Mittwoch, 29. Juni 2011

Frau Fabians ESC-Nachlese, Teil 6

Irland

Die sechs Minuten Jedward waren ohne jede Frage die unterhaltsamsten aller Teilnehmer des Jahrgangs 2011. Gut, ok, singen konnten sie wirklich nicht, aber du meine Güte, hat DAS einen Spaß gemacht!!! Im Finale neben Lena der Hallenbörner schlechthin, und ich hätte die beiden viel, viel lieber in der Top 5 gehabt als Aserbaidschan, Schweden, Ukraine und Dänemark. Ich hatte sie eigentlich auch fest als Sieger des zweiten Semis auf der Rechnung, und auch das hätten sie viel eher verdient gehabt als Schweden. So kann man sich leider täuschen... wobei die Finalplatzierung wohl auch auf das Konto der Startnummer geht, die schlechter kaum hätte sein können. Dennoch, ein gutes Zeichen, wenn Irland endlich in der Jetztzeit angekommen ist und damit die beste Platzierung seit 2000 eingefahren hat. Macht bitte weiter so!

Israel

Es ist immer irgendwie tragisch, wenn frühere Sieger nochmal als Abglanz ihrer selbst auf die Bühne treten. Aber in diesem Falle ist es nachgerade schockierend. Der Song: Dudeldudeldumplingpling. Die Stimme: Wie eh und je, keine Überraschungen, insbesonere keine positiven. Das Kleid: Dana, da hat Dich der Schohpohl aber nach Strich und Faden aufs Kreuz gelegt. Der optische Eindruck: Verlebt. Halt ein Schatten ihrer selbst. Viva la Diva? Wohl eher: Minn hinsti dans. Völlig zu Recht nicht im Finale dabei.

Island

Hach, Kinnersch, wisst Ihr was: Ich liebe diesen Beitrag. Wenn Ihr das bisher noch nicht tut, dann tut Buße und Abbitte und was weiß ich. Im Semi außerordentlich überzeugend, was der knuddelige Matthias und seine fünf Kumpane da machten, und ich war ja vor der Bekanntgabe der Umschläge zu 100% überzeugt, dass wir sie im Finale wiedersehen, nach Malta, San Marino und Kroatien hätten sie schon sehr sehr schlecht sein müssen, wenn das hätte schiefgehen sollen. Und dann ist da nur noch ein Umschlag, und Türkei, Armenien und Norwegen alle drei noch im Topf.....ich hab auf youtube ein Video gefunden mit dem Öffnen der Umschläge, untermalt von der isländischen Kommentatorin – mei, hat die in dem Moment einen Brüll losgelassen! Und zu Recht! Leider verlor das ganze im Finale dramatisch, keine Ahnung warum. Mit Platz 20 leider trotzdem hoffnungslos zu schlecht bewertet.

Wer sich den erwähnten Brüll mal anschauen will:

http://www.youtube.com/watch?v=P3hODOEYg00

(bei 8:30 kommts!)

Italien

Ich bekenne mich schuldig: Auch ich gehörte zur Fraktion derer, die vor der Veranstaltung keine Gelegenheit ausließen, gegen den italienischen Beitrag zu stänkern, die Forderung nach der Arschbombe stammt sogar originär von mir. Aber dann, am 14. Mai abends um kurz nach zehn in der Düsseldorfer Esprit-Arena, da wurde ich von der Saula zur Paula. Ich kann halt doch meine Wurzeln nicht verleugnen, da kam dann nämlich die Musikerin in mir und trat der Trash-Else einmal gepflegt in den Allerwertesten. Raphael Gualazzi hat mehr kompositorische Brillanz und Musikalität in sich als der gesamte Rest der Teilnehmer dieser seiner im Grunde unwürdigen Veranstaltung zusammengenommen. Und was er da auf der Klaviatur veranstaltet hat - WOOOOOOW! DOPPEL-WOOOOOW! Auch wenn es "nur" zum (an und für sich höchst erfreulichen) Platz zwei reichte: Italiens Rückkehr geriet zur Demütigung für den Rest des Teilnehmerfeldes. Raphael, ich verneige mich vor Dir. In Ehrfurcht.

1 Kommentar:

Sixtus hat gesagt…

Ein wundervoller Ausflipper der isländischen Kommentatorin. Da treibt's mir gleich zum 2. Mal (das erste Mal war am Semiabend) die Freudentränen ins Gesicht.

Und: ich freue mich, dass Du die Genialität Raphaels, den ich von der 1. Sekunde in meinen Top 3 führte, zusammen mit Irland und Island, doch noch erkannt hast.