Freitag, 28. Februar 2014

Deutsches Wildcard-Konzert, Teil 2

Valentina - Love is gone
Wooow, die ist aber süß und sieht mindestens 5 jahre jünger aus als die 26, die sie ist. Das ist mindestens mal kein Nachteil, auch in diesem extrem jugendlichen Feld nicht. Ihre wunderschöne Stimme, mit der sie diese Eigenkomposition vorträgt, tut ein übriges. Am Outfit muss auch sie noch arbeiten, aber einen schönen Menschen entstellt nichts. Eindeutig die beste Stimme bisher. Leider merkt man ihr ihre Unerfahrenheit schon an, und ihre Bühnenpräsenz kommt auch bei weitem nicht an die von zB Elaiza oder Simon Glöde heran, aber es wirkt trotzdem sehr schön. Aber, Valentina: Lass bittschön Deinen Bauch in Ruhe. Oder bist Du schwanger?
7/10

Caroline Rose - Amber Sky
Die Deutsch-Französin hat eine hammergeile Stimme: Rauchig, kratzig und total out of mainstream. Gut aussehen tutse auch (über das Zungenpiercing breiten wir mal den Mantel des Schweigens), und vor allem hat sie eine großartige Bühnenpräsenz. Das Gesamtpaket wirkt sexy ohne Ende. Sie ist zwar durch ihre Gitarre in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, macht das aber durch ihre Mimik mehr als wett. Einzig der Song ist ausbaufähig. Aber ansonsten: Kommt, hört auf, schickt dat Carolinsche nach Kölle. Macht Ihr nix falsch mit.
9/10

Max Krumm - Home
Nun kommt einer, der aussieht wie Mario Götze. Wenn meine Kinder mal im heiratsfähigen Alter sind und den als Schwiegersohn anschleppen, würde ich ihn nicht vor die Tür setzen. Nach Frau Rose aufzutreten ist heute bestimmt kein Vorteil. Der Song fängt aber schön an. Zum Performer kann man nur sagen: Schätzken, Du hast keine Chance, nutze sie! Optisch überhaupt nicht mein Fall, die Stimme ist so lala.
5/10

Ambre Vallet - Siehst Du mich?
Wieder so ein süßes Küken, das mich optisch frappant an irgendwen erinnert, aber auch da komm ich wieder nicht drauf... Im Vorspann singt sie zuerst englisch, was reichlich beliebig wirkt, aber als sie dann plötzlich deutsch singt, kommt auf einmal eine ganz andere Facette von ihr zum Vorschein. Gute Idee, eine deutsche Eigenkomposition zu singen! Leider ist der Song absolut nix Besonderes. Man kann sich das ganze zwar gut anhören, aber ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wen das eigentlich flashen soll. Mir ist niemand eingefallen. Der deutsche Text hat zwar ein gewisses Überraschungsmoment, aber das nutzt sich in den drei Minuten komplett ab. Vollkommen ESC-untauglich, das ganze. Ich hab aber auch keine Ahnung, wofür das sonst tauglich sein sollte. Die Chance hat sie gerade leider vollkommen verschenkt. Schade.
4/10

Bartosz
Hui, da sind aber ein paar lecker Bürschkens dabei, und der Song beginnt auch sehr nett. Das allerdings nur, bis der Sänger anfängt zu singen. Den sollte man sofort austauschen. NDR, bittschön, das ist ein Notfall. Die Stimme ist hoch, fiepsig und unangenehm, der Bart und der Nasenring des Sängers are ebenfalls not pleasing on my eye (ich hätt dann gerne den schnuckeligen Pianisten). Gegen Ende läuft der Sänger allmählich zu Normalform auf, aber die Stimme bleibt hoch und unangenehm, und gegen Ende ist halt einfach auch zu spät.
5/10 (drei Abzug für den Sänger)


Alles in allem: Eine nette Auswahl. (Ja, genau, nett ist die kleine Schwester von ?) Wenn das die Creme de la creme der Videos war, dann will ich nicht wissen, wie der Rest war. Versteht mich nicht falsch, das war alles nicht schlecht (teilweilse sogar sehr gut), aber halt einfach sehr gleichförmig und langweilig. Der Sound ALLER Beiträge passte bestens zu diesem Konzert - aber auf der ESC-Bühne kann ich mir das alles nicht so richtig vorstellen. Ich kann nur allen, die sich über die 10 verschiedenen Beigetöne beschwert haben, vonHerzen beipflichten.

Und das hier ist das vorläufige amtliche Endergebnis:

Platz 1 Elaiza 23,6%
Platz 2 Caroline Rose 17,2 % (der deutliche Abstand überrascht dann doch etwas!)
Platz 3 Bartosz 9,8%
Platz 4 Max Krumm 8,6%
Platz 5 Nicole Milik 8,2%
Platz 6 Simon Glöde 7,5%
Platz 7 Valentina 7,3 %
Platz 8 Cassie Greene 6,6%
Platz 9 Ambre Vallet 6,3%
Platz 10 Melanie Schlüter 4,9%

Das Ergebnis geht so in Ordnung, auch wenn ich persönlich eher mit Caroline Rose als Siegerin gerechnet habe. Aber ich bin mit Elaiza natürlich super zufrieden, und ich drück ihnen alle Daumen für den 13.
GO FOR IT, ELAIZA!

