Montag, 17. April 2017

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 5

7 Ungarn – Joci Papai – Origo

Landessprache! LANDESSPRACHE! Allein schon dafür TAUSEND DANK, liebe Ungarn! Ich hatte es kaum noch zu hoffen gewagt. Aber darüberhinaus haben wir hier mal wieder einen Hochrisikobeitrag am Start: Gejaule, dieses Mal von einem Kerl mit Dutt (wann geht diese Mode eigentlich endlich vorbei?!?), folkloristische Elemente, die mir aber ganz gut gefallen, und jetzt auch noch ein Rap. Bunte Wundertüte. Na ja, irgendwer muss ja die Wundertüte geben, wo die Bosnier dieses Jahr nicht da sind. Ich versteh kein Wort von dem, was der Herr da rappt. Aber es muss ganz ganz GANZ arg wichtig sein. Nun ja. Egal, wie man zu solchen Beiträgen steht: Sie bereichern auf jeden Fall das Menü.
Chancen aufs Finale: Marginal. Ich glaubs eher nicht.
Budapest 2018: Niemalsnicht.
5/10 (normalerweise weniger, aber weil wegen Landessprache und ungewöhnlich und so)


8 Dänemark – Anja – Where I am

Bei dänischen Beiträgen bin ich ja grundsätzlich immer sofort in Hab-Acht-Stellung. Außer "Believe again" (ja, ich weiß. Alle hassen das außer mir) gefällt mir nämlich aus Dänemark so ungefähr nix. In diesem Jahr ist es nicht ganz so unerträglich wie sonst immer. Anja ist eine kompetente Performerin und hat auch sichtlich Spaß auf der Bühne. Der Song? Na ja. Versatzstück halt. Geht schlimmer. Geht aber auch besser.
Chancen aufs Finale: Nach zwei Rausschmissen könnte es dieses Jahr wieder knapp reichen.
Kopenhagen 2018: Neej.
6/10


9 Irland – Brendan Murray – Dying to try

"Irischer Harry Potter" - "Trying to die" - uff. Danke, aufrechtgehn.de! Ein Büblein singt sich mit hoher Stimme durch ein Ballädchen im Dreivierteltakt, das durch den Beat wohl wuchtig daherkommen soll (das Ballädchen, nicht das Büblein), aber dennoch ein Ballädchen bleibt. Mann, der kommt ja mit der Bruststimme höher als ich! Hatte der schon Stimmbruch? Iren, habt Ihr nach den sieben Siegen immer noch keine Kohle auf dem Konto? Oder was versprecht Ihr Euch hiervon?
Chancen aufs Finale: Wenn, dann nur knapp. Aus Mitleid. Wegen dem Welpenbonus.
Dublin 2018: Eher holt Schweden Sieg Nummer 7.
5/10


10 San Marino – Jimmie & Valentina – Spirit of the night

The Dream Team is Back! Welcome back, Ralphie und Valentina! Damit es nicht so auffällt, haben sie der Valentina noch einen Kerl mit an die Seite gegeben. Und so viele offene Fragen:
Haben sie das echt im P1 gedreht?!
Ist der Jimmie die Reinkarnation von Michael Ballack?
Ist dieser Song die Essenz des Siegelschen Schaffens der letzten 20 Jahre?
Ach, irgendwie muss man das ja mögen. Und diese Beharrlichkeit ist ja irgendwie auch wieder cool. Jedenfalls würde mir was fehlen, wenn Ralphie irgendwann das ganze an den Nagel hängt.
Prädikat GUILTY PLEASURE. Hoch siebenundelfzig.
Chancen aufs Finale: Hahaha, das wärs! Ich würd mich kringelig lachen.
Serravalle 2018: Ach was denn.
7/10 (jawohl! Und dazu steh ich!)
(PS: Meine Kinder sind grad aufgestanden, um zu tanzen!!!)


11 Kroatien – Jacques Houdek – My friend

Englisch und Italienisch! Ich hab ja im Vorfeld schon so einiges über diesen Beitrag gehört, aber diese Zweisprachigkeit nimmt mich sehr für ihn ein. Wir hören ein hohes Stimmchen auf Englisch und einen italienischen Knödelix (ich glaube, auf italienisch muss man einfach knödeln). Das Video gibt leider nicht viel her, aber das ist... das ist... das ist GEIL. Mi piace. Mal gucken, ob ich das noch revidiere.
Chancen aufs Finale: Kann gut gehen, kann aber auch total in die Hose gehen.
Zagreb 2018: So mutig ist Europa nicht.
8/10


12 Norwegen – JOWST – Grab the moment

Mit dem norwegischen Beitrag bin ich aus Prinzip über Kreuz. Ich bin ja erklärter Fan von Radau im allgemeinen und von Wig Wam im besonderen, so dass ich NATÜRLICH Ammunition in Kiew sehen wollte (da kennt Age Sten Nielsen sich ja auch schon aus, und "Wrecking Crew" finde ich NOCH besser als "In my dreams", das sich immer noch in meiner All-Time-Top3 hält). Aber nee. Statt dessen kriege ich eine zumindest für meine Begriffe strunzlangweilige Dance-Nummer vorgesetzt, der ich ohne dieses "Das wär Ihr Preis gewesen"-Gefühl etwas weniger übel gesonnen wäre. Brauch ich nicht. Sind zwar ein paar interessante Ideen drin, aber: Brauch ich nicht.
Chancen aufs Finale: Wird wohl.
Oslo 2018: Wird nicht.
5/10 (nach Überredung durch meine Kinder. Wrecking Crew hätte 12 gekriegt)

2 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Ich mag den ungarischen Beitrag sehr und San Marino: hahahaha das ist so fabelhaft siegelig - und La Monetta hat ihren ESC-History-Eintrag sicher.

Unknown hat gesagt…

Ungarn: Fand ich beim ersten Hören sehr reizvoll und konnte nur dem Rap nichts abgewinnen. Mittlerweile kann ich dem Rap immer noch nichts abgewinnen, finde aber auch den Rest nicht mehr soooo spannend. Trotzdem einer der spannenderen Beiträge des Jahres.
Dänemark: Tausendmal gehört. Warum müssen gut singen könnende Frauen eigentlich IMMER so schreien?
Irland: Ach, ich weiß auch nicht. Bin ich sexistisch, wenn ich solche "Männer"stimmen nicht leiden kann? Und das ist noch das Spannendste an der Nummer.
San Marino: *schnarch*
Kroatien: *knödelschnarch*
Norwegen: Ich mag den Beat. Nett.