Dienstag, 1. April 2014

ESC 2014 Gesamtbetrachtung Teil 2

Weiter im 1. Semi:

7. Russland: Tomalchevy Twins  -Shine

Der wohl schwierigste Beitrag im gesamten Umfeld, und ich muss mich ebenfalls zwingen, die Politik außen vor zu lassen. Der Text ist aber arg doppeldeutig, die Musi hat was von Julia Savicheva. Grundsätzlich geschickter Schachzug von den Russen, zwei süße Sechzehnjährige zu schicken. Der Song ist leider strunzlangweiliger Radiopop, aber da wird in diesem Jahr ja eh kein Mensch drauf achten. Ganz ehrlich: Ich möchte nicht in der Haut der beiden stecken, wenns in Kopenhagen auf die Bühne geht. Und darf man überhaupt dafür anrufen? Ich würde sagen: Das muss jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen!
Chancen aufs Finale: Natürlich kommen die ins Finale, Krim hin, schlechter Song her
Moskau 2015: Das mögen bitte alle, die es in der Hand haben, verhindern! Aber wird auch in diesem Jahr nicht passieren.
5/10


8. Aserbaidschan: Dilara Kazimova – Start a fire

Es gibt ja Länder, wo man sich jedes Jahr wünscht, sie würden endlich mal was Gescheites schicken. Und dann gibts Länder wie dieses hier, bei denen man sich jedes Jahr wünscht, sie würden mal Mist schicken. Und beides passiert nicht. Aserbaidschan schickt mal wieder eine wunderschöne Frau mit großartiger Stimme (kann sie das auch live?), die mit einer Ballade aus schwedischer Hand antritt. Der Song ist auch wieder das ganz große Tennis, trotzdem kömmt er irgendwie überhaupt nicht aus dem Quark, und sowas wie Struktur kann ich auch nicht erkennen. Das pathetisiert da irgendwie vor sich hin und ist bestimmt alles unheimlich wichtig, wenn die Interpretin aus dem Land of Fire ein ebensolches starten will, aber es geht komplett an mir vorbei, da können die Instrumente noch so schön sein.
Chancen aufs Finale: Azedaze kommt immer ins Finale.
Baku 2015: Bitte in den nächsten 1000000 Jahren nicht wieder.
6/10


9. Ukraine: Maria Yaremchuk – Tick Tock

Da haben die Dänen aber ne knackige Startreihenfolge hingelegt. Russland - Aserbaidschan - Ukraine zeugt schon von einem merkwürdigen Humor. Die Ukraine schickt mal wieder eine atemberaubend attraktive Lady mit einem absoluten Sch****-Song. Singen kann se ja, aber das können die ja irgendwie alle. Aber das ist schon deutlich jenseits von meiner Schmerzgrenze. Mal sehen, wie sie das wieder aufpimpen. Da wird alles drin sein, was ukrainische Beiträge in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat. Trotzdem hoffe ich, dass die Mitleidspunkte (für eine Janukowitsch-Befürworterin!!!!!!) nicht ausreichen werden, um das ins Finale zu hieven. Nää nää nää!
Chancen aufs Finale: Die Ukraine kommt immer ins Finale. Voter Europas, habt ein Einsehen!
Kiew 2015: No no never
1/10


10. Belgien: Axel Hirsoux - Mother

Ein korpulenter Mann auf so einer Bühne ist ja auch eher eine Seltenheit, und der hier hat eine grandiose Stimme - wenn man sowas mag. Mir ist das alles ein bisschen zuviel und die Stimme extrem zu hoch, ich hab lieber Bässe. Bei den Schwenks ins Publikum sieht man, wie der Lebensgefährte des Sängers Rotz und Wasser plärrt und nicht nur er. Die besungene Mutter steht da wie die Salzsäule. Autsch, jetzt tuts aber in den Ohren weh. So ganz sauber ist das nicht. Ich schau das hier gerade auf aufrechtgehn.de, und unter dem Video steht: "Rührt zu Tränen oder zum Kübeln - aber er rührt". Nun ja. Es ist nicht ganz so zum Fremdschämen, wie ich dachte, weil man vor lauter Stimmen-Show-Off vom Text überhaupt nix versteht. Aber ich glaub, das ist auch ganz gut so. Mich rührt das weder zu Tränen noch zum Kübeln, mich lässt das schlicht und einfach: KALT!
Chancen aufs Finale: Da er alle Leute polarisiert außer mir, wird er am Samstag auch nochmal auftreten.
Brüssel 2015: Ja. Nein. Weiß nicht. Mir ist dieser Beitrag soooo egal! Allerdings: Wenn er gewinnen würde, wärs die erste offene Schwuppe, die den ESC gewinnt. Das wärs fast wert, aber nur fast.
4/10


11. Moldawien: Cristina Scarlat- Wild soul

Bei Moldawien muss ich leider wieder aufs offizielle Video zugreifen. Dieses Jahr gibts das Kontrastprogramm zur elfenhaften Aliona Moon. Hui, ist der Song düster. Die Sängerin hat eine schöne Stimmfarbe in den Tiefen, gefällt mir sehr gut. Ich mag ja sehr gerne tiefe Stimmen. Das ist alles schon ziemlich spannend musikalisch gesehen, zum Text kann ich nix sagen, alldieweil man mal wieder kein Wort versteht. Dürfte aber insgesamt zu sperrig sein, um im Finale groß mitmischen zu können - wenn es das Finale überhaupt von innen sieht, was nur mit einer absolut fulminanten Performance möglich ist. Wünschen würd ich das mir!
Chancen aufs Finale: Siehe oben. An der Grenze, würde ich sagen.
Chisinau 2015: Nein
7/10

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