Ich glaub, es geht schon wieder los....

Herrje, wo ist die Zeit geblieben? Die Saison hat schon längst angefangen, und obwohl ich mich internationalen Vorentscheidungen nach wie vor verweigere, habe ich das im letzten Jahr schon bei den nationalen Vorentscheidungen nicht durchgehalten. Nun, dieses Jahr auch nicht.

Aber heute (pardon, inzwischen: gestern) war eh bloß die deutsche Vor-Vorentscheidung. Der NDR möchte nämlich ein Achterfeld haben, hatte aber bis vorhin erst sieben. Um das Feld zu komplettieren, lobte man eine Wildcard für einen Nachwuchskünstler aus, für die sich satte 2240 Einsendungen ansammelten. 2230 Einsendungen konnten leider nicht berücksichtigt werden, die restlichen 10 gaben heute abend ein Konzert im Hamburger Edelfettwerk. Dieses Konzert wurde im NDR-Fernsehen und per Livestream übertragen, auf dass die Zuschauer unter diesen 10 denjenigen Act wählen, der die deutsche VE am trefflichsten komplettieren sollte. Moderiert wurde das ganze kongenial von Barbara Schöneberger, die sich nicht nur schon mal für die deutsche Vorentscheidung am 13. März warmlaufen konnte, sondern auch vermutlich zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund überstrapazierter Stimme hübsch mit Salbeitee gurgeln wird. Ingvild Bryn beim ESC 1996 war nix dagegen. Aber ich schweife ab.

Denn die Fragen der Fragen heute abend lauten:
Wer war da?
Wie wars denn?
Und wer hat gewonnen?

Gucken wir mal rein:

1. Elaiza - Is it right?
Gleich zu Anfang eine Eigenkomposition, ein sehr ungewöhnlicher Sound, macht Spaß, da zuzuhören. Drei Mädels, eine spielt Akkordeon, eine Kontrabass und eine singt. Die Band im Hintergrund unterstützt es großartig. 4 Chords hätten nicht sein müssen. aber gut, machen ja inzwischen nun wirklich alle, da wollen wir mal nicht meckern. Die Truppe hat sichtlich Spaß auf der Bühne. Sängerin Ela ist fürwahr eine Rampensau. Egal ob die gewinnen oder nicht, von denen möchte man mehr sehen. Die Backgroundsängerinnen sind hübscher als die Leadsängerin, die das aber durch ihr Charisma locker wieder ausgleicht.
Ich geb mal 8/10

Nicole Milik - I see fire
Nicole ist süß, blond und mit Gitarre. Erster Gedanke: Die Stimme kenn ich! Aber wer ist es? Wer ist es? Ich komm noch drauf! An irgendwen erinnert sie mich stimmlich, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ganz frappierend. Sie singt eine Coverversion und setzt das Lied, das sie sich zu eigen gemacht hat, gut um, trotzdem flasht sie mich leider so gar nicht. Und eine Nicole mit ner Gitarre ist jetzt so als Idee auch irgendwie nicht neu...
6/10

Simon Glöde - Blame it on the Boogie
Guck an. Simon ist ne coole Sau, der ganz genau weiß, was er da auf der Bühne tun muss. Stimmlich kann er sicher mehr als das, was er hier zeigt. Sexy ohne Ende, aber am Outfit arbeiten wir nochmal, das geht ja gar nicht. Der Song?! Na ja.... ich würde das Radio nicht anmachen, aber auch nicht ausmachen. Alles very "so la la". Dafür, dass er wohl im Vorfeld als einer der Mitfavoriten galt, ist das hier reichlich enttäuschend. Sieht das Edelfettwerk wohl auch so.
6/10

Melanie Schlüter - Run
Argh, was ist denn das für ein Kleid? Haben die denn da keinen Modeberater? Und schon wieder jemand, der sich mit der Songauswahl keinen Gefallen getan hat. Das ist jetzt der dritte 4-Chord-Song beim 4. Versuch. Sie singt bestimmt toll, und irgendwann möchte ich das auch mal sehen. Aber hier und heute seh ich nix davon. Die Haare sind immerhin toll. Aber ansonsten: 100% Deutschland sucht die Supersau, Recall (und das wäre es auch ohne Leona-Lewis-Cover gewesen). Jeder Wassereimer hat mehr Bühnenpräsenz.
3/10 (muss ja noch Luft nach unten bleiben)

Cassie Green - Not this time
Und schon wieder ein 4-Chord-Song. Ich muss darauf bestehen, dass das nächstes Jahr ein Wettbewerb für Songwriter wird, ich brauch bloß noch einen Doofen, der meinen Song singen will! Gibts ja nicht!!! Nichtsdestotrotz ist das bis auf den Synthesizer am Anfang (der geht allerdings gar nicht!) ein richtig netter Song, gefällt mir ganz gut, auch wenn ich mich nicht nur wegen ihrer Stimme ein wenig an die Strophen von "Little Talks" von Of Monsters And Men erinnert fühle. Sie hat mehr Bühnenpräsenz als Nicole und Melanie, aber in Summe noch bei weitem nicht genug, um im Finale in Köln irgendwem gefährlich werden zu können.
 6/10