Dienstag, 4. September 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 11

Und nun, nachdem ich alle Auftritte durchgenudelt hab, die Generalmanöverkritik:

Moderation
Nun gut, es war reichlich hölzern und nicht wirklich originell, kein Vergleich zu den herausragenden Moderationen in Oslo oder Düsseldorf. Allerdings auch kein Vergleich zu, sagen wir, den Semis in Moskau. Eldar sah aus wie ein Konfirmand, Leyla wirkte wie ein Teil Annely Peebo und zwei Teile Maria Efrosinina (und ja, das schlimmste aus beiden Teilen!), Nargis war sehr distanziert, professionell, aber nicht besonders sympathisch. Das geht besser. Es geht aber auch viel schlimmer.

Bühne
Es dürfte kein Zufall sein, dass vor allem diejenigen Beiträge vorne gelandet sind, bei denen der Bühnenhintergrund nicht zu sehen war. Mag ja sein, dass dieses asymmetrische Bühnendesign der letzte Schrei ist, aber insbesondere bei der Wertung hab ich mich sehr schwer getan. Die Linienführung war unglaublich anstrengend fürs Auge, und ich konnte das Design visuell nicht aufnehmen. Schwierig auszudrücken, jedenfalls war es in der Regel (FRANKREICH!!) ein großer Nachteil, wenn das Bühnendesign zu sehen war. Einzige Ausnahme: Bosnien-Herzegowina, aber nur, weil da auf dem Bühnenhintergrund kein Muster war.

Postkarten:
Welcome back to the planet of wir-zeigen-was-für-ein-tolles-Land-wir-haben. Mag ja sein, mag auch sein, dass diese Postkarten teilweise sensibel passend zum angekündigten Land ausgesucht wurden. Man denke nur an die unsägliche-Karabach-Postkarte vor dem Heimbeitrag, die, wie inzwischen an verschiedenen Stellen nachzulesen ist, sogar entschärft wurde. Wenn man, wie ich üblicherweise, keinen Audio-Kommentar dabei hat, ist es einfach nur zum GÄÄÄÄÄHNEN langweilig. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Zeiten vorbei wären, aber offensichtlich hab ich mich getäuscht. Die immer wieder neu gezeigten Flammentürme und anderen Neubauten in Baku nervten spätestens nach der fünften Einblendung. Hat die Stadt nix anderes zu bieten? Die Superpostcard am Ende jeder Veranstaltung hätte ich auch nicht gebraucht. Das hat man sich wie so vieles andere auch aus Düsseldorf abgeschaut, dort war es charmant. In Baku wars nur peinlich. Schön war allerdings das Illuminieren der Crystal Hall in den Landesfarben des angekündigten Landes. Ich hoffe, die Schweden sind nächstes Jahr bei den Postkarten etwas innovativer.

Deutscher Kommentar
Ich liebe und verehre urbanfreie Livestreams und DVDs! Immer wenn ich die Übertragung der Finals im Ersten schaue, wird mir diese Tatsache wieder bewusst.

Pausenacts
Im 1. Semi wars Fire of Azerbaijan (von wegen come on baby, light your fire und so), ganz ok, aber ich würde dafür keinen Eintritt zahlen.
Im 2. Semi dann der sensationellste und die-Kopfschüttelfrequenz-höchsttreibende Pausenact EVER. Die letzten fünf Eurovisionssieger brachten nochmal ihre Beiträge, unterstützt von traditionellen aserbaidschanischen Instrumenten, und sie taten das mit völlig unterschiedlichen Schwerpunkten: Dima hatte vorher Kolumbien leergekauft, Marija sah zwar zum Fürchten aus, sang aber den Rest locker an die Wand, Alex war süß wie immer, aber eigentlich ist man ja Violinist, und Lena kam als ihre eigene Gouvernante verkleidet, hatte aber immerhin viel Spaß auf der Bühne. Die Vorjahressieger kamen sicherheitshalber erst zum gemeinsamen Ermorden von "Waterloo". Abba haben wahrscheinlich angesichts dessen, was ihrem Lied da angetan wurde, in den Fernseher gebissen. Eine Sache wurde jedenfalls in diesen Minuten ein für alle Mal klargestellt: Man muss nicht singen können, um bei der Eurovision zu gewinnen! Elle und Nikkei versuchten sich mit dünnen Stimmchen an der ersten Strophe, wobei sie noch nicht mal in der Lage war, sich die paar Textbrocken zu merken. Dima war da eh längst in anderen Sphären, Alex beschränkte sich aufs Fiedeln, Lena hatte zwar besagtermaßen Spaß, aber war mal wieder eher eine singende Schauspielerin. Die einzige, bei der man verstehen konnte, warum sie die Chose mal gewonnen hatte, war erwähntermaßen Marija. UN-FASS-BAR, das ganze. Man hätte das aber noch krönen können, wenn man statt der letzten fünf Eurovisionssieger die letzten SECHS eingeladen hätte...
Der Finalpausenact musste ja was ganz besonderes sein, wenn man dafür die letzten fünf Eurovisionssieger ins zweite Semi verbannt hatte. Es war Verwandtschaft vom Präsidenten, na, die kann man ja dann auch mal ein bisschen herausheben. Und es wurde ja auch viel Brimborium drumherum aufgefahren. Wie beschreibe ich jetzt den Auftritt mit zartfühlenden Worten? Nun, stellen wir uns vor, es ist WM-Finale, und die Heimmannschaft kriegt beim Stand von 0:0 in der 90. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Das Publikum tobt, steht auf den Stühlen, man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Der Superstar der Mannschaft tritt an, Riesenanlauf, das Stadion explodiert und..... er trifft den Ball nicht richtig, der Ball kullert mit ca. 0,2 Stundenkilometern am Tor vorbei. So ungefähr kam mir der so gigantisch angepriesene Finalpausenact vor.

Umschläge und Punktevergabe
:
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass das mit der Random Order, in der die Finalisten aufgerufen werden, absoluter Mumpitz ist, so wurde er spätestens im 2. Semi erbracht, als ausgerechnet die Türkei im letzten Umschlag, dem extra auf die Bühne gebrachten "Golden Ticket", steckte. Wenn das Zufall war, bin ich Ralph Siegel. Random Order, my arse.
Kaum besondere Peinlichkeiten bei der Punktevergabe dieses Mal dabei, zumal die neue Regelung, dass die Hosts offensichtlich während der Punktevergabe die Klappe zu halten haben, jede Spontaneität im Keim erstickte. Drei der Spokespersons muss man aber herausheben: Erstens Sarah Dawn Finer aus Schweden, die mit ihrer völlig überdrehten Ansage ("Azer... Ascher.... Bakuuuuuuuuu!") die übertriebene Begeisterung, die die Spokespersons üblicherweise an den Tag legen, trefflich karikierte, zweitens Mr. Lordi, bei dem mich nicht nur das Rascheln seines Kostüms fasziniert hat, sondern auch die ständig wechselnden Hintergründe mit finnischen Landschaften (eine großartige Antwort auf die selbstbeweihräuchernden Postkarten vor den Auftritten), und schließlich natürlich Anke. Man kann ihr Statement peinlich finden, aber die meisten fanden es großartig - und zu denen zähl ich mich auch. Ich bin allerdings nicht sicher, ob sie sich mit ihrem Schlusssatz "Europe is watching you" nicht getäuscht hat, denn der ESC-Zirkus ist ja nun weitergezogen und Aserbaidschan nicht mehr im Fokus. Ansonsten schreib ich demnächst ans slowenische Fernsehen; ich möchte unbedingst Peter Poles wiederhaben!

Ergebnis und Sieger
Die Finalisten gingen im wesentlichen in Ordnung. Dass sich mir der Siegerbeitrag bis zum heutigen Tage nicht erschlossen hat, schrieb ich ja bereits. Andererseits ist bis auf Island alles, was ich im Vorfeld mit 9 oder 10 von 10 bewertet hab, in der Top Ten gelandet, was schon mal sehr erfreulich ist. Noch erfreulicher ist, dass der Sieger, so wenig ich ihn mag, in Europa so abräumt. Das kann der Veranstaltung nur guttun - wann war denn mal ein nicht-deutscher ESC-Sieger Nummer 1 in Deutschland?! Und nicht nur den Sieger hört man regelmäßig, auch Romans Beitrag kommt immer wieder im Radio. Und wenn schon das langweilige "Would you?" aus Stuttgarter Boutiquen ertönt und ich auch sonst im Moment neuerdings immer wieder alte und neue ESC-Mucke an Stellen höre, wo ich gar nicht damit rechne (neulich erst wieder "My Impossible Dream" im Einkaufsradio im Kaufland), dann heißt das für mich, dass der ESC sich im Moment in die richtige Richtung bewegt!
Eins noch zu Loreen: So wenig ich ihren Song mag, so sympathisch und angenehm empfand ich sie in der Sieger-PK. Da hat sie bei mir jede Menge Punkte gut gemacht!

Gastgeber und Veranstaltung in ihrer Ansichichkeit
Dass es schwierig werden würde, war klar, es war nur noch nicht klar WIE schwierig. In einem solchen Land einen Contest auszutragen, der völlig frei von Politik ist, war von vornherein zum Scheitern verurteilt und hat ja letztlich auch nicht geklappt. Die Einstellung der EBU "Hauptsache wir haben einen schönen Contest, alles andere ist doch uns egal", die ja traurigerweise auch von vielen Fans geteilt wird, stinkt zum Himmel! Vielleicht wärs ganz gut, wenn sich die Mannen und Madln um Jon Ola Sand mal VORHER überlegen, was alles passieren kann, wenn ein als möglicher Gastgeber derart umstrittenes Land gewinnt, und wie man damit besser umgeht. Es ist klar, dass es schwierig ist, eine Grenze zu ziehen im Sinne von "Aserbaidschan darf das ausrichten, Weißrussland aber nicht", aber so zu tun, als sei das Leben ein Ponyhof und alles andere ginge einen nichts an, ist sicher auch nicht die richtige Lösung. Die EBU hat sich bei allem, was passiert ist, mal wieder als der Haufen rückgratloser Wirbelsäulenträger gezeigt, der sie nun mal ist. Und  obwohl ich keine Freundin von Was-wäre-wenn-Spielchen bin, muss ich dieses Mal doch die Frage stellen, was wohl gewesen wäre, wäre Armenien dabei gewesen? Wäre die Sicherheit der armenischen Delegation wirklich garantiert worden? Die Nachrichten, die gerade in den letzten Tagen so hochkommen, lassen das Gegenteil befürchten. Und was hätten die Wirbellosen aus der EBU dann gemacht?
Ich will hier nicht mehr weiter ins Detail gehen, es ist ja auf den verschiedenen Eurovisions- und auch anderen Seiten zur Genüge über all die Geschehnisse berichtet und diskutiert worden. Aber offen gesagt, ich bin gottfroh, dass es rum ist. Ich starte hiermit die Initiative "Vote for Belarus!" Und dann bin ich mal SEHR gespannt, wie sich die Weicheier, die im Wissen, dass Weißrussland in den nächsten 2000 Jahren nicht gewinnen wird, diesbezüglich große Töne spucken, aus der Affäre ziehen. Thomas Schreiber z.B. sagte, dass Deutschland bei einem ESC in Weißrussland aus politischen Gründen nicht dabei sein würde. It sucks. Da messen wir dann nicht nur mit zweierlei Maß, sondern wir geben indirekt auch zu, dass das ganze eben doch politisch ist. Ein wenig mehr Konsequenz an dieser Stelle würde nicht schaden, aber so lange Herz und Rückgrat der EBU in der Geldbörse sitzen, wird das wohl nix. Deshalb haben wir jetzt alle schön zwei Wochen unseren Spaß gehabt, ziehen weiter, und was das ganze für den größten Teil der aserbaidschanischen Bevölkerung bedeutet oder eben nicht bedeutet, geht uns doch am Arsch vorbei. Es bleibt zumindest bei mir ein ganz schlechtes Gefühl.
Als Schlusswort bleibt mir nur zu sagen: Liebe Azeris, Ihr könnt von mir aus in den nächsten 100 Jahren so viele Top-Ten-Platzierungen einfahren wie ihr wollt. Nur bitte bitte gewinnt um Gottes Willen nicht wieder!

So, liebe Kinder, das wars von mir für dieses Jahr. Wir lesen uns wieder im nächsten Jahr im März - spätestens!

Sonntag, 2. September 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 10

20. Deutschland
Ich bleibe dabei: Standing still ist nach wie vor ein sturzlangweiliger Song, allerdings hat Roman das ganz, ganz großartig gemacht. Er war auf den Punkt da, plierte zum Herzerweichen in die Kamera und schaffte es, trotz seiner merklichen Freude an diesem Auftritt, den dem Lied innewohnenden Schmerz rüberzubringen. Stimmlich wars perfekt. Ich bin kein großer Roman-Fan, aber vor diesem Auftritt kann man wirklich nur den Hut ziehen. Umso schöner, dass es dann auf dem Scoreboard auch belohnt wurde!

