Donnerstag, 10. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 7

Litauen: Überraschend gelungen war der Auftritt, und der litauische Sänger zählte auch zu den stimmstärkeren in dem gesanglich desaströsen Feld. Nur – das Lied blieb leider dasselbe, schreckliche Gedöns mit dem Dauerschleifenrefrain, da lenken auch keine Glitzerhöschen ab – vor allem dann nicht, wenn darunter vom baltischen Winter gebleichte Käsestelzen hervorlugen.


Malta: Ich muß gestehen, daß ich das Lied irgendwie liebgewonnen habe, auch wenn die großartig angekündigte Orchesterversion ausblieb (oder hat es ein Malteser Dirigent tatsächlich geschafft, eine ganze Horde Streicher wie frisch aus dem Synthesizer klingen zu lassen?). Vor allem in der maltesischen Version gewinnt das Lied hinzu. Thea war stimmlich eine der stärksten im ersten Semi und dem scheußlichen Gesülze aus Weißrußland in jeder Hinsicht vorzuziehen. Dennoch darf Malta sich nächstes Jahr mal an was Anderem versuchen als an auf Jury getrimmten Balladen.

Mazedonien: Der erste mazedonische Beitrag seit Jahren, der mir nicht gefiel und dessen Semi-Aus ich ausnahmsweise mal richtig voraussagte – leider, muß ich jetzt sagen. Im Vergleich mit dem ähnlich gearteten Beitrag aus Bosnien-Herzegowina hätte ich dem hier doch eindeutig den Vorzug gegeben, zumal Gjoko erstens besser sang und zweitens generell die angenehmere Stimme hat. Wobei mir jetzt vollkommen aus dem Zusammenhang einfällt, daß Peter Urban ihn als 33jährigen vorstellte, worauf wir in der Zuschauerrunde erst mal herzlich lachten – aber entweder stimmt das, oder in Mazedonien ist es auch bei Männern Mode, mit dem Alter ein wenig zu schummeln…

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