Freitag, 12. Februar 2010

Albanien: Juliana Pasha – Nuk mundem pa ty



Traditionell eröffnete Albanien einmal mehr den Reigen der eurovisionären Beiträge. Wo man andernorts Weihnachtsgeschenke auspackte, griffen die Albaner in ihre Instrumentenkoffer und hielten ihr traditionelles dreitägiges Festival vom Klüngel ab. Heurige Siegerin: Juliana Pasha mit dem Titel „Nuk mundem pa ty“ („Ich kann nicht ohne dich“, wenn man der Übersetzungsmaschine trauen darf). 
Normalerweise müssen albanische Beiträge aufgrund ihrer Länge immer stark verändert werden, wobei meist auch noch die eigene Sprache zum Opfer fällt. 2004 verfiel man pfiffigerweise auf die Idee, doch einfach das Lied schneller abzuspielen und so auf die passende Länge zusammenzustauchen, wodurch es natürlich enorm an Tempo gewann. 2005 wurde der Don-Kosaken-Chor durch Luftgeigen ersetzt, 2006 die Schlumpfmütze beibehalten, 2007 leider Gottes der Beitrag selbst auch, 2008 eine hypnotische Bühnenshow hinzugefügt, 2009 hingegen der Frosch mit der Maske, der die Käsestulle einrenken mußte, da sie trotz ihres zarten Alters arg an Hüftsteife litt.
Das kann man Juliana Pasha nun wahrlich nicht nachsagen: Ihre Quirligkeit auf der Bühne dürfte der einer Anjeza Shahini nahekommen, die bis heute das beste Ergebnis für ihr Land eingefahren hat. An sich bräuchte der Beitrag auch keinerlei Überarbeitung mehr, leider glauben die Albaner, daß ein schlechter englischer Text in Tateinheit mit grausliger Aussprache mehr Punkte bringen wird. Nun – wir werden sehen. Der Finaleinzug dürfte jedenfalls sicher sein, vor allem, wenn das Niveau der Beiträge weiterhin so niedrig bleibt, wie es sich abzeichnet.

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