dank der Möglichkeit sich alle Lieder schönzuhören relativiert sich diese Meinung.

Zlata wird, meiner bescheidenen Meinung nach, locker die Top 5 knacken, sie ist sogar eine Geheimfavoritin auf den Sieg. Hoffentlich übertreiben es die Ukrainer nicht wieder mit der Bühnenshow, man munkelt von einem Riesen (ich will's gar nicht wissen).

Super-Lied, eine wunderhübsche Sängerin, das Wissen um ukrainische Inszenierungen. Eine runde Angelegenheit!



Sonntag, 5. Mai 2013

Russland - Dina Garipova - What If

Horch, eine Weltverbesserungsballade. Käme die jetzt z.B. aus Malta hätte ich gesagt, 'OK, die können's halt nicht besser'. Aber nein, das große Russland, wo Rechte von Minderheiten mit Füßen getreten werden und Kritik am Regime nicht gedulded wird, erdreistet sich Europa den Spiegel vor's Gesicht zu halten? Frechheit siegt.

Wer einmal 'The Voice' gesehen hat, der weiß, dass in dieser Sendung nur auf höchste gesangliche Qualität geachtet wird (Ausnahme: Belgien ;-) ). Dina Garipova ist also kein Zufallstreffer, dieses Mädchen hat's gesanglich drauf. Den kitschigen Text von What if kann man ihr auch nicht vorwerfen, als Castingsternchen muss sie froh sein protegiert zu werden, eine schnell auf einen Charthit aufgebaute Karriere und eine hastig nachgeschobene Platte sind meist genau die berühnten '15 minutes of fame', danach wird man wieder fallengelassen, sollten die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Da ist so eine Song Contest-Teilnahme natürlich eine willkommene Chance weiter auf sich aufmerksam zu machen und sei es auch 'nur' in der Heimat.

Wo es einem wirklich säuerlich aufstößt ist bei der Betrachtung des Videos. Wieviel Kitsch kann ein gesunder Mensch vertragen? Stehende Ovationen, Rührung in den Augen, die Geigen im Hintergrund - ist es nicht 'schön'?
Hätte ich ein Stück Schwarzbrot in der Hand, ich müßte es nur unter den Monitor halten, das Schmalz flösse von selbst heraus.

Wie gefällt mir What if nun?
Prinzipiell ist es ein schönes Lied, wenn auch selbst für den ehrwürdigen ESC zu altmodisch. Dargeboten mit sicherer Stimme und stimmiger Inszenierung ist ein Top 5-Platz im Finale nicht unmöglich. Einen Sieg halte ich aber für ausgeschlossen und er täte dem Song Contest auch nicht gut.


Dänemark - Emmelie De Forest - Only Teardrops

Was Dänemark betrifft bin ich relativ schmerzfrei. Ich erfreue mich an Stop, mens legen er go' genau so wie an Disco Tango, Vi maler byen rød, Fra Mols til Skagen oder Talking to you.
Und doch falle ich bei diesem Land immer mehr vom Glauben ab. Soluna Samays Lied aus dem Vorjahr war bereits eine Zumutung. Und nun auch noch Only Teardrops.

Den Termin des Dansk Melodi Grand Prix male ich mir immer rot im Kalender an. Für 2014 überlege ich noch. Alles klang heuer nach Einheitsbrei, kein Lied stach heraus, schon gar nicht jedes von Emmelie. Aufgefallen ist mir bei ihr eigentlich nur ihre gesangliche Schwäche und das Revival der Trommeln.

Für das Konzert Amsterdam war sich die junge Dame wohl auch zu schade (gut, ich kenne die Beweggründe jetzt nicht), dort hätte man eventuell raushören können auf welchem musikalischen 'Stand' Emmelie gerade ist.