21. Malta
Im Gegensatz zu seinem neuen Busenfreund Can merkte man Kurti die Ausschweifungen nach dem Finaleinzug nicht an. Aber er hatte auch nichts zu verlieren, mit ihm hatte in diesem Finale eh kein Mensch gerechnet. Deshalb konnte er völlig locker auftreten. Die Malteser hatten daher auch mächtig Spaß auf der Bühne, machten kleine Witzchen und brachten ansonsten die bereits bewährte Mischung aus süßem Sänger mit sicherer Stimme und lustiger Fußarbeit. Es war zwar nicht Kurtis night, aber dabei is ja schließlich alles, wie es so schön heißt.

22. Mazedonien
Die neben Nina Zilli klare Favoritin unserer Runde hätte eigentlich von Rechts wegen Mazedoniens deutlich bestes Ergebnis einfahren müssen. Sie packte im Finale nochmal eine Schippe drauf und hatte einen Auftritt, der der Top 5 würdig gewesen wäre. Dass es dazu nicht gekommen ist, war neben Italiens Abschneiden die große Enttäuschung dieses Abends. Trotzdem: Die fabelhafte Kalliopi kann stolz auf sich sein! Nächstes Jahr bitte wieder sowas Tolles, liebe Mazedonier!

23. Irland
Liebe Jeddies, was bitte waren denn DAS für Frisuren? Hattet Ihr nicht noch in der Pressekonferenz nach dem ersten Semi kundgetan, dass Ihr im Finale wieder mit den Hochfrisuren auftreten wolltet? Das war der erste Fehler, der zweite war, die Gesangsdarbietung gegenüber dem Semi nochmals zu verschlechtern. Ich hoffe, sie machen ihre Drohung wirklich nicht wahr, ab jetzt jedes Jahr antreten zu wollen, so lange, bis sie gewinnen. Vorschlag zur Güte: Sie singen nicht mehr, sondern bestreiten ab sofort die Pressekonferenzen. Alle Pressekonferenzen. Für alle Länder. Und stellen die Fragen auch noch selber. DA können sie dann nämlich wirklich brillieren!

24. Serbien
Das große Problem von Kaliopi startete möglicherweise zwei Startnummern nach ihr. Vermutlich wäre sie in jedem anderen Jahr deutlich weiter nach vorn gekommen, aber in diesem Jahr war bekanntlich der Meister selbst am Start. Und der zeigte auch im Finale wieder, warum er auf dem Balkan ein Superstar ist. Nach den schief singenden Jeddies kam das natürlich gleich doppelt so gut. Völlig verdiente Bronzemedaille, die, wenn es nach mir gegangen wäre, auch gerne eine goldene hätte sein dürfen!

25. Ukraine
Das Grauen in Tüten war genauso schlimm wie im Semi, und auch bei der Ukraine hat es mich gefreut, dass sie endlich mal abgesoffen sind. Dafür musste ich dieses scheußliche Werk gleich beim ersten EM-Spiel ertragen, das ich mir angeschaut hab. (Immerhin hat Holland gegen Dänemark verloren, wenigstens etwas.)

26. Moldawien
Pasha hatte sich und den Rest vons ganze ja schon im Halbfinale nicht besonders ernst genommen, und im Fínale änderte sich daran nix. Fischte mit Roman im selben Pool, was die Schnuckelpunkte angeht, aber das schadete beiden nicht. Ansonsten war das alles genauso herrlich bekloppt wie im Semi. Dass man auf dem Kontinent der Spaßbremsen damit keinen Blumentopf holt, ist klar, aber wenigstens ein solider Mittelfeldplatz.

Samstag, 1. September 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 9

Und noch ein bisschen Finale, weils so schön ist:

14. Rumänien
Ich schrieb schon vor Jahren, dass die Rumänen innerhalb dieser Dekade irgendwann mal reif sind für die Krone, und von der Papierform her hätte es dieses Jahr durchaus klappen können. Leider fehlte es dem Beitrag auf der Bühne so ungefähr an allem, das wirkte doch sehr verloren und hatte überhaupt keine Ausstrahlung. Da konnte Elena in ihrem typischen Ostschlampen-Outfit noch so hübsch aussehen, und da sie diesmal ihren Stöpsel nicht verlor, sang sie auch gut. Auch die Backings hatten durchaus Spaß auf der Bühne, aber es kam absolut NICHTS rüber, keine Ahnung warum...

15. Dänemark
Oh my God, war DAS vielleicht langweilig! Die Begleitband wirkte zwar immer noch wie auf Drogen, aber dieses Mal hatten sie bis auf die Schlagzeugerin wohl eher gekifft als gekokst. Gut, dass es nur drei Minuten sein dürfen, sonst hätte ich mich womöglich noch tot gelangweilt.

16. Griechenland
Diese Postkarten machen aus mir noch einen bösen Menschen. Auch wenn ich das alles sehr hübsch ausgewählt finde, nerven doch die ständigen Wiederholungen der Bausünden von Baku. Aber das nur nebenbei. Auch der griechische Beitrag langweilte wieder nach Kräften, Ele lächelte hübsch in die Kamera,  sang zum Milchsauerwerden schief und hopste auf ihren High Heels durch die Gegend. Alles wie gehabt. Das schöne war, dass es dieses Mal ins untere Mittelfeld durchgereicht wurde, wo dieser Beitrag auch mindestens mal hingehörte!

17. Schweden
Neulich hatte ich einen schönen Traum. In der Zeitung mit den großen Buchstaben stand über die gesamte obere Hälfte der ersten Seite die Schlagzeile: "Grand-Prix-Sieg ungültig! SCHWEDEN-VAMP GEDOPT!" Nun, die Schlagzeile wirds nicht geben, aber es muss nach wie vor erlaubt sein zu fragen, was an diesem Beitrag so dolle gewesen sein soll. Zottelzombie mit seltsamen Bewegungen nuschelt sich zu komischer Musik und Epilepsie erzeugender Beleuchtung einen ab, und dann räumt das so ab? Was bitte hab ich verpasst? Spitzenplatz ok, Sieg von mir aus auch, aber mit DIESER Punktzahl? Mit ACHTZEHN Höchstwertungen? Mille grazie all'Italia dafür, dass sie wenigstens verhindert haben, dass das ein Omnipointer wird. Und übrigens, wo wir grad dabei sind: FINGER WEG von dem Zuckerjungen, der die italienischen Punkte vorgelesen hat! Den krieg ich! Ich hab ihn zuerst gesehen!!

18. Türkei
Im Gegensatz zu den Georgiern im Semi kriegten die Türken den Schnee natürlich ordentlich weggeräumt, man weiß ja schließlich, was sich den lieben Nachbarn gegenüber gehört. Can hatte mächtig viel Spaß auf der Bühne, allerdings muss er zusammen mit Kurti wohl zwei Nächte lang durchgezecht haben ob des geglückten Finaleinzugs, er wirkte ein wenig... wie soll ich sagen... restalkoholisch. Und nein, ich meine nicht nur die teilweise undeutliche Aussprache. Aber egal, das war witzig, skurril und hat gut abgeschnitten. Was will man mehr!

19. Spanien
Es ist ja in Spanien inzwischen ein beliebter Sport, bei der Startnummernauslosung immer die Wildcard zu ziehen und sich dann die Startnummer des Vorjahressiegers auszusuchen. Dabei hatten sie das dieses Jahr gar nicht nötig. Ihre stimmgewaltige Diva, die dieses Mal im Gegensatz zu den Proben sogar halbwegs anständige Klamotten trug, überzeugte auf der ganzen Linie und sang sich völlig verdient in die Top Ten. Für den am heftigsten Verkannten der Big Five war das sicher mal Balsam auf die Eurovisionswunden, aber andererseits: Wenn sie schon beim Fußball alles abräumen, brauchen sie jetzt nicht noch den ESC zu gewinnen, wo kämen wir denn da hin?!

Freitag, 31. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 8

Wir sind im Finale! Mittendrin!

8. Zypern
Ivi auch im Finale wieder mit einem Lippenstiftbudget, mit dem man ihr Land ohne Probleme hätte sanieren können. Ansonsten hatte sie genausoviel Spaß wie im Semi und landete, wie bei solchen Beiträgen nicht anders zu erwarten, im Mittelfeld. Leider sah man ihr hübsches Sternchen-Tattoo am Handgelenk nur in der Einblendung vorm Auftritt.

9. Frankreich
Wenn man mir vorher gesagt hätte, dass einer der Finalisten 0 Punkte im Televoting bekommt, hätte ich auf so einiges getippt, aber bestimmt nicht auf Frankreich. Die hatten ja doch einiges aufgefahren, um den Zuschauer und die Zuschauerin zu erfreuen, die halbnackten Tänzer gefielen dem Auge ebenso wie Angguns Schleierfetzen (Sertab Erener, anyone?). Leider, und so erklärt sich aus meiner Sicht die Null, sah man nicht viel davon. Die Franzosen hatten die schlimmste Kameraführung seit vielen Jahren erwischt, die den Auftritt gänzlich im Nichts verpuffen ließ. Ich frage mich, ob sie den Verantwortlichen für die Kameraführung geköpft haben. Verdient gewesen wärs.

10. Italien
DIE Diva des Jahrgangs schlechthin (und meine persönliche Top-Favoritin) zeige hier dem Rest, wie man mit Leichtigkeit und Grandezza einen tollen Auftritt hinlegt. Mit Platz 9 ist sie MINDESTENS 5, wahrscheinlich eher 8 Plätze zu schlecht bewertet. Allerdings gabs da ein Riesenproblem, und das war der Bühnenhintergrund, von dem später noch zu reden sein wird. Und: Die Halle zum Mittun auffordern ist ein absolutes No-Go. Aber sonst? Ich kanns mir nicht erklären. Vielleicht war das ganze doch zu retro... Egal, ich bin jedenfalls SAUER!

11. Estland
Ott sah wieder genauso zum Anbeißen aus und sang auch genauso gut wie im Semi. Leider jodelte er unnötigerweise wieder, störte aber keinen. Dass dieser tolle Song es bis auf Platz 6 geschafft hat, macht mich sehr glücklich!

12. Norwegen
Die Norweger zogen mal wieder aus, das zu tun, was sie am besten können. Nachdem man zuletzt anno 2004 Letzter geworden war, dachte man sich im Land der Trolle, dass es jetzt mal wieder Zeit wird, nicht das Europa noch denkt, man könnte das nicht mehr. Nur verstehen kann ich das nicht so ganz. Natürlich wars im Finale gesanglich eine absolute Katastrophe, aber das war der fünfundzwanzigletzte auch. Und ein gewisses Nachbarland wurde letztes Jahr mit ähnlich gelagertem Song (und Sänger) Dritter. Was sagt uns das???

13. Aserbaidschan
In der Haut von Sabina wollt ich an dem Abend wirklich nicht stecken. Der Druck auf sie muss absolut unmenschlich gewesen sein - dafür hat sie das ganz hervorragend gemacht. Ich find den 4. Platz zwar viel zu hoch, aber stimmlich und optisch gabs absolut nix auszusetzen, auch wenn ich an diesem Beitrag eigentlich kein gutes Haar lassen will, das liegt aber nicht an Sabina oder ihrem Song.

Donnerstag, 30. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 7

FINALE, OHO, FINALE, OHOHOHO!

1. UK
Das nennt man wohl amtlich die Arschkarte gezogen. Engelbert hatte nämlich zunächst mal das gleiche Problem wie Paradise Oscar letztes Jahr - als Starter war das schlichtweg ungeeignet, mittendrin wärs richtig gut gekommen. Obendrein wurde ihm noch sein Alleinstellungsmerkmal als nicht mehr ganz junger Sänger von den russischen Omas geklaut. Sein Vortrag im Jury-Finale muss ziemlich übel gewesen sein, der im Grand Final war ok, aber nichts Besonderes. Und auf die Tänzer hätte er verzichten sollen. Ungerecht bleibt der vorletzte Platz trotzdem.

2. Ungarn
Ich habe keine Ahnung, welcher Teufel die Losfee bei der Auslosung geritten hat. Jedenfalls war das hier eine der Ziehungen, wo ich ins Sofa hätte beißen können. Warum kriegt die zwei nicht jemand, den ich nicht mag, der dafür aber gut im Rennen liegt? Schweden zum Beispiel? Für die ohnehin nicht besonders hoch gehandelten Ungarn war das ein zusätzliches Handicap, und leider schlug das auch dann bei den Punkten voll durch. Dabei war der Auftritt nicht schlecht, vielleicht nicht ganz so zwingend wie im Semi, aber gut und schnörkellos vorgetragen. Schade.

3. Albanien
Das muss man sich mal vorstellen: Da kommt eine Frau in sehr gewöhnungsbedürftigem Outfit, ebensolcher Frisur, besonders schön isse auch nicht, singt von ungünstiger Startnummer aus ein sehr anspruchsvolles und polarisierendes Lied, das ganze allerdings mit einer Stimmgewalt, die in diesem an guten Sängern nicht gerade armen Wettbewerb ihresgleichen sucht (auch wenn sie, wie ich der Fairness halber gern festhalten möchte, die hohen Noten im Finale ziemlich versiebt hat). Wo kann sowas schon landen? Dass es in der Endabrechnung auf Platz 5 stand, gibt mir irgendwie den Glauben an Europa und an diese Veranstaltung wieder zurück!

