Montag, 14. Juni 2010

Der ESC 2010 im Nachtritt. Teil 11

Serbien: Einer meiner erklärten Favoriten dieses Jahr, aber für Milan waren wohl die Nächte zu lang, die Alkoholika zu gehaltvoll und er selbst einfach nur total überdreht. Folglich schaffte er es, beide Auftritte stimmlich nun aber so was von zu verhauen. Und was dieser völlige Umbau des Auftrittes im Vergleich zum Vorentscheid sollte, erschloß sich wohl nicht nur mir nicht, da war der Auftritt in Belgrad doch um vieles stimmiger. Wenigstens brachte er sich mit alledem nicht auch noch um seinen Finaleinzug, wie die beiden anderen Länder dieses Trios.

Slowakei: Das muß bitter für die Slowaken gewesen sein, erst zum Favoriten gekürt zu werden, nur um dann doch wieder nicht mal in die Nähe einer Finalplazierung zu kommen – allerdings war dies nach der stimmlichen Totalverweigerung Kristínas kaum verwunderlich, und die als Bäume gedachten Tänzer wirkten im Halbdunkel leider nur wie eine Ansammlung von hüpfenden Moorleichen. Aber immerhin hatte ich doch mit meiner Vermutung recht, daß die Slowakei heuer ihr bestes Ergebnis einfahren könnte: Platz 16 und 24 Punkte sind wirklich 2 Plätze und 5 Punkte besser als der bisherige Spitzenreiter Marcel Palonder (1996) – aber wer bekommt das schon von einem Semifinalisten mit?

Slowenien: Da im zweiten Semifinale ohnehin nur sicher weiterkam, wer krächzte, röchelte, röhrte oder sonstwie seine Stimme und unsere Ohren malträtierte, war klar, daß die Slowenen, die live wie in der Studioversion klangen, völlig chancenlos waren. Nun gut, es mag auch am Lied gelegen haben, das so rein gar nicht passen wollte. Vielleicht sollte Slowenien wirklich mal beim Grand Prix der Volksmusik mitmachen, schlechter deutsch als die Südtiroler singen die auch nicht (vgl. die deutsche Version), und neben all den halbverwesten Schlagermumien deutschsprachiger Länder, die sogar zum Playback-„Singen“ zu doof sind, wären sie sehr erfrischend. Wie auch immer, nun wissen wir, daß Oberkrainer Musik beim ESC nicht ankommt, aber danke, Slowenien, daß du es wenigstens mal probiert hast.

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