Ein Blick auf die Wettquoten verrät, dass Dänemark der große Favorit auf die kostspielige Rolle des Gastgebers 2014 ist. Ob sich da nicht viele Wetter verspekulieren?
Sollte beim 'Grand Prix' etwas Ausgefallenes als Sieger gesucht sein, dann gewinnt 'Legoland' bestimmt nicht. Soll es jedoch mainstreamige Kost sein die man gemütlich im täglichen Dudelfunk anhören kann wird's passen.

Ich brauche Only Teardrops jedenfalls nicht zur Glückseligkeit. Sie wird's live verhauen, da bin ich sicher.


Freitag, 3. Mai 2013

Frauen und der Eurovision Song Contest.

Geht das überhaupt?

Na klar!

Die beiden Grand Prix-Expertinnen Tamara Fabian (bekannt durch ihre stimmungsvollen Kommentare hier im Blog, sowie durch Radio Sixtus-Sendungen wie Man hört nur mit den Ohren gut und als Sendungsverantwortliche von Auntie Tami's Finest Folk Tunes) und Flipar Permante (erst kürzlich in der Sixtus-Sendung Something old, something new... und ganz viel ESC 2013 zu Gast) zerlegen fein säuberlich die internationalen Beiträge zum Eurovision Song Contest 2013 in Malmö. Da bleibt bestimmt kein Stein auf dem anderen.

Seien Sie Gast bei der

Ladies' Eurovision Night 2013 


Kick Off ist morgen, Samstag den 4.5.2013 um 16 Uhr auf Radio Sixtus - Your Favourite Chaos-Station.
( http://www.laut.fm/sixtus oder Direktklick auf den Senderbutton in der rechten Spalte)


Die weiteren Sendetermine:

Montag 12(.30)-16 Uhr
Dienstag 19(.30)-23 Uhr
Mittwoch 16(.30)-20 Uhr
Donnerstag 7(.30)-11 Uhr
Freitag 20(.30)-0 Uhr
Samstag 16(.30)-20 Uhr
Sonntag 9(.30)-12 Uhr


Wir wünschen pläsierliches Lauschen!


Donnerstag, 2. Mai 2013

Estland, Slowenien und Kroatien

Estland - Birgit Õigemeel - Et uus saaks alguse

Jo mei, die Biggi! Wer erinnert sich nicht an '365 days'?
Sie ist inzwischen Dauergast im Eesti Laul, doch es sollte einfach nicht sein - bis heuer.
Im weißen Firmungskleid stand sie da und trällerte einen belanglosen, aber durchaus gefälligen Schlager ins Mikrofon, immer ihr hübschestes Lächeln für die Kamera aufgesetzt.

Ich gab Birgit eigentlich keine Chance auf's Superfinale und rechnete bereits mit dem höchstverdienten Sieg der Chaos-Truppe 'Winnie Puuh'. So kann man sich täuschen. Ich habe bis heute noch nicht durchschaut wie sie sich trotz des dritten Platzes in der ersten Runde der Finalsendung an Winnie Puuh vorbeischwindeln konnte.

Der Sieg gegen Grete Paia war natürlich nur mehr Formsache. Endlich hat Birgit ihr Ziel erreicht. Doch ist Et uus saaks alguse ein konkurrenzfähiges Lied beim Song Contst? Viele bezweifeln es. Nett, aber nicht mehr. Irgendwie teile ich diese Befürchtung.



Slowenien - Hannah Mancini - Straight into love

Straight into love schrammt ganz knapp an der "Nein, das geht gar nicht!"-Wertung vorbei.

Wir sollten natürlich froh sein über ein flotteres Lied für den ESC 2013, aber der Song geht einem nach einer Minute derart auf den Wecker, unglaublich.
Eigentlich mag ich ja 'furzende Sounds', aber hier wurde geradezu Schindluder damit getrieben. Außerdem kann man an den Live-Videos klar erkennen, dass Hannah ein wenig Schwierigkeiten hat die Töne sauber zu treffen und stattdessen lieber schreit.

Wenn sie ins Finale weiterkommen sollte, dann nur über eine phänomenale Bühnenshow.