4. Litauen
Dass das mit dem guten Sänger nicht immer funktioniert, bewies der nachfolgend startende Donny Montell, obwohl die Strass-Augenbinde mindestens so bekloppt war wie Ronas gesamtes Outfit. ALLEN Scheiß lässt sich Europa dann doch nicht andrehen, da kann der Sänger noch so hübsch sein und noch so gut singen können. Übrigens: Seh eigentlich nur ich eine entfernte Ähnlichkeit zwischen Donny und Daniel Radcliffe (Betonung auf "entfernt"!)?

5. Bosnien-Herzegowina
Der bosnische Auftritt hatte sich gegenüber dem Halbfinale kaum verändert, und dass sie es schwer haben würde, war von Anfang an klar, genau wie die Tatsache, dass hier wohl leider keine gute Platzierung zu erwarten war. Dass direkt danach die russischen Omas starteten, kam erschwerend hinzu. Schade. Immerhin war das der einzige Beitrag, bei dem man das gesamte Bühnenbild sehen konnte, ohne dass es sich negativ auswirkte. Darüber wird später noch zu reden sein.

6. Russland

Neben der Türkei und natürlich Gastgeber Aserbaidschan waren es die Russinnen, die in der Halle den meisten Applaus bekamen. Sonnenklar, dass man es hier mit einem der Favoriten auf den Sieg zu tun hatte - und das trotz der schlimmsten Gesangsleistung des gesamten Jahrgangs, die aber letztlich überhaupt nicht ins Gewicht fiel, da sich alles über die schunkelnden und (unnötigerweise) Kekse backenden Omis amüsierte - die kleinste Omi wollte wohl halb Europa klauen. Auch wenn ich den Beitrag nach der x-ten Wiederholung immer noch sehr spaßig finde, bin ich trotzdem ganz froh, dass sie nicht gewonnen haben.

7. Island
Die Isländer haben vermutlich die schlechteste Startnummer erwischt, die überhaupt in diesem Finale möglich war, da Europa gedanklich immer noch mit den Omis beschäftigt war. Dass der Beitrag der Isländer doch arg unterkühlt rüberkam, half ebensowenig wie das Einschalten der Windmaschine zur Unzeit, die Gretas merkwürdige Drunter-lang-Drübber-nicht-ganz-so-lang -Frisur auffliegen ließ. Wenn ich schon Extensions habe, darf ich sowas nicht machen!

Mittwoch, 29. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 6

So, noch der Rest vom 2. Semifinale:

13. Türkei
Can hatte wohl die einfachsten Begleitumstände aller Teilnehmer, Quasi-Heimspiel, aber ohne den Druck. Erst in dem Moment, als er auftrat, merkte man, wie viele Leute eigentlich an dem Abend in der Halle waren. Dieter Bohlen hätte Can wahrscheinlich immer noch vor dem Recall rausgeschmissen, und er zappelte auch wieder zu viel (also Can, nicht Dieter), aber der Beitrag machte trotzdem Spaß. Das Bühnenbild war sehr hübsch, die Idee mit dem Schiff ebenfalls, und ich mag halt einfach auch den Song.

14. Estland
Ott jodelte sich ähnlich wie Kurt um Kopf und Kragen, war aber nicht schlimm, denn erstens beherrschte er das, und zweitens ist seine Ballade so ergreifend schön, dass ihr alles Gejodel nichts anhaben kann. Ansonsten ein sehr reduzierter, zurückgenommener Auftritt. Und dass Ott durchaus pleasing on the eye ist, schadete jetzt auch nicht so wirklich...

15. Slowakei
Oh. My. God. Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich ja an und für sich für diese Art Musik außerordentlich empfänglich bin, aber jeden Mist lass ich mir dann auch nicht aufschwatzen. Herr Smajda, mag ja sein, dass Du da bei einer Schwuppenveranstaltung aufgetreten bist, aber Du hältst Dich doch im Grunde Deines Herzens immer noch für einen Rocker. Da darfs gerne mal etwas männlicher sein und nicht so androgyn. Fassen wir zusammen: Du siehst scheiße aus, hast eine fiese Stimme und dann auch noch übel gesungen. Ich hasse Dich. Geh weg. Und mach um Gottes Willen Deine Lederjacke wieder zu und zieh Dir vor allem Deine HOSE wieder hoch!!! Jungs, nochmal zum Mitschreiben, weils anscheinend wichtig ist: Wenn man schon meint, unbedingt seine nackte Hühnerbrust in die Kamera halten zu müssen, dann bitte nur mit einem hübschen Gesicht (liest Du mit, Dima?) und ein bisschen was im Oberstübchen schadet auch nicht (liest Du mit, Sakis?). Für alle anderen heißt es: Wir müssen leider zugeknöpft bleiben!

16. Norwegen
Nee, singen kann er nicht, der Prinz von Persien. Aber er is hüüüüübsch! Und tanzen kann er auch. Wer letztes Jahr "Popular" goutiert hat, muss eigentlich auch das mögen. Zumal Eric Quakfrosch auch nicht singen konnte. Ist ja zum Glück knapp ins Finale gerutscht und hatte es auch mehr verdient als die Bulgarin.

17. Bosnien-Herzegowina
Ja ja ja, ich weiß. Die allermeisten Leute finden den bosnischen Beitrag stinklangweilig. Ich gehöre zur Fraktion derer, die ihn zauberhaft finden. Schwarz ist allerdings nicht Mayas Farbe, das Outfit hatte so ein bisschen was von ner Hexe, die auf ne Beerdigung will. Aber egal, sie hat wunderbar gesungen, und ich freue mich riesig, dass dieses Kleinod ins Finale gekommen ist.

18. Litauen
Irgendwie war dann doch ziemlich schnell klar, dass für Litauen an diesem Abend eine Menge gehen würde, da tat auch die unbeschreibliche Strass-Augenbinde und der entsetzliche Song nichts gegen. Donny ist halt einfach ein toller Sänger und sieht obendrein schnuggelig aus, da sieht man dann schon mal über einiges andere weg. Dazu noch eine günstige Startnummer und das Versagen einiger anderer als sichere Finalisten gedachter Beiträge, und schon ist der Finaleinzug fertig. Muss mir ja nicht gefallen. Gebt dem Mann ein anständiges Lied! Übrigens, war das bei der Einblendung nach der Bekanntgabe des Finaleinzugs etwa dieser grenzdebile Glatzkopf von LT United?


Dienstag, 28. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 5

Wir sind im 2. Semifinale:

7. Ukraine
Juries sind Wichser! Wichser! WICHSER! Das darf doch echt nicht wahr sein: Ein Land, dass mit jeder x-beliebigen Scheiße ins Finale und dort in die Top Ten kommt, überspannt den Bogen diesmal völlig und wird vom Televoter abgestraft. Und wer hievt den Mist ins Finale? Na? ARGH! Das einzig gute an diesem Beitrag waren die LED-Wände, über den Rest möchte ich hier kein Wort verlieren. Man kann ja gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte!

8. Bulgarien
Das gabs auch noch nie: Punktgleich mit einem Finalisten und trotzdem ausgeschieden. Leider haben sich das die Bulgaren selber zuzuschreiben, nicht nur, dass Sofi den Anfang total versemmelte, sondern vor allem die Tatsache, dass sie da allein auf der Bühne war, befremdete. Wie kann ich denn einen solchen Song auf die Bühne bringen und dann keine Tänzer dazustellen? Ich bin ja normalerweise keine Freundin on diesem übertriebenen Schnickschnack, aber hier fehlte wirklich was. Über Sofis entsetzliches Outfit haben wir noch gar nicht geredet, aber hey, es ist Bulgarien. Irgendwie wärs doch seltsam, wenn es nicht wenigstens einen Aspekt gäbe, wo sie volle Granate danebenhauen....

9. Slowenien

Wohl kaum jemand hatte Slowenien vor diesem Abend als Semi-Ausscheider getippt. Der Beitrag hatte ja auch alles, um nach vorne kommen zu können: Einen starken Song, einen Chor, der die dusseligen Schleier daheim gelassen hat und eine bildhübsche zarte junge Elfe als Leadsängerin. Aber eben genau die war das Problem. Teilweise sang sie, als wäre das das erste Mal, dass sie ihren Beitrag singt. Evchen, das ist kein Erkältungsrezept, das Du da vorsingst - so einen Beitrag muss man LEBEN! Da muss Leidenschaft rein! Und wenn Du vor lauter Hingabe von der Bühne plumpst, ist das genau das, was wir sehen wollen! Da musst Du Dein Leben hingeben, wenn Du das singst!

10. Kroatien

Die kroatischen Chancen hingegen waren von Anfang an nicht besonders hoch. Das Lied ist zwar schön, aber nicht besonders eingängig, und Nina muss wohl vorher drei Nächte durchgefeiert haben. Oder sie hatte ihre Stimme zuhause vergessen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass das so klingen sollte. Das eigentliche Problem aber waren die Outfits. Spätestens in dem Moment, als man Ninas Kleid zum ersten Mal in seiner ganzen Abscheulichkeit sehen konnte, war, wie es so schön auf Thomas-D-deutsch heißt, der Drops gelutscht. Aber auch die Backings haben ihre Outfits in Andorra gekauft. Tja, Nina, der Verzicht auf Sex bis zum ESC war wohl doch nicht so eine gute Idee...

11. Schweden
Na, und da war er nu, der haushohe Favorit. Ich sagte ja schon verschiedentlich, dass ich dem ganzen so überhaupt nix abgewinnen kann, aber das sah Resteuropa wohl anders, schließlich bekam sie im Semi aus allen Ländern Punkte. Für Rumgezappel, Bumsbeat und Genuschel. Die ESC-Welt ist nicht meine...

12. Georgien
Guck mal, den Schnee von der Loreen haben sie ja gar nicht weggeräumt! Das ist ja dreist! Und dabei gabs noch eine Werbepause zwischendrin. Aber ich wollte ja was zu Georgien schreiben. Wie nennt man einen Witz, über den keiner lachen kann? Rohrkrepierer, sehr richtig. Und das war halt einfach viel zu dick aufgetragen, ein Holzhammer wäre dezenter gewesen. Und spätestens in dem Moment, wo die Else mit dem roten Zopf und dem seltsamen schwarzen Spitzen-Etwas (ohne weitere Unterwäsche?!) auftrat, konnte man sich auf den Rest der "Darbietung" nicht mehr so richtig konzentrieren...

Sonntag, 26. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 4

Weiter gehts mit dem 2. Semifinale:

1. Serbien
Ein perfekter, sehr schön zurückgenommener Auftritt für ein wunderschönes Lied. Es hatte wohl keiner ernsthaft Zweifel daran, dass das nicht ins Finale kommt. Man merkt Zeljko und seinem Orchester die Erfahrung halt einfach an. Auch sehr weise von Zeljko, in Schwarz zu kommen und nicht in weiß. Ich hab bisher jedes Lied von ihm geliebt, und das hier reiht sich nahtlos ein.

2. Mazedonien
War Albanien die Sensation des ersten Semis, so war Mazedonien für mich (und wohl nicht nur für mich) die des zweiten. Anfangs konnte ich dem Beitrag bekanntlich nicht viel abgewinnen, aber dieser geballten Power war sich nur schwer zu entziehen, zumal sich Kaliopi in der Pressekonferenz nach der Veranstaltung als ausgesprochen charmant und witzig entpuppte: "Now I have a question for you. (pausepausepause) Where? Is? My? Ex-Husband????" Ganz groß und endlich mal ein mazedonischer Beitrag, der völlig zu Recht ins Finale einzog.

3. Niederlande
Auf einer mir besonders lieben Webseite las ich als Kommentar zu Joans Abschneiden "Indianagate". So schön das Wortspiel ist, so unberechtigt ist die Implikation. Denn Joan sah nicht nur übel aus - nein, nein, nein, es ist und bleibt Kinderfasching mit dem Kopfputz, und dieses blaue Kleid ging gar nicht. Zu allem Überfluss traf sie kaum einen Ton, so dass der Rauswurf nur folgerichtig war. Das Liedle rührt mich nach wie vor zu Tränen, aber ich bin trotzdem froh, dass sie nicht weitergekommen ist, wenn ich mir überlege, dass ich das Finale mit einem Haufen sehr zynischer Lästerer geschaut hab. Und ich dann heulend mittendrin bei dem Beitrag - nee, das will ich mir lieber gar nicht so genau ausmalen!

4. Malta
In dem Chat, in dem ich mich bei den Semifinals nebenbei üblicherweise auszulassen pflege, schrieb ich zu Malta: "Kurtchen, Du hast keine Chance, nutze sie!" Und zur allgemeinen Überraschung hat der Kurt genau das gemacht! Das Lied taugt gar nix, aber der Jung is hübsch, kann singen und hatte eine originelle Choreo mit Wiedererkennungswert. Die Hey-hey-hey-Stelle mit der Fußgymnastik gibts inzwischen als Zehn-Stunden-Video (nein, kein Tippfehler!!) auf Youtube. Sicherlich der überraschendste aller Finalisten, aber nicht unverdient, auch wenn er noch so sehr rummoduliert hat!

5. Weißrussland
Ich will ja nicht böse sein (ok, will ich doch), aber wenn das so in dieser Form für Griechenland oder die Ukraine aufgetreten wäre, wäre es mit 100% Sicherheit im Finale gelandet. Auf der Habenseite stehen ein Haufen sehr hübscher Menschen mit einem zwar nicht vom Hocker reißenden, aber dennoch durchaus ansprechenden Song, auf der Sollseite eine überschaubare Gesangsleistung und vor allem... ahem... diese OUTFITS!

6. Portugal
Der portugiesische Beitrag wirkte im Vergleich zum Rest völlig aus der Zeit gefallen. Sie machten das ja durchaus nett, aber das ganze war so hoffnungslos altmodisch und langweilig, dass irgendwie einleuchtete, dass das keiner im Finale haben wollte. Sowas kann man auf ner Kaffeefahrt über den Tejo hören, aber doch nicht beim ESC!

Samstag, 25. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 3

Und nun noch der Rest vom 1. Semi:

13. Dänemark
Wieso saß die eine "Dame" da BREITBEINIG auf dem Sessel? Die trauen sich ja was, die Dänen! Und welche Drogen hat eigentlich die Schlagzeugerin genommen? Das lenkte alles ein bisschen von dem ansonsten doch recht langweiligen Auftritt ab, wenn auch nicht positiv. Vielleicht wär Soluna besser allein aufgetreten. Andererseits... vielleicht auch nicht. WIE uninteressant das ganze tatsächlich ist, wurde bei der nach diesem Semi folgenden Pressekonferenz deutlich, als statt der erlaubten zwei Fragen nur eine an Soluna gestellt wurde und sie danach etwas kariert da saß - die Situation konnte allerdings auf sehr ungewöhnliche Weise gerettet werden, wir werden gleich sehen, wie das zuging.

14. Russland
Was soll man zu einem Beitrag sagen, bei dem im Vorfeld bereits sonnenklar war, dass er erstens dieses Semi gewinnen wird und zweitens nicht mit normalen Maßstäben zu messen ist? Denn die Gesangsleistung war bei weitem die schlechteste der gesamten Veranstaltung, da das ganze aber irgendwie so liebenswert witzig war und Riesenspaß gemacht hat, war das vollkommen egal. Und ja - vielleicht ist das was für einfache Gemüter, aber dann bin ich halt ein solches. Verklagt mich doch.

15. Ungarn
Normalerweise ist eine Pause vor dem eigenen Auftritt nicht wirklich förderlich für den Finaleinzug, aber für die Ungarn war es sicher ein Glück, zwischen die russischen Omas und sich selbst so viel Zeit und Action wie möglich zu legen. Aber auch ihr Auftritt hatte sich im Vergleich zur VE um 200 % verbessert, das ganze wirkte jetzt nicht mehr so düster und distanziert. Vom sicheren Ausscheider immerhin mal zum Wackelkandidaten, und sie haben es ja dann tatsächlich geschafft. Für mich überraschend, aber nicht unverdient.

16. Österreich
So, und das ist nun ein Ergebnis, das ich überhaupt nicht verstehen kann. Dass es die Österreicher schwer haben würden, war klar, aber letzter? Noch hinter San Marino? Hinter Montenegro? Sachtma, gehts noch? Ok, der Song lebt sehr vom Text und der größte Teil von Europa hat vermutlich nicht verstanden, was das ganze sollte. Auch war die Kameraführung nicht die beste, und die Verdunklung, die bei Schweden und Aserbaidschan kein Problem war, wurde den Österreichern verwehrt, womit ein Großteil der Wirkung dieses Beitrags über die Wupper ging. Aber letzter? LETZTER? Hoffentlich pausieren sie nicht wieder.....

17. Moldawien
Das war von vorne bis hinten einfach wunderbar bekloppt, allein die unfassbaren Klamotten der übrigens hervorragend singenden Backings waren ja schon zum Brüllen. Dazwischen der außerordentlich süße Pasha, Typ "Ich nehm nix ernst, und mich selber schon mal gar nicht" - ach, härrlisch! Wie hätte das denn nicht mit dem Finale klappen sollen? Ich sagte es bereits: Neben "Boonika Bate Toba" eindeutig der beste Beitrag der Klein-Rumänen bisher!

18. Irland
Bis auf die diesmal fehlenden und schmerzlich vermissten Hochfrisuren war alles wie gehabt: Klamotten frisch aus Starlight Express geklaut, gesanglich unter aller Sau, aber dafür Gezappel bis zum Abwinken. Der Gesang wurde dieses Mal auch nicht durch die Backings gerettet, dafür find ich persönlich Waterline als Song 1000x besser als Lipstick. Leider hatte sich bis auf den Wasserkasten und die fehlende Hochfrisur nicht allzu viel getan. Wie schon der alte Cäsar sagte: Repetitia non placent. Was mir hingegen sehr gefiel, war ihr Verhalten auf der Pressekonferenz nach diesem Semi, als sie der für eine zweite Frage nicht mehr interessant genug seienden Soluna Samay aus der Patsche halfen, ebendiese zweite Frage kurzerhand selbst übernahmen und so den ganzen Unsinn dieser Pressekonferenzen trefflich vorführten. Chapeau dafür.

Sonntag, 19. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 2

Wir sind immer noch im 1. Semi:


7. Schweiz
Die Schweiz wurde ja von Anfang an als Wackelkandidat gehandelt, aber wenn man mal davon absieht, dass es wieder hieß " Swim egänse strimm, following your wowldest drimm, your wowldest drimm" war das ein durchaus ansprechender Auftritt. Obwohl ich den Song nicht mag, hätte ich den Finaleinzug hier viel verdienter gefunden als, sagen wir mal, bei Griechenland. Die magersüchtige Bassistin hätten sie allerdings zuhause lassen können.

8. Belgien
Zzzzzzzzzz...stört mich nicht beim Schlafen! Ich bleib bei meiner ursprünglichen Einschätzung: Castingshowtusse im Recall singt Liedle, bei dem man rumjodeln muss. Sie hat ja durchaus nett gesungen, aber jede leere Kekspackung hat mehr Ausstrahlung. Dass das allen Ernstes von einigen als möglicher Finalkandidat gehandelt wurde, lässt mich am Sachverstand meiner Mitmenschen zweifeln. Bizarrerweise schallte mir ausgerechnet dieses Lied neulich bei einem Stadtbummel aus irgendeinem Laden entgegen - nein, es war nicht in Brüssel, sondern bei mir zuhause! 

9. Finnland
Was an dem finnischen Beitrag nun so wahnsinnig zauberhaft sein soll, krieg ich bis zum heutigen Tag nicht in mein Hirn. Ich find das nach wie vor todlangweilig, und Pernillas grauseliges Kleid und ihre leider immer noch auf dem Kopf weilende Haartönung "Feuerwehrauto" taten auch nix, um mich für sie und ihren Beitrag einzunehmen. Gut, dass das nicht weitergekommen ist.

10. Israel
Schade, schade, das waren drei Minuten Spaß am Stück. Allerdings ein ziemlich schräger Spaß, ist halt nicht für jeden, so ein Beitrag. Außerdem ist der Leadsänger nicht nur ein arrogantes Arschloch, sondern auch... wie sag ich das jetzt nett.... unterbehübscht. Aber mein Gott, das ist Rambo Amadeus ja auch alles, und es gab tatsächlich Leute, die den gut fanden. Ach, egal, die hatten Riesenspaß, und ich auch! Die Knutscherei von den Backings am Schluss war übrigens witzig.

11. San Marino
Sehr nette Postkarte - immerhin war (!) Valentina ja mal eine Jazzsängerin. Ansonsten war an diesem Auftritt alles genauso entsetzlich, wie ich das im Vorfeld erwartet hab, und es trug in jedem Detail eindeutig die Handschrift des weder ersten noch einzigen deutschen Eurovisionssiegers*. Es bleibt nach wie vor die Frage, was eine 37-jährige gestandene Frau dazu bringt, sich für so eine Scheiße herzugeben. Sensationell übrigens das Green-Room-Interview; als Valentina nach Ralph Siegel gefragt wurde, verdrehte sie die Augen, seufzte tiiiiief und sagte "Between Ralph Siegel and me, there is a lot of filling". Ich nehm jetzt mal an (und hoffe für sie!), dass sie "feeling" meinte, was die Sache aber nicht wirklich besser macht und immer noch reichlich Interpretationsspielraum lässt. Ein Schuft, wer Arges dabei denkt!

12. Zypern
Das gleiche Bild wie zehn Startnummern zuvor: Wenn man nach einem absoluten Scheißbeitrag startet, ist das normalerweise ein Freiflugschein ins Finale, und das war hier nicht anders. Ivis Make-up bestand aus Lippenstift, Lippenstift und Lippenstift, dagegen war Pernilla ja blässlich. Seit ich das gesehen habe, wird mir die Statistik, dass jede Frau im Laufe ihres Lebens im Schnitt 3 kg Lippenstift futtert, plötzlich sehr einleuchtend (für mit der Thematik unvertraute Herren: Das was bei mir so im Schrank steht, hat im Schnitt so um die vier bis fünf Gramm pro Stück, und ich hab trotz beinahe täglichen Gebrauchs durchaus lange Freude dran!). Und ja, sie ist ein Trampel - aber einer, der mir beim Zugucken durchaus Spaß gemacht hat. Und den hatte sie offensichtlich auch. Wie haben die eigentlich dieses Büchertor abgestützt? Das Kleid hatte übrigens riesiges Katastrophenpotenzial, glücklicherweise ist ja nix passiert. Und was meint sie eigentlich mit: "Nothing to fääär when you are nääääär"?


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*Jawohl, das muss jetzt an dieser Stelle endlich mal richtig gestellt werden: Gerade wenn man die Eurovision als Komponistenwettbewerb sieht (wer außer dem Herrn aus München-Solln tut das aber?), ist ebenjener Herr weder der erste noch der einzige deutsche Eurovisionssieger. Bei "Après toi" hat meines Wissens nämlich ein gewisser Klaus Munro mitkomponiert. Ralphie, schau doch mal in die Wikipedia, wo der herkommen tut...

Samstag, 18. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 1

Uiuiui, Mitte August. Allerhöchste Zeit, hier endlich mal die Nachlese zu starten, nicht dass die Außenwelt denkt, wir würden nix mehr bzw. nur noch Radiosendungen machen.... (wenns doch bloß so wär mit den Nachlese-Radiosendungen!) Na, egal, ich mach jetzt einfach mal den Anfang. Und wie immer gilt: Wer eine andere Meinung hat, darf sie gerne behalten!

Wir steigen ein mit dem 1. Semifinale:

1. Montenegro
Der Schocker kam gleich am Anfang; ich habs ja beim ersten Hören bereits nicht so wirklich goutiert, und der Auftritt tat nichts, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Es blieb aus einem Guss grässlich, da konnte Mr. Fettmähne mit dem Nasenfahrrad noch so intelligent und ironisch in den Pressekonferenzen auftreten, half alles nix. Ich hab ja sogar gewettet, dass das ein glasklarer Nullpointer wird. Bekanntlich hab ich die Wette verloren, und seit ich meine Wettstrafe gesehen hab, hasse ich den Beitrag noch mehr. Welche Drogen nimmt man eigentlich in San Marino und Albanien, um dafür ernsthaft Punkte abzuliefern?! Und dann auch noch so hohe? Bei Albanien kann ich mir den Zwölfer nur dadurch erklären, dass der gesamte Balkan-Rest im zweiten Semi weilte. Die San Marinesen wollten durch ihre acht Punkte wohl ihre zunehmende geistige Umnachtung untermauern. Aber wenn sich ein Land schon Herrn R.S. aus M. an Land zieht....

2. Island
Nach dem grausigen Anfang aus Montenegro hatten die Isländer natürlich leichtes Spiel. Jonsi war wie immer very pleasing on the eye, Greta hat eine Promotion im Fach "Zähnefletschen" abgeliefert. Oder war das als Lächeln gedacht? Egal, sie sangen gut, es war zwar nicht wirklich überzeugend, aber gut genug, um ins Finale zu kommen. Und schön ist der Song ja allemal.

3. Griechenland
Puh, die spielen ja sogar in den Postkarten 4-Chord-Songs... Isch krisch Pickelkrätze! Ele wie immer eine Augenweide und das ganze gesanglich eine absolute Katastrophe. Zusammen mit dem schwachen Lied wär der Rauswurf dieses Mal mehr als gerechtfertigt gewesen, aber es ist halt Griechenland. So viel Kopie ist schon wieder Original.... Nein, Ele, du bist nicht die neue Helena, die kann nämlich im Gegensatz zu dir singen! Pluspunkte gibts allerdings für das Gehopse auf diesen Absätzen, wie um Gottes Willen machen die das bloß? Wie lange muss man üben, um das zu können? Und warum wird nur Gehopse auf Absätzen geübt und kein Gesang? Egal, mal wieder der Beweis dafür, dass bei Weibern halt nur Bein- und Haarlänge stimmen müssen (nebst Herkunft) um ins Finale zu kommen. ARGH!

