Dienstag, 30. April 2013

Österreich - Natália Kelly - Shine

Ach verflixt, ich wollte neutral bleiben und habe es genau bis vor diesem Blog-Eintrag geschafft.

Welch Tam-Tam wurde um die österreichische Vorentscheidung gemacht. Fünf Ausnahmekünstler, alle hoch dekoriert, große Gesangstalente. Dazu hinter den einzelnen Songs eine Crew an bekannten Komponisten, alles unter der Regie von keinem Geringeren als Thomas Rabitsch, Produzent zahlreicher Austro-Pop-Legenden und auch verantwortlich für Nadine Beilers Lied. Da konnte gar nichts schiefgehen.

Umso enttäuschter war ich bei der Vorstellung der fünf Titel. Nichts was in irgendeiner Form aus dem ESC-Brei herausstechen könnte, kein einziges Lied mit Chancen auf eine echte Chart-Rakete.
Na gut, Auftritt abwarten.

Während der großspurig als "Österreich rockt den Song Contest" angekündigten Sendung beschlich mich zumindest das Gefühl etwas Gutes gehört zu haben. Allerdings betraf das nicht Natália, sondern Yela (ich ging da mit der Fachjury konform, die jene auf Platz Eins setzte) und Falco Luneau mit seiner einfühlsamen Interpretation.

Natürlich konnte man 'dank' zahlreicher Umfragen erahnen wohin die Reise gehen würde. So war Natálias Sieg keine Überraschung.Die Stimmen in den internationalen Foren sind zwiespältig, einige loben das Lied über den grünen Klee, andere sehen Österreich als sicheren Rohrkrepierer. Dazu noch Startplatz 1 im ersten Semifinale... (Danke, Ihr SVT-Armleuchter!)

Wer mich auch fragte, ich konnte immer nur die gleiche Antwort geben: "Mir gefällt unser Lied nicht, ich kann damit nix anfangen, alles sehr mittelmäßig".

Und diese Meinung vertrat ich bis vor dem Auftritt bei 'Eurovision in Concert' in Amsterdam.
Von nun an ging's bergauf. Nicht, dass das Mädl dort besser klang als sonst, es war die Ausstrahlung auf der Bühne, in den Interviews, der Zuspruch der Menge. Gleiches gilt für die Performance in London wenige Tage später.

Ein gelungenes, nicht ganz ernst gemeintes Häppi-Peppi-Video rundet den Eindruck noch ab.
Und nun, grad eben, machte es, wie sang Klaus Lage so schön, ZOOOM!

Sicher, man kann mir vorwerfen so kurz vor Schluss kalte Füße zu bekommen und dass der Patriotismus endgültig mit mir durchgeht - geschenkt. Shine ist und bleibt ein Allerweltstitel, ich bin ja nicht blauäugig (braun ist ohnehin viel schöner ;-) ), aber ich sehe das Lied inzwischen klar im Finale. Was dort passiert ist
relativ unwichtig. Hauptsache zwei Auftritte. Nach wochenlanger 5 aus 10-Wertung erhöhe ich auf




Frankreich - Amandine Bourgeois - L'enfer Et Moi

Das schlägt ein wie eine Bombe. Meine Güte, hat diese Frau Power. Ich war auf der Stelle gefangen vom treibenden Beat, ihrer genialen Stimme und der spärlichen Instrumentierung wie man sie sonst nur bei stylischen amerikanischen Neowestern zu hören bekommt.

Was mich beim ersten Hören noch irritierte, nämlich die ständigen Wiederholungen, empfinde ich inzwischen als gelungenes Stilmittel.
Und wie sich das Lied zum Ende hin immer mehr steigert, Amandine sich immer mehr ins Zeug legt, ganz große Klasse. Am Ende will man einfach nur das Kraut rauchen das SIE sich vorher reingezogen hat.

Um die Livequalitäten müssen wir uns nicht sorgen, der Amsterdam-Auftritt spricht Bände, da saß alles. Jetzt liegt es nur mehr an den Jurys und Televotern. Zeigt endlich Mut für etwas Unkonventionelles:
VOTE FOR FRANCE!


Großbritannien - Bonnie Tyler - Believe In Me

Ist es Euch auch so gegangen wie mir? Erst ungläubiges Staunen und große Freude, gleich darauf die bange Frage: Packt's die Bonnie live? Und was für ein Lied wurde ihr auf den Leib gezimmert?
Nach Engelberts Debakel ist man schließlich sensibilisiert bei großen Namen aus der Showbranche.

Noch bevor der erste Ton des ESC-Beitrags ans Ohr gedrungen ist sucht man bereits nach  Ausreden WARUM das Vereinigte Königreich wieder ganz hinten gelandet ist. Warum zittert man gerade mit England dermaßen mit? Weil nicht sein kann was nicht sein darf? Das Mutterland des Pop dümpelt in den Niederungen der Wertungstabelle herum, quite shocking indeed.

Und da war es dann, das erste Believe in me-Soundfile. DAS soll Bonnies Lied sein? Hmm... naja, durchaus gefällig, aber - man wagt es kaum zu denken - etwas langweilig? Wäre da nicht mehr drin gewesen? Andererseits, es ist Bonnie. doch, doch, die kann gut singen, sie wird die Halle rocken. Und doch...?! Nein, es IST Bonnie, unsere Bonnie, die hat genügend Fanbase.

Plötzlich taucht ein Live-Video von einem aktuellen Konzert auf. Hört man da etwa gesangliche Schwächen? Nein, das ist sicher nur die schlechte Aufnahmequalität. Oder doch das Alter?
Schnell ist der Gedanke beiseite gewischt. Es ist schließlich Bonnie und die bringt die Hütte zum Kochen.

Warum bleibt dann noch immer diese 'Sorge', dass etwas schiefgehen könnte? Das offizielle Musikvideo tut auch nicht gerade was es soll, simpel gestrickt, viel Posing um nichts.

Aber es ist BONNIE! Die Hoffnung stirbt zuletzt! I believe in you.




Radio ŒDE präsentiert: Unser Müll für Sångmö

Anläßlich des drohenden Eurovisionswettbewerbs in Malmö (bei Kopenhagen) läßt es sich Radio ŒDE angelegen sein, eine Sondersendung mit diesem Thema ins Programm aufzunehmen. Unser Müll für Sångmö beinhaltet sämtliche Teilnahmetitel von 2013 sowie die drei zurückgezogenen Titel aus Bulgarien, Mazedonien und Weißrußland. Außerdem werden sukzessive Vorentscheidungstitel hinzugenommen. Selbstverständlich sind alle 2013er Lieder von nun an auch in der regulären Sendung Von Athen bis…? zu hören. Hier noch die Sendezeiten:

Unser Müll für Sångmö – Beste und Reste
Montag 21–23 Uhr
Dienstag 8–10 Uhr
Mittwoch 20–23 Uhr
Freitag 13–15 Uhr
Sonntag: 13–15 Uhr

Von Athen bis…? Die ESC-Beiträge von 2006 bis 2013
Montag 7–9 Uhr, 17–18 Uhr
Freitag 19–21 Uhr

Wir wünschen frohe Unterhaltung. 

Montag, 29. April 2013

Italien - Marco Mengoni - L'essenziale

Hier hat es sich wirklich ausgezahlt das Lied 'sickern' zu lassen. Ich war mir anfangs nämlich völlig unsicher was ich von dem Titel zu halten habe. L'essenziale war mir viel zu einfach gestrickt, der Typ zu schmierig und überhaupt als Gewinnersong des Sanremo-Festivals unwürdig. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich mir diese überlangen Sendungen heuer erspart habe, das viele Gerede zieht einem den letzten Nerv, besonders wenn man kein Wort italienisch versteht.

