Donnerstag, 4. März 2010

Mazedonien: Ѓоко Танески (Gjoko Taneski) – Јас ја имам силата (Jas ja imam silata)


In gewissen Kreisen scheint es zum guten Ton zu gehören, das eurovisionäre Mazedonien grundsätzlich doof zu finden, egal was es entsendet. Dabei waren die Beiträge dieses ehemaligen Jugo-Staates (der im übrigen zu Zeiten Jugoslawiens nie einen Beitrag zum ESC hat entsenden dürfen) meist mit Abstand die modernsten, oft gepaart mit geschickt eingesetzten Ethno-Elementen. Leider erwiesen sich die Interpreten häufig als wenig telegen und/oder stimmsicher.
Zumindest letzteres kann man dem diesjährigen Interpreten für Mazedonien, Gjoko Taneski, nicht vorwerfen. Aber etwas bieder wirkt er schon. Und das Lied hätte schon vor 25 Jahren bei Jugoton erscheinen können.
„Јас ја имам силата“ (Jas ja imam silata/Ich habe die Kraft) heißt das Opus, das leider recht eintönig vor sich hin dudelt – drei Minuten können so lang sein… Wahrscheinlich hat das der Herr Taneski selbst bemerkt und sich daher Verstärkung in Form des Gitarristen Damjan Pejcinoski und des Rappers Billy Zver geholt, der bedauerlicherweise erneut mein Vorurteil bestätigt, daß das einzige, was Hüpfhopfer elegant zu bewegen wissen, ihre Zunge ist.
Somit hinterläßt der Auftritt leider einmal mehr einen dilettantischen Eindruck, und gepaart mit dem schwachen Lied, das nur von Kraft handelt, aber wenig davon vermittelt, wage ich das dritte Semi-Aus für Mazedonien zu prognostizieren – dieses Mal aber wird das Ausscheiden aber mit Fug und Recht erfolgen…


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