Kroatien - Klapa s mora - Mižerja

Ganz anders verhält es sich mit Sloweniens südlichen Nachbarn. Kaum bauen die Kroaten Folklore in ihre Lieder ein funktioniert es auch wieder mit dem Ohrwurm.

Gänsehautfeelig von Anfang bis Ende, großartige Stimmen, egal ob mit Playback oder a capella, ich kann mir Mižerja auch dreimal hintereinander anhören und bin noch immer begeistert.

Natürlich wurde im offiziellen Videoclip nicht vergessen auf die Schönheit der Landschaft hinzuweisen, auf die sandigen Strände und das verträumte Fischerdorf mit dem landestypischen Kirchturm. Wo's paßt paßt's eben ;-)

Ich hoffe der Auftritt bleibt so reduziert, wie in Amsterdam aufgeführt. Ins richtige Licht gesetzt wirken die sechs Herren in ihren feschen Anzügen ganz von alleine.
Einzig bei der Gesangspause mitten im Lied stehen alle etwas verloren da, hier sollte man sich kamera- oder hintergrundtechnisch etwas einfallen lassen.

Normalerweise würde ich jetzt sagen: 'Final-Top 5 sicher', aber die ESC-Vergangenheit lehrt uns, dass Qualität nichts wert ist bei dieser Veranstaltung. Wie hätte es sonst zu SOLCHEN Siegern seit 2008 kommen können?
Meine ganze Zuversicht ruht diesmal auf den Juries.


Dienstag, 30. April 2013

Österreich - Natália Kelly - Shine

Ach verflixt, ich wollte neutral bleiben und habe es genau bis vor diesem Blog-Eintrag geschafft.

Welch Tam-Tam wurde um die österreichische Vorentscheidung gemacht. Fünf Ausnahmekünstler, alle hoch dekoriert, große Gesangstalente. Dazu hinter den einzelnen Songs eine Crew an bekannten Komponisten, alles unter der Regie von keinem Geringeren als Thomas Rabitsch, Produzent zahlreicher Austro-Pop-Legenden und auch verantwortlich für Nadine Beilers Lied. Da konnte gar nichts schiefgehen.

Umso enttäuschter war ich bei der Vorstellung der fünf Titel. Nichts was in irgendeiner Form aus dem ESC-Brei herausstechen könnte, kein einziges Lied mit Chancen auf eine echte Chart-Rakete.
Na gut, Auftritt abwarten.

Während der großspurig als "Österreich rockt den Song Contest" angekündigten Sendung beschlich mich zumindest das Gefühl etwas Gutes gehört zu haben. Allerdings betraf das nicht Natália, sondern Yela (ich ging da mit der Fachjury konform, die jene auf Platz Eins setzte) und Falco Luneau mit seiner einfühlsamen Interpretation.

Natürlich konnte man 'dank' zahlreicher Umfragen erahnen wohin die Reise gehen würde. So war Natálias Sieg keine Überraschung.Die Stimmen in den internationalen Foren sind zwiespältig, einige loben das Lied über den grünen Klee, andere sehen Österreich als sicheren Rohrkrepierer. Dazu noch Startplatz 1 im ersten Semifinale... (Danke, Ihr SVT-Armleuchter!)

Wer mich auch fragte, ich konnte immer nur die gleiche Antwort geben: "Mir gefällt unser Lied nicht, ich kann damit nix anfangen, alles sehr mittelmäßig".

Und diese Meinung vertrat ich bis vor dem Auftritt bei 'Eurovision in Concert' in Amsterdam.
Von nun an ging's bergauf. Nicht, dass das Mädl dort besser klang als sonst, es war die Ausstrahlung auf der Bühne, in den Interviews, der Zuspruch der Menge. Gleiches gilt für die Performance in London wenige Tage später.

Ein gelungenes, nicht ganz ernst gemeintes Häppi-Peppi-Video rundet den Eindruck noch ab.
Und nun, grad eben, machte es, wie sang Klaus Lage so schön, ZOOOM!

Sicher, man kann mir vorwerfen so kurz vor Schluss kalte Füße zu bekommen und dass der Patriotismus endgültig mit mir durchgeht - geschenkt. Shine ist und bleibt ein Allerweltstitel, ich bin ja nicht blauäugig (braun ist ohnehin viel schöner ;-) ), aber ich sehe das Lied inzwischen klar im Finale. Was dort passiert ist
relativ unwichtig. Hauptsache zwei Auftritte. Nach wochenlanger 5 aus 10-Wertung erhöhe ich auf




Frankreich - Amandine Bourgeois - L'enfer Et Moi

Das schlägt ein wie eine Bombe. Meine Güte, hat diese Frau Power. Ich war auf der Stelle gefangen vom treibenden Beat, ihrer genialen Stimme und der spärlichen Instrumentierung wie man sie sonst nur bei stylischen amerikanischen Neowestern zu hören bekommt.

Was mich beim ersten Hören noch irritierte, nämlich die ständigen Wiederholungen, empfinde ich inzwischen als gelungenes Stilmittel.
Und wie sich das Lied zum Ende hin immer mehr steigert, Amandine sich immer mehr ins Zeug legt, ganz große Klasse. Am Ende will man einfach nur das Kraut rauchen das SIE sich vorher reingezogen hat.

Um die Livequalitäten müssen wir uns nicht sorgen, der Amsterdam-Auftritt spricht Bände, da saß alles. Jetzt liegt es nur mehr an den Jurys und Televotern. Zeigt endlich Mut für etwas Unkonventionelles:
VOTE FOR FRANCE!


Großbritannien - Bonnie Tyler - Believe In Me

Ist es Euch auch so gegangen wie mir? Erst ungläubiges Staunen und große Freude, gleich darauf die bange Frage: Packt's die Bonnie live? Und was für ein Lied wurde ihr auf den Leib gezimmert?
Nach Engelberts Debakel ist man schließlich sensibilisiert bei großen Namen aus der Showbranche.

Noch bevor der erste Ton des ESC-Beitrags ans Ohr gedrungen ist sucht man bereits nach  Ausreden WARUM das Vereinigte Königreich wieder ganz hinten gelandet ist. Warum zittert man gerade mit England dermaßen mit? Weil nicht sein kann was nicht sein darf? Das Mutterland des Pop dümpelt in den Niederungen der Wertungstabelle herum, quite shocking indeed.

Und da war es dann, das erste Believe in me-Soundfile. DAS soll Bonnies Lied sein? Hmm... naja, durchaus gefällig, aber - man wagt es kaum zu denken - etwas langweilig? Wäre da nicht mehr drin gewesen? Andererseits, es ist Bonnie. doch, doch, die kann gut singen, sie wird die Halle rocken. Und doch...?! Nein, es IST Bonnie, unsere Bonnie, die hat genügend Fanbase.

Plötzlich taucht ein Live-Video von einem aktuellen Konzert auf. Hört man da etwa gesangliche Schwächen? Nein, das ist sicher nur die schlechte Aufnahmequalität. Oder doch das Alter?
Schnell ist der Gedanke beiseite gewischt. Es ist schließlich Bonnie und die bringt die Hütte zum Kochen.

Warum bleibt dann noch immer diese 'Sorge', dass etwas schiefgehen könnte? Das offizielle Musikvideo tut auch nicht gerade was es soll, simpel gestrickt, viel Posing um nichts.

Aber es ist BONNIE! Die Hoffnung stirbt zuletzt! I believe in you.