Für diesen Blogeintrag schaute ich das offizielle Video, die Reprise des Siegertitels und den Auftritt in Amsterdam genau an - und war hingerissen.
Welch schöne Melodie, welch angenehme Stimme, welch unaufgeregter Auftritt. Das wird wieder ein Top 5-Platz beim Song Contest, auf soetwas stehen sowohl Jury als auch Zuseher.
Offensichtlich ist es bei Marcos Lied wie mit gutem Rotwein: man muss sich ein Glas einschenken, der hastig getrunkene erste Schluck ist wenig erbaulich, läßt man dem Tropfen aber Zeit sich aromatisch zu entfalten, dann ist der Genuss ein vielfältiger.


Sonntag, 28. April 2013

Spanien und Deutschland

Spanien - El Sueño de Morfeo - Contigo hasta el final

Ich kann Frau Fabian gut verstehen. Bei keltischer Musik schwimme ich auch weg. Mir gefielen die drei in der VE dargebotenen Lieder bereits an jenem Abend sehr gut (interessanterweise die beiden anderen noch eine Spur besser, aber das war marginal).

Auch ich habe das Gefühl, dass Spanien heuer wieder baden gehen wird, dass Juries Wixxer sind und das televotende Publikum keine Ahnung hat. Und ich bin auch der Meinung vieler, dass die Stimme der Sängerin Raquel del Rosario Macías gewöhnungsbedürftig ist, das Lied gehört etwas 'dreckiger' intoniert. Andererseits kann man ihr zugute halten (ich hoffe es zumindest) Nichtraucherin zu sein, was ihr Schaden nicht sein soll.

Eingängiger Song, live sicher dargeboten, geniale Instrumentierung, rockig genug um nicht kitschig zu wirken plus ein Video für Wendy-Freundinnen (dumm nur, dass die weibliche Zuhörerschaft beim ESC bestenfalls ein Drittel ausmacht). Bravo Spanien!
 




Deutschland - Cascada - Glorious

Natalie Horler hat das in der Stimme was Fernando Alonsos Ex abgeht. Kraftvoll, rau, wenn nötig 'pressive'. Wenn Deutschland heuer scheitern sollte, dann sicher nicht an den stimmlichen Qualitäten der Sängerin.

Natürlich gab es in der deutschen Vorentscheidung mindenstens drei bessere Lieder, aber Cascada ist inzwischen ein Markenname, international erfolgreich, daran kommt man eben schwer vorbei. Der Auftritt war suboptimal, über das schreckliche Outfit müssen wir gar nicht diskutieren.
Aber ihr vorzuwerfen sie sei fett und habe Schenkel wie ein Haflinger - das geht entschieden zu weit. Da haben wohl gerade DIE am meisten das Maul aufgerissen die selbst mit ihren Pfunden zu kämpfen haben. Nehmt euch an der Nase!

Zur Musik: Cascada war mir zwar namentlich ein Begriff, aber die Art von Sound ging an mir völlig spurlos vorbei. Ich empfinde das Lied als 'billig', 1000x gehört (ich spiele damit nicht auf die Ähnlichkeit mit Euphoria an, das ist selber 'gestohlen'), daher nur bedingt hitverdächtig. Klopf-klopf-bumm-bumm-Lieder gibt's genug auf der Welt, da tut das eine mehr auch nicht sonderlich weh.
Da das vorjährige Siegerlied gut funktioniert hat gebe ich auch Cascada recht gute Chancen auf die Top 10 in Malmö. So schnell drischt sich ein Motiv nicht ab.

Eigentlich nur 4 Punkte, aber weil ich Natty sympathisch finde und sie die Halle brutalst rocken wird


Schweden - Robin Stjernberg - You

Finally... here's me! ;-)

Jedes Jahr das gleiche Spiel:
Ich sehe mir so gut wie jede Vorentscheidungssendung aus aller herren Länder an, fiebere mit, freue mich, ärgere mich, am liebsten natürlich gemeinsam mit anderen Fanatikern.

Die Sendung ist vorüber und was passiert?
Genau NIX! Aus den Augen, aus dem Sinn.
Und ich habe - interessanterweise - auch nicht das Bedürfnis mich weiter mit einer VE bzw. einem Lied aus selbiger zu beschäftigen.

Da können ganze Essyas in diversen Fan-Foren veröffentlicht werden, ich bin kaum verleitet deswegen bei YT und Konsorten die entsprechenden Videos anzuklicken.

Erst ab April spüre ich, dass mir etwas 'fehlt'. Was war es noch gleich? Ach ja, der Song Contest... wie? Nur mehr ein guter Monat bis zum 'Heiligen Abend'? OMG!

Na dann will ich nicht so sein und bewerte in der Folge sämtliche Bewerbslieder, und zwar VE-, Video-, Sampler- und, wo vorhanden, Live-technisch (Amsterdam, London).

Hoffentlich werde ich bis zur ersten Probenwoche fertig *Panik*

Wie soll ich beginnen?
Alphabetisch? Nein, da müßte ich mit einem musikalischen Highlight anfangen.

Chronologisch nach Vorentscheiden?
Schweiz? Belgien? Finnland? Ich weiß ja nicht einmal mehr WER die Nase vorn hatte.

Semi 1 gefolgt von Semi 2 und den Big 5 plus dem Gastgeber?
Auf keinen Fall!!! Mein Heimatland wird nicht als erstes bekrittelt.

Würfeln? Auch keine Option.

Gut, es ist Sonntag Vormittag, es spricht also nichts gegen das eine oder andere Glaserl Sekt. Prost! ----- Schon besser, das Denken fällt entschieden leichter.
Wer hat hier Alki geschrien? Skandal.
Wo war ich... ach ja, der 'Grand Prix'.

Schweden ist schuld an so vielem in dieser Saison: neue Regeln die keiner benötigt, eine furchtbare Vorjahressiegerin (also, nicht Loreen selbst, aber dieses scheußliche Lied), Christer 'Ich hänge dir einen Stein um den Hals und versenke dich im nächstgelegenen Brunnen' Björkman, Pferdefleisch-Köttbullar, Surströmming ff.
Also beginne ich mit dem Gastgeberland.

Robin Stjernberg - You

Eigentlich sollte man sich für Robin freuen, und genau das tat ich auch am Meldodifergevaltigen-Finalabend, er schien wirklich sehr überrascht über seinen Sieg.
Wenn es tatsächlich ein ungeplanter Sieg war - und das weiß man beim MF nie genau - dann 'Hut ab!', aber den Machern dieser Halbplaybackshow ist nicht über den Weg zu trauen.
Zumindest ist Robin der erste Sänger dem es gelang das Festival aus der 2.Chance-Show heraus zu gewinnen (nicht zuletzt dank der internationalen Jury).

Zum Song selbst:
Das Lied steigt viel zu schnell mit dem 'Text' ein und klingt dadurch nach rein gar nichts. Darauf folgt dann der Refrain, ein fürchterliches Gejodel das zwar im Ohr bleibt, aber eben unangenehm. Jetzt hat der Robin schon Halbplayback und jault immer noch wie ein angeschossener Hund. Na wenn das nicht ein Schuss in den Ofen wird.
Aber vielleicht ist es genau DAS, was Christer will. Er ist schließlich auch beim Heim-Grand Prix 1992 schlimmst 'abgesumpert'.

Ich kann mir beim besten Willen keinen Top 10-Platz für Schweden vorstellen und möchte das auch gar nicht.
Aus purer Herzensgüte

Mittwoch, 24. April 2013

Sehr interessant, Frau Fabian!

