Armenien: Rosa Linn - Snap
Nachdem jemand auf ESC kompakt in den Kommentaren schrieb, dass ihn das hier an Boggie erinnere, hatte ich ja schon schlimmste Befürchtungen. Aber nein - das her ist gut. Bisschen sehr auf Radiotauglichkeit getrimmt, kloppt aber nicht die Tränendrüsen kaputt und lässt sich wirklich gut anhören. Das Video mit dem fliegenden Haus gefällt mir sehr gut, das als Gimmick auf die Bühne, und Ihr habt mich. Allerdings hat die Schreiberin dieser Zeilen mal wieder ganz leise Zweifel daran, ob die gute Rosa das auch live hinbekommt, und bis dato haben sich diese Zweifel leider immer als berechtigt erwiesen. Ich hoffe in diesem Falle, dass es anders ist, das ist nämlich schon irgendwie hübsch.
Chancen aufs Finale? Ich hoffe, aber ich sehe sie keineswegs sicher drin.
Jerewan 2023? Nope
7/10 (Kinder: 6,5 und 6-)
Dänemark: REDDI - The Show
Ach, Dänemark. Nachdem Deine Beiträge jetzt vier Jahre lang halbwegs okay beziehungsweise sogar ganz gut waren, kippt es heuer wieder in den Abgrund, lasst Euch da nicht von unserer Punktzahl täuschen. Es geht extreeem laaaangweiliiiiig los, eine strunzöde Klavierballade ohne Selling Point ("Boah, ist das generisch"), bei der man auf den Wumms wartet und wartet und wartet ... und dann wird der Radau angeschmissen. Ich glaube, das ist der krassteste Bruch, den ich jemals bei einem Eurovisionssong vorgesetzt bekommen habe (und Ihr regt Euch über "Era stupendo" auf - PÖH!). Allein, der Wumms ist zwar gut gemeint, aber noch lange nicht gut. Noch mehr Wumms und den von Anfang an, und das wäre genau mein Beuteschema. Aber so: Nicht. Alles lassen wir uns dann auch nicht vorsetzen. Vor allem missfällt einem der Kinder auch die Frisur der Sängerin ("Das sieht aus wie aus den Achtzigern"). Ich hab mich auf Rock am Ring dieses Jahr gefreut, aber doch bitte nicht so!
Chancen aufs Finale? Na, mal gucken, ob sich noch sieben schlechtere Beiträge in diesem Semi finden. Könnte aber auch hier eng werden.
Kopenhagen 2023? Ach Leute.
5/10 (Kinder: 5- und 7, und in allen drei Fällen gelten die Punkte nur für den zweiten Teil, für den ersten gibts von uns eine dreifache glatte Null!)
Griechenland: Amanda Tenfjord - Die Together
Die Griechen trauen sich was! Der Anfang ist extrem reduziert und fokussiert allein auf Amandas Stimme und die ihres Background-Sängers. Das live zu stemmen wird sicherlich eine Herausforderung, aber bei ihr haben mich die oben benannten Zweifel nicht befallen. Auch die Titelzeile "Die together" ist ein Risiko, alles in allem ziemlich viel Risiko auf einmal - und das wird hoffentlich belohnt! Ich bin im Moment schon um jeden Beitrag froh, der mal was riskiert und nicht so tut, als sei er fürs Radio konzipiert.
Chancen aufs Finale? Wehe wenn nicht!
Athen 2023? Kann ich mir Stand jetzt noch nicht vorstellen.
8/10 (Kinder: 8 und 8)
Island: Systur - Með Hækkandi Sól
Drei isländische Elfen mit Katarren um den Hals singen was, was ebenfalls eher nicht so im Radio laufen, dafür aber auf Spotify bei mir in Endlosschleife laufen würde (und wird). Der Nachwuchs ist nicht ganz so geflasht wie ich und fühlt sich an den Soundtrack eines Drachenzähmen-Films erinnert. Würde ja passen, dort haben auch mal Isländer gesungen. Die Stimmen der Systurs, die in echt auch tatsächlich Schwestern sind, harmonieren wunderbar miteinander, und ich denke, dass das auch live auf der Bühne kein Problem sein wird. Ich könnte denen stundenlang zuhören. Der Song braucht meiner Meinung nach auch keine besondere Inszenierung, die sollen einfach machen und singen, dann ist man, so man für diese Töne empfänglich ist, auch sofort gefangen. Wenn man nicht für diese Töne empfänglich ist, hilft auch die tollste Inszenierung nix. Mit anderen Worten: Das dürfe ziemlich polarisieren, aber das muss ja nix Schlechtes sein. Ich freu mich, dass Island weiterhin tolle Beiträge schickt und die Schwächephase Mitte der Zehner endgültig überwunden zu sein scheint.
Chancen aufs Finale? Wie gesagt. Es polarisiert vermutlich. Da man aber nur für und nicht gegen was stimmen kann, werden sie es aller Voraussicht nach schaffen.
Reykjavik 2023? Dafür wird es nicht reichen.
9/10 (Kinder: 6 und 7)
4 Kommentare:
Allein schon für das Bühnenoutfit hätte ich Rosa Linn des Gebäudes verwiesen.
Der Rest passte allerdings, der günstige Startplatz tat das übrige.
Eingängiger Mitklatschschlager, kein großer Wurf.
Trotzdem wohlgemeinte 7/10
Der VE Dänemarks war der einzige, den ich mir in dieser Saison vollständig antat. War wohl die falsche Wahl, selten habe ich mich so gegruselt.
Von REDDI hielt ich dementsprechend auch nicht viel und hab das Lied wochenlang ignoriert.
Eigentlich kam die Freude erst mit den Liveauftritten, da merkte man: Die Mädls können was, die haben Bühnenpräsenz - und irgendwie wurde der Beitrag immer besser. Fast hätte ich geglaubt, die Däninnen schaffen den Finaleinzug.
Mitbekommen habe ich das Aus erst am nächsten Tag, bin ich doch zum ersten Mal beim Ansehen einer ESC-Sendung eingeschlafen. Das lag allerdings nicht an den Liedern, denn dieser Jahrgang ist großartig, sondern allein an meiner (ungerechtfertigten, ich hatte an diesem Tag nichts Grundlegendes geleistet) Müdigkeit.
Upgrade auf 7/10
Der Anfang des griechischen Beitrags klingt sensationell gut.
Letztlich mündet alles in einen seichten Schlager, aber den bringt Amanda bravourös zu Ende.
Ich bin mir sicher, dass Griechenland sich auf der linken Hälfte des finalen Scoreboards finden wird, und da mit ziemlicher Sicherheit in den Top 10.
Wäre Amanda sehr zu wünschen. 8/10
Das hat mir glatt die Sicherungen rausgehauen. Island im Finale?!
Tut mir ehrlich leid, aber dieses Lied kann nichts, außer einschläfern.
Man möge mir bitte erklären, was es damit auf sich hat, denn selbst der Auftritt konnte die Schnarchnummer eigentlich nicht retten.
Es liegt vermutlich an mir, nicht an den Anrufern und den Juries.
Jetzt hoffe ich wenigstens auf einen der letzten Plätze im Finale, dann wäre meine Welt wieder halbwegs n Ordnung.
Wohlgemeinte 5/10 (denn, wie ich bereits erwähnte, dieser Jahrgang ist überdurchschnittlich, das ändert auch mein letzter Platz 2022 nicht)
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