Dienstag, 3. April 2018

ESC 2018 - Teil 7

Georgien: Iriao – For You

Das schöne an Vorjahresgewinnern ist ja immer, dass sich im Jahr darauf alle davon inspirieren lassen. Daher bekommen wir in diesem Jahr eine Häufung außergewöhnlicher Beiträge. Ganz vorne mit dabei: Die Wundertüte aus dem Kaukasus mit einem Stück, das viel zu gut, viel zu kompliziert und überhaupt viel zu alles für den ESC ist, garantiert nicht aus Schweden kommt, in LANDESSPRACHE gesungen wird, genauso garantiert von allen geschmäht wird und das Finale nie im Leben von innen sehen wird. Und Frau Fabian schockverliebt mit offenem Mund zurücklässt.

Chancen aufs Finale: Siehe oben.
Tbilisi 2019? Nein.
10/10 (Kinder: 6 und 3)


Lettland: Laura Rizzotto – Funny Girl

Ich bin ja an und für sich ein riesengroßer Risotto-Fan, aber dann muss das Risotto auch perfekt zubereitet werden. Liebe, Laura, wenn man ein so sparsam instrumentiertes Lied hat, dann muss JEDER Ton PERFEKT sitzen. Ist das nicht der Fall, MERKT der Kunde das. In dem Falle also ich. Das Lied ist Geschmackssache, schon sehr interessant, aber nicht für jeden konsumierbar. Interessant und außergewöhnlich ist immer gut, aber die gesamte Optik inklusive Haareschwenken passt hier überhaupt nicht zum Song. Funny girl indeed. Mit deutlichem Zug in Richtung "Strange".

Chancen aufs Finale: Puh. Lettland ist mit außergewöhnlichen Beiträgen ja schon öfter (aber nicht immer) gut gefahren. Wenn Laura die Töne trifft und sie die Inszenierung noch anpassen, kann es klappen, muss aber nicht.
Riga 2019? Nein.
5/10 (Kinder: 5 und 7)


Malta: Christabelle Borg – Taboo

Es erinnert sich doch bestimmt der eine oder andere an Maltas Amber, die vor drei Jahren von der Fangemeinde für ihr halbgares "Warrior" so unglaublich gehypt wurde und dann im Semi sang- und klanglos unterging. An diesen Beitrag fühle ich mich gerade erinnert. Auch "Taboo" ist nicht muh und nicht mäh, Christabelle singt zwar fein, aber es erreicht mich überhaupt nicht. Und wenn man schon einen Glaskasten mit vier Leuten drin hat, will ich am Ende die Scherben auf der Bühne und die Leute außerhalb vom Glaskasten sehen! Zu viert hat man ja im Gegensatz zu Eric Saade auch eine Chance, dass das klappt. Nein, Liebes, Du kannst für den Samstag beruhigt andere Pläne machen.

Chancen aufs Finale: Fliegt raus.
Valletta 2019? Ach geh doch weg.
2/10 (Kinder: 5 und 5)


Montenegro: Vanja Radovanović – Inje

Ich bin ja bekennender Fan von Balkanballaden aller Art, und Montenegro ist mit dieser Musikrichtung bisher sehr gut gefahren. Aber Knez und vor allem Sergej Cetkovic hatten die weitaus besseren Lieder. Dieses Jahr wird das leider nix. Wenn man eine Balkanballade schickt, sollte sie nicht von einer anderen abgekupfert sein (die Anleihen zu dem fantastischen "Lejla" sind unverkennbar) und vor allem einen Sänger haben, der etwas mehr Bühnenpräsenz hat als der durchschnittliche Eimer Wasser. Auch stimmlich ist das eher matt, so dass es diese Balkanballade ausnahmsweise im Semi schrägen wird.

Chancen aufs Finale: Nein.
Podgorica 2019? Auch nein.
6/10 (Kinder: 3 und 1)


Polen: Gromee feat. Lukas Meijer – Light Me Up

Eigentlich ist die Nummer ja gar nicht soooo schlecht, wenn sie sich mal entscheiden könnte, was sie eigentlich sein will. Ich hab keine Ahnung, warum es dieses Jahr so viel Puzzlemusik gibt, das heißt, Songs, die aus verschiedenen nicht zusammenpassenden Teilen zusammengeschustert wurden. Mit dem Vorjahressieger ist das nicht zu erklären, "Amor pelos dois" war wie aus einem Guss. Aber das ist noch nicht das schlimmste. Ich musste gerade erstmal ins Badezimmer, meine klingelnden Öhrchen versorgen. So schief sang nur Magdalena Tul vor sieben Jahren. Und die wurde trotz Favoritenstatus in ihrem Semi Letzte. Ratet mal warum.

Chancen aufs Finale: Nur, wenn sie den Sänger austauschen. Und selbst dann wirds eng.
Warschau 2019? Never.
3/10 (Kinder: 2 (nur für den Hintergrund) und 3)

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