Donnerstag, 28. Juli 2016

Das Finale, Platz 4-6

Frankreich

Der eindeutige Liebling dieses Blogs wurde dagegen ein Opfer der schwedischen Kameras. Ich habe schon lange keinen Eurovisionsbeitrag mehr gesehen, der von der Kameraführung dermaßen hingemetzelt wurde. Leute, wenn ich einen derart hinreißenden, charmanten Sänger am Start habe, dann kann ich doch nicht nur Totalen bringen. Leider schwächelte Amir gesanglich auch ein wenig, vor allem am Schluss, so dass ich schon das Schlimmste befürchtete. Mit Platz 6 sehr ordentlich bewertet, aber natürlich bin ich trotzdem total enttäuscht - umso mehr, als ich meine 20 SMSe für Frankreich völlig umsonst rausgeballert habe, da es aus Deutschland (natürlich, möchte ich sagen) keinen einzigen Punkt für Amir gab. Aber dafür hab ich sogar eine Erklärung: Es könnte an der optischen Ähnlichkeit Amirs zu Mats Hummels liegen, der ja jetzt aus bekannten Gründen bei allen Nicht-Bayern-Fans (und das ist die Mehrheit) persona non grata ist. Trotzdem, ewig schade um den besten französischen Beitrag seit Patricia Kaas!


Schweden

Warum der schnöselige Frans dagegen die optimale Kamerführung spendiert bekam, werde ich wohl nicht verstehen. Das war ein solider Auftritt, der Song läuft ab und zu im Radio und dürfte wohl der diesjährige Charts-Gewinner sein. Der jüngste Teilnehmer im Feld konnte letztlich auch nicht viel falsch machen bei diesem Song. Da haben wohl alle kleinen Mädchen, die noch auf waren, reihenweise Mamas und Papas Geld für auf den Kopf gehauen. Na, meinetwegen, wenns schee macht... Mir gibt der Song ja nach wie vor nix, aber ich muss zumindest das Radio nicht ausmachen.


Bulgarien

Ich schrieb es schon bei Douwe Bob: Das schöne an diesem Wettbewerb ist seine Unberechenbarkeit. Eigentlich hätte das hier nämlich ebenfalls volle Kanne in die Hose gehen müssen. Seite abrasiert, ein Outfit, das in jedem anderen Jahr aus dem Stand den Barbara-Dex-Award gewonnen hätte und obendrein auch nicht funktionierte (der unterste Leuchtstreifen am rechten Bein leuchtete im Semi nur teilweise und im Finale überhaupt nicht), dazu Tanzbewegungen, die mit "seltsam" noch unzureichend beschrieben waren. Also alles, wofür man Bulgarien gemeinhin kennt und liebt, die machen bekanntlich keine Gefangenen. Aber eben auch: Eine wirklich saustarke Stimme, tolle Backings, die am Schluss aus ihrem Versteck geholt wurden (klasse Geste!), ein grandioser Song und einer der größten Sympathiebolzen, die jemals auf einer Eurovisionsbühne standen. Das war eine kosmische Wiedergutmachung für Polis schmähliches Ausscheiden anno 2011, die sich gewaschen hatte. Ich hätte niemals damit gerechnet, aber ich hab mir ein Loch in die Mütze gefreut!
PS: Hand aufs Herz, was habt Ihr beim Refrain verstanden? Bei mir wars: "Oh, I'm a roof top, I'm a roof top, I'm a roof top, you will never break this down."

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