Show must go on, deshalb schauen wir uns jetzt mal an, was sonst noch so im Finale los war. Aus Gründen der Nettigkeit machen wir das rückwärts:
26. Frankreich
Tja, Leute. Knapp daneben ist auch vorbei. Ihr wart schon dicht dran mit Eurer Schnauzbartbesingung, aber das Thema Nummer 1 seit diesem Abend waren Vollbärte. Davon abgesehen waren die beiden Punkte redlich verdient, auch über Nil Poaaah hätte man sich dieses Jahr nicht beschweren dürfen. Die Bühne augenkrebserzeugend bunt mit fliegenden Schnauzbärten. Die Kameras hatten keine Chance, diesen Beitrag einigermaßen angemessen zur Geltung zu bringen. Dazu kam eine mindestens mal seltsam zu nennende Bühnenshow, ein sperriges Lied (wobei es allein für den Ausdruck "Salle de musculation" noch ein paar Pünktlis hätte geben dürfen), hab ich noch was vergessen? Ach ja. Ja. Die Outfits. Die Optik war.... also... also, die war schlimm. Ganz schlimm. Kurze Hosen, weiße Socken, Haartastrophen, wohin man schaut. Beim Barbara Dex Award landete man zwar nur auf Rang 6, aber die Konkurrenz war auch recht hart dieses Jahr. Bevor wir das Zeug noch mal anziehen, gehn wir lieber nackt, dachte man sich anschließend und tauchte nach dem Eurovision Song Contest genau so in einer französischen Fernsehshow auf (ansehen wieder auf eigene Gefahr!)
25. Slowenien
An Tinkaras Robe scheiden sich die Geister. Während die Männer das als total übertriebenen Fummel abtun, bekommen Frauen so wie ich glasige Augen und wünschen sich heimlich oder auch weniger heimlich, auch einmal im Leben als Prinzessin aufzulaufen... und dann auch noch in Royalblau! SCHMACHT! Tinkaras Finaleinzug war für mich eine kleine Überraschung, weil ich den Song zwar für nett, aber nach wie vor nicht besonders stark halte. Ihre schnörkellose Leistung und, seien wir ehrlich, auch die günstige Startnummer im Semi dürfte ihr aber sehr geholfen haben. Im Finale hatte sie zwar mit der legendären 17 die erfolgreichste Startnummer überhaupt, aber wie wir ja nun inzwischen wissen, ist das Startnummernorakel komplett für die Hühner, vor allem, wenn noch ein Haufen Favoriten nach einem kommen. Trotzdem, Schade, da hätte sie aufgrund der guten Performance schon mehr verdient gehabt als den vorletzten Platz. Warum übrigens hat man der einen Chorsängerin nicht wenigstens die abrasierte Stelle wieder zugebürstet?
24. San Marino
San Marino! Im Finale! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Das hab ich immer noch nicht so ganz verpackt. Aber wär ja nicht das einzige außergewöhnliche Ergebnis dieses Jahr, da kann ruhig San Marino auch ins Finale kommen. Und in diesem Jahr hatte man fast alles richtig gemacht: Valentina war auf der Riesenbühne sehr effektvoll in Szene gesetzt wie die schaumgeborene Venus von Botticelli, gesanglich wars einwandfrei, und von dem Herrn am Klavier (was soll eigentlich dieses Hochziehen der rechten Hand da am Anfang? Bringt das irgendwas? Bei mir hat das bisher nie was gebracht) sah man zum Glück nicht sehr viel. Einzig die seltsame Handarbeit störte mich ein bisschen, insbesondere das Absenken der Arme unmittelbar vor dem Sprechgesang erinnerte mich bös an die Choreographie, die Ralle seinerzeit bei "Frieden für die Teddybärn" auf die Bühne gebrach hatte. Ihr habt das hoffentlich alle erfolgreich verdrängt. Und natürlich das nach wie vor sehr mediokre Lied. Entgegen der vorherrschenden Meinung finde ich "Crisalide" weitaus besser.
Übel anzusehen fand ich übrigens, wie Ralle die Valle am Ende des Schnelldurchlauf-Ausschnitts im Schwitzkasten durch die Halle geschleift hat. Valentina, Du musst nicht unbedingt immer alles mitmachen! Aber nachdem Du ja jetzt schon gesagt hast, dass Du möglicherweise nächstes Jahr wiederkommst: Wie wärs denn mal mit nem Jazz-Song?
Montag, 19. Mai 2014
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1 Kommentar:
Frankreich: Chapeau, liebe Grande Nation. Es hat 58 Jahre und 57 Teilnahmen gebraucht, aber ihr habt endlich auch eine goldene Zitrone in der Vitrine stehen! Und das vollkommen zu Recht - der Song war noch nie der zugänglichsten einer, und die hektische, hyperkinetische Performance hat ihm dann den Rest gegeben. Aber eine hübsche Postkarte hattet ihr. Überhaupt gehört diese Idee mal gelobt. Abgesehen von Italien und den Niederlanden - und vielleicht San Marino - waren diese "selbstgebauten" Flaggen ein Highlight für kreatives Arbeiten. (Ich setze "selbstgebaut" in Anführungszeichen, weil mir keiner erzählen kann, dass zum Beispiel die Estin diese Container tatsächlich selbst verschieben durfte oder der Weißrusse die ganzen Pucks allein in Form gebracht hat.)
Slowenien: Warum? Was hat dieses Lied euch getan, Europa? Neun Punkte, alle davon aus den ehemaligen Bruderstaaten? Es muss wohl jedes Jahr diese Beiträge geben, die einfach total untergehen - es wurmt mich nur, dass das diesmal einer der wenigen guten Uptemponummern des Jahrgangs passiert ist.
San Marino: Die hatten (wie Montenegro, nur wesentlich überraschender) ihre Siegesfeier (Siegelfeier? :P) schon am Dienstag. Die vierzehn Punkte waren nur ein Bonus. Und Valentina soll wohl nächstes Jahr nicht wiederkommen. Danke dafür. (Wo Papa Ralle jetzt wohl unterkommt? Ich habe Gerüchte gehört, dass Monaco über eine Rückkehr nachdenkt...)
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