Freitag, 2. April 2010

2. Semifinale, Teil 1

Und nun das 2. Semi:

1. Litauen - East European funk - InCulto
Huch!?! Lettland 2006 meets Litauen 2006, und aus beiden Beiträgen wird das schlechteste rausgezogen. Ganz schwierig einzuschätzen, wie das wohl ankommt. Es fehlt ihnen allerdings die Professionalität ihrer beiden Vorbilder, außerdem ist der Song nicht wirklich griffig. Und ob Lobhudelei von was Eastern Europeanigem reicht, um Punkte aus besungener Region einzukassieren, wag ich mal zu bezweifeln. Huch, die Tänzer von Silvia Night haben sie sich auch noch zum Vorbild genommen. Auch das nicht zum Vorteil des Acts. Nackte Männerbeine in Pailettenshorts (!) und SOCKEN erfreuen das Auge NICHT! Aus drei Beiträgen zusammengequirlt und noch nicht mal lustig - vergess mers!
Chancen aufs Finale: Eher weniger.
Vilnius 2011: Eher noch weniger.
0/10


2. Armenien - Apricot stone - Eva Rivas
Huch, der Tod spielt Flöte! Wieder mal ne sehr hübsche Frau aus Armenien mit nem tollen Kleidle. Das Liedle? Der Anfang ist ok, dann geht wieder das übliche Turbogestampfe los. Seufz. Armenische Eurovisionsbeiträge und ich werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr werden, obwohl mir dieser hier schon besser gefällt als die aus 2006, 2008 und 2009. Aber was heißt das schon... Und dass sie das armenische Nationalobst besingt, ist zwar ne nette Idee, aber verstehen tut man, wie inzwischen üblich, NIX davon.
Chancen aufs Finale: Es ist Armenien! Natürlich kommen die weiter.
Eriwan 2011: Sie werden wohl die Top Ten auch dieses Mal knacken, einen Sieg kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.
5/10


3. Israel - Milim - Harel Skaat
Hui, der ist aber hübsch. Da würd ich zumindest kurz überlegen, bevor ich ihn von der Bettkante schubse - nur müsste er da erst mal sitzen, was er nicht tut. Und singen tut er eine Ballade, die instrumentaltechnisch sehr zurückgenommen ist und dadurch nur umso intensiver wirkt. Da hat mal wirklich jemand nachgedacht und ein gutes Arrangement gebaut! Es gibt ja gute Balladen und schlechte, dieses hier ist: Eine sehr gute. Und der Harel singt das mit einer Leidenschaft, dass es einfach toll ist, vor allem, wenn dann nach der Bridge der letzte Refrain kommt und seine Stimme bei den hohen Tönen ins Kratzige abgleitet.... klasse!
Chancen aufs Finale: ja.
Jerusalem 2011: Wenn er alles gibt und nicht patzt, ist das nicht vollkommen ausgeschlossen.
9/10


4. Dänemark - In a moment like this - Chanée & N'Evergreen
Wer bitte hat den Song geschrieben? War das Sting? Jedenfalls erinnert die Musik zumindest am Anfang schon ziemlich heftig an "Every breath you take". Im Refrain wirds dann eher schlagerhaft. Hoffentlich zieht die Dame bis Oslo noch was anderes an, das Outfit ist ja entsetzlich. Das ist mal wieder ein typisch dänischer Beitrag: Die beiden können singen, singen sich die Seele aus dem Hals, das Liedle ist eher kein Spitzenknaller - und das ganze wird wieder solide platziert sein.
Chancen aufs Finale: Ja, sicher!
Kopenhagen 2011: Nein. So viel Seichtigkeit setzt sich dann doch nicht durch.
6/10


5. Schweiz - Il pleut de l'or - Michael von der Heide
Diese Segelöhrchen sind ja mal was putzig. Die Schweiz hat ja bekanntlich in den letzten drei Jahren drei außerordentlich aussichtsreiche Beiträge am Start gehabt (letztes Jahr sogar den eindeutig besten Song des Jahrgangs) und diese durch grottige Performances jeweils direkt im Semi versenkt. Der Song ist dieses Mal bei weitem nicht so stark wie die letzten beiden Jahre, aber dafür könnte Michael über die Performance einiges rausreißen. Man sieht jedenfalls, dass er es kann. Ist halt die Frage (und auch wenns nicht politisch korrekt ist: Man muss sie stellen!), ob Europa auf Segelohren steht oder eher nicht. Allerdings der erste nicht englischsprachige Beitrag in diesem Semi, sticht dadurch jedenfalls mal raus.
Chancen aufs Finale: Chancen ja, aber obs reicht?
Zürich 2011: Das kann ich mir nicht vorstellen.
5/10


6. Schweden - This is my life - Anna Bergendahl
ARGS! Jetzt werden nicht mehr nur Titelzeilen aus einschlägigen Chartstiteln kopiert, sondern auch aus alten ESC-Songs - ein Blick auf den Rest des Semis zeigt, dass mit Angel si ti und Shine noch zwei von der Sorte kommen. Alles nur geklaut, sagen die Prinzen, und ich sags auch. Und dies hier kann mit dem Namensvetter aus 2008 in keinster Weise mithalten; ein recht beliebiges Ballädchen, gesungen von einer Dame, die wie die schwedische Jungausgabe von Marilyn Monroe mit längeren Haaren aussieht (oder nicht? An irgendwen erinnert die mich jedenfalls!), dafür aber immerhin eine erstaunlich kräftige Stimme hat. Trotzdem ist der Song schon während des Hörens wieder vergessen. Nicht wirklich schlecht, aber eben sehr, sehr langweilig.
Chancen aufs Finale: Schweden hat nun mal einen Abo-Platz.
Stockholm 2011: Ah wa!
5/10

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