Radio ŒDE präsentiert: Unser Müll für Sångmö

Anläßlich des drohenden Eurovisionswettbewerbs in Malmö (bei Kopenhagen) läßt es sich Radio ŒDE angelegen sein, eine Sondersendung mit diesem Thema ins Programm aufzunehmen. Unser Müll für Sångmö beinhaltet sämtliche Teilnahmetitel von 2013 sowie die drei zurückgezogenen Titel aus Bulgarien, Mazedonien und Weißrußland. Außerdem werden sukzessive Vorentscheidungstitel hinzugenommen. Selbstverständlich sind alle 2013er Lieder von nun an auch in der regulären Sendung Von Athen bis…? zu hören. Hier noch die Sendezeiten:

Unser Müll für Sångmö – Beste und Reste
Montag 21–23 Uhr
Dienstag 8–10 Uhr
Mittwoch 20–23 Uhr
Freitag 13–15 Uhr
Sonntag: 13–15 Uhr

Von Athen bis…? Die ESC-Beiträge von 2006 bis 2013
Montag 7–9 Uhr, 17–18 Uhr
Freitag 19–21 Uhr

Wir wünschen frohe Unterhaltung. 

Montag, 29. April 2013

Italien - Marco Mengoni - L'essenziale

Hier hat es sich wirklich ausgezahlt das Lied 'sickern' zu lassen. Ich war mir anfangs nämlich völlig unsicher was ich von dem Titel zu halten habe. L'essenziale war mir viel zu einfach gestrickt, der Typ zu schmierig und überhaupt als Gewinnersong des Sanremo-Festivals unwürdig. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich mir diese überlangen Sendungen heuer erspart habe, das viele Gerede zieht einem den letzten Nerv, besonders wenn man kein Wort italienisch versteht.

Für diesen Blogeintrag schaute ich das offizielle Video, die Reprise des Siegertitels und den Auftritt in Amsterdam genau an - und war hingerissen.
Welch schöne Melodie, welch angenehme Stimme, welch unaufgeregter Auftritt. Das wird wieder ein Top 5-Platz beim Song Contest, auf soetwas stehen sowohl Jury als auch Zuseher.
Offensichtlich ist es bei Marcos Lied wie mit gutem Rotwein: man muss sich ein Glas einschenken, der hastig getrunkene erste Schluck ist wenig erbaulich, läßt man dem Tropfen aber Zeit sich aromatisch zu entfalten, dann ist der Genuss ein vielfältiger.


Sonntag, 28. April 2013

Spanien und Deutschland

Spanien - El Sueño de Morfeo - Contigo hasta el final

Ich kann Frau Fabian gut verstehen. Bei keltischer Musik schwimme ich auch weg. Mir gefielen die drei in der VE dargebotenen Lieder bereits an jenem Abend sehr gut (interessanterweise die beiden anderen noch eine Spur besser, aber das war marginal).

Auch ich habe das Gefühl, dass Spanien heuer wieder baden gehen wird, dass Juries Wixxer sind und das televotende Publikum keine Ahnung hat. Und ich bin auch der Meinung vieler, dass die Stimme der Sängerin Raquel del Rosario Macías gewöhnungsbedürftig ist, das Lied gehört etwas 'dreckiger' intoniert. Andererseits kann man ihr zugute halten (ich hoffe es zumindest) Nichtraucherin zu sein, was ihr Schaden nicht sein soll.

Eingängiger Song, live sicher dargeboten, geniale Instrumentierung, rockig genug um nicht kitschig zu wirken plus ein Video für Wendy-Freundinnen (dumm nur, dass die weibliche Zuhörerschaft beim ESC bestenfalls ein Drittel ausmacht). Bravo Spanien!
 




Deutschland - Cascada - Glorious

Natalie Horler hat das in der Stimme was Fernando Alonsos Ex abgeht. Kraftvoll, rau, wenn nötig 'pressive'. Wenn Deutschland heuer scheitern sollte, dann sicher nicht an den stimmlichen Qualitäten der Sängerin.

Natürlich gab es in der deutschen Vorentscheidung mindenstens drei bessere Lieder, aber Cascada ist inzwischen ein Markenname, international erfolgreich, daran kommt man eben schwer vorbei. Der Auftritt war suboptimal, über das schreckliche Outfit müssen wir gar nicht diskutieren.
Aber ihr vorzuwerfen sie sei fett und habe Schenkel wie ein Haflinger - das geht entschieden zu weit. Da haben wohl gerade DIE am meisten das Maul aufgerissen die selbst mit ihren Pfunden zu kämpfen haben. Nehmt euch an der Nase!

Zur Musik: Cascada war mir zwar namentlich ein Begriff, aber die Art von Sound ging an mir völlig spurlos vorbei. Ich empfinde das Lied als 'billig', 1000x gehört (ich spiele damit nicht auf die Ähnlichkeit mit Euphoria an, das ist selber 'gestohlen'), daher nur bedingt hitverdächtig. Klopf-klopf-bumm-bumm-Lieder gibt's genug auf der Welt, da tut das eine mehr auch nicht sonderlich weh.
Da das vorjährige Siegerlied gut funktioniert hat gebe ich auch Cascada recht gute Chancen auf die Top 10 in Malmö. So schnell drischt sich ein Motiv nicht ab.

Eigentlich nur 4 Punkte, aber weil ich Natty sympathisch finde und sie die Halle brutalst rocken wird


Schweden - Robin Stjernberg - You

Finally... here's me! ;-)

Jedes Jahr das gleiche Spiel:
Ich sehe mir so gut wie jede Vorentscheidungssendung aus aller herren Länder an, fiebere mit, freue mich, ärgere mich, am liebsten natürlich gemeinsam mit anderen Fanatikern.

Die Sendung ist vorüber und was passiert?
Genau NIX! Aus den Augen, aus dem Sinn.
Und ich habe - interessanterweise - auch nicht das Bedürfnis mich weiter mit einer VE bzw. einem Lied aus selbiger zu beschäftigen.

Da können ganze Essyas in diversen Fan-Foren veröffentlicht werden, ich bin kaum verleitet deswegen bei YT und Konsorten die entsprechenden Videos anzuklicken.

Erst ab April spüre ich, dass mir etwas 'fehlt'. Was war es noch gleich? Ach ja, der Song Contest... wie? Nur mehr ein guter Monat bis zum 'Heiligen Abend'? OMG!

Na dann will ich nicht so sein und bewerte in der Folge sämtliche Bewerbslieder, und zwar VE-, Video-, Sampler- und, wo vorhanden, Live-technisch (Amsterdam, London).

Hoffentlich werde ich bis zur ersten Probenwoche fertig *Panik*

Wie soll ich beginnen?
Alphabetisch? Nein, da müßte ich mit einem musikalischen Highlight anfangen.

Chronologisch nach Vorentscheiden?
Schweiz? Belgien? Finnland? Ich weiß ja nicht einmal mehr WER die Nase vorn hatte.

Semi 1 gefolgt von Semi 2 und den Big 5 plus dem Gastgeber?
Auf keinen Fall!!! Mein Heimatland wird nicht als erstes bekrittelt.

Würfeln? Auch keine Option.

Gut, es ist Sonntag Vormittag, es spricht also nichts gegen das eine oder andere Glaserl Sekt. Prost! ----- Schon besser, das Denken fällt entschieden leichter.
Wer hat hier Alki geschrien? Skandal.
Wo war ich... ach ja, der 'Grand Prix'.

Schweden ist schuld an so vielem in dieser Saison: neue Regeln die keiner benötigt, eine furchtbare Vorjahressiegerin (also, nicht Loreen selbst, aber dieses scheußliche Lied), Christer 'Ich hänge dir einen Stein um den Hals und versenke dich im nächstgelegenen Brunnen' Björkman, Pferdefleisch-Köttbullar, Surströmming ff.
Also beginne ich mit dem Gastgeberland.

Robin Stjernberg - You

Eigentlich sollte man sich für Robin freuen, und genau das tat ich auch am Meldodifergevaltigen-Finalabend, er schien wirklich sehr überrascht über seinen Sieg.
Wenn es tatsächlich ein ungeplanter Sieg war - und das weiß man beim MF nie genau - dann 'Hut ab!', aber den Machern dieser Halbplaybackshow ist nicht über den Weg zu trauen.
Zumindest ist Robin der erste Sänger dem es gelang das Festival aus der 2.Chance-Show heraus zu gewinnen (nicht zuletzt dank der internationalen Jury).

Zum Song selbst:
Das Lied steigt viel zu schnell mit dem 'Text' ein und klingt dadurch nach rein gar nichts. Darauf folgt dann der Refrain, ein fürchterliches Gejodel das zwar im Ohr bleibt, aber eben unangenehm. Jetzt hat der Robin schon Halbplayback und jault immer noch wie ein angeschossener Hund. Na wenn das nicht ein Schuss in den Ofen wird.
Aber vielleicht ist es genau DAS, was Christer will. Er ist schließlich auch beim Heim-Grand Prix 1992 schlimmst 'abgesumpert'.

Ich kann mir beim besten Willen keinen Top 10-Platz für Schweden vorstellen und möchte das auch gar nicht.
Aus purer Herzensgüte

Mittwoch, 24. April 2013

Sehr interessant, Frau Fabian!

Ohne meine Favoriten zu früh zu verraten (ja, ich weiß, ich bin fürchterlich in Rückstand geraten, aber ich wollte nach den VEs und den Original-Videos auch die Konzerte in Amsterdam und London abwarten) kann ich folgendes mitteilen:

Beim allerersten Hören gingen ins Ohr und nicht mehr raus:

Solayoh (Weißrussland)
Marry me (Finnland)
Ég á líf (Island)
You and me (Schweiz)
Glorious (Deutschland)
Believe in me (Großbritannien)

Etwas länger benötigten:

Et uus saaks alguse (Estland)
Mižerja (Kroatien)
Birds (Niederlande)
Igranka (Montenegro)
Love kills (Belgien)
Tomorrow (Malta)
Alcohol is free (Griechenland)
Kedvesem (Ungarn)
Identitet (Albanien)
Waterfall (Georgien)
L'enfer et moi (Frankreich)

Noch immer nicht verinnerlicht habe ich zum Bleistift:

What if (Russland)
An me thimase (Zypern)
Ljubav je svuda (Serbien)
Pred da se razdeni (Mazedonien)
Hold me (Aserbaidschan)
Rak bishvilo (Israel)
Lonely Planet (Armenien)
Contigo hasta el final (Spanien)
You (Schweden)

Na, man wird sehen. Ein Glück, dass es Videoportale gibt ;-)

Hörtest 2013

Obwohl der Hausherr mir meine Gehaltserhöhung immer noch nicht überwiesen hat (Flaverl, hast Du Deine bekommen?), lass ich mal Gnade vor Recht ergehen.

Ich bin gerade in der Schönhörphase angekommen und kann wie jedes Jahr auch wieder eine Aussage über die Beiträge machen, die besonders gut bzw. gar nicht in meinen Ohren hängengeblieben sind. Bisher war der Sieger jedes Jahr unter den Ohrwürmern zu finden. Mal schauen, wie es dieses Jahr wird:

Nach 1x Hören im Ohr:

Bulgarien (!!!!!!!)

Nach 2x Hören im Ohr:

Zypern (vielleicht, weil es mich so sehr an "Mono Yia Mas" erinnert
Deutschland
Griechenland

Nach 3x Hören im Ohr:

Armenien
Österreich
Weißrussland
Dänemark
Finnland
Großbritannien
Kroatien
Island
Malta
Niederlande (!!!!!)
Norwegen
Rumänien
Schweden

Würd mich nicht wundern, wenn der Sieger aus diesem Kreis kommt. Wie sind da Eure Erfahrungen?

Dienstag, 9. April 2013

Man glaubt es ja kaum...

Da verlangen die beiden Hauptschreiber im Sixtus-Blog doch glatt eine Gehaltserhöhung. *tsts* (siehe Chatfenster)

Dabei ist es doch eine EHRE hier Artikel posten zu dürfen!!

