Donnerstag, 8. Mai 2014

Nun eine Vorab-Analyse des 2. Semifinales


Malta - Firelight - Coming Home

'Mumford' & Daughter. Die kleine Insel liefert neuerdings lauter Kracher ab. Hoffentlich gewinnen sie nie, der Bau einer Arena die 40000 Menschen faßt wäre dann grad gut als Auffanglager für Flüchtlinge, außerdem würde bei der Menge an Gästen Malta zu einem neuen Atlantis mutieren ;-)

Ohne Witz jetzt, 'Coming Home' ist catchy, die Interpreten durch die Bank sympathisch, das hinterläßt bestimmt Eindruck beim europäischen Seher (wie's um die Asiaten bestellt ist kann man nicht wirklich erahnen). Stimmen die Close-Ups, stimmen auch die Punkte.

Ich rechne mit Malta als fixen Finalisten.

6/10


Israel - Mei Finegold - Same Heart

Mei, Mei, Mei... Solch eine tolle Stimme, welch eine freundliche Ausstrahlung... und was für eine schreckliche Komposition. Einfach zum Davonrennen!

Mei hat's voll drauf und ist professionell wie keine Zweite. Ein Glück für sie, dass ich in keiner Jury sitze. Außerdem weiß ich, dass das Lied genügend Fans hat um Israel in die Top 5 des ESC zu katapultieren, da darf ich ruhig hier allein in meinem Kämmerlein motzen.

Diese Wertung gilt alleine dem Lied (sie find ich toll)

1/10


Norwegen - Carl Espen - Silent Storm

Quälende Langeweile aus dem hohen Norden. Und schon wieder bin ich scheinbar allein mit meiner Meinung (manchmal fühlt man sich so fremd, gell Rainer?! ;-) ).
Nur ist es hier anders: In ruhigen Stunden, bekifft und weingeschwängert, dürfte dieses Lied sauber reinfahren.
Es ist eine nette saubere Komposition und Espen stört zumindest nicht. Schön für einen Mittelplatz im Finale (denn dort gehört das Lied definitiv hin), aber eben nicht mehr. Wer hat diesen Hype ausgelöst? [Ich kenne da eine Mutter in Bayern *flööööt*, aber für diese Geschichte müßte ich zu weit ausholen.]

Ja, ok ist es, aber definitiv kein Siegerlied.

4/10


Georgien - The Shin & Mariko Ebralidze - Three Minutes To Earth

Die einzige Kritik: Diese Gruppe hat beim Song Contest nichts verloren!
Und damit hat es sich bereits...

...DENN dieses Lied ist so großartig, so voller Kraft, so blitzsauber dargeboten, eine wunderbare Komposition die an die Progressive Rock-Zeit der späten 60er und frühen 70er erinnert, ich nenne da nur Jethro Tull und Gentle Giant, das versteht der gemeine Grand Prix-Zuseher leider nicht (gell, Berni?!).
Shin sind die einzigen Teilnehmer in deren Konzert ich sofort stürmen würde. Call me old-fashioned... I tell you: I am not! Ich sperre meiner Lauscher eben auch für gehobener, intellektuellere Musik auf. Im Ausgleich darf ich auch Sieneke zu meiner Jahrgangsfavoritin erheben.

10/10


Polen  - Donatan & Cleo - My Slowiane

Jetzt muss ich erst einmal ordentlich durchschnaufen.

Also...

JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!


Ich will den Namen des Herrn ja nicht mißbrauchen, daher: OH MY GOSH!

Was für ein Lied, welch Video, welch Kraft, welch wunderschöne Frauen.
Was hindert mich noch von einem Nationenwechsel (die Landesfarben wären dieselben)?

Jetzt sagt Ihr sicher: Typisch Hete, sieht Brüste und Röcke und schon ist es um ihn geschehen. Ja, verflixt, ich gestehe: ich würde gerne jeder einzelnen Lustschreie entlocken, aber hier geht es schließlich um Musik, nicht um xtube und was es sonst noch gibt.

Mir glaubt ohenhin niemand (gell, Frau Fabian?!), dass ich erst das Lied grandios fand und erst einige Tage später das Video zu Gesicht bekam. Und doch verhielt es sich genau so.

Zehntausende Polen können nicht irren, ich auch nicht ;-) Das Lied für sich ist unglaublich mitreissend. Das Video setzt nur noch einen oben drauf. Call it Creampie! ;-)

10/10 für das Lied und für jedes Mädl (inkl. Cleo, die nicht nur wunderbar singt sondern auch hinreissend performed) 1 Punkt obendrauf. Macht wieviel insgesamt? Na jedenfalls genug für den Sieg ;-))


Österreich - Conchita Wurst - Rise Like A Phoenix


Kennt Ihr das Gefühl wenn das eigene Lied zum ersten Mal vorgestellt wird (zumal es direkt nominiert wurde)? Man hockt vor dem Radiogerät und zittert der Sekunde entgegegen in der der erste Ton erklingt. Meine Gedanken kreisten nur um diese eine Sache: Was werden die Ausländer als erste Reaktion auf die Präsentation schreiben (schließlich spielt sich heute alles in den Foren der einschlägigen ESC-Fan-Clubs ab)?