4. Lettland
OhmyGAAAWD wer hat denn die Damen in diese Kleider geschossen? Die Rocklänge ging ja nu gar nicht, und der durchsichtige Seitenstreifen bei der Annemarie war, milde gesagt, befremdlich. Das ganze Ensemble machte sie um Jahre älter, sie sah aus, als wäre sie in dem Jahr geboren, wo der ESC zum ersten Mal ausgetragen wurde. Gesanglich war es so lala, nicht wirklich dolle, aber ok. Aber diese grässlichen Klamotten und die saudoofe Choreo lenkten von allem anderen ab. Völlig berechtigter Rausschmiss.

5. Albanien
Nach diesen drei Minuten müssten sich eigentlich alle anderen Teilnehmer im Greenroom gefragt haben, wie sie es jemals wagen konnten, sich singenderweise auf eine Bühne zu stellen. Zu diesem Auftritt fällt mir nur das Wort "sensationell" ein. Sie sang alles, alles, alles andere an die Wand, was beim bei weitem anspruchsvollsten Lied des gesamten Jahrgangs keine Kleinigkeit ist. Die Optik wurde mit dem Barbara-Dex-Award belohnt, aber offengesagt, angesichts DIESER Darbietung war das doch vollkommen egal. Und das sahen wohl alle so, denn Albanien kassierte als einziges Land in diesem Semi von allen Punkte. Chapeau Albanie!

6. Rumänien
Niemand dürfte wohl angesichts seines Finaleinzugs froher gewesen sein als die Rumänen. Elena ereilte nämlich der absolute Alptraum, sie hatte ab dem ersten Refrain große Probleme mit ihrem nicht mehr sitzenden Ohrenstöpsel. Wenn man mal drauf achtet, sieht man, dass sie sich ab da immer mal wieder am rechten Ohr rumfummelt. Sie war danach auch oft nicht mehr ganz synchron mit der Musik, aber immer noch einigermaßen tonrein. Andere fahren unter solchen Bedingungen ein Null-Punkte-Ergebnis ein - Mandinga wurden 3. in diesem Semi. Und das durchaus nicht unberechtigt. Meinen Respekt!

Dienstag, 22. Mai 2012

Bleiben noch die irren Iren

Jedward, John und Edward, bereits erfolgreich beim Song Contest in Düsseldorf angetreten und internationale Stars, wollen es erneut wissen.
Diesmal mir mehr Melodie und weniger Gehüpfe, dafür mir einem Springbrunnen auf der Bühne.

Die 'vokalistischen' Verbesserungen sind klar erkennbar, die gleiche Verrücktheit gegenüber der Presse und dem Publikum. Und, was besonders wichtig ist: Volksnähe.

Eine Nichtberücksichtigung der Brüder wäre ein Affront, sie gehören ins Finale und dort ganz hoch angesiedelt.
Hoffentlich erkennen Europa und die paar asiatischen Staaten welch Potential hier, inzwischen gar nicht mehr verborgen, liegt. GO JEDWARD GO - Top 10 ist Pflicht!


Trompetenecho

Die Republik Moldau versucht es über eine bereits beim Song Contest erfolgreiche Schiene: Trompeten.
Mit einer hinreissenden Melodie und einer gut durchdachten, wenn auch nicht ganz schlüsigen Choreografie, wird Pasha, der völlig zurecht die moldauische VE gewann, das Finale am Samstag erreichen und dort gut abschneiden.

Man kann nicht anders als mitwippen und sich an der Show erfreuen. GO Moldau GO all the way!

Traktor nach Baku

Dei' Popa hot a Meinung, kumm scho, gib eam wos er braucht!
Eine klare Aussage. Manuel und Lukas wissen genau wo's hingeht. Nämlich Richtung Finale.
Leider haben die beiden Sympathieträger noch immer mit technischen Problemen zu kämpfen, hoffentlich schadete das ihnen nicht im Dress-Rehearsal das zugleich auch die Jury-Probe ist, also wesentlich für das Gesamtergebnis.

Nun kann man natürlich sagen Conchita Wurst (die ich sehr verehere) wäre die bessere, weil erfolgsversprechendere Kandidatin für Baku gewesen, aber "hätti wari", die Diskussion ist obsolet.

Die Trackshittaz aus meinem Heimatland Österreich verkaufen sich prächtig, sind volksnah und alle Journalisten haben die reinste Freude mit ihnen.

Fragt sich nur: wie reagiert das schlagerverwöhnte ESC-Publikum auf Rap, noch dazu in Mühlviertler Mundart?!

Ich bin "fertig mit der Welt" und habe bereits ordentlich 'getankt'.
Das ist gut für beide Fälle. Entweder kommen wir ins Finale, dann gönne ich mir gleich noch ein Sekterl, oder wir scheitern, dafür habe ich dann den Zwetschkernen zum Trösten.

Die Trackshittaz packen das ganz sicher - auf geht's Buam!


Omas on the Run



Vor zwei Jahren habe ich mir beinahe in den Allerwertesten gebissen, weil die Buranovskiye Babushki nicht zum ESC fahren durften.
Heuer sehe ich das etwas kontrovers. Damals war das authentisch, dieses Mal sind die Omas nur Marionetten der Musikindustrie. Noch immer schön anzusehen, aber mit fahlem Beigeschmack.

Sogar in der russischen VE wollte ich eher die beiden verrückten Schwestern (leider weiß ich nicht mehr wie sie hießen, aber es war gegen Ende der Show) als die Omas, war aber mit jenen letztendlich sehr zufrieden, haben sie doch den gräuslichen Dima verhindert.

Fernsehzuseher, die der Babushki zum ersten Mal gewahr werden, kringeln sich bestimmt vor lachen und stürmen, so sie Lust dazu haben, zu den Telefonen um für die Seniorinnen anzurufen.

Altgediente ESC-Fans hingegen wissen: die konnten es schon besser. Aber wer macht die größere Summe an Anrufern aus? Die sklavischen Fans des Wettbewerbs oder die sporadischen Seher dieses Events?! Let's see!


und weiter im Schweinsgalopp

Talking 'bout Denmark: Ich LIEBE dänische Beiträge! Und eigentlich ist das ein Wunder bei meinem sonstigen mainstreamfernen Musikgeschmack.

Aber in diesem Jahr war ich von der gesamten Vorentscheidung schwerst enttäuscht (mit der Ausnahme von Aya). Warum gerade der billige Song von Solunna Samay auserkoren wurde die Flagge Dänemarks zu vertreten ist mir schleierhaft. Ja, zugegebenermaßen könnte dieses Lied im Dudelfunk als 'nicht störend' wahrgenommen werden, aber was zur Hölle befleißigt dieses Lied justament beim ehrwürdigen ESC zu starten?

Wenn die Guteste wenigstens ein nettes Outfit anhätte, aber eine Uniform samt schrecklichen Kapitänskapperl?! Sind die Dänen blind? Und zu allem Überfluss trägt sie eben dieses Kostüm auch (die Proben zeigten es) bei ihrem Semi 1-Auftritt. Wenn DAS nur gut geht (mir kommt das Kotzen, sowohl bei Outfit, wie auch Lied).
Traut man den Prognosen ist Soluna fix im Finale.

Privat wünsche ich der jungen Straßenmusikerin ihren Erfolg, aber als ESC-Fan kann ich nur den Kopf schütteln.


Heute ist schon das erste Semifinale *panik*

Ich weiß, ich schäme mich auch zutiefst, aber es ging leider privat drunter ünd drüber, daher kommen hier erst einmal drei neue Wertungen. Man glaubt es ja kaum, dass Israels Musik und ich noch Freunde werden könnten und doch ist es heuer passiert. Izabo hat es mit dem Lied 'Time' geschafft mich zu verzaubern. Mitreissend, schöne Strophen, großartiger Refrain, alles paßt. Kein Friedensgedudel (das haben sie auch gar nicht nötig), just Fun im Sinne der Flower Power-Generation. Ich bin schon auf die Proben in Baku gespannt. Zu erwarten ist ein ähnlich buntes Bild wie bei der Serbin im Vorjahr, gepaart mit dem Blumenbackground von 'Dervish'. Ich rechne fix mit dem Finaleizug, also bitte enttäuscht mich nicht. *Update* Uhren sind auch eine hübsche Idee ;-)


Jetzt wird es schwer freundliche Worte zu finden, Valentina ist ein nettes Mädchen, Ralph eine Legende (dem ich den Sieg in der Schweiz mit Lys mehr als vergönnt hätte), die Melodie nicht übel, aber der Text... und dann noch Valentinas Performance in den Niederlanden - schrecklich zur Potenz! Selten war ein letzter Platz so einzementiert wie heuer. Hoffentlich kann sich San Marino, trotz aller Pleiten, nocheinmal aufraffen am Song Contest teilzunehmen. Was wäre denn so schwer einen Superstar aus Italien zu engagieren (man muss eben über seinen eigenen Schatten springen) und einen auf Luxemburg zu machen?

aus purer Herzensgüte

Ja, ich habe die Zypressen-Vorentscheidung gesehen und ja, ich war enttäuscht (ich will jetzt nicht entsetzt schreiben). Langeweile ohne Ende, trotz flotter Lieder, kein einziger Ton live gesungen, immer die selben Tanzbewegungen. Eine Lachnummer nach der anderen. Natürlich mußte ein Lied ausgesucht werden (ich hätte mich für 'Call The Police' entschieden, stünde damit aber wohl alleine da), aber mußte es gerade 'La la lalalalala lala lalalalala lala' sein? Die Wettquoten versprechen Zypern eines seiner besten Ergebnisse, DAS sei ihnen vergönnt, aber lieber mit dem Lied des Vorjahres, eins der besten des ganzen Jahrganges 2011 (natürlich völlig unterschätzt) als dem von Ivi.

Freitag, 11. Mai 2012

...und zur Einstimmung...

Weniger als zwei Wochen bis zum großen Finale in der doch noch rechtzeitig fertiggewordenen Crystal Hall in Baku, Aserbaidschan.

Endlich ist der ESC 2012-Sampler draußen auf dessen Basis, aber nicht nur, ich heute und in den kommenden Tagen meine Rezensionen 'runterreissen' werde.

Ich gehe, wie es sich gehört, nach der Startreihenfolge der Semis und den zugelosten Plätzen der Big 5 plus dem Gastgeberland vor.

Semifinale 1 beginnt gleich mit einem Hammer.
Dem geneigten Zuseher wird das angekaute Wurstsemmerl im Halse stecken bleiben, soviel ist sicher. Entweder ist er völlig vertattert, dachte er doch einer grenzdebilen Schlagerveranstaltung für nicht ganz ernstzunehmende Kindsköpfe gewahr zu werden, oder positiv angetan von den eigenartigen Klängen die da durch die Lautsprecher des Fernsehapparats zu ihm dringen.

Rambo Amadeus (diesen Namen sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen) philosophiert im montenegrinischen Beitrag über den Euro, eine Währung die zwar nicht die offizielle, aber die handelsübliche in jenem Staate ist, und das in einer vielzahl an Reimwörtern unter balkanesischen Klängen, alles sehr reduziert und 'strange'.

Besagter Zuseher hat nun zwei Möglichkeiten:
1. er schaltet angeekelt zum Musikantenstadl (oder was sonst noch läuft) oder
2. er harrt aufgewühlt des Nachfolgesongs in freudiger Erwartung eines musikalisch revolutionierten TV-Formats.



Ob Greta Salóme & Jónsi da die Richtigen sind?
Ein fidelnder Derwisch im weißen Gewand und eine steinerne Gestalt singen, zugegebenermaßen qualitativ hochwertig, eine dramatische Hymne wie sie nur zum Eurovision Song Contest passen kann.
In der isländischen Vorausscheidung konnten sie mich noch nicht so richtig überzeugen, aber nach mehrmaligen Hören und nicht zuletzt durch die Verlagerung vom Isländischen zum Englischen bin ich sicher, dass die Einwohner der kleinen Insel im Nordatlantik stolzen Hauptes auf ihre Entscheidung zurückblicken können. Vielleicht geht sich sogar ein Top 10 Platz im Finale aus.




Ein trauriges Bild bot der griechische Vorentscheid in diesem Jahr. Wo sonst nur ausgemergelte Schlager-Altstars die Präsentation der neuen Frühjahrskollektion musikalisch untermalen, wurde - von Universal Musics Gnaden - der Pleitegeier-Star gesucht und gefunden. Eleftheria Eleftheriou heißt die 'glückliche' Gewinnerin der Möbelhaus-Eröffnung und sie war nicht einmal die Beste, aber vermutlich die einzige die ernstlich ihre Karriere in Baku beenden will.
Das ewig gleich(langweilig)e Peloponnesgedudel, ausgelutscht bis zum Erbrechen, soll's richten. Und wißt Ihr was das Traurigste ist?? Es wird funktionieren. Da wünscht man sich die 100% Jurywertung wieder zurück.




