Montag, 7. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 2

Belgien: Den Auftritt kannten wir im Prinzip schon seit der Vorstellung des Beitrages. Daß die Belgier auch nichts daran geändert haben, tat nur gut, nicht zuletzt an ihrer Mikrofonakrobatik dürfte Kate Ryan gescheitert sein. Wenn das auch für meinen Geschmack bei weitem nicht der beste Beitrag der Belgier ist, freue ich mich doch, daß unser nur allzu oft unterbewerteter Nachbar ins Finale einziehen durfte und dort auch noch die beste Plazierung für Flandern einheimsen durfte (gut, Sechster wurde schon 1959 der Flame Bob Benny, aber damals waren nur elf Teilnehmer am Start). Und ob man Deutschland jetzt Blockabstimmung vorwerfen wird, weil wir doch tatsächlich einen Zwölfer (und dann auch noch den einzigen) an unseren Nachbarn vergeben haben?

Bosnien & Herzegowina: Der Begleitchor war gut. Das ist auch das einzig Positive, was ich diesem uninspirierten Nichts abgewinnen kann. Vukašins Stimme taugt einfach nicht für Rock oder sonstige Musikstile, wo man röhren muß. Im Vergleich zu Mazedonien war dies hier eindeutig der schwächere Beitrag, der Finaleinzug eine einzige Frechheit. Wenigstens wurden die Bosnier dort abgewatscht mit der schlechtesten Plazierung seit der Einführung der Telefonabstimmung.

Bulgarien: Es hat also mal wieder nicht sollen sein. Gesanglich gab es – und das ist nun wirklich erwähnenswert bei Bulgarien – nichts auszusetzen, was aber Miro geritten hat, daß er in letzter Sekunde entschied, das Lied mit einem aufgesetzten englischen Text mittendrin zu zerstören, wird auf ewig sein sahniges Geheimnis bleiben, ebenso wie die Daseinsberechtigung seiner Frisur. Dennoch bleibt der verwehrte Finaleinzug angesichts zum Teil erschreckend miserabel vorgetragener (wo nicht gleich schlecht komponierter) „Balladen“ vor ihm eine Frechheit.

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