Die nicht bezahlten Rechnungen bewegen sich im niedrigen achtstelligen Bereich und sind seit 2007 (!!!) aufgelaufen. Nachdem die EBU seit 2010 mit den Rumänen verhandelt und alle Versuche, eine Lösung zu finden, nicht fruchteten und von der rumänischen Regierung bzw. dem dortigen Finanzministerium nicht mal eine Antwort auf die Anfragen der EBU kam und auch das für gestern gesetzte Ultimatum verstrich, musste die EBU heute die Reißleine ziehen.
Natürlich geht jetzt allgemein die Riesendiskussion los, ob das nicht noch bis nach dem ESC hätte warten können. Klare und harte Antwort: Nein, hätte es nicht. Wie schon oben geschrieben, es geht dabei ja nicht nur um den Ausschluss aus dem ESC, sondern auch von allen anderen EBU-Diensten. Demnächst ist die EM - soll man dann wieder warten, bis die rum ist?
Ich denke, dass die EBU diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen hat, und wenn es nicht mehr ging, dann gings einfach nicht mehr. Die Schuld in diesem Falle liegt aus meiner Sicht ganz klar bei TVR bzw. bei der rumänischen Regierung. Ich hacke ja selber oft und gern auf der EBU rum, aber in diesem Falle hieße das, den Bock zum Gärtner zu machen.
Es tut mir unendlich Leid für die rumänischen Fans und vor allem für den armen Ovidiu Anton. Dessen Machwerk ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber darum geht es hier nicht. Wenn ein Künstler sich mit allem Herzblut und allen seinen Fähigkeiten auf so einen Wettbewerb vorbereitet, als Vertreter ausgewählt wird und ihm dann gesagt wird: "Ätschbätsch, nee, darfste nicht, weil deine Regierung / dein Sender die nötige Kohle nicht zahlt" - das ist so unfassbar hart. Ich würde mir wünschen, dass er trotzdem nach Stockholm fahren und vielleicht in irgendeiner Form außer Konkurrenz auftreten darf. Christer, brauchst Du nicht noch einen Pausenact fürs zweite Semi?
1 Kommentar:
Danke für diesen tollen Beitrag. Ich sehe das genau so.
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