Freitag, 6. September 2013

Nachlese 2013 - Ausscheider des 2. Semis (1)


Lettland
Das ist doch die richtige Einstellung: Wenn man eh weiß, dass man letzter wird, kann man auch direkt auf den Contest sch**** und drei Minuten lang auf der Bühne seinen Spaß haben. Was soll man mit der Choreographie von Jedward, dem Outfit der Toppers, der blanken Gruselhühnerbrust von Max Jason Mai und dem Song aus der Mülltonne auch sonst machen? "Let's forget about the contest and feel like we're in a real live festival. Make some nooooooise!" Das find ich mal eine Ankündigung! Gepaart mit dem ersten (leider nicht misslungenen *kicher* ) Stagediver der Eurovisionsgeschichte verabschiedeten sich die Letten aus dem diesjährigen Wettbewerb mit Grandezza. Bei der Angestrengtheit ihrer Mitbewerber hatte das tatsächlich was. Wir halten fest: Lettland ist das neue Tschechien. Oder war das jetzt böse?

San Marino
Und hier kommt nun mein persönlicher Trauerfall 2013. Da schreibt Ralph Siegel seinen besten Song seit 30 Jahren, findet eine Sängerin, die das ganze kompetent vortragen kann, lässt sie auf Italienisch singen (der tollsten Sprache der Welt, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte), und dann wird das 11. und kommt nicht ins Finale. Warum nur, warum? Ich weiß es nicht. Valentina war möglicherweise ein kleines bisschen überambitioniert und im schnellen Teil auch nicht mehr ganz tonsicher, aber verdammt, da sind andere schon mit ganz anderen Darbietungen ins Finale gekommen. Mir tut das diesjährige Ausscheiden von San Marino in der Seele weh, sie hätten das Finale wirklich verdient gehabt. Deshalb: Kopf hoch, weitermachen, 2014 wieder so einen tollen Song, und dann packt Ihr das auch!

Mazedonien
Wir sehen und hören: Das erste offizielle EurovisionsDUELL. Nein, da können alle Chanels und Evergreens und Elche und Nikoläuse einpacken, dieses Gesamtkunstwerk hier ist bis dato unerreicht. Hätte Lozano das mal besser alleine gemacht. ohne Brille sieht der richtig gut aus, wenn auch für meinen Geschmack ein bisschen zu gelackt, aber egal. Jedenfalls kann er richtig gut singen. Esme bewies danach, dass sie und ihr Chor zusammen richtig gut plärren können, dagegen sind ja sogar Krassimir Avramovs Chorelsen der reinste Ohrbalsam. Neuerdings ist es also erlaubt, in einem Beitrag zwei völlig verschiedene Songs von zwei völlig verschiedenen Leuten singen zu lassen. Was es nicht alles gibt. Jedenfalls, Esma, der mazedonische Superstar, hat ne Menge Stoff für ihre Klamotten verbraucht, aber ansonsten zumindest bei mir einen reichlich unangenehmen Eindruck hinterlassen. Oder liegt es nur an meinem persönlichen Banausentum, dass ich die Schönheit dieses Beitrags nicht erkennen mag?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mit der Einschätzung zu "Crisalide" schreibt mir die Bloggerin aus der Seele. Und Mazedonien, naja, wohl wahr - das hätte mit "Imperija" aber funktioniert.... Was sie wohl mit "missglücktem Stage-Diving" meint? ;) :)
Aber wieder einmal sehr treffend kommentiert!! Danke!

Tamara Fabian hat gesagt…

Damit meine ich, dass ich es lustiger gefunden hätte, wenn der Stage Diver nicht geklappt hätte. Anzug kaputt, die Leute machen nicht mit oder sonstwas. Irgendwas.

Sixtus hat gesagt…

Meine Güte, was für eine Liveperformance, eine der besten in 'Eurovision History'. PeR hätten 1000x ins Finale kommen müssen.

Aber was erzähle ich da: es erwischt ohnehin immer die Besten.

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Valentina und Onkel Ralphie haben im Gegensatz zum Vorjahr perfekt zusammengearbeitet.
Die paar Unsicherheiten am Anfang waren bestimmt nicht ausschlaggebend für das knappe Ausscheiden im Semi. Eine Schande für das ESC-Volk. Shame on you, voting people and juries!

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Ich gebe Frau Fabian vollkommen Recht: Lozano hätte das Ding locker ins Finale gerockt. Wer braucht die Trulla? Ihre besten Zeiten sind längst vorbei [und ich weiß sehr wohl wie gut sie in ihren jungen Jahren war, dafür meine höchster Respekt).