Ich hatte nach den drei Minuten der 'Erkenntnis' Tränen der Freude in den Augen und James Bond im Ohr. Finalwürdig, Top 10-würdig. Es wird UNSER österreichisches Jahr! Kein Sieg (wie auch ohne Punkte aus dem großteils homophoben Osteuropa), aber der beste Platz seit Alf Poier. Das ist doch etwas!

Ich weiß, Patriotismus verblendet, aber ich kann auch lesen (Foren) und sehen (Amsterdam & London): Österreich ist zurück! Herzliche Gratulation, ORF, zu diesem mutigen Schritt.

10/10


Litauen - Vilija Matačiūnaitė - Attention

Der wohl meißtgehasste Titel des hiesigen Jahrgangs. Warum? Weil sie alle mit einem Kampfschrei von den Sesseln fetzt? Das ist doch wunderbar.
Vilija-Schatz, Du hast meine volle Sympathie - Rock das Haus!
Attention ist einer der modernsten Titel im ESC-Angebot, ein richtiger Discokracher, eine Bereicherung des Song Contest-Katalogs.

9/10


Finnland - Softengine - Something Better

Wieder einmal versuchen es Jungspunde a la Anonymous aus Andorra die Herzen der 'Gemeinde' zu erobern. Wenn Softengine die Power aus dem finnischen Vorentscheid in das 2.Semi mitnehmen können wird es auch etwas mit dem Finaleinzug.
Rockiger, schnörkelloser Titel, sehr radiotauglich, Männlein und Weiblein gleichermaßen ansprechend, ost- und westgefällig.
Das Lied sticht angenehm aus dem Feld heraus und auch wenn das 2. Semi ungleich schwerer ist glaube ich fest an eine Qualifikation. Im Fimale allerdings reicht es dann nur mehr für einen Platz im letzten Drittel. Aber egal, ein Finale ist ein Finale ;-)

7/10


Irland - Can-linn feat. Kasey Smith - Heartbeat

Es ist schon eigenartig mit mancherlei Liedgut.
Die irische VE war wieder sehr mittelmäßig (wäre da nicht der Ausbruch Frau Martins gewesen), im Prinzip hätte jedes Lied die Lizenz für den Semi-Tod gehabt.
Selbst unter diesen fünf flachen, eher schlecht gesungenen und choreographierten Werken blieb Heartbeat weniger hängen als die Konkurrenz. Eigentlich ein Trauerspiel.

Doch...
läuft das Lied plötzlich im Radio und man hat grad keinen Schimmer was da grad gespielt wird, findet man (also ich) es plötzlich erfrischend. Dieses Gefühl verstärkte sich von Horch zu Horch. So steh ich nun da (also ok, ich SITZE da) und muss, zu meiner eigenen Verwunderung

5/10 Punkten vergeben


Weißrussland - TEO - Cheesecake

Ich mag Topfentorte, gerne auch mit Früchten der Saison.
Und ich mag TEOs Lied, sehr sogar. Locker flockig, nicht zu üppig, gerade recht als Snack zwischendurch. Ausnahmsweise merkt man einem nicht des Englischen mächtigen Weißrussen kaum an, dass er nicht versteht wovon er singt.
[Wobei ich bei Interviews sehr wohl das Gefühl hatte, TEO versteht zwar das gesprochene englische Wort, getraut sich aber nicht radebrechend zu antworten - please verify me if needed.]

Ich möchte Cheesecake gerne im Finale wiedersehen, auf dass es anderen Cheese verhindere.

8/10


Mazedonien - Tijana Dapcevic - To The Sky

In den Himmel und noch viel weiter möchte Tijana also. Na freilich geht das, vor allem mit diesem hitparadentauglichen Tanzliedchen. 'To The Sky' gefiel mir sofort, nur Tijanas Brigitte Nielsen-Gedächtnis-Frisur und -Brille haben mich etwas erschreckt, aber auch daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Hoffentlich gehen ihr die Balkan-Nachbarschaftspunkte nicht ab, abr aus eigener Kraft aufzusteigen ist noch viel erhebender.

6/10


Schweiz - Sebalter - Hunter of Stars

Nein, nein und nochmals nein - sagte ich nach Ende der schweizerischen Entscheidungssendung. Was nützt das netteste Lied wenn der Mann keinen graden Ton aus seinem Munde hervorzubringen imstande ist.
Das hat sich über die Monate grundlegend geändert. Bravo, Herr Sebalter. Das wird heute Abend doch noch ein schöner Auftritt. Schade, dass es für's Finale nicht reichen wird, aber Kopf hoch, liebe Schweizer, für Euch scheint auch bald wieder die Sonne. Lyst es krachen :-)

4/10


Ich hätte SO gerne die Rezension zu diesem Semi fertiggetippt, aber natürlich ließ ich mir, wie üblich, zu viel Zeit, dann überschlugen sich heute leider die Ereignisse, wie's eben manchmal läuft.

Und nun enteile ich zu einem sehr verehrten ESC-Freund mit dem ich die Conchita-Festspiele bei einem reichlich gedeckten Tisch genießen werde.

Viel Spaß bei der folgenden Sendung wünscht Euch Euer Sixtus


..und nur zum Spaß noch schnell die Punkte für die restlichen drei Nationen:

Griechenland 1/10 (völliger Unsinn, funktioniert vermutlich aber remixed in Clubs)

Slowenien 3/10 (steigt langsam, zu langsam)

Rumänien 3/10 (kein Vergleich zu 'Playing With Fire')

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