Freitag, 15. Oktober 2010

ESC-2010-Nachlese, dritte Runde

12. Albanien
Julianas Stimme ist nach wie vor nicht mein Fall, und auch optisch war das jetzt nicht... also das war verbesserungsfähig. Dennoch hatte ich Albanien von Anfang an als klaren Top5-Kandidaten gesehen. Der Auftritt im Semi hat mich allerdings enttäuscht, das kickte einfach nicht, keine Ahnung warum. Vielleicht hätte sie es auf albanisch singen müssen. Der Finaleinzug ging natürlich trotzdem absolut in Ordnung.

13. Griechenland
Ich mag das ja immer noch nicht, und ich bin auch froh, dass es nicht gewonnen hat - als Sieger hab ich es von Anfang an nicht gesehen. Außerdem hasse ich Tattoos. Aber es war gut gemacht, und Giorgios hat aus der Nummer alles rausgeholt. Griechische Patentformel eben.

14. Portugal
Das Lied ist immer noch dröge, und das Fräulein hat immer noch so gar keine Ausstrahlung. Nun gut, sie ist ja ganz hübsch, aber nicht hübscher als beispielsweise die Finninnen, die Slowakin oder die Malteserin (jawohl!). Also kann es doch nur das Kleid gewesen sein, oder? Und dann noch nicht mal knapp reingerutscht, sondern ziemlich oben auf Platz 4 - irgendwas ist da völlig an mir vorbeigelaufen.

15. FYROM
Auch das Lied aus Mazedonien hab ich mir in den Wochen vor dem ESC schöngehört, so kam der optische Schock beim Semi völlig überraschend. Nein, damit ist nicht der zweifelsohne schon etwas in die Jahre gekommene Gjoko gemeint, mit sowas schockiert man mich nicht. Dafür aber umso mehr mit diesen Tanzhuschen (jawoll, ein braves Mädchen macht immer schön die Beinchen breit!!) direkt vom Bahnhofsstrich aus Skopje. Und dann steht tatsächlich FSK 0 auf der DVD, man sollte es echt nicht für möglich halten.

16. Weißrussland
Alles, was uns von den mazedonischen Pornoschlampen wegbringt, ist prinzipiell schon mal gut. Dachte der Zuschauer und wählte Belarus (Belarus!) ins Finale. Wie gehabt: Der erste Sänger etwas monoton, aber hübsch, die Damen liebreizend, der Knödelix, der die zweite Strophe sang, dafür mit vollem Einsatz. Geht schon ok, das Finale.

17. Island
Ja, ich weiß. Wir wollten das alle nicht mögen im Vorfeld, aber allein schon der Videoclip hätte uns stutzig werden lassen müssen. So viel Selbstironie beweist sonst kaum jemand. Und jetzt das: Hera, rothaarig und in rot gewandet (!) singt den Rest des Feldes mit links an die Wand, hat die Halle fest im Griff und schafft obendrein noch während der Pressekonferenz den Spagat, sehr selbstbewusst, aber nicht arrogant rüberzukommen. Na klar weiß man, wenn man gut war, und ich war hinterher eigentlich eher überrascht, dass sie das Semi nicht gewonnen hat. Mit der Performance ist übrigens auch bewiesen, dass korpulente Frauen sehr wohl Uptempo-Songs performen können! Kann man Hera bei all dem immer noch nicht mögen? Eigentlich nicht, oder?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, die Hera... gar nicht lind, dafür derbe krachend!
Schön auf den Punkt, Tami, wenn gleich ich natürlich bei einigen Beiträgen etwas anderer Meinung bin - aber Du hast mal wieder sehr fein fein auf die Feinheiten geachtet.
Macht Spaß zu lesen !!

Sixtus hat gesagt…

Ich hätte ja an Julias Stelle die Frisur aus der VE behalten (M. Mathieu ließ damals grüßen).
Selten, aber doch: Bei ihr funktionierte sogar eine englische Version.

Nichts gegen die Weißrussen. Das Liedchen war sooo zuckersüß und so entzückend choreographiert (Flap, und auf gingen die Flügelchen); die sind völlig verdient ins Finale gerutscht.

Hera ist ja eigentlich eines meiner Hassobjekte. Mit dem allerschlechtesten Lied der isländischen VE schaffte sie es zum Song Contest. SKANDAL!
Aber ich gestehe: das Video war lustig und noch viel mehr der rauchende Vulkan im Green Room, den sie zu besänftigen versuchte.

ESCFrank hat gesagt…

Hallo,

ich liebe die Texte hier im Blog. Lustig und hintergründig, danke für die Mühe.

Allerdings waren ja wohl die Butterfliegen aus dem weissen Russland in diesem Jahr das alleralleraller Letzte *würg*. Das die in Richtung Finale geflappt sind war mehr als ein Skandal.