Bulgarien
Meine
Güte, Elitsa, welche Rauschmittel hast Du denn bittschön vor dem Auftritt
konsumiert? Das kannst Du doch unmöglich im Vollbesitz Deiner geistigen Kräfte
veranstaltet haben. Wenn man so einen sperrigen Song hat, dann muss der von der
ersten bis zur letzten Note perfekt sitzen. Und damit mein ich PERFEKT. Das
heißt: Keine schiefen Töne am Anfang (und ja, die hört man auch dann, wenn die
Harmonien ein wenig schräg sind), kein Luftholen, wenn man eigentlich singen
soll. Und wenn nur getrommelt wird, brauchen die Backings auch nicht zu wimmern
wie Katzen, denen auf den Schwanz getreten wird. Vor allem hat mich Elitsas an
Arroganz grenzendes Siegerzähnefletschen gestört, Schätzeken, das hattest Du
noch lange nicht im Sack! Und dann noch Schuhe aus und in bester
Getter-Jaani-Manier auf dem Catwalk rumhopsen und eine Make-Up-Katastrophe vom
Feinsten (wie kann man eine so hübsche Frau nur so entstellen?), und schon sehen wir wieder eindrucksvoll, wer die ungekrönten Könige in Sachen Eurovisionskatastrophen sind!
Israel
Das
Ausscheiden von Moran Mazor war für mich eine weitere Negativ-Überraschung in
diesem Semi. Das Lied ist ein Breitwandschlonz vor dem Herrn, aber nicht
schlechter als so einiges andere, was weitergekommen ist. Moran ist eine
außerordentlich kompetente Sängerin und obendrein bildhübsch, daran macht auch
die Brille nix. Wie? Ach so, ja, das Kleid. Nun gut, wer ein so schönes Dekollete
hat, darf das gerne zeigen, da bleib ich bei meiner vorher an dieser Stelle
geäußerten Meinung. Vermutlich werden die Heteroherren der guten Moran die
kompletten drei Minuten auf die Oberweite gestarrt haben. Allerdings, und da muss
man leider wirklich rummeckern: Gabs das Kleid nicht ohne weiße Paspeln und
ohne den weißen Reißverschluss? DAS wirkte nämlich beides außerordentlich
unvorteilhaft. Ich finde es toll, wenn üppige Frauen Modemut zeigen, aber es
gibt einen Unterschied zwischen Mut und Harakiri. Das hier war Harakiri und hat
ja dann beim Barbara-Dex-Award auch den dritten Platz gemacht.
Albanien
Was mir
mit dem albanischen Song passiert ist, war wohl reichlich vorhersehbar. Nachdem
ich in meiner Erstanalyse eher gebremst euphorisch war, stieg der Song bei mir
und stieg und stieg und stieg. Kein Wunder, ist einer der spannendsten Songs im
Feld und richtig knackiger Rock noch dazu, also genau mein Beuteschema. Ich
frage mich, wie das wohl abgeschnitten hätte, hätte Adrian es allein gesungen.
Möglicherweise wäre man dann etwas näher ans Finale drangekommen. Versteht mich
nicht falsch, nix gegen Bledar, und ich will hier auch niemandem seine
Physiognomie zum Vorwurf machen. Aber: Herr Sejko wirkte mit seinen fettigen
Haaren schlicht und einfach ungepflegt, und das ist auf einer Eurovisionsbühne
absolut tödlich. Wirklich schade um einen der stärksten Songs im Wettbewerb.
Schweiz
Das Abschneiden des Schweizer Beitrags lässt mich mit sehr gemischten
Gefühlen zurück. Einerseits wollte wohl niemand die Heilsarmee wirklich im
Finale haben, einfach aus Prinzip. Aber ihr Song war gut, ihr Auftritt
schnörkellos, wenn auch der alte Herr da doch sehr verloren auf der Bühne
wirkte. Und: Wer fünfter im Televoting wird, gehört ins Finale, ohne wenn und
aber!!! F*** the neue Wertungssystem. Aber dazu, wie gesagt, später mehr.
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