Montag, 1. April 2013

ESC 2013, Teil 7

So, Endspurt! Nun noch die Finalisten. Fangen wir an mit

16 Schweden - Robin Stjernberg - You

Ist das der kleine Bruder von Fridrik Omar? Von der Ausstrahlung erinnert er mich mehr an Josh Dubovie. Auf jeden Fall wirkt er wie ein Bürschken, das zum ersten Mal auf die große Bühne darf. Und diese FRISUR! Der Song macht ne Menge Radau und kommt auf CD bestimmt nicht sooo schlecht, aber zusammen mit dem optischen Eindruck geht das gar nicht. Wird in Malmö zwar die Halle ausrasten lassen, aber mehr auch nicht. Aber Malmö war ja für Schweden auch anno 1992 kein gutes Pflaster, GELL CHRISTER?!?

Chancen auf die Top Ten: Vergesst es.
Stockholm 2014: Nein.
3/10



Frankreich - Amandine Bourgeois - L'Enfer et moi

Frankreich schickt dieses Jahr mal wieder was, was vollkommen aus dem Rahmen fällt. Der Song ist ein wenig sperrig und völlig abseits von dem, was das Eurovisionsmenü üblicherweise hergibt. Das spricht unbedingt FÜR den Song, allerdings ist das kein Song, in den man sich auf Anhieb verliebt. Die Dame mit dem Schlafzimmerblick und dem Schmollmaul wirkt ein bisschen verrucht und sehr sexy. Da werden bestimmt einige Heteroherren schwach werden. Eine gute Platzierung wäre diesem Paket unbedingst zu gönnen!

Chancen auf die Top Ten: Das ist so gut wie unmöglich vorherzusagen. Kann klappen, kann aber auch ganz böse abstürzen.
Paris 2014: Das wäre gut, kann ich mir aber nicht vorstellen.
8/10



Spanien - El Sueño de Morfeo - Contigo hasta el Final

Ich glaube, ich bin die falsche Person, um zu diesem Beitrag irgendwas zu sagen, weil ich keltische Musik bekanntlich heiß und innig liebe und mich beim ESC jedes Mal freue, wenn sich jemand das traut. Ich: Die mit Geschmack. Ihr: Banausen. So!

Chancen auf die Top Ten: Gar keine. Leider (wie immer bei dieser Art Musik) ein heißer Kandidat für die rote Laterne.
Madrid 2014: No
9/10



Italien - Marco Mengoni - L'Essenziale

Vielleicht bin ich ja voreingenommen, aber sobald einer beim ESC anfängt, auf italienisch zu singen, klettert bei mir die Punkteskala direkt mal ein paar Punkte nach oben. Optisch wie stimmlich ist der Gute nicht so ganz mein Fall, seine Ballade ist aber sehr schön. Die Bridge und die darauffolgende Modulation sind großartig! Insgesamt fand ich sowohl Nina Zilli als auch Raphael Gualazzi stärker, aber das hier ist schon ein Brett!

Chancen auf die Top Ten: Ja sischer dat!
Rom 2014: Italien muss man immer auf der Rechnung haben!
8/10



Großbritannien - Bonnie Tyler - Believe in me

Vorab: erstmal HUT AB vor den Briten und HUT AB vor Bonnie Tyler, hier anzutreten. Find ich grundsätzlich saustark, und es kann der Veranstaltung nur gut tun, wenn sich auch große Namen hintrauen. Und sie wird von den Ü40ern sicherlich viele, viele Stimmen kriegen, zumal sie immer noch blendend aussieht und wahrscheinlich alles andere an die Wand singen wird. Der Song wird ihr und ihren vokalen Fähigkeiten allerdings nicht ganz gerecht. Wir haben wohl insgeheim alle ein zweites "Total Eclipse of the Heart" erwartet, das liefert sie hier definitiv nicht. "Believe in me" ist für ESC-Verhältnisse sicherlich keine schlechte Ballade, objektiv gesehen aber.... *seufz* Nun, wir werden sehen, was dabei rauskommt.

Chancen auf die Top Ten: Das könnte sehr schwierig werden. In Westeuropa hat ihr Name sicherlich Zugkraft, im Osten denk ich gar nicht.
London 2014: No.
7/10 (für die Sängerin, nicht für den Song)



Deutschland - Cascada - Glorious

Meinen ersten Eindruck hab ich ja schon hier kundgetan. Und daran hat sich auch nichts geändert, der VE-Auftritt hat mich darin trotz Outfitpanne nur noch bestätigt. Spannend ist jetzt noch der internationale Vergleich. Und ich glaube, da liegt Cascada gar nicht so schlecht. Natalie weiß ganz genau, was sie auf der Bühne tut, sie ist live über jeden Zweifel erhaben und wird sicher einen Superauftritt hinlegen. Die Frage ist jetzt, was sie trägt (!) und wie das ganze inszeniert wird. Das ist ja meines Wissens noch offen. Aber in diesem Riesenfeld mit langsamen, pathetischen Nummern kommt "Glorious" sehr frisch und knackig daher, Ähnlichkeit zu "Euphoria" hin oder her. Ich bin durchaus optimistisch, und bei einem guten Auftritt und einer akzeptablen Startnummer sollte die Top Ten durchaus drin sein.

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