Dienstag, 28. Juni 2011

Frau Fabians ESC-Nachlese, Teil 5

Georgien

Au weia, insgesamt sechs Minuten Ohrenfolter für mich. Aber geiles Bühnenbild, die Kirchenfenster auf der LED-Wand kamen schon richtig toll... (in der Halle übrigens noch besser!). Und performerisch haben sie wohl alles rausgeholt was ging, auch wenn die Begleiter der sehr hübschen Sopho wohl gerne mal ein bisschen seltsam aussehen..... Klamottentechnisch übrigens auch, alles rausgeholt, meine ich. Herzlichen Glückwunsch zum Barbara-Dex-Award, den ich übrigens NICHT für verdient halte.

Griechenland

Die Griechen haben im Moment einfach den Bogen raus, das muss man mal neidlos anerkennen. Das war jetzt die achte Top-Ten-Platzierung in Folge, und sie war hochverdient. Der Song ist sperrig, zugegeben, und man denkt zuerst, den blöden Rapper braucht doch kein Mensch. Aber wenn der es dann zum Refrain wechselt und der wunderschöne Loukas Giorkas singt, als ginge es um sein Leben, dann merkt man, dass das ganze genau so dosiert werden muss, um richtig zu wirken. Das fantastische Bühnenbild tat ein Übriges. Völlig verdienter Sieger des ersten Semis!

Kroatien

Liebe Daria, mal ehrlich: Du machst weiß Gott keinen unsympathischen Eindruck, aber musst Du Dich denn für jeden Scheiß hergeben? Wenn ein Lied schon "Celebrate" heißt, sollten seit 2004 bei jedem Eurovisionista die Alarmglocken zu bimmeln anfangen. Wenn das Lied dazu noch mit einem dermaßen hirnlosen Bumsbeat unterlegt ist, ist es zwar nur konsequent, wenn man eine Choreographie dazu aufführt, die in die Dorfdisco gehört und nicht auf die ESC-Bühne, aber man darf sich keine Illusionen darüber machen, dass man damit ins Finale kommt. Da hilft dann auch weder der Zauberer noch der doppelte Kleidertrick, und apropos: Wieso hast Du diesen Heinz mit dem Glitzerfransentisch nicht einfach daheimgelassen?

Ungarn

Es scheint eine Spezialität der Ungarn zu sein, Songs zum ESC zu schicken, die so gut sind, dass man damit einfach nicht im Semi hängen bleibt, egal was man anstellt. Und Kati stellte eine Menge an. Gesanglich wars nicht so schlimm wie überall beschrieben, es saßen zwar einige Töne etwas quer, aber da bot das erste Semi weiß Gott übleres. Dafür war es optisch eine Katastrophe der Extraklasse. Das fing bei dem schlimmen blauen frisch aus Andorra importierten Fummel an, in dem Kati, Typ "dünne Frauen verkratzen die Möbel", aussah wie ein Storch, dazu die sorgfältig ondulierte Mähne – zum Grausen. Kein Wunder, dass sie sich nicht bewegte zu ihrem Knaller, bei dem jedem normalen Menschen eigentlich die Beine durchgehen müssten. Aber die Häärlein hätten ja verrutschen können, außerdem hätte das auf diesen Storchenstelzen auch zu staksig ausgesehen, am Ende hätte sie sich noch was gebrochen. Sie hat sich dann doch ins Finale gerettet, dort die Halle zum Kochen gebracht, obwohl der Auftritt mieser als ganz mies war, ist aber dann ganz hinten verendet. Die Topfavoritin auf den Gesamtsieg, als die sie im Vorfeld gegolten hatte, war sie zu dem Zeitpunkt aber ohnehin schon längst nicht mehr. Es ärgert mich einfach kolossal, dass man aus diesem starken Song nicht alles rausgeholt hat was ging.

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