Aufgrund von Terminkollisionen (man kann leider nicht alle VEs eines Tages gleichzeitig anschauen) mußte ich jene aus Lettland zurückstellen. Eigentlich ist es sonst meine Art die versäumten Sendungen von Anfang an nachzuholen, aber bei Lettland war ich besonders neugierig und habe bei DuRohr nachgespechtelt wer wohl gewonnen hat.
Erst dachte ich an einen Witz. Dummdreister Text, miserabler Gesang, wahnwitziges Bühnenbild, schreckliche Tänzerinnen.
Klarer Fall: der letzte Platz im Semi ist fix vergeben. Da fährt die Bahn drüber.

Doch Überraschung: Anmarys Lied ist ein ganz fieser Ohrwurm. Im nu kann man den ganzen Text auswendig. Ich gehe inzwischen von einem sicheren Finaleinzug aus. Anspieltipp: [Video der holl. Veranstaltung]




Natürlich konnte ich nicht alle FiK-Shows ansehen, man hat zu Weihnachten schließlich besseres zu tun als vorm Rechner zu hängen und sich wackelige Internet-Streams (ohne die das Fanleben zugegebenermaßen nicht halb so schön wäre ;-) ) anzusehen.
Das Finale am 29.12. jedoch wollte ich um keinen Preis der Welt verpassen - und ich wurde belohnt.
Eine herrliche Show, ein wunderbares Liveorchster, überdurchschnittlich viele gute Acts und eine 'Göttin'.
Meine Güte, wie stieg mir die Gänsehaut auf als Rona Nishliu zu singen begann. Ich wäre glatt tot vom Stuhl gekippt hätte jenes wunderbare Lied die Veranstaltung nicht gewonnen.
So eindringlich, so übergeschnappt, so genial! Und als Zuckerguss noch das reduzierte Betonpatschen-Video.

Wäre es nicht der ESC, wo Gesetze herrschen die die meinen nicht sind, wir träfen uns im kommenden Jahr in Tirana.




Da Rumäniens 'Selectia Nationala' gleichzeitig mit dem (eigentlich völlig irrelevanten) schwedischen Melodifestivalen (dessens gefühlte 100 Semis ich selbstredend verweigerte) stattfand, habe ich sie nicht live sehen können und danach schlicht 'vergessen' *schäm*.
So passierte es, dass ich Madingas Lied gar nicht kannte als ich mir eine CD der ESC12-Lieder zusammenschnitt.
Erst war ich etwas verwundert ob der 'Billigkeit' des Beitrags, aber es passierte was bei potenziellen Sommerhits passieren mußte: das Bein wippte zuerst, der Körper folgte.

Nicht unbedingt ein Lied das "Sieg" schreit, aber ich könnte mir durchaus einen Top 10-Platz im Finale vorstellen, vorausgesetzt die Show und die Stimmen sind gut.




Über die Schweiz habe ich mich ja in einem früheren Posting bereits ausführlich ausgelassen. Lys hätte gewinnen MÜSSEN, Sinplus haben es letztlich geschafft.
Nicht geschafft haben sie ihre englische Aussprache zu verbessern, deswegen denkt man bei dem Text noch immer an "Swim egenst se Shrimp" und "Your widest Rim" (was unsere Freunde der erhitzen Fraktion, deren Leserschaft ich besonders grüßen möchte - sehr erfreuen dürfte).
Ich prognostiziere, aufgrund schlechter Liveleistung, das Semi-Aus.




Über Belgien gibt es nicht viel zu berichten. Mädchen im Kleinkindkleid singt belangloses Lied.
Es ist schon eine Kunst von zwei vorgetragenen Liedern das schlechtere zu wählen (und an besagtem VE-Abend waren nahezu alle ESCToday-Leser mit mir einer Meinung, dass 'Safety Net' die vernünftigere Wahl gewesen wäre).
Null Ausstahlung plus dünner Gesang reicht leider nicht. Belgien wird verdient nach dem Semi heimgeschickt.




Die Finnen hatten heuer eine sehr interessante und neuartige Art der Auswahlsendung. Natürlich standen auch hier die Kandidaten im Mittelpunkt, aber nicht das simple Schema "Auftritt" - "Jurywertung" (das fand wohl im Hintergrund statt), sondern Interviews mit Jurymitgliedern, Interpreten, weiß Gott wem, schnelle Schnitte des Auftritts, die Meinung der Jury kurz angerissen und dann die Entscheidung, aber eher im Film- denn im Showstil. Alles kompakt in einer Stunde verpackt, noch bevor es einem Zuseher langweilig werden konnte. Herzliche Gratulation dazu.

Das Finale wurde natürlich traditionell übertragen und endete mit einem reinen Televote. Leider haben die Zuseher nicht 'begriffen' was die Jury ihnen sagen wollte, nämlich, dass [b]Stig[/b] die einzig richtige Entscheidung gewesen wäre, und erkoren die todlangweilige Pernilla Karlsson zur Vertreterin ihrer Nation.



Bertl & Sigi - Live aus Baku

Vielen Dank, liebe Frau Fabian!

Ja, es stimmt!
Die Socke und meine Wenigkeit werden heute Abend LIVE aus Baku von den Proben aus der Crystal Hall berichten und nebenher ein wenig schnabulieren und süffeln.

Bitte merkt Euch folgende Sendetermine:
Freitag und Samstag, jeweils von 20 bis 23 Uhr
Montag 10:00 bis 13:00 Uhr
Dienstag 8:00 bis 11:00 Uhr

http://www.laut.fm/sixtus (oder 'Klick' rechts ins Radio Sixtus-Kästchen)

Viel Spaß,
Euer Sixtus (der 'Bertl' im Radio)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Wenn der Sixtus mit der Socke....

Meine Damen, meine Herren, liebe Leser!

Auch der Hausherr möchte sich in diesem Jahr zunächst mal auf der Tonspur über den aktuellen Eurovisionsjahrgang auslassen, und damit er kein Selbstgespräch führen muss, hat er sich mit unserer Socke in Baku getroffen (oder wie die Örtlichkeien in der Südsteiermark sonst so heißen), und die beiden werden live von dort berichten über Songs, Sänger, Probenpannen und Erfolgsaussichten! Wer schon immer mal wissen wollte, wie zwei Österreicher über den ESC reden, wenn sie unter sich sind, der sollte am Freitag, den 11. Mai bzw. Samstag, den 12. Mai Radio Sixtus einschalten! Den Link findet Ihr rechts, oder Ihr geht einfach auf www.laut.fm/sixtus.
Und auch dieses Mal können Angemeldete sich wieder im NSC-Chat trefflich über die heurigen Beiträge auslassen!

Lasst Euch das nicht entgehen, das wird sicher eine Verlustigung erster Kajüte!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Hörtest 2012

Da die Herren des Hauses ja im Moment das gesprochene Wort dem geschriebenen vorziehen (siehe die Radiolinks rechts), muss wenigstens ein Bewohner hier die Stange hochhalten. Wenns sonst keiner macht.... dann machs halt ich. Ich habe soeben mir mal wieder die im letzten Posting erwähnte Radiosendung zu Gemüte geführt (unbedingst anhören, wenn Ihr noch nicht habt!) und damit jeden Beitrag insgesamt dreimal gehört. Wie jedes Jahr hab ich die Songs auch in diesem Jahr nach dem dritten Hören auf ihre Eingängigkeit abgeklopft, and such is the result:

Nach dem ersten Hören im Ohr:

Fehlanzeige. Keiner. Erschreckend, gell?

Nach dem zweiten Hören im Ohr:

Italien
Schweden
Russland
(die meiner Einschätzung nach im Endergebnis die Top 3 belegen werden, ich weiß nur noch nicht in welcher Reihenfolge)
außerdem:
Israel

Nach dem dritten Hören im Ohr

Lettland
Schweiz
Belgien (!)
Dänemark (na, kein Wunder, ich sagte ja, Bergendahl-Lied reloaded)
Österreich Irland
Serbien (!)
Mazedonien
Niederlande
Slowakei
Großbritannien


Das heißt, jetzt (auch mit Hilfe der diggiloo-trush!) noch nicht drin:

Montenegro (Sprechgesang zählt nicht!)
Island
Griechenland
Albanien

Rumänien (!)
Finnland
San Marino (!!! - tja, Ralphie, Wort mit x....)
Zypern (!)
Ungarn
Moldawien
Malta
Weißrussland
Portugal
Ukraine (ebenfalls Wort mit x, Gott sei Dank auch!)
Bulgarien
Slowenien
Kroatien
Georgien
Türkei
Estland
Norwegen
Bosnien-Herzegowina
Litauen
Frankreich
Aserbaidschan
Spanien
Deutschland

Das ist ein ziemlich erschreckendes Ergebnis für einen Wettbewerb, wo es auf den ersten Eindruck ankomt - zumal die musikalische Qualität des Jahrgangs recht durchwachsen ist und außerdem vielen Songs auch die berühmten vier Akkorde nix geholfen haben. Wir werden sehen, was schlussendlich bei der ganzen Geschichte rauskommt.

Donnerstag, 5. April 2012

Pilote sur les ondes, voici ma demande…

Wie schon letztes Jahr gibt es auch heuer auf Radio ŒDE (siehe auch das integrierte Radiofenster rechts) eine Sondersendung mit DJ Geschirrspülerl und Nelis den ESC 2012 betreffend. Ausgestrahlt wird die Sendung „Baku mon amour“ am Karfreitag, den 6. April 2012 sowie am darauffolgenden Samstag, den 7. April. Los geht es jeweils um 19 Uhr. Eingetragene Mitglieder können während der Sendung im NSC-Chat über Sinn und Unsinn der heurigen Beiträge diskutieren.

Sonntag, 25. März 2012

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 7

So, nun noch das Finale:

01 United Kingdom

Auch Engelbert hat 4 Chords als Hookline, ist es denn wahr? Davon ab ist das schon großes Tennis, sehr schön und zurückgenommen, da kann er seine Qualitäten schon voll ausspielen. Ich rechne mal damit, dass er den Rest im Feld locker an die Wand singt.

Chancen auf die Top Ten? Was heißt da Chancen.... das WIRD Top Ten!
London 2013? Mit dieser Startnummer zumindest mal schwierig.... Das hängt entscheidend davon ab, wie sich die anderen schlagen. Ich finds sehr gut, aber keinen Totalüberflieger.
8/10


09 Frankreich

Ich möchte mir jetzt und hier und an dieser Stelle gerne mal einen Arschtritt einhandeln. Ich hab ja glaub ich im Verlauf des Abends hinlänglich über Langeweile geklagt, und spätestens bei diesem Beitrag sollte nix mehr mit Langeweile sein. Das Problem ist nur: Ich mag diesen Elektroschrott nicht! Mag sein, dass das supermodern, große Kunst und Schlachmichtot ist, aber ich maaag es nicht! Für mich ist das ne Quälerei! Und die Stimme der Sängerin sagt mir auch nicht zu. Weiß eigentlich inzwischen jemand, wie die live ist?

Chancen auf die Top Ten? Vergesst es.
Paris 2013? Vielleicht regnets auch eines Tages Buttermilch.
2/10


10 Italien

Ach, wie schön ist es, dass sie endlich wieder da sind! Und sie wissen noch, wie man das macht. Der song kickt ohne Ende, Nina sieht klasse aus, hat ne tolle Stimme, der Song ist spannend, hach wat toll! Allerdings: Sollte es wahr sein, dass Nina ihren Beitrag in englisch singen will, dann werden wir wohl mal bei der RAI einrücken müssen. Die entsprechenden Verantwortlichen werden wir knebeln, ins EBU-Hauptquartier schleppen und an den Schreibtisch von Svante Stockselius fesseln, wo sie dann unterschreiben müssen, dass Italiens Beiträge jetzt und immerdar ausschließlich in italienischem Idiom vorzutragen sind! Alles andere wird geahndet mit - da fällt uns schon noch was ein! Auf jeden Fall sollte Frau Zilli schleunigst vergessen, dass es eine andere Sprache als italienisch überhaupt GIBT!

Chancen auf die Top Ten? Das ist sicher in der Top Ten...
Rom 2013? ... und könnte ganz oben mitspielen!
9/10 (nur für die italienische Fassung, ansonsten müsste ich leider derb Punkte abziehen!)

Und ja, liebe Kinder, ich weiß natürlich auch, dass der Executive Supervisor der EBU inzwischen Jon Ola Sand heißt. Aber mal ehrlich: Was ist schlimmer, an Svantes Schreibtisch gefesselt zu sein oder an den von Jon Ola? Seht Ihr?!


13 Azerbaidschan

Oh, die kann aber tief singen. Ansonsten eine Ballade in der Machart von "Drip Drop", allerdings weitaus weniger eingängig. Dafür ist die Frau hübscher. Ziemlich viel Vokalakrobatik. Bin gespannt, ob sie das live auch so hinkriegt - da wird ja Mariah Carey neidisch. Ich nicht.

Chancen auf die Top Ten? Es ist Aserbaidschan, die muss man immer auf der Rechnung haben.
Baku 2013? Puh.... nee.
6/10


19 Spanien

Ich will keine 4-Chord-Songs mehr hören! Hört ihr: KEINE! Und im Gesicht sieht sie aus wie Aurela Gace, aber da kann sie ja nix für. Die Ballade, die sie singt (die wievielte eigentlich heute abend?) ist aber ansonsten durchaus brauchbar. Ich hab allerdings keine Ahnung, ob sie das live auhc so hinbekommt. Und das Federkleid darf gerne noch weg!

