Sonntag, 2. September 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 10

20. Deutschland
Ich bleibe dabei: Standing still ist nach wie vor ein sturzlangweiliger Song, allerdings hat Roman das ganz, ganz großartig gemacht. Er war auf den Punkt da, plierte zum Herzerweichen in die Kamera und schaffte es, trotz seiner merklichen Freude an diesem Auftritt, den dem Lied innewohnenden Schmerz rüberzubringen. Stimmlich wars perfekt. Ich bin kein großer Roman-Fan, aber vor diesem Auftritt kann man wirklich nur den Hut ziehen. Umso schöner, dass es dann auf dem Scoreboard auch belohnt wurde!

21. Malta
Im Gegensatz zu seinem neuen Busenfreund Can merkte man Kurti die Ausschweifungen nach dem Finaleinzug nicht an. Aber er hatte auch nichts zu verlieren, mit ihm hatte in diesem Finale eh kein Mensch gerechnet. Deshalb konnte er völlig locker auftreten. Die Malteser hatten daher auch mächtig Spaß auf der Bühne, machten kleine Witzchen und brachten ansonsten die bereits bewährte Mischung aus süßem Sänger mit sicherer Stimme und lustiger Fußarbeit. Es war zwar nicht Kurtis night, aber dabei is ja schließlich alles, wie es so schön heißt.

22. Mazedonien
Die neben Nina Zilli klare Favoritin unserer Runde hätte eigentlich von Rechts wegen Mazedoniens deutlich bestes Ergebnis einfahren müssen. Sie packte im Finale nochmal eine Schippe drauf und hatte einen Auftritt, der der Top 5 würdig gewesen wäre. Dass es dazu nicht gekommen ist, war neben Italiens Abschneiden die große Enttäuschung dieses Abends. Trotzdem: Die fabelhafte Kalliopi kann stolz auf sich sein! Nächstes Jahr bitte wieder sowas Tolles, liebe Mazedonier!

23. Irland
Liebe Jeddies, was bitte waren denn DAS für Frisuren? Hattet Ihr nicht noch in der Pressekonferenz nach dem ersten Semi kundgetan, dass Ihr im Finale wieder mit den Hochfrisuren auftreten wolltet? Das war der erste Fehler, der zweite war, die Gesangsdarbietung gegenüber dem Semi nochmals zu verschlechtern. Ich hoffe, sie machen ihre Drohung wirklich nicht wahr, ab jetzt jedes Jahr antreten zu wollen, so lange, bis sie gewinnen. Vorschlag zur Güte: Sie singen nicht mehr, sondern bestreiten ab sofort die Pressekonferenzen. Alle Pressekonferenzen. Für alle Länder. Und stellen die Fragen auch noch selber. DA können sie dann nämlich wirklich brillieren!

24. Serbien
Das große Problem von Kaliopi startete möglicherweise zwei Startnummern nach ihr. Vermutlich wäre sie in jedem anderen Jahr deutlich weiter nach vorn gekommen, aber in diesem Jahr war bekanntlich der Meister selbst am Start. Und der zeigte auch im Finale wieder, warum er auf dem Balkan ein Superstar ist. Nach den schief singenden Jeddies kam das natürlich gleich doppelt so gut. Völlig verdiente Bronzemedaille, die, wenn es nach mir gegangen wäre, auch gerne eine goldene hätte sein dürfen!

25. Ukraine
Das Grauen in Tüten war genauso schlimm wie im Semi, und auch bei der Ukraine hat es mich gefreut, dass sie endlich mal abgesoffen sind. Dafür musste ich dieses scheußliche Werk gleich beim ersten EM-Spiel ertragen, das ich mir angeschaut hab. (Immerhin hat Holland gegen Dänemark verloren, wenigstens etwas.)

26. Moldawien
Pasha hatte sich und den Rest vons ganze ja schon im Halbfinale nicht besonders ernst genommen, und im Fínale änderte sich daran nix. Fischte mit Roman im selben Pool, was die Schnuckelpunkte angeht, aber das schadete beiden nicht. Ansonsten war das alles genauso herrlich bekloppt wie im Semi. Dass man auf dem Kontinent der Spaßbremsen damit keinen Blumentopf holt, ist klar, aber wenigstens ein solider Mittelfeldplatz.

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