Ohne meine Favoriten zu früh zu verraten (ja, ich weiß, ich bin fürchterlich in Rückstand geraten, aber ich wollte nach den VEs und den Original-Videos auch die Konzerte in Amsterdam und London abwarten) kann ich folgendes mitteilen:

Beim allerersten Hören gingen ins Ohr und nicht mehr raus:

Solayoh (Weißrussland)
Marry me (Finnland)
Ég á líf (Island)
You and me (Schweiz)
Glorious (Deutschland)
Believe in me (Großbritannien)

Etwas länger benötigten:

Et uus saaks alguse (Estland)
Mižerja (Kroatien)
Birds (Niederlande)
Igranka (Montenegro)
Love kills (Belgien)
Tomorrow (Malta)
Alcohol is free (Griechenland)
Kedvesem (Ungarn)
Identitet (Albanien)
Waterfall (Georgien)
L'enfer et moi (Frankreich)

Noch immer nicht verinnerlicht habe ich zum Bleistift:

What if (Russland)
An me thimase (Zypern)
Ljubav je svuda (Serbien)
Pred da se razdeni (Mazedonien)
Hold me (Aserbaidschan)
Rak bishvilo (Israel)
Lonely Planet (Armenien)
Contigo hasta el final (Spanien)
You (Schweden)

Na, man wird sehen. Ein Glück, dass es Videoportale gibt ;-)

Hörtest 2013

Obwohl der Hausherr mir meine Gehaltserhöhung immer noch nicht überwiesen hat (Flaverl, hast Du Deine bekommen?), lass ich mal Gnade vor Recht ergehen.

Ich bin gerade in der Schönhörphase angekommen und kann wie jedes Jahr auch wieder eine Aussage über die Beiträge machen, die besonders gut bzw. gar nicht in meinen Ohren hängengeblieben sind. Bisher war der Sieger jedes Jahr unter den Ohrwürmern zu finden. Mal schauen, wie es dieses Jahr wird:

Nach 1x Hören im Ohr:

Bulgarien (!!!!!!!)

Nach 2x Hören im Ohr:

Zypern (vielleicht, weil es mich so sehr an "Mono Yia Mas" erinnert
Deutschland
Griechenland

Nach 3x Hören im Ohr:

Armenien
Österreich
Weißrussland
Dänemark
Finnland
Großbritannien
Kroatien
Island
Malta
Niederlande (!!!!!)
Norwegen
Rumänien
Schweden

Würd mich nicht wundern, wenn der Sieger aus diesem Kreis kommt. Wie sind da Eure Erfahrungen?

Dienstag, 9. April 2013

Man glaubt es ja kaum...

Da verlangen die beiden Hauptschreiber im Sixtus-Blog doch glatt eine Gehaltserhöhung. *tsts* (siehe Chatfenster)

Dabei ist es doch eine EHRE hier Artikel posten zu dürfen!!

Nein, im Ernst:

Liebe Tamara, vielen herzlichen Dank für Deine (wenn auch unter Einfluss von Alkohol und Schokolade entstandenen) Artikel. Wie immer ist das Lesen ein Hochgenuss. Ich kann Dir zwar nicht bei jedem Deiner Einträge recht geben, aber im Großen und Ganzen hast Du den Eurovision Song Contest 2013 erfreulich unaufgeregt und nicht ganz ohne Sarkasmus kommentiert.

Lieber Flavio, Deine CD würde ich jederzeit kaufen, wäre da nicht diese unausstehliche Fratze, die das Titelbild vollkommen entstellt. Ich bin mir sicher, Du hast auch an ein ein neutrales Wendecover gedacht.
Wie ich lese sind die Liedertitel dieses Jahr sehr vielversprechend, möge es uns also im Mai wieder ordentlich gruseln ;-)

Samstag, 6. April 2013

Sixtus präsentiert: Das hochinfektiöse Album zum heurigen Eurovisionswettbewerb!


Freuen Sie sich auf ca. 117 Minuten unverfälschter eurovisionärer Sangesfreude, schwedischer Liedermacherkunst und mit gruseligstem Schulenglisch!

Albanien – Adria & Seiko – Infantilitet
Armenien – Die Bildnisse des Dorian Gray – Boring Planet
Aserbaidschan – Farin Dönerbude – Pity Me
Belgien – Olberto Beaurosé – L’amour tue
Bulgarien – Elise Fürdievonbeethoven & Steno Schrankuloff – Sahnecannelloni
Dänemark – Der fabelhafte Wald der Amélie – Bittrer Bierklops
Deutschland – Krasskada – Furious (Soundtrack From the Motion Tabloid „Kill BILD“)
Estland – Brigitta Säägemõõl – Et unde omnia orerentur
Finnland – Siegfrieds Christa – Marry Me, Have Me, Divorce Me, Pay Me
Frankreich – Bourgeoisie Aimée – Le phimosis et toi
Georgien – Sopho & Nopho – I ett vattenfall
Griechenland – Cosa Rosta & Agathe Kannsnichtlassen – Alkohol kost’ viel
Irland – Roan Dylan – The Irish They Are A-Changin’
Island – Eva Inga Auslaugsson – Jeck verlieft
Israel – Moron Meschugg – Ganz viel Kilo
Italien – Mirko Ostzoni – Provinziale
Kroatien – Super-Klapse – Mižerere Gebiß
Lettland – KaK – Hin zum Klo
Litauen – Alius Pugnaris – Some & Any
Malta – Marioluigi Benzina – Molotov
Mazedonien – Vlad & Tepeș – Ratsch ist der Boppes durch
Moldawien – Aliena Luna – O wie, o weh
Montenegro – Two Tea & Sandmännchens Gigi – Soljanka
Niederlande – Anna Nuke – Im Niederland ist Vogeljagd
Norwegen – Helmut „Margaret“ Berger – I Feed You My Jungle
Österreich – Nataly Kéllia – Schleim
Rumänien – Gay Julius Cezar – It’s My Emasculation
Rußland – Dana Gunpowder – Blowing Up the World
San Marino – Primavalerina Marotti – Gruselheide
Schweden – Robert Sternheim – I morgon är en andra chansen
Schweiz – Dbdshananshd (takasanisch für „Homoheilungsgeschwader“) – Ueli und Džuli
Serbien – Koje 3 – Luden sind schwula
Slowenien – Henry „Hannah“ Mancini – Pink Into Panther
Spanien – BDSM – En las cadenas hasta el orgasmo
Ukraine – Insalata Aknevič – Alopezie
Ungarn – HiElmex – Kätzwäschän
Vereinigtes Königreich – Tonnie „Nadine“ Byler – Believe in the Secret is Love
Weißrußland – Limona Biskaya – Zabaglione
Zypern – Aspirina Olympionikou – An der Molasse

Montag, 1. April 2013

ESC 2013 - ein erstes Fazit

So, Ihr Lieben, das wars für dieses Jahr erstmal mit dem Bundesligatest. Festzuhalten bleibt folgendes:

- es gibt leider EXTREM VIEL Mittelmaß. Die ganz tollen oder ganz grottigen Beiträge fehlen in meiner Sammlung völlig. Die Spitze ist insbesondere im ersten Semi extrem dünn, im zweiten etwas besser, insgesamt durch die Big 5 dann doch einigermaßen ok.

- apropos Big 5: Lenas Sieg hat hier einen Trend ausgelöst. Seitdem haben sich die Big 5 (bzw. vorher die Big 4) merklich verbessert, und ich denke, das wird sich auch dieses Jahr wieder einigermaßen in den Platzierungen niederschlagen. Die letzten 5 Plätze haben die Big 5 jedenfalls nicht mehr abonniert. Spanien bleibt das Sorgenkind, aber wie man letztes Jahr gesehen hat, schaffen sie es auch ab und an.

- es wimmelt nicht mehr so von 4-Chord-Songs. Die Harmonien sind dieses Jahr deutlich innovativer geworden, und das ist eine Entwicklung, die unbedingt zu begrüßen ist und gerne so weiter gehen kann.

- dafür wimmelt es von sehr langsamen, pathetischen Liedern. Und wir wissen ja: In einem Feld von vielen ähnlichen Beiträgen gewinnt dann der, der sich unterscheidet...

- ich hab ÜBERHAUPT KEIN Gefühl dafür, wer dieses Jahr die Krone holen könnte. Also so GAR NICHT. Die Bookies sehen ja Dänemark und Norwegen vorne, ersteres kann ich nicht nachvollziehen, zweiteres schon eher.

- Die Startreihenfolgenfestlegung hat meiner Ansicht nach gar nix gebracht. Losen wär besser gewesen. Aber da kann man reeeeden und reeeeeden...




- Last but not least: Einen ganz herzlichen Dank an die fantastische Webseite aufrechtgehn.de, auf der ich ohne lang zu suchen SÄMTLICHE Videos meines Anschau-Marathons gefunden habe. Falls es tatsächlich in Deutschland (und anderswo) noch ESC-Interessierte gibt, die diese tolle Seite nicht kennen: Dann aber los! Hurtig! Hingehen, lesen, lachen, toll finden!

MAY THE BEST ONE WIN!

ESC 2013, Teil 7

So, Endspurt! Nun noch die Finalisten. Fangen wir an mit

16 Schweden - Robin Stjernberg - You

Ist das der kleine Bruder von Fridrik Omar? Von der Ausstrahlung erinnert er mich mehr an Josh Dubovie. Auf jeden Fall wirkt er wie ein Bürschken, das zum ersten Mal auf die große Bühne darf. Und diese FRISUR! Der Song macht ne Menge Radau und kommt auf CD bestimmt nicht sooo schlecht, aber zusammen mit dem optischen Eindruck geht das gar nicht. Wird in Malmö zwar die Halle ausrasten lassen, aber mehr auch nicht. Aber Malmö war ja für Schweden auch anno 1992 kein gutes Pflaster, GELL CHRISTER?!?

Chancen auf die Top Ten: Vergesst es.
Stockholm 2014: Nein.
3/10



Frankreich - Amandine Bourgeois - L'Enfer et moi

Frankreich schickt dieses Jahr mal wieder was, was vollkommen aus dem Rahmen fällt. Der Song ist ein wenig sperrig und völlig abseits von dem, was das Eurovisionsmenü üblicherweise hergibt. Das spricht unbedingt FÜR den Song, allerdings ist das kein Song, in den man sich auf Anhieb verliebt. Die Dame mit dem Schlafzimmerblick und dem Schmollmaul wirkt ein bisschen verrucht und sehr sexy. Da werden bestimmt einige Heteroherren schwach werden. Eine gute Platzierung wäre diesem Paket unbedingst zu gönnen!

Chancen auf die Top Ten: Das ist so gut wie unmöglich vorherzusagen. Kann klappen, kann aber auch ganz böse abstürzen.
Paris 2014: Das wäre gut, kann ich mir aber nicht vorstellen.
8/10



Spanien - El Sueño de Morfeo - Contigo hasta el Final

Ich glaube, ich bin die falsche Person, um zu diesem Beitrag irgendwas zu sagen, weil ich keltische Musik bekanntlich heiß und innig liebe und mich beim ESC jedes Mal freue, wenn sich jemand das traut. Ich: Die mit Geschmack. Ihr: Banausen. So!

Chancen auf die Top Ten: Gar keine. Leider (wie immer bei dieser Art Musik) ein heißer Kandidat für die rote Laterne.
Madrid 2014: No
9/10



Italien - Marco Mengoni - L'Essenziale

Vielleicht bin ich ja voreingenommen, aber sobald einer beim ESC anfängt, auf italienisch zu singen, klettert bei mir die Punkteskala direkt mal ein paar Punkte nach oben. Optisch wie stimmlich ist der Gute nicht so ganz mein Fall, seine Ballade ist aber sehr schön. Die Bridge und die darauffolgende Modulation sind großartig! Insgesamt fand ich sowohl Nina Zilli als auch Raphael Gualazzi stärker, aber das hier ist schon ein Brett!

Chancen auf die Top Ten: Ja sischer dat!
Rom 2014: Italien muss man immer auf der Rechnung haben!
8/10



Großbritannien - Bonnie Tyler - Believe in me

Vorab: erstmal HUT AB vor den Briten und HUT AB vor Bonnie Tyler, hier anzutreten. Find ich grundsätzlich saustark, und es kann der Veranstaltung nur gut tun, wenn sich auch große Namen hintrauen. Und sie wird von den Ü40ern sicherlich viele, viele Stimmen kriegen, zumal sie immer noch blendend aussieht und wahrscheinlich alles andere an die Wand singen wird. Der Song wird ihr und ihren vokalen Fähigkeiten allerdings nicht ganz gerecht. Wir haben wohl insgeheim alle ein zweites "Total Eclipse of the Heart" erwartet, das liefert sie hier definitiv nicht. "Believe in me" ist für ESC-Verhältnisse sicherlich keine schlechte Ballade, objektiv gesehen aber.... *seufz* Nun, wir werden sehen, was dabei rauskommt.

Chancen auf die Top Ten: Das könnte sehr schwierig werden. In Westeuropa hat ihr Name sicherlich Zugkraft, im Osten denk ich gar nicht.
London 2014: No.
7/10 (für die Sängerin, nicht für den Song)



Deutschland - Cascada - Glorious

Meinen ersten Eindruck hab ich ja schon hier kundgetan. Und daran hat sich auch nichts geändert, der VE-Auftritt hat mich darin trotz Outfitpanne nur noch bestätigt. Spannend ist jetzt noch der internationale Vergleich. Und ich glaube, da liegt Cascada gar nicht so schlecht. Natalie weiß ganz genau, was sie auf der Bühne tut, sie ist live über jeden Zweifel erhaben und wird sicher einen Superauftritt hinlegen. Die Frage ist jetzt, was sie trägt (!) und wie das ganze inszeniert wird. Das ist ja meines Wissens noch offen. Aber in diesem Riesenfeld mit langsamen, pathetischen Nummern kommt "Glorious" sehr frisch und knackig daher, Ähnlichkeit zu "Euphoria" hin oder her. Ich bin durchaus optimistisch, und bei einem guten Auftritt und einer akzeptablen Startnummer sollte die Top Ten durchaus drin sein.

ESC 2013, Teil 6

13 Norwegen - Margaret Berger - I feed you my Love

Puh, der Anfang hat mich aber jetzt gerade aus dem Sekundenschlaf geholt! Das hab ich jetzt gebraucht, und das wird den Zuschauern am 16. Mai ebenfalls so gehen. Ob der weiße Catsuit jetzt das ideale zum Anziehen ist, sei mal dahingestellt, aber das ist schon ein starkes Gesamtpaket, das die Norweger da präsentieren. Nicht ohne Grund bei den Bookies ganz weit oben.

Chancen aufs Finale: Das ist so sicher drin wie das Amen in der Kirche.
Oslo 2014: Das würd ich jetzt mal vorsichtig nicht ausschließen.
7/10



14 Albanien - Adrian Lulgjuraj + Bledar Sejko - Identitet

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Beitrag jetzt überhaupt richtig beurteilen kann, ich habe hier nämlich noch die 4-Minuten-zehn-Version. Es geht jedenfalls mal los mit ner Menge schief gesungenen Hey-heys. Dann kommt ein außergewöhnlich... nun ja... unterbehübschter Mann ins Bild. Dann ein nicht ganz so unterbehübschter, und zusammen singen sie was auf albanisch mit vielen Streichern, einem Rockbeat und, obwohl harmonisch nicht völlig uninteressant, ohne wirkliche Höhepunkte. Das wirkt sehr angestrengt und tut alles, um im Gedächtnis zu bleiben. Bei diesem Versuch fällt es grandios auf die Nase.

Chancen aufs Finale: Nach der Norwegerin wird das sehr schwer.
Tirana 2014: Noi.
5/10



15 Georgien - Sopho Gelovani + Nodiko Tatishvili - Waterfall

Oh guck mal, sind das nicht Nica & Joe aus der deutschen Vorentscheidung? Die Georgier haben jedenfalls einen ähnlichen Breitwandschlonz am Start. Wir drehen das Pathos aber jetzt mal ganz weit auf (besonders nach der Modulation), aber ob die beiden auf der Bühne wirklich ein Duett oder eher ein Duell singen, wissen wir jetzt noch nicht. Das ganze hat jedenfalls diesen "Larger-than-Life"-Anspruch, und ich gespannt darauf, wie das erstens auf der Bühne umgesetzt wird und wie die beiden zweitens denn so miteinander klarkommen. Nur fürs Protokoll: Meins ist dieser Beitrag nicht, aber weglaufen muss ich auch nicht. Halt wieder: Mittelding.

