Schweden war lange Zeit ein eher unbeachteter Eurovisionsteilnehmer und eine Zeitlang sogar erfolgloser als Finnland, bis 1974 der Fischbüchsenhersteller ABBA erst den Bewerb und dann den Rest der Welt für sich gewann. Seitdem haftet den Schweden der Ruf an, das Grand-Prix-Land schlechthin zu sein, was nicht zuletzt an dem alljährlich ekstatisch zelebrierten Melodifestivalen, der traditionellen Vorentscheidung des Landes, liegen dürfte. Doch was ist dran an diesem Rufe?
Zunächst einmal müßte die Vorentscheidung, betrachtet man das musikalische Niveau und dessen Diversität, eher als Melodifergevaltigen bezeichnen. Nur wenn man unbedingt auf Schlager, Rockschlager, Discoschlager, Schrammelschlager oder Schlagerschlager steht, kann, ja muß man so etwas gut finden. Auch der internationale Erfolg läßt in letzter Zeit bei den Faulfischverkostern doch arg zu wünschen übrig: Obwohl in den letzten fünf Jahren zwei ehemalige Siegerinnen antraten, konnte keine auch nur ansatzweise ihren Titel verteidigen; Charlotte Perrelli, die noch unter ihrem präoperativen Namen Nilsson 1999 gewann, entging sogar nur knapp dem Semi-Aus. Die durchgeknallte Opernsängerin Malena Ernman heimste im vergangenen Jahr so nebenbei die zweitschlechteste Plazierung ihres Landes ein, und auch 2005, 2007 und 2008 sah es nicht viel besser aus.
Keine allzu rosigen Aussichten also für die heurige Vertreterin Schwedens, die achtzehnjährige Anna Bergendahl. Sie singt – oder vielmehr: jammert – den Titel „This is My Life“ (Das ist mein Leben). Wobei ich mich frage, was ein noch nicht mal zwanzigjähriges weibliches Wesen aus einem Wohlstandslande wie Schweden da großartig zu erzählen hat? Vom Komabesäufnis am vergangenen Wochenende mit anschließendem Magenauspumpen? Von aufregenden Entdeckungen beim Pickelausdrücken? Von neuen Striegelmethoden auf dem Ponyhof? Vom Zahnverlust beim Knäckebrotbeißen? Man weiß es nicht. Aber da nicht Anna selbst, sondern u. a. Bobby Ljunggren, ein Endvierziger-Althaudegen des Melodifergevaltigens das Lied geschrieben hat, ist das eh irrelevant.
Bleibt noch das Lied selbst: Nachdem also Schweden mal keinen Schlager schickt, kommen sie dieses Mal mit einem Prodepressivum erster Güte. Die gute Anna möchte bei diesem ach so traurigen Lied am liebsten selbst gleich losheulen, so sehr nimmt es sie mit. Ob sie damit aber auch genügend Zuschauer motivieren kann, dafür anzurufen oder wenigstens die Juries ausreichend erweichen kann, bleibt abzuwarten. Zumal das zweite Semi, in dem Schweden heuer startet, ausreichend mit Balladen gespickt ist, und alle werden sie es gewiß nicht überleben. Wenn Schweden es aber schaffen sollte, sehe ich keine große Verbesserung in der möglichen Plazierung. Aber die Schweden dürfen schließlich auch gerne mal anderen Ländern den Vortritt lassen.
Zunächst einmal müßte die Vorentscheidung, betrachtet man das musikalische Niveau und dessen Diversität, eher als Melodifergevaltigen bezeichnen. Nur wenn man unbedingt auf Schlager, Rockschlager, Discoschlager, Schrammelschlager oder Schlagerschlager steht, kann, ja muß man so etwas gut finden. Auch der internationale Erfolg läßt in letzter Zeit bei den Faulfischverkostern doch arg zu wünschen übrig: Obwohl in den letzten fünf Jahren zwei ehemalige Siegerinnen antraten, konnte keine auch nur ansatzweise ihren Titel verteidigen; Charlotte Perrelli, die noch unter ihrem präoperativen Namen Nilsson 1999 gewann, entging sogar nur knapp dem Semi-Aus. Die durchgeknallte Opernsängerin Malena Ernman heimste im vergangenen Jahr so nebenbei die zweitschlechteste Plazierung ihres Landes ein, und auch 2005, 2007 und 2008 sah es nicht viel besser aus.
Keine allzu rosigen Aussichten also für die heurige Vertreterin Schwedens, die achtzehnjährige Anna Bergendahl. Sie singt – oder vielmehr: jammert – den Titel „This is My Life“ (Das ist mein Leben). Wobei ich mich frage, was ein noch nicht mal zwanzigjähriges weibliches Wesen aus einem Wohlstandslande wie Schweden da großartig zu erzählen hat? Vom Komabesäufnis am vergangenen Wochenende mit anschließendem Magenauspumpen? Von aufregenden Entdeckungen beim Pickelausdrücken? Von neuen Striegelmethoden auf dem Ponyhof? Vom Zahnverlust beim Knäckebrotbeißen? Man weiß es nicht. Aber da nicht Anna selbst, sondern u. a. Bobby Ljunggren, ein Endvierziger-Althaudegen des Melodifergevaltigens das Lied geschrieben hat, ist das eh irrelevant.
Bleibt noch das Lied selbst: Nachdem also Schweden mal keinen Schlager schickt, kommen sie dieses Mal mit einem Prodepressivum erster Güte. Die gute Anna möchte bei diesem ach so traurigen Lied am liebsten selbst gleich losheulen, so sehr nimmt es sie mit. Ob sie damit aber auch genügend Zuschauer motivieren kann, dafür anzurufen oder wenigstens die Juries ausreichend erweichen kann, bleibt abzuwarten. Zumal das zweite Semi, in dem Schweden heuer startet, ausreichend mit Balladen gespickt ist, und alle werden sie es gewiß nicht überleben. Wenn Schweden es aber schaffen sollte, sehe ich keine große Verbesserung in der möglichen Plazierung. Aber die Schweden dürfen schließlich auch gerne mal anderen Ländern den Vortritt lassen.
1 Kommentar:
"Von neuen Striegelmethoden auf dem Ponyhof?"
FlaProVa, Du hast recht. Anna sieht wirklich aus wie eine WENDY-Abonnentin. :-)
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