Mittwoch, 6. Juli 2011

Frau Fabians ESC-Nachlese, Teil 10

Slowakei
Hier wurde mal wieder eklatant gegen das oberste aller Showgesetze verstoßen, das da heißt: "Du sollst nicht langweilen!".Scheinbar ist das noch nicht bis zu den Jurys durchgedrungen, denn sie wollten die Slowaken allen Ernstes im Finale sehen. Dabei war nun wirklich nix Dolles an diesem Beitrag: Die Kompostition [sic!] mischte das schlechteste aus "Rescue me" von Bell, Book & Candle und dem ohnehin schon grauenhaften "Run and Hide" von uns Grazi, versuchte ansonsten, ohne erkennbare Höhen und Tiefen auszukommen und frühstückte nebenbei noch die sattsam durchgenudelte Vier-Akkord-Folge Tonika-Dominante-Tonikaparallele-Subdominante ab, aus der ca. 50% aller Welthits bestehen. Mit diesen Vokuhila-Kleidern sind letztes Jahr schon die weitaus besseren Feminnem gescheitert, und das einzige interessante, nämlich die Tatsache, dass hier ein eineiiges Zwillingspaar auf der Bühne stand, wurde 14 Startnummern später auf "leider doch vergleichsweise uninteressant" zurückgestuft. Ich könnt ja jetzt noch ein bisschen ablästern, aber.... chrrrrrrrr......

San Marino
Wie bitte, die Jury wollte DAS im Finale haben? Ich staun doch immer widder, hätte mein Vater jetzt gesagt, und recht hätte er gehabt. Die Juroren müssen wohl eine andere Performance geseh... pardon, haben sie ja auch. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass wir hier den dritten Semi-Nullpointer sehen. Denn die Performance am Grand Soir war von vorne bis hinten unter aller Sau, Senit sang konsequent an der Melodie vorbei, man verstand nix, das Kleid war wohl vor dem Auftritt noch schnell in den Schredder geschmissen worden, und mit dem Liedle war ich mangels italienischen Idioms bereits über Kreuz, bevor ich überhaupt nur einen Ton davon gehört hatte, und das langweilige Ding, als das es sich dann entpuppte, tat nichts, um mich für sich einzunehmen. Blieben lediglich Senits Strahlen und ihre tolle Ausstrahlung. Aber allein dafür jemanden ins Finale wählen wollen, also, ich weiß nicht....

Türkei
Ob es wohl irgendwo in Eurovisionsland jemanden gab, der DAS vorausgesehen hat? Nein, es war nicht der zu sehr an den Vorjahresbeitrag angelehnte Song, und es war auch nicht der versemmelte letzte Ton. Aber auch hier waren die Klamotten mal wieder frisch aus Andorra importiert (grün? GRÜN???), und vor allem: WAS sollte diese Else da in dem Käfig? Schwarze Klamotten an, einfach runtergerockt, und das Ding wäre (zu Recht!) gelaufen gewesen – aber SO? Schade um die Türkei, ich fand das Ausscheiden schon ein wenig unglücklich, aber sie haben es sich leider selbst zuzuschreiben.

Ukraine
Sollte sich jemand fragen, ob es ein Land gibt, dem ich Jahr für Jahr erfolglos den Semi-Rausschmiss wünsche: Ja, gibt es. Voilà. Die Ukraine hat es wie kein anderes Land raus, aus Scheiße gute Platzierungen rauszuholen, und dieses Jahr war ein besonders krasses Beispiel. Man hatte nämlich die Abkürzung ESC irgendwie missverstanden; Nein, "liebe" Ukrainer, es heißt NICHT Eurovision Sandmal Contest. Und nur für die Sandmalerei gabs auch die Punkte (hat irgendjemand in der Halle bei diesem Beitrag NICHT die kompletten drei Minuten auf die LED-Wand geschaut und die Ohren auf Durchzug gestellt???), die plärrende Schönheit im Tote-Raubvögel-Kleid störte da zwar nicht weiter, aber irgendwie bleibt ein blödes Gefühl. Und dann: PLATZ 4?????? Europa ist manchmal vollkommen wahnsinnig, aber das wissen wir ja bereits. Dennoch schockiert es mich immer wieder aufs Neue.

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