Chancen aufs Finale: Das geht durch, keine Frage.
Tblissi 2014: Kommt auf die Performance, die Chemie zwischen den beiden und die Laune der Zuschauer an. Die Jurys haben sie mit einer guten Performance im Sack. Kann also passieren.
5/10



16 Schweiz - Takasa - You and me

Ich schrieb es ja bereits: Takasa (the artists known as salvation army), also eine homophobe Gruppe zur Schwulenolympiade zu schicken, ist mal mindestens bizarr. Und es wird spannend, wie das abschneidet. Jedenfalls haben sie einen guten Startplatz von Blökdoof zugeschustert bekommen. Leider ist der Song tatsächlich gut, so dass einem Durchmarsch ins Finale nichts im Wege stehen sollte.

Chancen aufs Finale: Siehe oben. Sind drin.
Zürich 2014: Nein, das kann ich mir dann doch nicht vorstellen.
7/10



17 Rumänien - Cezar - It's my Life

Auf den ersten Blick dachte ich, das ist Harald Gööckler. Isser zwar nicht, aber das was da auf der Bühne steht, ist noch schlimmer. Das vereinigt nun wirklich alles, alles, ALLES, was beim ESC jemals an scheußlichen Dingen irgendwo zu sehen war. Eine überkandidelte Drama Queen (das muss ne Queen sein!), die sich selbst für eine Kreuzung aus Luciano Pavarotti und Don Juan hält, ich seh aber eher eine Kreuzung aus Haldor Laegrid und David d'Or. Boah, wat ne Zumutung. Liebe Rumänen, Ihr wart bisher neben der Ukraine, Russland, Griechenland, Aserbaidschan und Bosnien-Herzegowina ein Immer-ins-Finale-Kommer. Und im Gegensatz zu den vier erstgenannten haben die Bosnier und Ihr eigentlich immer gern mal was Neues ausprobiert. Die Bosnier sind ja leider dieses Jahr nicht dabei, soll das hier dann der Solidaritätsrausschmiss werden? Sorry, wenn das hier etwas lahm daherkommt, aber angesichts dieses Beitrags fehlen mir tatsächlich etwas die Worte...

Chancen aufs Finale: Keine. Und das ist auch gut so.
Bukarest 2014: Ich pruste hier grad meinen Apfelwein auf die Tastatur.
0/10



So, das war der zweite Streich, schauen wir mal, wer da ins Finale kommt:

San Marino
Aserbaidschan
Finnland
Malta
Israel
Schweiz
Georgien
Norwegen
Griechenland
Island

Im zweiten Semi ist es viel schwieriger einzuschätzen, wer es schaffen könnte, und ich sehe auch viel mehr Finalkandidaten als Finalplätze. Sicher draußen sehe ich nur Lettland und Rumänien, auch für Albanien dürfte es sehr eng werden. Bei Bulgarien, Mazedonien, Ungarn und Armenien ist aus meiner Sicht das Finale drin, wird aber kein Selbstläufer (bei Island übrigens auch nicht)

ESC 2013, Teil 5

07 Bulgarien - Elitsa Todorova + Stoyan Yankoulov - Samo Shampioni

Puuuuuuuuh! Diesen Beitrag muss man wirklich komplett anschauen und -hören, bevor man sich eine Meinung bilden kann. Und es fällt mir auch danach noch schwer. Bulgarien sprengt (mal wieder, muss man sagen) jedweden Rahmen und wird entweder als genial oder als unerträglich wahrgenommen. Dazwischen dürfte es kaum was geben. Das ist sehr schwer verdauliche Kost, kein Zweifel. Aber: Ich tendiere eher nicht zu unerträglich. Wer die beiden einkauft, weiß, was er bekommt. Und der Dudelsack ist prima. Nur müsste Elitsa noch was anderes anziehen als diesen Fummel. Da Elitsa und Stojan auch in diesem Jahr wieder ganz genau wissen, was sie da auf der Bühne tun, seh ich auch nicht das Risiko eines Car Crashs.

Chancen aufs Finale: Da man nicht gegen, sondern nur für einen Beitrag anrufen kann, könnte das durchaus passieren. Die Chance ist allerdings eher gering.
Sofia 2014: Never.
7/10



08 Island - Eyþór Ingi Gunnlaugsson - Ég á Líf

Wird das in Malmö tatsächlich auf Isländisch performt? Gut wär das! Der gute Mann sieht mit seinen langen blonden Haaren und dem Vollbart schon etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber sein Liedje ist schön. Fragt mich bitte nicht, wieso mich diese Ballade anspricht, wo die anderen versagen. Der Kontrast zu den direkt davor startenden Bulgaren könnte nicht größer sein. Profitiert Island zum zweiten Mal nach 2009 davon, dass es direkt nach Bulgarien startet?

Chancen aufs Finale: Ja, aber es hängt entscheidend von dem Eindruck ab, den Elitsa und Stojan direkt vor ihnen hinterlassen. Ich denke, es wird maximal einer von den beiden ins Finale kommen.
Reykjavik 2014: Nein.
8/10



09 Griechenland - Koza Mostra + Agathonas Iakovidis - Alcohol is free

Statt des üblichen Gestampfes und einer stimmlich minderbegabten Hupfdohle wird der griechische Beitrag dieses Jahr von sechs unterschiedlich alten Herren in Kilts (?) performt und fängt mit Bouzukiklängen an, um dann in einen flotten Ska überzugehen. Das ganze dennoch folkloristisch und unverkennbar griechisch, was natürlich auch durch die griechische Sprache in den Strophen kommt. Soweit ich weiß, geht es um die Finanzkrise, und dass wenigstens der Alkohol noch frei ist. Aber egal um was es geht: Der Beitrag ist TOLL! Immer wenn Griechenland in der letzten Zeit von seinem Ump-dadada ump-dadada abgewichen ist, lohnte sich das Zuhören, und dieses Jahr ist weiß Gott keine Ausnahme! Der beste griechische Beitrag seit Anna Vissi!

Chancen aufs Finale: Griechenland kommt immer ins Finale, und wehe, dreimal wehe, wenn das dieses Jahr nicht klappt!
Athen 2014: So mutig ist Europa leider nicht.
9/10



10 Israel - Moran Mazor - Rak bishvilo

Schicke Brille. Und ... ahem... ein recht gewagtes Dekollete, und das bei so einer eher üppigen Frau. Das gibt schon mal einen Pluspunkt! Und sehr viel Festiger im Haar, na ja, wenns schee macht. Die Ballade ist sehr dramatisch, sehr klavierbetont, jetzt kommen auch noch Streicher dazu. Ab dem 2. Refrain gehts dann richtig zur Sache. Singen kann sie jedenfalls. Au wei, dieser Song ist ja für jedwede Bühne zu breit. Aber schon irgendwie schee.

Chancen aufs Finale: Könnte passieren, ja.
Jerusalem 2014: Glaub ich nicht.
7/10



11 Armenien - Dorians - Lonely Planet

Lonely Planet? Gehts um Reiseführer? Scherz beiseite. Armenien ist wieder dabei, und sie haben nix gelernt in dem einen Jahr Pause. Der Sänger sieht jetzt nicht so hübsch aus, sie spielen eine lahme Rockballade, und mir fallen glaub ich gleich die Augen zu. Ist das irgendwie für irgendwen relevant, was Ihr da singt? Besingt Ihr die Reiseführer von Lonely Planet? Und wo ist der Bus mit den Leuten die das interessiert?

Chancen aufs Finale: Armenien wackelt auch dieses Jahr
Jerewan 2014: Niemalsnicht
3/10



12 Ungarn - ByeAlex - Kedvesem

Ein Sänger mit Brille, Vollbart und Roman-Lob-Gedächtnismütze (die Dinger haben einen Namen, aber den weiß ich jetzt nicht) und seine Mannen singen ein hübsches Plätscherliedle, bei dem ich trotz vorgeschrittener Stunde und Todmüdigkeit sofort phonetische Assoziationen kriege. Immer gut, wenn ein Song zu sowas gut ist.

Chancen aufs Finale: Ist relativ unauffällig, könnte aber von vielen Leuten geliebt werden.
Budapest 2014: Nein
5/10


Ich KANN nicht mehr! Mir fallen die Augen zu! Wo sind Lordi, wenn man sie mal braucht?

ESC 2013, Teil 4

Weiter geht es mit Semi 2:

01 Lettland - PeR - Here we go

Autsch, was ist denn das für ein Outfit? Von Kopf bis Fuß in Silberglitzer und dann AUFGEKNÖPFT? Ich glaube mich zu erinnern, dass ich in der Nachlese 2012 schon mal was zu diesem Thema gesagt habe. Und Brust zeigen hindert einen nicht daran, scheiße auszuehen. Ich guck mir gerne gut gebaute Kerle an, aber doch bittschön alles zu seiner Zeit. Hier schäm ich mich fremd. Außerdem glaub der Sänger auch nur, dass er hübsch ist, ist er aber nicht. Der Song ist übrigens ein absoluter Scheiß. Immer die gleiche Akkordfolge, dazwischen wird irgendwas gerappt, und Töne treffen ist wohl auch was für Weicheier. Tja, liebe Letten. Ihr habt zuletzt 2008 ein Finale von innen gesehen. Dabei konntet Ihr es doch früher!

Chancen aufs Finale: Auch 2013 heißt es: Wir müssen draußen bleiben!
Riga 2014: *augenverdreh*
2/10



02 San Marino - Valentina Monetta - Crisalide

Ich bin seit über 30 Jahren eingefleischter Fan dieser Veranstaltung. Da denkt man doch irgendwann, man hat alles gesehen, und es kann einen nix mehr überraschen. Der Song ist von Herrn Siegel. Und der Song ist Siegel all over. Und der Song ist gut. Der Song ist VERDAMMT GUT! Das hat eine Klasse und Dramatik, die ich dem guten Ralphie wirklich nicht mehr zugetraut hätte. Aber verdammt, er hats noch drauf. Und wie. Valentina ist eine gute Sängerin, die kriegt das auf jeden Fall gestemmt. Und dann singt sie das ganze auch noch in der tollsten Sprache der Welt. Bitte bitte bitte, Ihr Lieben, vergeigt die Inszenierung nicht! Ich hätte nie gedacht, dass ich das in diesem Leben nochmal zu einem Siegelsong sagen würde aber: Ich bin restlos hingerissen!

Chancen aufs Finale: Ja! Ja! Ja! Und nach den schwachen Letten aber dreimal JA!
Seravalle 2014: Das wäre der Oberknaller! Ich weiß nicht, ob es dafür reicht, aber die Top Ten im Finale sollte drin sein!
10/10



03 Mazedonien - Vlatko Lozanoski + Esma Redžepova - Pred da se razdeni

Wie ich den einschlägigen Seiten entnehmen kann, hatten die beiden erst einen anderen Song, den sie aber aus mir nicht bekannten Gründen austauschen mussten. Und der Mann, der da singt (ich dachte, das sei ein Duett?), ist ja arg wenig charismatisch, ganz im Gegensatz zu seiner jetzt doch auftauchenden Duettpartnerin. Der Song ist irgendwie nicht muh und nicht mäh und wirkt irgendwie komisch zusammengeschustert. Ach Mazedonier, nach der tollen Kaliopi letztes Jahr hätte ich mir auch für dieses Jahr was Tolles erhofft. Aber von "toll" seid Ihr ein gutes Stück weg mit diesem Versatzstück... Und ein wirkliches Duett ist das auch nicht!

Chancen aufs Finale: Puuuuh. Könnte knapp als 10. durchrutschen.
Skopje 2014: Nein. Niemals.
3/10



04 Aserbaidschan - Farid Mamedov - Hold me

Das Land of Fire hat es bisher jedes Jahr geschafft, dass ich mich von seinen Beiträgen zumindest nicht mit Grausen abwenden musste. Auch dieses Jahr. Das hier ist eine starke, dramatische Ballade, über den unterbehübschten Sänger mit seiner durchschnittlichen Stimme sehen wir jetzt mal gnädig hinweg. Die Bridge ist Mist, dafür ist die nachfolgende RÜckung umso besser. Solide gemacht, aber nicht überragend.

Chancen aufs Finale: Ja sicher. Es ist Aserbaidschen.
Baku 2014: Bloß nicht nochmal!!!
6/10



05 Finnland - Krista Siegfrids - Marry me

Das hier ist jetzt der erste Beitrag in diesem Semi, wo es mal ein wenig flotter wird. Krista fordert uns im weißen Kleid auf, sie zu heiraten. So bewusst trashig hab ich Finnland noch nie erlebt, und normalerweise steh ich nicht auf Trash. Aber das hier ist so over the top und macht so viel Spaß, dass es für mich ok ist. Ab und an darfs auch mal ein bisschen gaga sein, und wenn eine Nummer sich nicht ganz so ernst nimmt, tut es dem ganzen durchaus gut.

Chancen aufs Finale: Jooo!
Helsinki 2014: Natürlich nicht.
7/10 (bin über mich selber überrascht - Gaitana letzes Jahr hab ich gehasst....)



06 Malta - Gianluca Bezzina - Tomorrow

Intro mit der Ukulele?! Und das erste Attribut, dass mir einfällt, ist "niedlich". Und zwar sowohl für ihn als auch für seinen Song. Ich hab mich jetzt nicht auf die Geschichte konzentriert, die er erzählt, aber das Gesamtpaket ist einfach irgendwie süß. Ich kanns an nix festmachen, aber das ist so ein Beitrag, der sich direktemang in alle Herzen stehlen könnte. Er könnte aber auch gnadenlos absemmeln. Wünschen tät ich dem ganzen und mir natürlich ersteres. Das ist einfach grundsympathisch.

Chancen aufs Finale: Durchaus, ja. Ist halt die Frage, ob sich noch mehr Leute davon um den Finger wickeln lassen.
Valletta 2014: Nein, dafür ist es dann doch zu schlicht.
8/10

ESC 2013, Teil 3

12 Moldawien - Aliona Moon - O Mie

Diese KÜNSTLERNAMEN! Du liabs Herrgöttle! Und was bitte ist DAS denn für eine Frisur?!?! Wenn sie das immer macht, sind die Haare aber ganz schnell ganz kaputt. So eine Frisur kriegt nicht mal Carola mit Skala 20 auf der Windmaschine hin. Und vom Kopf- und Halsschmuck hab ich noch gar nicht geredet. Bis auf die Frisur sieht sie aus wie die kleine Schwester von Sibylle Berg. Aber supertolle Effekte mit dem Kleid. Das haben sie sich wahrscheinlich bei Sabina Babajaga abgeschaut, aber hier siehts noch besser aus. So einen Fummel will ich auch! Da achtet man auch gar nicht mehr auf das Lied, weil man so gespannt ist, was mit dem Kleid als nächstes passiert. Da interessiert einen weder das mäßige Lied noch die arg hoch geratene Stimme - und über die Frisur sieht man auch hinweg.

Chancen aufs Finale: Diese wirklich endgeilen Effekte mit dem Kleid werden es schon richten.
Chisinau 2014: Na ja, ein bisschen Substanz sollte schon dahinter sein, wenn man die Krone holen will. Nur Kleid reicht nicht.
5/10 (und die alle für das Kleid, und den Abzug dafür, dass ich außer auf den Frisurspoiler auf nix anderes geachtet hab.)



