Mittwoch, 9. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 5

Griechenland: Holla, da ging ja ordentlich die Post ab! Und Alki-Schorsch samt Mannen sang nahezu schieftonfrei – da gönnt man den Griechen doch gleich viel eher den Finaleinzug samt bester landessprachlicher Plazierung im selben. Ansonsten tat ich meine (positive) Meinung über diesen Beitrag schon zur Genüge hier und hier kund.

Irland: Und wieder eine Siegesgöttin ihrer Aura beraubt. Um es mal so flapsig wie orthographisch bedenklich auszudrücken: Nief sang schief. Da gibt es nichts zu deuteln, die Sangeskunst ist dem allabendlichen Vollaufenlassen zum Opfer gefallen. Daß sie im Semi nicht einmal mehr Lust hatte, den Schlußton zu singen, sondern lieber ihr „Ätsch-ich-hab-schon-mal-gewonnen“-Lächeln einsetzte, hätte sie eigentlich den Finaleinzug kosten sollen, aber im zweiten Semifinale wurden offenbar nur gesangliche Querschläger weitergewählt, solange sie bloß Balladen sangen. Im Finale dann mit Fug und Recht abgestraft und jotwehdeh gelandet. Hier wurde ruckzuck nicht die Titanic, sondern die Lusitania versenkt.

Island: Wer hätte gedacht, daß ich dem isländischen Beitrag noch etwas hätte abgewinnen können? Aber spätestens mit dem witzigen Video mußte ich wenigstens mein Urteil revidieren, Hera sei unsympathisch. Lustig war auch der kleine Tischvulkan, den die isländische Delegation sich im Wartesaal zum Punkteglück aufgestellt hatten. So etwas hätte Hera als Kopfschmuck gut gestanden, und bei jedem „Oh-ho“ ein kleiner Ausbruch – das wäre es gewesen. Nun denn, leider änderte das nichts an der Dürftigkeit des Liedes selbst, aber angesichts der Stimmgewalt und Bühnenpräsenz hätte Hera gut und gerne die Plazierung mit der größenwahnsinnigen Busbahnhofsazubine tauschen können.

Keine Kommentare: