Mittwoch, 27. März 2024

ESC 2024: Erste Hälfte der zweiten Hälfte des ersten Semis

Aus jetzt gleich gegebenem Anlass noch eine Anmerkung vorab: Ich werde hier nicht auf Politika, die sich in und um einzelne Vorentscheide abgespielt haben, eingehen. Betrachtet wird von uns nur das Ergebnis. Um es mit den Worten eines längst dahingeschiedenen ehemaligen Bundeskanzlers zu sagen: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."


8. Island: Hera Björk - Scared of Heights

Mein Gott, Hera. Du bist so eine großartige Künstlerin, und dann trittst du wirklich allen Ernstes mit so einem altbackenen Liedchen an? Dat is nix. Sorry: Dat is GAR nix. Anscheinend fühlt sich Hera auch noch nicht mal wohl in ihrer Haut, ich habe den Eindruck, dass sie nur mit halber Kraft singt. Wenn die so täte, wie sie eigentlich könnte, würde sie den Rest des Feldes platt an die Wand singen. Aber es würde keinen Unterschied machen. Iceland is doomed. Und, um dann auch selbst mal die Frage zu stellen, die beim Hören einem der Kinder in den Sinn kam: "Warum schicken so viele solches Radiozeug?" Ja, Kind. DAS fragen wir uns alle.

Chancen aufs Finale: none whatsoever. Und deshalb war es auch geschickt, ihr die Startnummer hinter Kroatien zu geben.

Reykjavik 2025? Sind wir hier bei Last One Laughing, oder was?

5/10 (Kinder 3 und 4)


9. Slowenien: Raiven - Veronika

Leicht bis gar nicht bekleidete Menschen, die sich im Wasser rumtreiben, war schon öfter mal kein Nachteil, und ich hoffe, hier wird es ebenfalls keiner sein. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hat Raiven sich mit Silberfarbe angemalt und noch Feuer und Sand dazugeholt. Der Song ist klasse; düster, mystisch, interessant. Raiven singt, was die Lungen hergeben. Wir verstehen kein Wort, finden es aber dennoch großartig. Slowenien wird ja grundsätzlich immer unterbewertet - das muss endlich mal ein Ende haben!

Chancen aufs Finale: aber klar!

Ljubljana 2025? Nein.

8/10 (Kinder 8 und 8)


10. Finnland: Windows95man - No Rules!

Ach du heiliges Kanonenrohr, was ist DAS denn? Aus einem Jeansei (wir reden hier wohlgemerkt vom VE-Auftritt, nicht vom Video!) klettert ein Typ in goldfarbenem Schlüpper (Dinge, die wir noch nie sehen wollten), einem Windows-95-T-Shirt (das er Stand jetzt in Malmö so nicht anziehen darf), Nerdbrille, Schnauzbart, blonde Wellenhaare als Extensions (zumindest hoffe ich, dass das Extensions sind). Ein weiterer Typ läuft da rum mit einem ebenfalls aus geschredderten Jeans zusammengeflickten Mantel. Überall sind geschredderte Jeans. Ökologisch zumindest gut, da werden die Altkleider sinnvoll weiterverwendet. Der Song? Sagen wir einfach, Ikke Hüftgold beißt gerade in seine Perücke. Oder ist das Ikke da auf der Bühne? Egal. Auf der Wotzefack-Skala von 1-10 ist dieser Beitrag hier mindestens eine 20. Wir sind komplett überfordert mit dem Punktegeben. So bescheuert, dass es schon wieder geil ist. Jedenfalls fast.

Chancen aufs Finale: Da man nur für was und nicht gegen was anrufen kann, kommt das weiter.

Helsinki 2025? DAS HIER? ALS GEWINNER? BIST DU IRRE?

5/10 (Kinder 5 und 6, in allen drei Fällen: Prädikat unbewertbar)


11. Moldau: Natalia Barbu - In the Middle

Gott, neeeee! Die Barbu! Die mochte ich doch schon 2007 in Helsinki nicht. Daran hat sich nichts geändert, und sie tut auch dieses Jahr nichts, um uns für sich einzunehmen. Genaugenommen macht sie all das, was in Helsinki schon genervt hat: Beinkleider, bei denen nicht genügend Stoff für die Hüften übrig war. Hohes Gekrei... pardon, hoher Gesang, der die Hunde in der Nachbarschaft nervös macht. Und ihre Geige, die nicht wie anno dunnemals am Anfang zum Einsatz kommt, sondern erst nach über zwei Minuten. Dieser Geigeneinsatz von ihr und ihren Mitstreiterinnen ist dann auch das einzig halbwegs Interessante. Ansonsten ist das nix für meine Töchter ihre Mutter. Und für die Töchter übrigens auch nicht.

Chancen aufs Finale: Nein.

Chisinau 2025? Ach, geh doch weg.

3/10 (Kinder 3 und 3)

Keine Kommentare: