Freitag, 1. Juli 2011

Frau Fabians ESC-Nachlese, Teil 8

Niederlande

Der Sänger der drei Jotte muss in der Nacht vorher ordentlich einen draufgemacht haben. So heftig, dass er bis etwa 21:05 Uhr am Donnerstagabend tief und fest geschlafen hat. Da blieb keine Zeit mehr für Haare waschen oder eine Rasur, und weil grad nix anderes da war, schmiss er sich in den nächstbesten weißen Anzug. Zu dumm, dass der aus so einem komischen glänzigen Jaquardstoff war. Schnell noch das Goldkättsche an und rauf auf die Bühne. Der eine oder andere Ton saß zwar nicht, und die Backings waren stellenweise viel zu laut. Das Liedje ist und bleibt aber ein nettes (nett im Sinne von "kleine Schwester von Scheiße"). Allerdings war bei diesem Beitrag trefflichstens zu beobachten, dass dezente Optik-Katastrophen zuweilen genausoviel Durchschlagskraft haben können wie brachiale. Daher ist der letzte Platz nicht unbedingt zu beanstanden.

Norwegen

Ich hab norwegenbezüglich auf einer mir besonders lieb gewordenen Webseite den Begriff "Haba-Haba-Gate" gelesen (meaning: Televoter wollten das im Finale haben, Jurys nicht, Jurys setzten sich durch, ergo Jurys sind Wichser), aber warum eigentlich? Ja, das Liedle ist nett (aber eben nur nett, es kickt bei weitem nicht so, wie es könnte), ja, Stella ist süß und hat das strahlendste Lächeln des Wettbewerbs, aber bittschön: Stimmlich war das sowohl von Stella als auch von ihrem Chor eher suboptimal, Stellas Po-Manschette sollte wohl auch zu einem Podestplatz verhelfen (beim Barbara-Dex-Award), aber was am meisten störte, war der Schriftzug "02 Norway" in der unteren linken Ecke. Unnorwegischer gehts nicht mehr. Normalerweise kein Problem, aber es wirkte halt, wie gesagt, schlicht und einfach unpassend. Für unpassend gibts aber nun mal keine Pöngs. Dennoch, von den ausgeschiedenen im ersten Semi diejenige, um die es mir am meisten Leid tat.

Polen

Huch, was war denn da passiert? Eigentlich konnte doch nix schiefgehen: Hübsche Frau, starker Song, vergleichsweise schwache Konkurrenz, und so wurde Polen auch zuverlässig in sämtlichen mir bekannten Polls als sicherer Finalteilnehmer gehandelt. Allerdings hätte Magda sich nicht von vornherein um die Spitze beim Barbara Dex Award bewerben sollen (wer zum Henker hat diese Klamotten zu verantworten???). Und zum Gesang kann man nur sagen: XXL, Jemini – kommt zurück! Alles ist vergeben!

Portugal

Wenn diejenigen, die sich während dieser drei Minuten auf der Bühne versammelt hatten, so in zwei, drei Jahren mal das Video dieser drei Minuten in die Hand bekommen, könnte ich mir vorstellen, dass das so einigen von ihnen unglaublich peinlich sein wird, was sie da zu sehen kriegen. Jede Häme wäre hier verschwendet, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Ich schreib dann demnächst mal an die EBU, für sowas gehört man eigentlich für ein Jahr vom Semi ausgeschlossen.

Rumänien

Es gibt jedes Jahr ein paar Beiträge, mit denen ich weder im Vor- noch im Nachhinein was anfangen kann, und dieseer hier gehört dazu. Nun gut, die große Zeit der Rumänen bei diesem Wettbewerb ist schon ein paar Jahre vorbei, aber das hier muss doch wohl nicht sein. Die Musi aus Schweden, die Tänzer von Marie N., am Klavier sitzt Jürgen Drews, und am Mikrofon der Bruder von Haldor Laegrid? Och nöööööö.... Das einzig positive, was sich sagen lässt ist, dass sie im Finale mit der Startnummer nach Lena einen extrem schweren Stand und dann dafür doch eigentlich ganz gut abgeschnitten hatten. Aber bittschön: Wer braucht diese Nummer? Ich nicht!

1 Kommentar:

Sixtus hat gesagt…

Was soll man groß sagen:

Die Niederlande, meine 'Sieger' der letzten beiden Jahre, haben diesmal stark nachgelassen, das Semi-Aus war klar.

Norwegens Beitrag habe ich von der ersten Sekunde gehasst (schon während des MGP) und ich verstand nie was 'die da oben' sich dabei gedacht haben (siehe auch Guri Schanke).

Magdalena war im Vorfeld eine meiner persönlichen Favoritinnen, vor allem nach Begutachtung ihres VE-Auftritts. In DD klang sie nur noch nach A&F. Schande, Schande.

Das rumänische Lied mochte ich, im Gegensatz zu dir, sehr. Es hatte einfach diesen 80er-Mitstampfsound von Diana Ross' "Chain Reaktion' (natürlich eine Bee Gees-Komposition), der 'Rhythmus wo man mit muss'.