Montag, 15. März 2010

Kroatien: Feminnem – Lako je sve


Kroatien hat eine lange Adriaküste und eine relativ kurze Geschichte beim ESC. Allerdings zeichneten die Kroaten für viele Beiträge Jugoslawiens verantwortlich, darunter auch das siegreiche „Rock Me“ aus dem Jahre 1989.
Ein Sieg ist Kroatien als selbständiger Nation bislang verwehrt geblieben, aber drei Top-5-Plazierungen sowie nur ein verpaßtes Finale in siebzehn Jahren ist immer noch eine beneidenswerte Bilanz. Weniger beneidenswert hingegen war die heurige Musikauswahl der kroatischen Vorentscheidung, „Dora“ genannt: Etliche Künstler schienen musikalisch sich am Italo-Disco-Sound der 80er orientiert zu haben, wiederum andere lieferten den durchschnittlichen Balkanteller an vermeintlich erfolgreichen ESC-Versatzstücken ab. Um so erstaunlicher, daß dennoch ein passabler Beitrag dabei herauskam:
Die Frauentruppe Feminnem – eifrigen ESC-Zuschauern als Vertreterinnen Bosnien-Herzegowinas aus dem Jahre 2005 bekannt – versuchen es nach dem Austausche eines Drittels ihrer Mitglieder dieses Mal für Kroatien und in Landessprache, nicht mit Schwedenschlager, sondern mit einer Ballade. „Lako je sve“ (Alles ist einfach) lautet der Titel, der alles andere als einfach zu singen ist, worin sich die drei Grazien von der Adria jedoch wacker schlagen. Und auch die Melodie geht recht sanft ins Ohr, so daß Kroatien dieses Jahr wohl erneut mit einem Finaleinzuge rechnen darf. Vielleicht sogar einmal wieder mit einem Platz unter den ersten Fünf…


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