Bosnien-Herzegowina
Irgendwann kommt er ja doch jedes Jahr, der Moment, also bringen wir es gleich mal hinter uns: JURYS SIND WICHSER! WICHSER! WICHSER!!! Wenn es nach den Jurys gegangen wäre, wäre Bosnien-Herzegowina zum ersten Mal nicht im Finale gewesen. Was ich davon halte, kann sich jeder denken, der weiß, dass das hier mein offizieller Lieblingsbeitrag 2011 ist – und übrigens nicht nur meiner, so ziemlich alle Nicht-Hardcore-Fans, mit denen ich mich unterhalten hab und die den 2011er ESC geschaut haben, fanden den Song toll. Soll heißen, entweder hat Frau Fabian also doch Geschmack, oder sie kennt die falschen Leute (Zutreffendes bitte ankreuzen). Eins muss man allerdings sagen: Dino wirkte im Semi erstaunlich unsicher (warum eigentlich?), den Televotern war es glücklicherweise trotzdem egal. Im Finale war die Unsicherheit dann komplett weg, möglicherweise deshalb, weil er wusste, dass er mit Startnummer 2 ohnehin nichts reißen kann – und der Zauber des Beitrags entfaltete sich in voller Gänze! Hätte er doch bloß eine Finalstartnummer in der zweiten Hälfte gezogen – er hätte wohl, den Jurys zum Trotze, das beste bosnische Ergebnis aller Zeiten eingefahren. So bleibts halt das zweitbeste.
Belgien
Ich find diesen Beitrag ja nach wie vor faszinierend, und wahrscheinlich hat niemand im zweiten Semi sauberer gesungen als die Belgier. Allerdings muss ich ebenfalls sagen, dass es diesem Song entschieden an Struktur mangelt, und vieles, was auf einem A-Capella-Festival super ankäme, zieht den Song beim ESC dann doch unnötig in die Länge. Man sollte sich immer vor dem hüten, was der Engländer so treffend "show off" nennt, und genau in diese Falls sind Witloof Bay getappt. Aber was solls, sie hätten es fast geschafft gehabt und ihr Beitrag ist eine schöne Bereicherung des diesjährigen ESCs. Mehr kann man nicht erwarten.
Bulgarien
Die Bulgaren haben sich in den letzten Jahren den Ruf des Eurovisionskatastrophenlandes Nummer 1 hart erarbeitet. Dieses Jahr machte man alles wieder zunichte; ein rundum gelungener, kraftvoll gesungener und stimmungsvoll inszenierter Auftritt ohne irgendwas Störendes (bei Bulgarien muss man sowas leider extra erwähnen). Keine Ahnung, warum es nicht geklappt hat. Ich mochte den Song ja im Vorfeld nicht besonders, aber sie haben alles Seltsame rausgeschmissen und das allerbeste rausgeholt. Sehr schade, die sympathische Poli hätte das Finale wirklich verdient gehabt.
Weißrussland
Ach Anastasiya.... wenn ich schon mit einem dermaßen gewagten und eingängigen Song antrete, dann muss ich ihn bittschön perfekt auf die Bühne bringen. Das heißt: Perfekter Gesang, perfektes Englisch (jawohl!), ansprechende Klamotten und ein bisschen Leben in der Bude. Schätzeken, das hattest Du alles, alles nicht. Papi Lukaschenko wird wohl eher nicht so zufrieden sein.....
Schweiz
Das Liedje ist ja irgendwie ein bisschen... naja, aber andererseits gerade durch den Ukuleleneinsatz wiederum so süß, dass man es einfach mögen muss. Und obwohl die supersympathische Anna mit ihrer Vokalakrobatik einiges dafür tut, dass es alles nicht zusammenpasst, passt es mit dem kitschigen Hintergrund und Annas strahlendem Lächeln dann irgendwie doch wieder. Große positive Überraschung das Weiterkommen; ich hätte es nicht unbedingt erwartet, aber sie hatte zwischen Russland und Georgien den optimalen Startplatz in diesem Semi. Hat mich gefreut für die Schweiz, wenn ich allerdings daran denke, dass solche Perlen wie "Era Stupendo" und "The Heighest Heights" (beide allerdings unter aller Kanone performt) sang- und klanglos im Semi hängenblieben, dann freut es mich nur ein bisschen. So gar nicht freuen tut mich der letzte Platz, aber zwischen Italien und UK und dann noch mit der Pause vornedran hatte sie wohl leider keine Chance. Schade, Schweiz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen