Montag, 17. April 2017

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 1

Los gehts!

1 Schweden – Robin Bengtsson – I can´t go on

Und gleich einer der Top-Favoriten am Anfang. Auch ohne zu wissen, wo es herkommt, weiß man natürlich sofort, wo es herkommt. Robin weiß natürlich, wie man so eine Meute begeistert, aber das Lied ist gnadenlos beliebig. Der Gimmick mit dem beweglichen Boden ist natürlich sehr nett, auch die absolute Synchronität aller Beteiligten weiß zu gefallen. Mich hat aber vor allem Robins Ring mit dem blauen Stein fasziniert. Oh und jetzt haben sie auch noch die Fußgymnastik von Kurt Calleja geklaut. Aber alles in allem ist das eher mau, und den hohen Platz bei den Bookies verstehe ich auch nicht.
Chancen aufs Finale: Soll das ein Witz sein? Es ist Schweden!
Stockholm 2018: Auch wenn da der eine oder andere anderer Meinung sein sollte: Nein.
5/10


2 Georgien – Tamara Gachechalidze – Keep the faith

Nun die erste einer erklecklichen Anzahl von Balladen. Tako sieht ummen Kopp rum aus, als ob sie in die Steckdose gepackt hätte. Und rosa Glitzerlurex im Kleide hatten wir auch noch nicht. Immerhin passt der Lippenstift knapp nicht dazu. Das Katastrophenvideo im Hintergrund erklärt mir immerhin ein bisschen, worum es geht, allein vom Gesang her hätte ich das nicht verstanden. Und jetzt leuchtet auch noch das Kleid. Singen kann sie ja, Kraft hat sie auch in der Stimme, aber ich fühle mich gerade ein bisschen reizüberflutet. Einerseits. Andererseits ist das Lied schon zum einem Ohr wieder raus, kaum dass das Video zu Ende ist. Ich weiß ja den hehren Grund zu schätzen, aber normalerweise kann ich solche Weltverbesserungslieder auf den Tod nicht ausstehen. Es ist besser als das entsetzliche "Wars for nothing", aber deshalb noch lange nicht gut.
Chancen aufs Finale: Borderline. Kommt zu früh, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben.
Tbilisi 2018: No way.
4/10


3 Australien – Isaiah – Don´t come easy

Die Fallhöhe für den jungen Australier ist nach den beiden herausragenden Beiträge der letzten beiden Jahre natürlich gigantisch. Sowohl stimmlich als auch optisch (schneidet dem die Haare ab und er sieht aus wie Rybak) überzeugt er mich aber schon mal. Mal gucken, ob er es live stemmen kann - ich hab mal wieder nur das Video. Der Song? Ach so, ja. Nein, kein "Tonight again", auch kein "Sound of silence". Auch fehlt mir das außergewöhnliche Element, dass zumindest "Tonight again" ausgezeichnet hat. Aber das ist natürlich weitaus besser als seine beiden Vorgänger in diesem Semi.
Chancen aufs Finale: Würde er in der zweiten Hälfte starten, hätte ich gesagt, ja klar. So könnte es knapp werden.
Woauchimmer 2018: Nein.
7/10


4 Albanien – Lindita – World

Ich hab hart mit mir gekämpft - VE-Auftritt (also live, albanisches Original) oder Remix (nicht live, aber das, was wir in Kiew hören werden). Remix hat gewonnen. Auch hier erkennt man, wo es herkommt. Schöne Frau kreischt sich durch sperriges Stück. Remixed. Man fragt sich nur warum, von Linditas Englisch verstehe ich nämlich kein Wort, und das dürfte live eher noch schlimmer werden. Ich werde mir wahrscheinlich gleich die VE-Version anschauen und ein bisschen weinen.
Chancen aufs Finale: Nein.
Tirana 2018: Erst recht nicht.
4/10


5 Belgien – Blanche – City Lights

Auch von Belgien hab ich leider nur ein Video. Hier hätten mich die Live-Fähigkeiten sehr interessiert. Blanche hat eine schöne tiefe Stimme, und die Belgier haben bekanntlich gerade einen Lauf. Es ist der bisher mit Abstand modernste Song. Kommt meiner Meinung nach nicht ganz an das geniale "Rhythm inside" ran und braucht ein bisschen, bis es sich in den Gehörgang fräst. Trotzdem eine der Favoritinnen. Völlig zu Recht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Inszenierung!
Chancen aufs Finale: Ja sichi!
Brüssel 2018: Die erste ernsthafte Siegeskandidatin, ja.
8/10


6 Montenegro – Slavko – Space

Lieber Deen, ich fürchte, Dein Prädikat "campster Auftritt aller Zeiten" wirst Du wohl abgeben müssen. Das hier toppt ja nun so ungefähr alles, was ich in der Hinsicht je gesehen habe. Deen hatte nämlich keine angewachsene Peitsche aufm Kopf - oder ist das angeschweißt? Ich weiß es nicht. Ob Slavko singen kann, weiß ich auch nicht, ich war zu abgelenkt. Das Lied? Na ja, das übliche, möchte ich sagen. Da rein, da raus. Wie gesagt, ich bin gerade reizüberflutet. Mich gruselt! Ich sehe ja ein, dass es nach Würdigung schreit, wenn jemand sich was traut, aber bitte doch nicht so!
Chancen aufs Finale: Bloß nicht.
Podgorica 2018: Hs?
1/10 (0 fürs Video, 2 fürs Lied)

4 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

D'accord, Frau Fabian. Auf datt Blanche bin ich live ebenfalls schon sehr gespannt. Junge Frau, das Sie aber nicht auf den Namenswechsel bei
der Georgierin eingegangen sind, verblüffte mich ;)

sigi hat gesagt…

Oh....der Rainer^^

Sixtus hat gesagt…

Georgien mag ich irgendwie und kann gar nicht verstehen, warum es in den Wettquoten so schlecht dasteht.

Belgien gibt's live (angeblich), auch dort sind sich die Zuhörer nicht sicher ob's was wird in Kiew. Könnte nach hinten losgehen wie bei Aram mp3.

Ich, als ausgewiesener Australien-Fan, bin nicht ganz glücklich mit Isaiahs Werk. Aber er kommt natürlich ins Finale. Der Song berührt mich in keinster Weise.

Unknown hat gesagt…

Schweden: Ja mei, Schweden halt. Super produziert und kalkuliert. Lässt mich eher kalt. Und wie man eine richtige Laufband-Choreo macht, sollten sie nochmal bei OKGo nachsehen. Ich bin mir sicher, dass die das schon kennen. ;)
Georgien: Überbordende Stimme, überbordende Message (Die Welt ist schlecht), alles ein wenig zu überbordend.
Australien: *schnarch*
Albanien: Finde ich nicht so schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich darüber jetzt diskutieren wollen würde.
Belgien: War vor Salvador mein Favorit. Schöne Nummer, sehr sphärisch. Ich glaube aber wie so viele andere auch, dass das live ein Rohrkrepierer werden könnte.
Montenegro: Den Refrain finde ich durchaus groovy, den Rest auch nicht übel. Das Video fand ich anfangs äußerst befremdlich, aber seit mir klar ist, dass Slavko einfach nur eine grandiose Show abziehen will (und wird!), ist das einer meiner Favoriten. Der Typ ist so herrlich over the top. Ich bin schon sehr gespannt auf sein Bühnenoutfit. Der Zopf ist übrigens nicht echt, aber er wird sicher auch beim Auftritt eine zentrale Rolle spielen.