13 Irland - Ryan Doley - Only Love survives

Das Trommelintro hatte doch Eric Saade vor zwei Jahren schon. Und der Typ sieht aus und singt wie ein Fünftplatzierter bei DSDS. Gibts in Irland eigentlich auch einen Dieter Bohlen? Gott bewahre, aber das würde einiges erklären. Das was er da präsentiert, ist ein sturzlangweiliger Dancesong, der sich auch ein ganz klein bisschen von "Juckpulvria" hat inspirieren lassen, aber mit den Trommeln von "Popular" unterlegt. Komm, mach den Kopp zu, Junge. Dich will hier keiner und Deinen Song erst recht nicht. Ach Irland... und Ihr wart auf SO einem guten Weg in den letzten beiden Jahren.... :-(

Chancen aufs Finale: Marginale. Aber es gibt ja keine Gerechtigkeit...
Dublin 2014: Oh sod off...
2/10



14 Zypern - Despina Olympiou - An me thimáse

So, Zypern hat also in diesem Semi den Glückstreffer bei der Startnummernvergabe gelandet. Und mit einem a-capella-Intro hatte man ja schon mal Glück gehabt. Despina hat auf jeden Fall mal eine gute Stimme und weiß auch, was sie damit anstellen soll. Allerdings ist ihr Lied ein bisschen einschläfernd, und denjenigen, der das ab der zweiten Strophe mit diesem schrecklichen Beat unterlegt hat, sollte man standrechtlich erschießen. Nach der Rückung gewinnt das ganze an Strahlkraft, aber erstens nicht genug, und zweitens ist das viiiiel zu spät. Ach Zypern...

Chancen aufs Finale: Wackelkandidatin...
Nikosia 2014: Die sind doch pleite. Aber die Frage, ob sie es bezahlen können, ist eh rein akademisch.
6/10



15 Belgien - Roberto Bellarosa - Love kills

Roberto, ich hab ne schlechte Nachricht für Dich: Du bist KEIN Eye-Candy. Aber so gar nicht. Und wenn man unterbehübscht ist. Du hast das Charisma von einem Eimer Wasser. Singen kannste zwar, aber Dein Song ist auch nicht das gelbe vom Ei, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dein Song ist zwar so ein typischer Schönhör-Song, aber beim ersten Mal hat man den schon eine Minute bevor er zu Ende ist wieder vergessen. Komm, ab zurück zum Casting.

Chancen aufs Finale: Kann froh sein, wenn er nicht letzter wird.
Brüssel 2014: Grmpf.
2/10



16 Serbien - Moje 3 - Ljubav je svuda

Oh Gott, was haben die denn da an? Wo haben sie die denn aufgegabelt? Man denkt unweigerlich an Halbseidenes bei dem Anblick, ich will da jetzt nicht weiter ins Detail gehen. Edel geht jedenfalls anders. Der Song ist nicht soooo schlimm, wie ich befürchtet hab, aber optisch ist es eine Katastrophe. Und ich hab immer schon gedacht, Feminnem wären anno 2005 billig gewesen. Die in Rot mit den Teufelshörnern ist am schlimmsten. Ach Serbien, Du allzeit zuverlässiger Qualitätslieferant, was um Gottes Willen ist mit Dir passiert? So schlecht waren die Serben noch nie!

Chancen aufs Finale: Da sich hier viele Ex-Jugos tummeln, fürchte ich, dass sie weiterkommen. Aber verdient wäre es nicht.
Belgrad 2014: Leute, ZELJKO, der große Zeljko hat letztes Jahr eine Bronzemedaille geholt. Und diese drei Schicksen sollen Gold holen? Ist die Frage jetzt echt Euer Ernst?!
1/10 (dafür, dass ein Land, das sonst durchgehend Qualität schickt, dermaßen abstürzt)



Sodele, Zeit für ein erstes Fazit. Wollen mal schauen, wer denn weiterkommt.

Wenn es nach meinen bisherigen Eindrücken geht, tippe ich auf die folgenden Weiterkommer:

Österreich
Slowenien
Dänemark
Russland
Ukraine
Niederlande
Litauen
Moldawien

hmmmmm... und jetzt wird es schwierig. Da so viele Ex-Jugos tummeln und die Startnummer gut ist, tippe ich auf

Serbien

und der letzte? Das machen wir nach dem Ausschlussprinzip. Mal gucken, wer ist noch übrig?

Estland
Kroatien
Montenegro
Weißrussland
Irland
Zypern
Belgien

Estland, Belgien und Montenegro kann man getrost ausschließen. Kroatien marschiert entwweder durch oder wird es sehr schwer haben. Bleiben Irland, Zypern und Weißrussland. Irland ist schwach, Zypern wird eher die Jurys beeindrucken, Weißrussland eher die Televoter. Die Statistik spricht für Zypern, mein Bauch entscheidet sich aber trotzdem für

Weißrussland

ESC 2013, Teil 2

06 Russland - Dina Garipova - What if

Und gleich noch ein Top-Favorit und 4-Chord-Song. Korrelliert das? Grundsätzlich begrüße ich es immer, wenn üppige Frauen mit ebensolchen Stimmen auf der ESC-Bühne zu sehen sind, und Dina gehört auf jeden Fall in diese Kategorie. Ihre Stimme find ich toll, ihren Song jetzt weniger, das ist mir alles zu pathetisch. Und ich wette drauf, dass die Russen das so inszenieren, dass das auf jeden Fall die Top 5 knackt. Man weiß ja, mit wem man es hier zu tun hat.

Chancen aufs Finale: Es ist Russland. Und die werden auch dieses Jahr ihre weiße Weste behalten.
Moskau 2014: Hm. Vielleicht.
6/10



07 Ukraine - Zlata Ognevich - Gravity

Ui, die Ukraine fährt aber gleich das ganz große Tennis auf. Eine supersuperSUPERhübsche Frau mit gigantischer Stimme und einen Song, der in keinem Fantasy-Blockbuster fehl am Platze wäre. Und vermutlich in Malmö eine Inszenierung, die diesem Song gerecht wird (mit anderen Worten: Over the top). Nun ja, man weiß ja, mit wem man es zu tun hat. Mir fehlt trotzdem was bei dem Song, dieser synkopische Beat ist gut und schön, aber ich warte die ganze Zeit, dass der mal seinen Kulminationspunkt erreicht und sich auflöst. Das passiert aber nicht. Wenn das im Finale hinter Russland gesetzt wird, werden sie sich gegenseitig kannibalisieren, im Semi sollte es nix ausmachen. Im Vergleich zu Russland wirkt das hier noch eine Nummer größer, falls das überhaupt noch möglich ist.

Chancen aufs Finale: Mal davon abgesehen, dass die Ukraine immer ins Finale kommt, wird sie das auch dieses Jahr tun.
Kiew 2014: Schwierig zu sagen. Für die Krone ist es wohl doch zu musicalhaft.
6/10 (jaaaa ich weiß. Ich kenne die anderen Zahlen aber auch!)



08 Niederlande - Anouk Teuuwe - Birds

OK, da isser, der Flash!!! So hat mich seit Paolo Meneguzzi keiner mehr umgehauen! Ich bin vom ersten Ton an gefesselt! Das ist so außergewöhnlich, musikalisch unglaublich spannend und eigentlich für den ESC viel zu gut. Der erste Beitrag, der nicht klingt wie schon 1000x gehört. Bei den anderen warte ich, dass sie endlich aufhören, bei dem hier möchte ich nicht, dass er jemals aufhört. Ich hoffe, sie machen eine ganz schlichte Inszenierung, irgendwelchen Schnickschnack hat nämlich weder das Lied noch Anouks tolle Stimme nötig. Wenn sie das richtig machen, könnte das ein absolut magischer ESC-Moment werden. Ich sehe mal wieder, warum se Nesserlänz mein absolutes ESC-Lieblingsland sind.

