Sonntag, 26. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 4

Weiter gehts mit dem 2. Semifinale:

1. Serbien
Ein perfekter, sehr schön zurückgenommener Auftritt für ein wunderschönes Lied. Es hatte wohl keiner ernsthaft Zweifel daran, dass das nicht ins Finale kommt. Man merkt Zeljko und seinem Orchester die Erfahrung halt einfach an. Auch sehr weise von Zeljko, in Schwarz zu kommen und nicht in weiß. Ich hab bisher jedes Lied von ihm geliebt, und das hier reiht sich nahtlos ein.

2. Mazedonien
War Albanien die Sensation des ersten Semis, so war Mazedonien für mich (und wohl nicht nur für mich) die des zweiten. Anfangs konnte ich dem Beitrag bekanntlich nicht viel abgewinnen, aber dieser geballten Power war sich nur schwer zu entziehen, zumal sich Kaliopi in der Pressekonferenz nach der Veranstaltung als ausgesprochen charmant und witzig entpuppte: "Now I have a question for you. (pausepausepause) Where? Is? My? Ex-Husband????" Ganz groß und endlich mal ein mazedonischer Beitrag, der völlig zu Recht ins Finale einzog.

3. Niederlande
Auf einer mir besonders lieben Webseite las ich als Kommentar zu Joans Abschneiden "Indianagate". So schön das Wortspiel ist, so unberechtigt ist die Implikation. Denn Joan sah nicht nur übel aus - nein, nein, nein, es ist und bleibt Kinderfasching mit dem Kopfputz, und dieses blaue Kleid ging gar nicht. Zu allem Überfluss traf sie kaum einen Ton, so dass der Rauswurf nur folgerichtig war. Das Liedle rührt mich nach wie vor zu Tränen, aber ich bin trotzdem froh, dass sie nicht weitergekommen ist, wenn ich mir überlege, dass ich das Finale mit einem Haufen sehr zynischer Lästerer geschaut hab. Und ich dann heulend mittendrin bei dem Beitrag - nee, das will ich mir lieber gar nicht so genau ausmalen!

4. Malta
In dem Chat, in dem ich mich bei den Semifinals nebenbei üblicherweise auszulassen pflege, schrieb ich zu Malta: "Kurtchen, Du hast keine Chance, nutze sie!" Und zur allgemeinen Überraschung hat der Kurt genau das gemacht! Das Lied taugt gar nix, aber der Jung is hübsch, kann singen und hatte eine originelle Choreo mit Wiedererkennungswert. Die Hey-hey-hey-Stelle mit der Fußgymnastik gibts inzwischen als Zehn-Stunden-Video (nein, kein Tippfehler!!) auf Youtube. Sicherlich der überraschendste aller Finalisten, aber nicht unverdient, auch wenn er noch so sehr rummoduliert hat!

5. Weißrussland
Ich will ja nicht böse sein (ok, will ich doch), aber wenn das so in dieser Form für Griechenland oder die Ukraine aufgetreten wäre, wäre es mit 100% Sicherheit im Finale gelandet. Auf der Habenseite stehen ein Haufen sehr hübscher Menschen mit einem zwar nicht vom Hocker reißenden, aber dennoch durchaus ansprechenden Song, auf der Sollseite eine überschaubare Gesangsleistung und vor allem... ahem... diese OUTFITS!

6. Portugal
Der portugiesische Beitrag wirkte im Vergleich zum Rest völlig aus der Zeit gefallen. Sie machten das ja durchaus nett, aber das ganze war so hoffnungslos altmodisch und langweilig, dass irgendwie einleuchtete, dass das keiner im Finale haben wollte. Sowas kann man auf ner Kaffeefahrt über den Tejo hören, aber doch nicht beim ESC!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Als ESC-Fan muss man also auch schon mal eine Kaffeefahrt über den Tejo mitgemacht haben. Sehr treffend kommentiert und in vielen Dingen meinungsdeckend mit dem erfreuten Leser dieses Blogs. Kaliopi-Superstar, jawoll - und schön, dass es auch noch ein paar Hintergrundinfos gibt. fein fein