Sodele, jetzt ist genau Monat nach dem Songcontest ins Land gegangen. Ich habe mir erlaubt, mal wegzufahren (Dreckswetter), und inzwischen hat ja auch die EM angefangen. Da das aber, so wie es derzeit aussieht, keine supererfreuliche Veranstaltung zu werden droht (und damit meine ich weder die vollkommen unnötige Niederlage der Österreicher im ersten Gruppenspiel noch die olfaktorische Untersuchung der eigenen Familienjuwelen durch den deutschen Bundestrainer), machen wir doch lieber das, wofür wir eigentlich hier sind, und schauen uns mal den ESC 2016 im Rückblick an.
Wir beginnen mit den Ausscheidern des ersten Semis:
Finnland
Würdet Ihr ernsthaft glauben, dass Sandhja beim Barbara Dex Award um das scheußlichste Outfit dieses Jahres die Top 5 nicht knacken konnte? Zugegeben, die Konkurrenz war schon hart dieses Jahr (und der Sieger ist absolut verdient, aber dazu später mehr), aber bittschön: Dieser hellblaue hautenge Einteiler (Strampelanzug?) mit den Stiefelchen und der völlig verunfallten Frisur war schon eine Klasse für sich. Dazu kreischte sich Sandhja dissonant durch ihren gnadenlos mediokren Song, dass sich ob der Tontreffquote zumindest der Schreiberin dieser Zeilen die Zehennägel aufrollten. Hab ich noch was vergessen? Ach ja: Der etwas ... ähm ... eigentümliche Tanzstil. Der praktisch die ganze Zeit nach hinten gestreckte Popo erinnerte zumindest mich an was ganz anderes. Völlig verdient im Semi raus. Ach, Finnland.... wir wissen ja, was Ihr drauf habt, aber das war ja nun nicht muh und nicht mäh. Das hätte Moldawien auch gekonnt!
Griechenland
Ja, richtig gelesen, da steht Griechenland. Und es war nicht mal knapp, denn auch im Televoting dieses Semis wurden die Hellenen gerade mal 14. Dabei fand ich den Beitrag im Vorfeld richtig gut, aber als es dann drauf ankam, enttäuschten die Griechen auf ganzer Linie. Wenn man einen solch repetitiven Beitrag hat, muss man was draus machen und durch die Performance Abwechslung schaffen. Das gelang aber nicht. Es kam absolut gar nichts rüber. Der Gesang war dünn, die Hosen der Männer seltsam, und der halbnackte Tänzer am Schluss hat es dann auch nicht mehr rausgerissen. Schade drum.
Moldawien
Manche Leute auf der ESC-Bühne können einem echt Leid tun. So gings mir mit Lidia. Die Frau kann nämlich wirklich gut singen, sieht klasse aus (die Haare!!) und hat eine makellose Leistung abgeliefert. Eigentlich. Wäre da nur nicht dieses Ostblock-Billigliedchen gewesen und vor allem der sie völlig sinnfrei umtanzende Astronaut. Hat dem eigentlich unter seinem Helm jemand die Glatze mit einem Silberlackstift angemalt? Und warum hat man Lidia aus schwarzem Tüll und einem kaputten Spiegel ein Kleid geschneidert? Schickt die Dame ruhig nochmal, sie kanns und war mit diesem Mist gnadenlos unterfordert - aber dann gebt ihr einen gescheiten Song und anständige Klamotten!
San Marino
Leonard Cohen goes Disco. Von allen Beiträgen des Jahres 2016 hatte dieser hier wohl im Vorfeld die geringsten Chancen, und nicht wenige wetteten ihn als sicheren Letzten des ersten Semis. Erstaunlicherweise kam es anders, deutlich anders sogar. Das lag wohl vor allem daran, dass Serhat bei seiner Performance absolut keine Fehler machte - und damit ist jetzt nicht der Gesang gemeint, sondern vor allem die Inszenierung. In die Jahre gekommener Crooner wird von jungen Glitzerschicksen umtanzt und schert sich nicht drum. Genau so muss man das auf die Bühne bringen. Natürlich war das Trash at its best, aber zumindest in my humble opinion hochgradig unterhaltsam.
Mittwoch, 15. Juni 2016
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
3 Kommentare:
Ach, hier steckst du!
Schön, was von die zum ESC 2016 zu lesen, und gerade in Sachen Finnland bin ich ja mal wieder sowas von bei dir!
Ich hoffe, da kommt noch mehr.
Bis baldigst, Volker
<3 <3 <3 VOLKER! <3 <3 <3 Ooooh ich FREU MICH! Schön, Dich hier zu lesen! Ja, es kommt noch mehr, ich habe vor, ab sofort täglich Häppchen zu servieren, bis wir durch sind! Stay tuned!
Jau, der Serhat, der hat! Ging mir ebenso - beste ESC-Unterhaltung des Abends!
Kommentar veröffentlichen