Australien - Kate Miller-Heidke : Zero Gravity
Wer Kate Miller-Heidke bestellt, der weiß, dass es sehr schräg werden kann. Und auch ihre ESC-Beitrag ist da keine Ausnahme. Kate erscheint "überschmückt" (sagen meine Kinder) als heiße Anwärterin auf den Barbara-Dex-Award (sage ich), steht auf einem zwanzig Meter hohen Podest und singt / trällert / kreischt / opernstimmmt sich durch einen Song, auf den ich überhaupt nicht geachtet habe. Der Blick war die ganze Zeit auf die als Blume auf einem Blumenstängel fungierende Tänzerin gerichtet, bei der ich die ganze Zeit Angst hatte, dass sie runterfällt. Immerhin: Das fällt AUF, und stimmlich war das astrein. Vom Song weiß ich allerdings nix mehr.
Chancen aufs Finale? Auffallen ist nie schlecht.
Woauchimmer 2020? Auch wenn die Australier mit Vokalakrobatik schon ziemlich gute Erfahrungen gemacht haben: Nein.
5/10 (Eigentlich Prädikat unbewertbar. Kinder: 4 und 3)
Belgien - Eliot : Wake Up
Ungerade Jahreszahl! Das heißt, die Wallonen sind dran, die bei den letzten drei Malen bekanntlich für sehr ordentliche Platzierungen und gute Eindrücke gesorgt haben. So ganz wird sich diese Serie in diesem Jahr nicht fortsetzen. Aber "Wake up" gefällt uns immerhin allen recht gut, wenn auch keiner vor Begeisterung vom Stuhl gekippt ist. Meineeine hegt überdies leise Bedenken, ob der junge Mann das denn live auch stemmen kann. Fragt mich nicht wieso, aber das ist das erste, das mir durch den Kopf gegangen ist. Vielleicht noch die Nachwehen vom letzten Jahr.
Chancen aufs Finale? Hm. Hm. Hm. So mittelprächtig, würde ich sagen.
Brüssel 2020? Nein.
7/10 (Kinder: 6 und 7,5)
Estland - Victor Crone : Storm
An irgendwen erinnert der mich - halt, ich weiß! Das ist der kleine Bruder von Roman Weidenfeller. Das Lied fängt leise an mit ein bisschen Gitarrengeplodder, steigert sich dann ein bisschen und ist nett anzuhören. Bei Stürmen wie diesen wünscht man sich mehr... mehr.. äh... Wumms. Genau. Der Wumms fehlt mir hier, zumal Roman, pardon, Victor auch stimmlich maximal Oberliga ist. Nicht nur, dass im Video (!) beileibe nicht jeder Ton an seinem Platze saß, auch die Stimmfarbe an sich kommt sehr dünn und gequetscht rüber. Ist ein bisschen was Heiseres drin und auf jeden Fall genau das Gegenteil von Volumen. Immerhin ist er nett anzugucken, aber sorry, liebe Esten: Ihr habt in der Vergangenheit so oft bewiesen, dass Ihr das viel, viel besser könnt!
Chancen aufs Finale? Wenige.
Tallinn 2020? Nein.
6/10 (Kinder: 6,5 und 5)
Georgien - Oto Nemsadze: Sul Tsin Iare
Man muss es den Grusinen hoch anrechnen, dass sie nach dem letzten Semiplatz des großartigen Vorjahresbeitrag ihrem Ruf als Wundertüte des Kaukasus weiterhin gerecht werden und auch dieses Jahr wieder in Landessprache antreten. Und auch musikalisch bietet der Beitrag so einiges, man weiß nie, was als nächstes kommt. Dadurch geht dem Ganzen aber leider jedwede Struktur verloren und es ist sehr schwer, den drei Minuten zu folgen. Ich würde es so gern würdigen und weiß den Ansatz auch sehr zu schätzen, allein, die Umsetzung ist nicht meins. Echt schade.
Chancen aufs Finale? Ich fürchte, die Grusinen müssen das dritte Jahr in Folge nach dem Semi heimfahren.
Tbilisi 2020? Keine Whatsoever
5/10 (aber keine Durchschnittsfünf, sondern eine Total-hin-und-hergerissen-Fünf. Kinder: 5 und 5)
Dienstag, 19. März 2019
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1 Kommentar:
Wundervoll! Was du zu Georgien schreibst, kann ich 100%ig unterschreiben. Jedes Mal, wenn ich den Song höre, will ich ihn wirklich gut finden, aber es klappt irgendwie nicht.
Dennoch wünsche ich Oto von Herzen alles Gute für Tel Aviv (und auch sonst).
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