Nein, im Ernst:

Liebe Tamara, vielen herzlichen Dank für Deine (wenn auch unter Einfluss von Alkohol und Schokolade entstandenen) Artikel. Wie immer ist das Lesen ein Hochgenuss. Ich kann Dir zwar nicht bei jedem Deiner Einträge recht geben, aber im Großen und Ganzen hast Du den Eurovision Song Contest 2013 erfreulich unaufgeregt und nicht ganz ohne Sarkasmus kommentiert.

Lieber Flavio, Deine CD würde ich jederzeit kaufen, wäre da nicht diese unausstehliche Fratze, die das Titelbild vollkommen entstellt. Ich bin mir sicher, Du hast auch an ein ein neutrales Wendecover gedacht.
Wie ich lese sind die Liedertitel dieses Jahr sehr vielversprechend, möge es uns also im Mai wieder ordentlich gruseln ;-)

Samstag, 6. April 2013

Sixtus präsentiert: Das hochinfektiöse Album zum heurigen Eurovisionswettbewerb!


Freuen Sie sich auf ca. 117 Minuten unverfälschter eurovisionärer Sangesfreude, schwedischer Liedermacherkunst und mit gruseligstem Schulenglisch!

Albanien – Adria & Seiko – Infantilitet
Armenien – Die Bildnisse des Dorian Gray – Boring Planet
Aserbaidschan – Farin Dönerbude – Pity Me
Belgien – Olberto Beaurosé – L’amour tue
Bulgarien – Elise Fürdievonbeethoven & Steno Schrankuloff – Sahnecannelloni
Dänemark – Der fabelhafte Wald der Amélie – Bittrer Bierklops
Deutschland – Krasskada – Furious (Soundtrack From the Motion Tabloid „Kill BILD“)
Estland – Brigitta Säägemõõl – Et unde omnia orerentur
Finnland – Siegfrieds Christa – Marry Me, Have Me, Divorce Me, Pay Me
Frankreich – Bourgeoisie Aimée – Le phimosis et toi
Georgien – Sopho & Nopho – I ett vattenfall
Griechenland – Cosa Rosta & Agathe Kannsnichtlassen – Alkohol kost’ viel
Irland – Roan Dylan – The Irish They Are A-Changin’
Island – Eva Inga Auslaugsson – Jeck verlieft
Israel – Moron Meschugg – Ganz viel Kilo
Italien – Mirko Ostzoni – Provinziale
Kroatien – Super-Klapse – Mižerere Gebiß
Lettland – KaK – Hin zum Klo
Litauen – Alius Pugnaris – Some & Any
Malta – Marioluigi Benzina – Molotov
Mazedonien – Vlad & Tepeș – Ratsch ist der Boppes durch
Moldawien – Aliena Luna – O wie, o weh
Montenegro – Two Tea & Sandmännchens Gigi – Soljanka
Niederlande – Anna Nuke – Im Niederland ist Vogeljagd
Norwegen – Helmut „Margaret“ Berger – I Feed You My Jungle
Österreich – Nataly Kéllia – Schleim
Rumänien – Gay Julius Cezar – It’s My Emasculation
Rußland – Dana Gunpowder – Blowing Up the World
San Marino – Primavalerina Marotti – Gruselheide
Schweden – Robert Sternheim – I morgon är en andra chansen
Schweiz – Dbdshananshd (takasanisch für „Homoheilungsgeschwader“) – Ueli und Džuli
Serbien – Koje 3 – Luden sind schwula
Slowenien – Henry „Hannah“ Mancini – Pink Into Panther
Spanien – BDSM – En las cadenas hasta el orgasmo
Ukraine – Insalata Aknevič – Alopezie
Ungarn – HiElmex – Kätzwäschän
Vereinigtes Königreich – Tonnie „Nadine“ Byler – Believe in the Secret is Love
Weißrußland – Limona Biskaya – Zabaglione
Zypern – Aspirina Olympionikou – An der Molasse