Ja, ich gestehe:
Ich gehöre zur Spaßfraktion unter den Song Contest-Sehern.
Mit LT United, Alf Poier, Rodolfo Chikilicuatre und Laka kann man mir die größte Freunde bereiten (vorausgesetzt es ist kein aufgesetzter Schmäh wie die nervigen Piraten aus Lettland).
Warum ich das erwähne? Weil doch sicher wieder viele Stimmen meinen, die Toppers und Sieneke gehören auch zu den "lustigen" Acts.
Falsch gedacht, meine Lieben. Das sind einfach nur Gute-Laune-Lieder, sie beißen sich im Ohr fest und können nicht einmal mehr operativ entfernt werden, ob man die Lieder nun mag oder nicht.
Den Vorentscheid der Toppers 2009 habe ich schon mindestens 7x angesehen (dank eurovisiontv) und ich werde es noch weitere Male tun. Das nenne ich eine gelungene Samstag-Abend-Unterhaltung.
Auch beim heurigen Nationaal Songfestival war die Stimmung im Studio großartig. Was auf die Zuseher zukommen würde war allgemein bekannt.
Mit Entsetzen haben die Leser einschlägiger ESC-Seiten vor Monaten die Nachricht vernommen (und dem Clip gelauscht), dass solch ein Schlagermüll die altehrwürdigen Niederlande vertreten soll.
Was konnte man anderes tun als den Holländern ESC-Verdrossenheit zu unterstellen. Man vergißt dabei so leicht, dass die Goudas ein lustig Völkchen mit dem Hang zur Partymusik sind. Leben und leben lassen.
Vier SolistInnen und eine Mädchengruppe stellten sich der vierköpfigen Jury und dem Saalpublikum, jeweils mit demselben Lied in unterschiedlichen Arrangements.
Man merkte den Juroren die Verzweiflung an, keiner von ihnen konnte mit Ik ben verliefd etwas anfangen.
So war es nur konsequent, dass am Ende der Wertung ein Gleichstand zwischen Sieneke und der Gruppe Loekz entstand. Die Zuseher entschieden nocheinmal anders, da war guter Rat teuer.
Justament am Komponisten Pierre Kartner lag es, den Sieger zu küren. Der wollte lieber eine Münze werfen, tat dann aber doch das goldrichtige und gab Sieneke den Vorzug. Sieneke war an diesem Abend gesanglich am besten und ihre Version entsprach, ohne großen Schnick-Schnack, einem aufrichtigen Schlager der sowohl beim seichten Popvolk wie auch der volkstümlich angehauchten Abteilung den kleinsten gemeinsamen Nenner ergab.
Selbstverständlich hat Ik ben verliefd nicht den Funken einer Chance das Song Contest-Finale zu erreichen, für solche Kleinode hat der gemeine Televoter zu wenig Geschmack (und wenn es nach Juries ginge wäre es nie zum Antreten eines solchen Liedes gekommen).
Hört Ihr lieber Euren Didrik oder die, deren Namen man nicht aussprechen darf.
Sieneke und Pierre wird's nicht jucken - mit einer Nr.1 in den niederländischen Charts in der Tasche.
Ik ben jedenfalls verliefd in dieses Lied - Sha-la-lie!
Freitag, 26. Februar 2010
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2 Kommentare:
Da muß also erst einer von hinter den hohen Bergen daherkommen, um zu erkennen und vor allem um zu formulieren, wie die landgewinnenden Niederländer hinter ihren Deichen ticken. Das hast Du aber sehr schön beschrieben. Fast möchte ich laut sha-la-lie ausrufen !
Und für Pierre Kartner ist dat Kookje jetzt schon gebacken, das was jetzt noch folgt... ist der Zuckerguß !!!
Vielen Dank!
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