Dienstag, 6. März 2012

Die Saison hat (schon lange) begonnen

Geneigte Leser, liebe Eurovision Song Contest Aficionados!

Die Erde hat uns, die musikalische Grenzwertigkeiten niemals Scheuenden, wieder.
Frau Fabian (Bussi!) ist für den Blog als erste ins kalte Wasser gesprungen und hat sich bereits ausgiebig über den Schweizer Vorentscheid Anfang Dezember 2011 ausgelassen und Herr Flaverl ließ sich auch nicht lumpen uns wieder zum Schmunzeln zu bringen.

Inzwischen ist (hoffentlich) einiges an Baumaterial an die noch unfertige Crystal Hall in Baku 'verschwendet' worden (ein Wunder, dass es "schon" Karten zu kaufen geben wird), so ziehe ich - gemächlich - Zwischenbilanz über die bisher für die Saison 2012 bekannten Beiträge, da mit der österreichischen und der irischen VE die beiden wichtigsten Sendungen über den Äther gegangen sind.

Die Schweiz hatte, wie schon im Vorjahr, der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben über die Finalisten der Vorentscheidung abszustimmen. Desweiteren wurden auch Direktnominierungen angenommen.
Kurz und bündig: die meisten Kandidaten waren erschreckend schwach und einer Finalsendung nicht würdig. 'Gesangliche Schwäche' ist noch ein Hilfsausdruck.
Einige konnten zwar stimmlich überzeugen, leider war dafür die Komposition  langweilig.

Natürlich sollen auch die glorreichen Ausnahmen gewürdigt werden.
Chiara Dubey wäre durchaus eine würdige ESC-Teilnehmerin gewesen, nicht umsonst wurde sie auf den dritten Platz gewählt. In der vom RSI ausgetragenen Vorentscheidung konnten weder sie, noch Sinplus, die späteren Sieger, überzeugen, aber im Finale "lieferte sie sauber ab".

Ivos zweiter Platz ist etwas unverständlich. Er sang zwar passabel, aber sein Lied klang nach Arsch und Friedrich, dazu noch diese unerträgliche Betroffenheitslyrik. Er soll froh sein, dass er es nicht nach Baku schaffte, er wäre mit einem letzten Platz im Semi abgestraft worden.

Dieses 'Problem' hatte Ze Flying Zézettes Orchestra nicht. Schönes Lied, tolle Instrumentierung, leider etwas harmlos. Aber gleich ein vorletzter Platz? Da haben die Eidgenossen wohl nicht aufmerksam genug zugehört.

Egon Egemann-Verschnitt Raphael Jeger glänzte auch nicht gerade, der Refrain seines Liedes war aber ein Ohrwurm. Leider scheint Singen nicht seine Stärke zu sein.

Im Vorfeld fieberte ich schon mit der Grande Dame Lys Assia mit und fand es äußerst interessant, dass die Komposition von keinem Geringeren als ESC-Urgestein Ralph Siegel stammte (was man, zugegebenermaßen, auch sofort erkennen konnte). Natürlich ist das Lied altbacken, aber es paßt hervorragend zu Lys, man kann sich kaum vorstellen, dass sie mit 87 Jahren ein modernes Lied zum Besten geben würde.
Meine einzige Sorge galt der Frage, ob Frau Assia gesanglich in der Lage wäre das Lied über die 'Distanz' zu bringen. Völlig unbegründet, wie ich nun weiß: Lys war großartig!

Was hat die Schweiz hier für eine Chance vergeben. Auch wenn Lys bestimmt musikalisch kein Licht in Baku gesehen hätte, aber medientechnisch wäre es die Sensation gewesen und die Journalisten Schlange gestanden. Medienpräsenz die die Schweiz dringend benötigt hätte.

1 Kommentar:

Tamara Fabian hat gesagt…

Oh wie schön, es geht endlich so richtig los!

Braveau!