Chancen aufs Finale: Wenn sie es damit nicht schaffen, dann schaffen sie es nie mehr!
Amsterdam 2014: Das wär zuuuu schön! Und gar nicht mal abwegig!
11/10



09 Montenegro - Who see? - Igranka

Kommt zwischen den Niederlanden und Montenegro eigentlich eine Pause? Wenn ja, wäre das gut für die Montenegriner. Die pfeifen schon wie letztes Jahr auf alles, was irgendwem gefallen könnte, hauen uns wieder rotzcool eine Nummer um die Ohren, die alles bietet, was Frau Fabian nicht mag, aber immerhin keine Ballade ist. Man ist ja schon dankbar für ein wenig Abwechslung. Und diese Leckt-mich-alle-Attitüde find ich ja direkt schon wieder schön.

Chancen aufs Finale: Fünfte Teilnahme, fünfter Rausschmiss. Und wieder mit Grandezza gescheitert. Heißer Kandidat auf den letzten Platz in diesem Semi.
Podgorica 2014: Erlaubt, dass ich mal kichere.
3/10 (für die Attitüde)



10 Litauen Andrijus Pojavis Something

Wer hat denn den Song geschrieben? Hat da Morten Harket mitgemischt? Die Strophen klingen jedenfalls so. Den Zylinder hat er sich von bonaparti.lv geborgt. Diese MIMIK! Kreuzt ihn mit Haldor Laegrid, und es kommt was Vernünftiges raus. Der Song ist gar nicht mal schlecht, aber der Typ ist irgendwie.... also, das kann man nicht beschreiben. Und was für einen Tanz führen die Backings da auf? Wo lernt man sowas?

Chancen aufs Finale: Schon, ja. Ich gehe eigentlich davon aus, dass in diesem Semi sechs Songs sind, die schlechter abschneiden.
Vilnius 2014: Neej.
7/10



11 Weißrussland - Alyona Lanskaya - Solayoh

Wieder eine schöne Frau, dieses Mal in blond. Das Lied soll sowas wie einen Sommerschlager darstellen. Das üben wir aber bitte nochmal, liebe Songwriter. Nichtssagend, aber weder leicht noch fluffig. Thema verfehlt, setzen, sechs. Und was heißt "solayoh" eigentlich? Und dann noch so ein tschacka-tschacka-tschacke-Bridge, ach, geh doch weg. Wenn das toll sein soll, dann weiß ich auch nicht...

Chancen aufs Finale: Könnte knapp werden.
Minsk 2014: Der Kelch wird auch dieses Jahr wieder an uns vorübergehen.
4/10

ESC 2013 - Teil 1

Los gehts mit dem ersten Semi:

01 - Österreich - Natália Kelly - Shine

Sehr hübsche Frau, Stimme schön, aber dieses "ohoh" da am Anfang... *schauder* Irgendwie kann sich das dritte "Shine" der ESC-Geschichte nicht so richtig entscheiden, was er sein will. Will er eine Ballade sein? Oder ein Rocksong? Für ersteres machts zu viel Krach, für zweiteres ist es entschieden zu lahmarschig. Aber die Stimme ist WIRKLICH toll. Eigentlich hätte ich am Anfang einen Kracher erwartet, aber unter "Kracher" läuft das hier nicht gerade. Allerdings ein richtig, richtig, RICHTIG geiler Tonartwechsel. DAS ist der Ausschnitt für den Schnelldurchlauf, Leute!

Chancen aufs Finale: Nun ja. Die Startnummer ist zwar eher doof, aber lieber am Anfang als irgendwo mittendrin. Das hübsche Äußere der Sängerin und die tolle Stimme sollten das Finale nicht unmöglich machen.
Wien 2014: Nein.
6/10



02 - Estland - Birgit Õigemeel - Et uus saaks alguse

Oh guck mal, Schneewittchen. Das Klavierintro ist schön, Estnisch klingt toll, aber irgendwie... also, ich weiß nicht... da hatte der österreichische Beitrag aber mehr Pfeffer. So eine Ballade würde ich eher aus Dänemark erwarten. Die Melodie ist schön, Frau Eumel / Ölgemälde / Sägemehl ist schön, singt schön, und es soll wohl ergreifend wirken, aber dennoch ist das ganze zum Kieferausrenken langweilig. Blumentopf gibts dafür keinen.

Chancen aufs Finale: Das dürfte dieses Jahr sehr schwierig werden.
Tallinn 2014: Nein.
6/10



Na, Christer, wat meinste, sind die ersten schon eingeschlafen?



03 Slowenien - Hannah Mancini - Straight into Love

Ich dachte gerade, meine Soundkarte ist im Eimer, aber das soll wohl tatsächlich so klingen. Na schön. Mit ihren beiden Vorgängerinnen kann die gute Hannah aber optisch nicht mithalten. Die Strophen sind erträglich, aber diesen Refrain, wo der Beat damit erzeugt wird, einen Rasierer gegen den Strich über Kontrabasssaiten sausen zu lassen, halt ich nicht aus. Das ganze ist künstlich bis zum Gehtnichtmehr. Schön geht anders. Slowenien ist in der Vergangenheit schon mit schlechteren Beiträgen gescheitert.

Chancen aufs Finale: Wenn das stimmt, dass sooo viele Balladen im Rennen sind, dann sind die Chancen wohl gar nicht so schlecht.
Ljubljana 2014: No no never
2/10



04 Kroatien - Klapa s Mora - Mižerja

Das sind aber viele Leute auf der Bühne. Sollen die alle mit nach Malmö? Und der erste Sänger, ist das nicht der Graf von Unheilig? Aber der singt tiefer. Die trauen sich was, die Kroaten. Das hier ist sehr traditionell, sehr breitwandschlonzig und irgendwie überhaupt nicht einzuordnen. Auf jeden Fall hat es nichts mit dem zu tun, was man so jeden Tag in den einschlägigen Radiohitparaden hört. Und ist leider ebenfalls sterbenslangweilig.

Chancen aufs Finale: Niente. Das wird vollkommen untergehen.
Zagreb 2014: Nein.
5/10 (für den Mut)



Wann kommt denn mal einer und flasht mich?



05 Dänemark - Emmelie de Forest - Only Teardrops

Heißt die wirklich "de Forest"? Anyway, hier haben wir es mit dem derzeitigen Top-Favoriten der Bookies zu tun. Ein hübsches Flötenintro, Emmelie hockt auf dem Boden und geht bitte vor dem ESC nochmal zum Frisör. Danke. Und ich hab ja schon gewartet, wann der erste 4-Chord-Song kommt, da isser. Hallo, erster 4-Chord-Song. Erklärt das den Top-Favoriten-Status? Oder ist der Rest noch schlechter? OK, schlecht ist das nicht, aber mir schwant schlimmes für den weiteren Verlauf des Abends. Das ist doch (bis auf das Flötenintro und das Getrommel im Refrain) beliebig bis zum Gehtnichtmehr!

Chancen aufs Finale: Es ist relativ flott und kommt nach einer absolut chancenlosen Nummer. Also ja.
Kopenhagen 2014: Nein. Die Bookies wissen auch nicht alles.
5/10


Grad war ich im Kinderzimmer, neue CD reinmachen. Die hören jetzt Karius und Baktus, gelesen von Dirk Bach. Ich bin neidisch.

ESC 2013 - Die volle Dröhnung!

Hallo liebe Sixtus-Leser,

gestern abend war es wieder soweit! Schon wieder ein Jahr rum, time flies when you're having fun. Es war leider ein Tag später als geplant, aber mir ist am Samstag noch was dazwischen gekommen, was ich nicht aufschieben konnte. Gestern abend also hab ich mir die diesjährigen ESC-Kandidaten reingedreht, als Hilfsmittel wieder nur Äppelwein, Schokoladen-Ostereier und (hoffentlich) genügend Energie zum Durchhalten. Außer dem deutschen Beitrag, dessen ersten Eindruck ich ja hier bereits geschildert habe, kannte ich keinen der Beiträge. Wollen wir mal gucken, was bei meiner Session rauskam? Ja? Dann lest hier mein Protokoll von gestern abend. Viel Spaß!