Mittwoch, 13. April 2016

ESC 2016, die zehnte

10. Australien: Dami Im – Sound of Silence

Nach dem fulminanten Vorjahresdebüt, fraglos der beste Beitrag 2015, müssen die Australier dieses Jahr durchs Halbfinale. Und leider haben sie sich in dem einen Jahr schon so weit an die Eurovision angepasst, dass sie eine attraktive, ein wenig fernöstlich anmutende Lady mit starker Stimme, halbnacktem Tänzer und einer Powerballade antreten lassen, die so auch aus jedem anderen Land kommen könnte. Die Ballade, nicht die Dame. Gehört zu den Top-Favoriten, aber was davon ist Länderbonus und was ist Liedbonus? Ich finds ein wenig langweilig.

Chancen aufs Finale? Ja klar.
Woauchimmer 2017? Wenn der Russe patzt... vielleicht...
6/10


11. Slowenien: ManuElla – Blue And Red

Auch aus Slowenien kommt ein 4-Chord-Song, der mich immerhin durch das eingesetzte Banjo verzückt. Auch die Strophen sind ganz ok. Der Anfang vom Refrain verstört mich, aber dann wirds besser. Ich find den Song und die Stimme gar nicht so schlecht, aber an Optik und Auftritt ist noch eine Menge Arbeit nötig, fürchte ich. Das ist so die Sorte Song, die niemand mag außer mir, deshalb wirds auch rausfliegen. Und dann noch ne Rückung und ein Ausziehtrick, sorry, aber too much is not enough. Und der Schwarzweißfilter vor der Kamera gehört doch eigentlich zu Estland. Nur weil sie gegen die fantastische Nusa Derenda in der VE gewonnen hat, heißt das noch nicht, dass das auch den ESC gewinnen wird!

Chancen aufs Finale? Das wär schon eine sehr große Überraschung.
Ljubljana 2017? Kann Peter Poles nicht auch moderieren, wenn Australien gewinnt? Oder wenigstens Klemen Slakonja? 
6/10


12. Rumänien: Ovidiu Anton – Moment of silence

Jede Menge Trockneies, ein Block von Menschen, der nach vorne schreitet und eine Männerstimme wie frisch aus dem Musical eingeflogen. Und kommt der erste Close-Up. Verstörend wär geprahlt. Immerhin ist das hier eine Rockballade vom Feinsten, und das entschuldigt so ungefähr alles. Und da gibts ne Menge zu entschuldigen. Ich fühle mich in dem einen oder anderen Aspekt fatal an Cezar vor drei Jahren in Malmö erinnert. Aber wenn es eine Nation gibt, die damit durchkommt, dann sind es die Rumänen. Was soll ich sagen: Leider geil. 

Chancen aufs Finale? Es ist Rumänien. Es ist ungewöhnlich. Es ist mutig. Was soll da schiefgehen.
Bukarest 2017? Nein. 
7/10 (der Song allein hätte 9 bekommen, aber irgendwie muss man ja dem Rest auch Rechnung tragen)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Australien muss meinetwegen nicht wieder kommen, wenn sie sich einfach nur einreihen wollen.
Slowenien: Ist nicht so schlecht, wie die Umfragen vermuten lassen, finde ich. Allerdings liegt das wohl auch daran, dass die Nummer ein zu offensichtlicher Taylor-Swift-Verschnitt ist. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich mich mit dem künstlerischen Schaffen von Frau Swift bisher kaum auseinandergesetzt habe.
Rumänien: Finde ich ganz ganz ganz schlimm. Nein, nur ganz ganz schlimm, ganz ganz ganz schlimm finde ich nur die Schweiz und Moldawien. Und irgendwie muss man ja auch Mist differenziert sehen.

Lihaenschen hat gesagt…

Australien: Hey, die zweite richtige Ballade im Feld. Und Dami kann das natürlich. Und dann isses noch Australien. Das muss sich einfach für die Endrunde qualifizieren. Und auch dort wird es eher im Top10 Bereich landen. Persönlich find ich den Titel auch sehr schön und findet sich bei mir daher auch in einer ähnlichen Plazierung wieder.

Slowenien: Taylor Swift reloaded. Aber I like it. Live hat sie es wohl nicht so drauf und wenn sie das verk...t, dann wird es wohl leider im Semi stecken bleiben. Auf meiner persönlichen Playlist mag ich es sehr sehr gerne.

Rumänien: Phantom der Oper meets Meat Loaf - bombast as bombast can. Bin sehr gespannt, was dazu auf der Bühne abgehen wird. Generell ist es leider nicht so ganz meins - aber ich kann dem Paket einen gewissen Reiz auch nicht absprechen. Could qualify - but may not.