Dienstag, 8. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 3

Dänemark: Wie gehabt die Herzblatt-Wand und am Ende, damit auch jeder weiß, daß der Beitrag eigentlich aus Schweden kommt, Windstärke 12 aus der Maschine. Dazwischen krampfiges Händchenhalten der zwei Verhaßten und im Semi sie, im Finale er stimmschwächer. Ein Auftritt aus dem schwedischen Lehrbuch für Eurovisionsauftritte, ordentlich abgearbeitet, aber nichts Besonderes. Und Europa wollte uns wohl ein wenig foppen mit den beiden Zwölfern am Anfang?

Deutschland: Viel erwarten konnte man von dem Auftritt nicht, Choreographie war eh unnötig, weil sich Lenchen ohnehin nicht daran gehalten hätte, und gesanglich wußten wir auch, was auf uns zukommt. Irgendwie erinnert mich der Erfolg an France Galls Sieg von 1965, die damit dem ESC zu mehr Modernität verhalf, der darin gipfelte, daß 1966 fast nur noch fröhliche, zeitgemäße Popliedchen teilnahmen, so daß Udo Jürgens’ Ballade gewann. Freuen wir uns also auf ein lustiges Dilettantenfinale im Jahre 2011 mit einer irlandesken Ballade als Sieger.

Estland: Daß es noch lange nicht dasselbe ist, wenn zwei das gleiche tun, ist bekannt, doch daß dieser Spruch auf den Umstand zutrifft, wenn einer zweimal das gleiche tut, hat uns heuer Estland gezeigt. War der Auftritt Malcolm Lincolns auf der kleinen Bühne in Estland überzeugend, wirkte er in Norwegen seltsam verloren. Dazu kam auch noch, daß der Sänger zeitweise stimmlich reichlich indisponiert war und die hohen Töne einfach nicht mehr zu treffen vermochte. Dennoch ist es schade, daß der musikalisch interessanteste Beitrag nicht das Finale erreichte. Aber Estland hat schon seine Teilnahme für nächstes Jahr zugesagt, man darf also auch weiterhin gespannt sein, womit uns die Balten überraschen werden.

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