Freitag, 28. Februar 2014

Ich glaub, es geht schon wieder los....

Herrje, wo ist die Zeit geblieben? Die Saison hat schon längst angefangen, und obwohl ich mich internationalen Vorentscheidungen nach wie vor verweigere, habe ich das im letzten Jahr schon bei den nationalen Vorentscheidungen nicht durchgehalten. Nun, dieses Jahr auch nicht.

Aber heute (pardon, inzwischen: gestern) war eh bloß die deutsche Vor-Vorentscheidung. Der NDR möchte nämlich ein Achterfeld haben, hatte aber bis vorhin erst sieben. Um das Feld zu komplettieren, lobte man eine Wildcard für einen Nachwuchskünstler aus, für die sich satte 2240 Einsendungen ansammelten. 2230 Einsendungen konnten leider nicht berücksichtigt werden, die restlichen 10 gaben heute abend ein Konzert im Hamburger Edelfettwerk. Dieses Konzert wurde im NDR-Fernsehen und per Livestream übertragen, auf dass die Zuschauer unter diesen 10 denjenigen Act wählen, der die deutsche VE am trefflichsten komplettieren sollte. Moderiert wurde das ganze kongenial von Barbara Schöneberger, die sich nicht nur schon mal für die deutsche Vorentscheidung am 13. März warmlaufen konnte, sondern auch vermutlich zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund überstrapazierter Stimme hübsch mit Salbeitee gurgeln wird. Ingvild Bryn beim ESC 1996 war nix dagegen. Aber ich schweife ab.

Denn die Fragen der Fragen heute abend lauten:
Wer war da?
Wie wars denn?
Und wer hat gewonnen?

Gucken wir mal rein:

1. Elaiza - Is it right?
Gleich zu Anfang eine Eigenkomposition, ein sehr ungewöhnlicher Sound, macht Spaß, da zuzuhören. Drei Mädels, eine spielt Akkordeon, eine Kontrabass und eine singt. Die Band im Hintergrund unterstützt es großartig. 4 Chords hätten nicht sein müssen. aber gut, machen ja inzwischen nun wirklich alle, da wollen wir mal nicht meckern. Die Truppe hat sichtlich Spaß auf der Bühne. Sängerin Ela ist fürwahr eine Rampensau. Egal ob die gewinnen oder nicht, von denen möchte man mehr sehen. Die Backgroundsängerinnen sind hübscher als die Leadsängerin, die das aber durch ihr Charisma locker wieder ausgleicht.
Ich geb mal 8/10

Nicole Milik - I see fire
Nicole ist süß, blond und mit Gitarre. Erster Gedanke: Die Stimme kenn ich! Aber wer ist es? Wer ist es? Ich komm noch drauf! An irgendwen erinnert sie mich stimmlich, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ganz frappierend. Sie singt eine Coverversion und setzt das Lied, das sie sich zu eigen gemacht hat, gut um, trotzdem flasht sie mich leider so gar nicht. Und eine Nicole mit ner Gitarre ist jetzt so als Idee auch irgendwie nicht neu...
6/10

Simon Glöde - Blame it on the Boogie
Guck an. Simon ist ne coole Sau, der ganz genau weiß, was er da auf der Bühne tun muss. Stimmlich kann er sicher mehr als das, was er hier zeigt. Sexy ohne Ende, aber am Outfit arbeiten wir nochmal, das geht ja gar nicht. Der Song?! Na ja.... ich würde das Radio nicht anmachen, aber auch nicht ausmachen. Alles very "so la la". Dafür, dass er wohl im Vorfeld als einer der Mitfavoriten galt, ist das hier reichlich enttäuschend. Sieht das Edelfettwerk wohl auch so.
6/10

Melanie Schlüter - Run
Argh, was ist denn das für ein Kleid? Haben die denn da keinen Modeberater? Und schon wieder jemand, der sich mit der Songauswahl keinen Gefallen getan hat. Das ist jetzt der dritte 4-Chord-Song beim 4. Versuch. Sie singt bestimmt toll, und irgendwann möchte ich das auch mal sehen. Aber hier und heute seh ich nix davon. Die Haare sind immerhin toll. Aber ansonsten: 100% Deutschland sucht die Supersau, Recall (und das wäre es auch ohne Leona-Lewis-Cover gewesen). Jeder Wassereimer hat mehr Bühnenpräsenz.
3/10 (muss ja noch Luft nach unten bleiben)

Cassie Green - Not this time
Und schon wieder ein 4-Chord-Song. Ich muss darauf bestehen, dass das nächstes Jahr ein Wettbewerb für Songwriter wird, ich brauch bloß noch einen Doofen, der meinen Song singen will! Gibts ja nicht!!! Nichtsdestotrotz ist das bis auf den Synthesizer am Anfang (der geht allerdings gar nicht!) ein richtig netter Song, gefällt mir ganz gut, auch wenn ich mich nicht nur wegen ihrer Stimme ein wenig an die Strophen von "Little Talks" von Of Monsters And Men erinnert fühle. Sie hat mehr Bühnenpräsenz als Nicole und Melanie, aber in Summe noch bei weitem nicht genug, um im Finale in Köln irgendwem gefährlich werden zu können.
 6/10

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