07. Belgien
Wenn es einen Teilnehmer gab, der nicht nur in, sondern auch durch das Finale getragen wurde, dann war das sicherlich Tom Dice. Im Gegensatz zum Semi war er im Finale völlig entspannt, gestattete sich gar in der Instrumentalpause nach dem ersten Refrain einen kleinen Jörgen-Olsen-Lacher und faszinierte das Publikum in der Halle genauso wie das vor den Bildschirmen, und das, obwohl er doch so ganz allein auf der Bühne stand und so völlig normal rüberkam. Halt der nette Junge von nebenan. Möglicherweise war genau das das Faszinierende. Für mich war es jedenfalls wieder ein Gänsehautmoment, und das gute Abschneiden des belgischen Beitrags war eine der schönsten Überraschungen des diesjährigen Contests.
08. Serbien
Manche Beiträge verlieren in der Wiederholung, dieser hier gewann, fragt mich bitte nicht warum. Milans Frisur bleibt indiskutabel (obwohl er sie sich im Vorfilmchen doch soooo schön gerichtet hat), das Lied bleibt ein Abklatsch von Disco Partizani, aber aus irgendeinem Grund kams im Finale deutlich besser rüber als im Semi.
09. Weißrussland
Ja sage mal, warum war denn der ersten Sänger so aufgeregt? Hatte der einen Anruf von Herrn Lukaschenko bekommen, doch bitte entweder nur MIT dem Pott (bzw. dem Glitzermikro) oder gar nicht mehr nach Hause zu kommen? Ansonsten war der Effekt sattsam bekannt: Ein solches Kitschfest, dazu noch mit bereits gesehenem Gimmick, kann in der Wiederholung nur verlieren, und so wars auch hier. Dazu kam, dass Serbien als unmittelbar davor startendes Land dann doch weitaus erträglicher war als die mazedonische Nuttencombo im Semi.
10. Irland
Oh-oh-oh. Niamh muss ihr Semi-Auftritt ja schwer verunsichert haben, denn sie sang hier mit hörbar angezogener Handbremse - und dennoch leider nicht gut, insbesondere der letzte Refrain mit dem verfluchten letzten Ton kam nicht wirklich gut. Und abgesehen davon: In einem Eurovisionsfinale hat man gefälligst voll aufzudrehen, als frühere Siegerin aber schon dreimal! Und noch zwei Anmerkungen: Beim letzten Refrain hätte ich persönlich die Windmaschine, wenn ich sie schon anmache, ein bisschen mehr pusten lassen - und im Vorspann hätte ich genau wie im Semi gezeigt, dass Niamh auf einem Podest steht. Wenn man das nicht weiß, dass sie auf einem Podest steht, wirken ihre Proportionen nämlich ziemlich merkwürdig. So gesehen leider eine verdiente Platzierung, auch wenn es um den Song und die an sich tolle Sängerin echt schade ist. Toll übrigens auch deshalb, weil sie sich hinterher als gute Verliererin zeigte, was mehr ist, als man von so manch anderem sagen kann.
11. Griechenland
Tja, das kam nach Irland richtig, richtig gut, auch wenn ich den Song leidenschaftlich hasse. Und die Pyros aus den Trommeln waren natürlich sagenhaft. War für mich dennoch nie ein Siegeskandidat, denn dazu ist es doch zu sehr "My number one" reloaded. Aber was weiß ich schon?
12. Großbritannien
In allen Umfragen vorher DER Top-Favorit auf den letzten Platz, und wenn man den Auftritt gesehen hat, dann weiß man auch warum. Josh sah aus, als wäre er immer noch in der ersten Runde vom Casting, jeder Eimer Wasser hätte sich besser bewegt und mehr Bühnenpräsenz gehabt. Die Idee mit den beleuchteten Schränkchen ist geklaut, und bei Ani Lorak kam das viel, viel besser. Josh war zu leise, so kam der nervige Chor noch viel besser raus. Und schlussendlich. Der Song ist und bleibt gequirlte Sch.... äh, also der Song iste nitte gutt. Ich weiß, dass ich den Witz schon siebenundelfzig mal gemacht hab, aber dann ist es eben jetzt das achtundelfzigste Mal: That sounds SO NOT good to me!
Freitag, 5. November 2010
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