Chancen auf die Top Ten? Marginale.
Madrid 2013? Das würd mich aber sehr wundern!
8/10


20 Deutschland

Auch Du, Brutus? Na wenigstens ist das der letzte 4-Chord-Song für heute. Das ist ein durchaus netter Song, sehr angelehnt am Vorjahressieger, aber leider auch kein Überflieger. Ich denke aber, Roman wird aus der Nummer alles rausholen was machbar ist. Ich hab jetzt den Auftritt vom Echo angeschaut. Singen kann er, in die Kamera plieren kann er (liebe Kameraleute in Baku: Bitte NUR NAHAUFNAHMEN!!!), und den Rest mögen Jurys und Televoter entscheiden. Drei Dinge sollte er aber auf jeden Fall zuhause lassen: 1. die Mütze (es sei denn, er setzt sie während der Vortrags ab), 2. die karierten Hemden und 3. alle Kleidungsstücke, die das Tattoo zeigen! Hier gilt: Entweder ganz oder gar nicht! Nun, das Lied ist ok, aber kein großer Wurf. Verlassen wir uns also auf den Bambiblick, die Stimmsicherheit, Romans "Instant Appeal" und darauf, dass er es hoffentlich, hoffentlich schafft, den im Text innewohnenden Herzschmerz gut rüberzubringen! Good luck!

Chancen auf die Top Ten? Mittlere bis große.
Stuttgart 2013? Ach, nach Stuttgart kommen sie ja eh nie....
7/10

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 6

13 Türkei

Das ist musikalisch sicher einer der besten türkischen Beiträge ever. Allerdings birgt er einige Risiken, und damit meine ich nicht, dass die Musi für Resteuropa evtl. zu sehr gegen den Strich gebürstet ist. Aber der (übrigens superschnuckelige) Can hampelt mir noch ein bisschen zuviel rum, auch könnte seine Stimme stärker sein. Und ich hoffe, sie machen keinen Fehler bei der Inszenierung! Ansonsten passt das, wackelt und hat Luft!

Chancen aufs Finale? Ja sicher!
Ankara 2013? Puh... schwierig zu sagen. Ich denk eher nicht
9/10


14 Estland

Oh ist das schöööööön! UNd er macht das wirklich toll! Hoffentlich wird das nicht eingeenglischt! Spannend, abwechslungsreich, toll gesungen, gänsehauterzeugend, einfach ganz ganz toll!!!

Chancen aufs Finale? Wehe, dreimal wehe, das kommt nicht rein!
Tallinn 2013? Wenns nach mir geht, ja. Aber da Resteuropa ja bekanntlich doooof ist...
10/10


15 Slowakei

Endlich mal jemand, der versucht, die musikalischen Grundbedürfnisse der Frau F. zu erfüllen. Leider ist der Versuch nicht unbedingst geglückt, zumindest die Strophen sind nix, der Refrain hat mal wieder 4 Chords und lässt sich besser anhören. Ich hab keine Ahnung, wie der im Gesicht aussieht, aber die Haare müssen noch ab. Aber auch wenn die noch ab kommen: Das Ergebnis wird trotzdem wohl eher Kabát als Lordi.....

Chancen aufs Finale? Keine.
Bratislava 2013? Äh - wie?
5/10 (fürs Bemühen)


16 Norway

Eric Saade reloaded, aber wenigstens quakt er nicht so. Und die orientalischen Einflüsse retten den Song vor völliger Beliebigkeit. Doch, das hat was. Und was fürs Auge bietet er auch.

Chancen aufs Finale? Das kommt rein, würd ich mal so sagen.
Oslo 2013? Wird oben mitspielen, obs für den Sieg reicht... who knows...
7/10


17 Bosnien-Herzegowina

Das Liedje ist eine sehr schöne Ballade, überhaupt schicken die Bosnier ja eigentlich fast immer Qualität. Das hier erinnert am ehesten noch an den 2007er Beitrag und ist auch ähnlich schön und ähnlich unauffällig. In einer Flut ähnlich gelagerter Beiträge dürfte es für die Bosnier dieses Jahr zum ersten Mal richtig schwer werden - zumal der Beitrag im Vergleich zu Slowenien und vor allem Serbien deutlich schwächer ist und wir auch nicht wissen, wie Maya live singt....

Chancen aufs Finale? Wie gesagt, es könnte dieses Mal schwierig werden...
Sarajevo 2013? Nein.
8/10


18 Litauen

Ui, starke Stimme. Aber was soll die Augenbinde??? Nur weil das Lied "Love is blind" heißt? Das ist in etwa so daneben wie die Engelsflügel, die die Hermannssche seinerzeit bei der Punktevergabe 2008 anhatte (weil wegen No Angels, verstehste?). Glücklicherweise zieht er die Binde nach der Hälfte ab, und das ist auch gut so, denn er ist durchaus schnuckelig. Soweit zum positiven. Das Lied ist ein scheußliches Versatzstück aus ungefähr siebenundelfzig anderen Liedern, und wie Donatas sich da irgendeinen Text oder eine Melodie merken kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Gebt dem sofort was Gescheites!

Chancen aufs Finale? Nein, da hilft auch die Startnummer nix.
Vilnius 2013? Nein, da hilft auch der gute Sänger nix.
4/10 (und die NUR für den Sänger!)



So, haben wir auch die zweite Runde geschafft. Mal gucken, wer weiterkommt:

Serbien
Weißrussland
Portugal
Ukraine
Bulgarien
Slowenien
Kroatien
Schweden
Türkei
Estland
Norwegen
Bosnien-Herzegowina

Puh, da muss ich noch zwei rausschmeißen. Ich nehm Weißrussland und Portugal wieder raus, aber ich bange um Estland und vor allem würd ich mich diebisch, DIEBISCh freuen, wenn die Ukraine endlich mal rausfliegen würde!

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 5

07 Ukraine

Gute Güte, könnte mal bitte irgendwer dieser Dame neue Stimmbänder einsetzen? Die alten sind offensichtlich ausgedient, jedenfalls hat die das, was Helge Schneider als "SCheißstimme" bezeichnen würde. Versteht mich nicht falsch, sie beherrscht schon die Technik, aber es klingt einfach übel. Und auch der Rest dieses unfassbaren Beitrags ist von so erlesener Scheußlichkeit, dass man gar nicht anders kann, als fasziniert und angeekelt hinzuschauen. UnGLAUBlich!

Chancen aufs Finale? Es ist die Ukraine, also bitte! Außerdem werden sie das Ding bis Baku (noch mehr) aufpimpen bis zum Gehtnichtmehr.
Kiew 2013? Das mögen Jury und Televoter doch bitte verhüten!
1/10


08 Bulgarien

So ganz tonsicher ist das nicht, was die Dame da tut, aber noch erträglich. Und ansonsten ist das ganze überaus unbulgarisch. Wo sind die Katastrophen? Wo sind die fiesen Klamotten? Die unglaublichen Backings? So kenn ich das ja gar nicht. Der Song ist zwar todlangweilig, aber sie verkauft ihn gut. Und dass sie in Landessprache singt, kommt der Sache sehr entgegen!

Chancen aufs Finale? Sofern nicht noch Ritterkostüme, Frauen mit Putzlumpen auf dem Kopf und fast nackte Stelzenläufer dazukommen, könnte es für Bulgarien endlich mal wieder (knapp) reichen.
Sofia 2013? Nein.
6/10


09 Slowenien

Puh, macht doch bitte den Backings mal den Schleier vom Kopf weg! Und lasst Eva noch ein bisschen mehr aus sich rausgehen - dann passt da alles. Ansonsten ist das nämlich eine Augen- und Ohrenweide! Großartige Balkanballade (!) mit wunderhübscher Sängerin!

Chancen aufs Finale? Ja, ja, ja!
Ljubljana 2013? Glaub ich nicht. Leider.
8/10 (einen Abzug für die noch zurückgenommene Stimmleistung und einen für die blöden Schleier)


10 Kroatien

Hei jei jei, das wird schwierig.... Slowenien und Kroatien mit ähnlich gelagerten Songs direkt hintereinander, da bin ich wirklich gespannt, wie das ausgeht. Allerdings ist der slowenische Song meiner EInschätzung nach stärker, andererseits sind fünf der sechs Ex-Jugoslawen in diesem Semi... das sollte doch mal für mindestens vier von ihnen reichen... (Maze seh ich draußen). ON va voir.

Chancen aufs Finale? Siehe oben.
Zagreb 2013? Nein
8/10


11 Schweden


Das ist wieder mal die typische Schwedenscheiße nach dem typischen Strickmuster. Mir gefällt es überhaupt nicht, und zwar weder optisch noch akustisch, aber es wird in Baku leider abräumen.

Chancen aufs Finale? Wird in diesem Semi Top3
Stockholm 2013? Wenns nach mir geht, nicht. Es geht bloß nicht nach mir.
4/10


12 Georgien

Oh GOtt, ist der schleeeecht! Georgien, was ist mit deinen Sophos passiert? Der spielt in einer Liga mit diesem unglaublich schlechten Elvis-Imitator aus Belgien von 2009. Schlecht und noch nicht mal amüsant (aber Montenegro war schlimmer)

Chancen aufs Finale? Keine. UNd das ist auch gut so!
Tblissi 2013? Hahahahahahaha
1/10

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 4

Semi 2

01 Serbien

Ok, ich gebe zu, Zeljko ist ein wenig in die Jahre gekommen. Aber er ist immer noch eine Augen- und Ohrenweide und kompositorisch zumindest im bisherigen Feld eine Klasse für sich. Und auch wenn die Semi-Startnummer nicht gut ist: Abgerechnet wird im Finale!

Chancen aufs Finale? Ist die Frage ernst gemeint? Es ist Serbien, es ist Zeljko!
Belgrad 2013? Ich würds mir und ihm sooooo wünschen! Verdient gehabt hätte er es schon 2004!
10/10


02 Mazedonien

Und wieder ein 4-Chord-Song. Ach Leute.... sie sollte besser italienisch singen. Das klingt alles sehr angestrengt. Und wenn Gitarre und Schlagzeug einsetzen, ist es auch nicht mehr wirklich schön. Nach Zeljko eh schon chancenlos, aber so erst recht. Das ist alles so gar nicht schön - Kaliopis Gesichtsgymnastik übrigens auch nicht.

Chancen aufs Finale? Wird völlig zu recht rausfliegen
Skopje 2013? Nö.
5/10


03 Niederlande

Die Holländer begehen mal wieder Eurovisionsselbstmord. Die will doch nicht wirklich mit dem Indianderschmuck und den Klamotten und diesem Song auftreten?! Ich mein, der Song ist ja wirklich nett, aber beim ESC? (Und die Mädels im Hintergrund helfen da nicht!)

Chancen aufs Finale? Können froh sein, wenn sie damit nicht wieder letzte im Semi werden.
Amsterdam 2013? Ja? Was ist da dann?
6/10 (weil das Liedje schön und das ganze irgendwie so sehr am Ziel vorbeischießt, dass es mich schon wieder rührt...)


04 Malta

Ratet mal, welche Akkordfolge im Refrain kommt? Jetzt ratet doch mal.... Die Stimme am Anfang der ersten Strophe gefällt mir wirklich gut. Danach wirds leider dünne. Und auch sonst gibts nix positives, was man über diesen Beitrag sagen kann...... Immerhin scheint er Spaß auf der Bühne zu haben.

Chancen aufs Finale? Marginal.
Valletta 2013? Dis is not pasibel.
4/10


05 Weißrussland

Ui, Schnuggelalarm! Und das ausgerechnet aus Belarus! UNd SCHON WIEDER ein 4-Chord-Song. Und ich dachte schon, letztes Jahr wärs ne Schwemme gewesen, muss nachher mal zählen. Davon abgesehen ist der Song durchaus akzeptabel. Kein Überflieger, und ob die Motoradkluft (oder was das sein soll) das ideale Bühnenoutfit ist, wage ich mal zu bezweifeln. Aber trotzdem: Sehr ordentlich.

Chancen aufs Finale? Nach drei schwachen Beiträgen auf jeden Fall da.
Minsk 2013? Nein. Und das wollen wir ja auch gar nicht.
7/10


06 Portugal

Sehr hübsch, sowohl die Frau als auch das Liedje. Da will ich mich gar nicht beschweren. Es wirkt etwas versatzstückig, und beim ersten Hinschauen hab ich schon gedacht, ich hätte die Teilnehmerin von 2004 vor mir. Singen kann die Dame jedenfalls, und für portugiesische Verhältnisse ist das ganze geradezu weichgespült. Was es andererseits auch ins Finale hieven könnte. Angenehm. Sehr angenehm. Reicht das?

Chancen aufs Finale? Oh ja. Durchaus.
Lissabon 2013? Nein.
7/10

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 3

13 Dänemark

Oh, das ist ja "This is my life" (von Anna Bergendahl, nicht von Fridrik & Regina). Allerdings sieht Soluna viel besser aus, hat die viel angenehmere Stimme und der Song hat mehr Pep. UNd deshalb wird sie auch im Gegensatz zum Original ins Finale kommen. Allerdings brauchts diese blöde Kapitänsmütze jetzt nicht.

Chancen aufs Finale? Siehe oben.
Kopenhagen 2013? No way.
6/10


14 Russland

So, und da ist er, der Megaknaller, auf den ich die ganze Zeit gewartet hab! Die Omas haben bei mir eh einen Stein im Brett, weil sie das Egomanenduett aus Dima Bilan und Yulia Volkova verhindert haben - aber das ist ja zu putzig!!! So hab ich mich beim Anschauen eines Eurovisionsbeitrags schon lange nicht mehr amüsiert!!! Das ist sowas von geil, das muss man einfach toll finden! Und die kleine Omi da in der Mitte will ich bitte sofort adoptieren!

Chancen aufs Finale? Ist der Papst katholisch? Das wird mindstens Top 3 in diesem Semi...
Moskau 2013?... und im Finale auch!
10/10


15 Ungarn

Irgendwie scheint es, als würde der Leadsänger die ganze Zeit ein wenig an der Melodie vorbeisingen. Außerdem ist der Song sehr synthie-lastig, kommt aber irgendwie nicht aus den Puschen. Schnuckelpunkte gibts auch keine - warum bittschön sollte irgendwer dafür anrufen? Zumal es nach den Omis einen echten Knaller bräuchte, aber den haben die Ungarn im Gegensatz zu letztem Jahr nicht im Gepäck. Das ist einfach nur zäh und man wunscht sich nach spätestens anderthalb Minuten, dass es endlich vorbei ist.

Chancen aufs Finale? Dünn. Sehr dünn.
Budapest 2013? Niemals.
4/10


16 Österreich

Also ganz ehrlich: "Oida taunz" letztes Jahr war besser (und "Paris Paris" noch besser!) Aber die Startnummer nach den Ungarn ist nicht schlecht. Der Song zündet allerdings nur, wenn man den Text versteht, fraglich ist auch, was die internationalen Kameras aus der Choreo machen.... Hoffen wir mal das beste (zumal ich schon gehört hab, dass englische Ohren hier durchaus auch "Fuck you with your poo poo" verstehen). Es ist nicht so wirklich gut, aber es wird im Meer der Langeweile des ersten Semis zumindest mal auffallen. Und das ist ja auch schon was.

Chancen aufs Finale? Da das erste Semi insgesamt ein schwaches ist, könnte es reichen. Aber nur knapp.
Wien 2013? Nein.
7/10


17 Moldawien

Sachma, wieviele Leute sind denn da auf der Bühne? Dürfen die das? Davon ab: Schön peppig, nettes Kerlchen, macht Spaß, da zuzuschauen und zuzuhören. Und nur darum gehts schließlich. Moldawiens bester Beitrag seit "Boonika Bate Toba"!

Chancen aufs Finale? Das würd ich mir wünschen!
Chisinau 2013? Nein.
8/10


18 Irland

Die Jeddies! Dieses Jahr in Schwarz und Gold! Singen können sie immer noch nicht, macht aber nix. Die Show kickt wie immer, wer die Jeddies einkauft, weiß, was er kriegt. Einen Unterschied gibts allerdings: Der (dieses Mal von einer 4-Chord-Sequenz getragene Song) ist viel viel besser als "Lipstick"! Ich freu mich jedenfalls jetzt schon auf die Pressekonferenzen in Baku und hoffe, dass sie ihren achten Platz vom letzten Jahr nochmal deutlich nach oben korrigieren können - verdient gehabt hätten sie es schon in Düsseldorf!

Chancen aufs Finale? Ja sicher!
Dublin 2013? Hm. Vielleicht. Hm. Nee.
7/10


So, erste Runde geschafft. Unglaublich viel Mittelmaß, so richtig schlecht sind aber nur Montenegro und San Marino. So richtig gut sind dafür dann auch nur Island und Russland.

Ins Finale kommen nach derzeitiger Einschätzung:

Island
Griechenland
Rumänien
Israel
Dänemark
Zypern
Russland
Moldawien
Irland
Österreich

(und natürlich lieg ich wieder falsch bis sonstwo, aber immerhin: Mindestens zwei Treffer sind drin, das weiß ich jetzt schon!)

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 2

07 Schweiz

Und gleich der nächste 4-Chord-Song hinterher. UNfassbar, wie einem das auffällt, wenn man mal drauf achtet. Die Strophen erinnern mich viel zu sehr an die von mir leidenschaftlich gehassten U2, und wenn man aus dem Tessin (!) kommt, dann hat man gefälligst italienisch zu singen. Vor allem, wenn man kein englisch kann. Nee, dat is nix Besonderes. Und Schnuckelpunkte gibts auch keine.

Chancen aufs Finale? Die sind nur marginal....
Zürich 2013? No no never
5/10


08 Belgien

Kräftige Stimme hat sie ja, aber dieses "Kippen" in der Stimme sollte sie lieber lassen. Auch ansonsten kommt da für mich gar nix rüber, das wirkt auf mich wie ne Castingshowtusse beim Recall. Auch an Garderobe und der Frisur sollte nochmal gearbeitet werden. Sorry, Belgien, Ihr wisst, ich liebe Eure Beiträge üblicherweise, aber das hier ist nicht muh und nicht mäh. Berührt mich so gar nicht. :-(

Chancen aufs Finale? Keine. Da kommen mit Sicherheit noch bessere Balladen.
Brüssel 2013? Nein
6/10


09 Finnland

Hanna! Lordi! Teräsbetoni? Wo SEIIIID Ihr? Seit Ihr weg seid, ist Finnland irgendwie ins Trudeln geraten bei seinen Eurovisionsbeiträgen. Da reiht sich der dieesjährige nahtlos ein, wüsste ich nicht, dass das Finnland ist und das Schweden üblicherweise lieber Schwedenschlagerscheiße schickt, würde ich das für den schwedischen Beitrag halten. Frau in komischem Kleid (üblicherweise macht man aus solchen Stoffen Schaufensterdeko und kein Kleid!) und mit komischer Frisur singt lahme Ballade im Dreivierteltakt. Lässt mich völ-lig kalt! UNd Finnland: Nächstes Jahr bittschön wieder die Radaufraktion an die Front, haben wir uns verstanden?

Chancen aufs Finale? Mir doch egal. Nein.
Helsinki 2013? Au nich.
5/10


Mann mann mann ist das alles LANGWEILIG! Vielleicht sollte ich einfach mal mehr trinken?



10 Israel

Hab ich eben geschrieben, dass mir langweilig ist? Jetzt ist mir nicht mehr langweilig. Ich grinse grad und habs lustig. Das hier ist wunderbar schräg und durchgeknallt und genau das, was man nach der Schweiz, Belgien und Finnland braucht. Könnte an der Jury scheitern, aber wehe, wehe, wenn!! Leider weiß ic hauch nicht, wie sie live singen, aber wenn sie nicht total daneben hauen, ist das eigentlich ziemlich egal!

Chancen aufs Finale? Siehe oben - wenn es sowas wie Gerechtigkeit gibt, sind sie weiter! Die Startnummer ist jedenfalls super!
Jerusalem 2013? Nein, dafür ist es zu schräg
8/10


11 San Marino

SChau mal an, Ralphie hat die Synthesizer-Funktionen entdeckt. Wie immer bis zur Unkenntlichkeit auf Hip getrimmt und so jenseits von gut und böse, dass es sich nicht mal lohnt, kübelweise Häme darüber auszugießen. Wenn ich mir diese Scheiße anschaue und dann an das großartige Debüt dieses Landes denke.... Mi DISPIACE!

Chancen aufs Finale? Eigentlich nicht, uneigentlich... Mann, das wär mal ein Schocker.
Seravalle 2013? Sod the fuck off!
1/10 (weil ich beim Anblick von dem Mädel nicht ausmachen muss. Alles andere ist indiskutabel!)


12 Zypern

War San Marino billig und schlecht, so ist das hier ebenfalls billig, aber gut billig. Das Liedje ist einfach gestrickt, aber super-eingängig und hat Sommerhitpotenzial. Ivi sieht gut aus, kann einigermaßen singen (zumindest in dem Video, das ich gesehen hab) und verkauft den Song gut. Natürlich ist das nix für zuhause, aber ich hab heute abend schon Schlimmeres gehört.

Chancen aufs Finale? Das hängt entscheidend von ihrer Liveperformance ab. Wenn sie gut singt, ist sie drin.
Nikosia 2013? Natürlich nicht.
6/10

Frau Fabian testet die Bundesliga 2012, Teil 1

Semi 1

01 Montenegro

Oh Gott, das hälste ja im Koppe nich aus. Man versteht nix, hässlicher Mann versucht zu rappen, dazu macht irgendwas im Hintergrund Geräusche. Montenegro hat schon ne komische Art, seine Beiträge zu finden. Nachdem sie beim letzten Mal gesiegelt worden sind (erfolglos), haben sie dieses Mal einfach das Tor der Irrenanstalt aufgemacht und den ersten auf die Bühne geschickt, der rausgekommen ist. Mach das weg!!!

Chancen aufs Finale? Montenegro eröffnet zum dritten Mal hintereinander das Semi und fliegt zum vierten Mal hintereinander raus!
Podgorica 2013? Hau BLOSS ab!
0/10



02 Island

Düster, mystisch, magisch! Eine Augen- und Ohrenweide! Leider machen sie es ja dann in Baku auf englisch, trotzdem wird die Nummer dadurch nicht leiden, das wage ich jetzt mal zu behaupten. Ganz toll!

Chancen aufs Finale? Nach dem bekloppten Montenegriner haben die die beste Startposition, die möglich war. Wird natürlich durchmarschieren! Da könnten sie auch "Alle meine Entchen" singen.
Reykjavik 2013? Das wär mal toll!! Und möglich ist es dieses Jahr allemal! Ich halte jedenfalls jetzt schon mal die Daumen!
9/10


03 Griechenland

Im Südosten nix Neues. Griechenland ist so pleite, da reichts noch nicht mal für Innovation bei Eurovisionsbeiträgen. Wahrscheinlich haben sie das innovative Potenzial letztes Jahr restlos aufgebraucht. Das ist Helena Paparizou in ganz ganz billig (also so etwa Kaloderma-Niveau, allerdings sieht die hier besser aus und hat eine nicht ganz so unerträgliche Stimme). Immerhin kann das Mädel singen. Aber ansonsten.... *seufz*

Chancen aufs Finale? 100%. Die bewährte griechische Mischung wirds schon machen
Athen 2013? Gott bewahre...
4/10



04 Lettland

Dieser Text ist ja unfassbar - die Letten sind ja mal was dreist. Das Mädle kann durchaus singen, reißt die AUgen auf, als hätte sie Dima Bilans jährliche Koksration auf einmal eingeschmissen, und wird bis Baku hoffentlich noch was an ihrem Outfit tun - das ist nämlich scheußlich. OK, jetzt kommen alle Kleidertricks aus der Mottenkiste, wenn man halt sonst nix hat, was helfen kann. Nee nee nee, beautiful geht anders. Das ist einfach nur Durchschnittsware, zumindest die Musi. Der Text, wie gesagt, ist nett.

Chancen aufs Finale? Wackelkandidatin, würde ich sagen. Kommt drauf an, was noch so nach ihr kommt.
Riga 2013? Ach wo.
5/10



05 Albanien

Ach du Heimatland, was ist das denn für ne Frisur? Wo kriegt man sowas her? UNd warum tut ihr das Singen so weh? Die brüllt ja wie am Spieß, aber sie kanns auch. Ich bin hin- und hergerissen. Musikalisch ist das extrem spannend, allein, es stört die Sängerin. Warum müssen diese Schmerzensschreiballaden immer so anstrengend für die Ohren sein? Und die Phonetik-Else in meinem Inneren räkelt und streckt sich grad - aus jetzt! Die hohen Töne klingen auch nicht alle so ganz astrein - lasst doch die Sängerin zuhause und schickt nur die Musi! Bittebitte! Ich will die Karaoke-Version und ich will sie sofort!

Chancen aufs Finale? Ebenfalls Wackelkandidatin, vor allem weiß man ja heute noch nicht, wie sehr das ganze wieder ver-remixt wird.... Ma gucken, wie das am Ende aussieht.
Tirana 2013? Niemals nicht.
6/10 (und die allein für die Musi OHNE Stimme!)




06 Rumänien

Und hier haben wir den ersten echten 4-Chord-Song (die Lettin hat geschummelt und sich grad noch drumherumgedrückt). Und zwar einen, der zwar ein wenig zu drumlastig ist, aber verdammt gute Laune macht. Und nach der kreischenden Albanerin kommt das gleich dreimal so gut. Sie können singen, es knallt rein auf der Bühne, ist zwar nicht der Niveaukracher, macht aber Spaß. Was will man mehr.

Chancen aufs Finale? Rumänien kommt immer ins Finale - und dieses Mal völlig zu Recht!
Bukarest 2013? Das reicht nicht.
8/10