Montag, 12. April 2021

Die Eurovisionsklasse 2021, Teil 9

 Nun noch die gesetzten Finalisten (bis auf einen, der kriegt eine Sonderbehandlung, die hat er sich redlich verdient):


Spanien: Blas Cantó – Voy a quedarme

Uku, tut mir leid, du bist wohl doch nur der zweitschönste Mann in diesem Jahrgang. Blas hat immer noch den schärfsten Schlafzimmerblick des Jahrgangs. So scharf, dass ich ihn gerne mal den finnischen Beitrag singen lassen möchte. Aber natürlich hat der Herr, wie sich das gehört, eine Ballade am Start, die sich schön anhört und mir zum linken Ohr rein und zum rechten wieder raus geht. Man soll ja Leute nicht auf ihre Optik reduzieren, aber manchmal bleibt einem nichts anderes übrig.

Chancen auf die Top Ten: Er kann froh sein, wenn er die Top 20 knackt.

Madrid 2022: Nein.

6/10


Frankreich: Barbara Pravi – Voilà

Oooooh eine Chanson francaise! Je suis enchantée! Das ist so eine Sorte Lied, wie sie nur aus Frankreich stammen kann. Die Bubble ist offensichtlich auch entzückt, und die Bookies führen Frankreich derzeit auf Platz 2 bei der Wette für den Sieg! Das erscheint mir dann allerdings doch zu gewagt, bedenkt man, dass die großartige Patricia Kaas mit dem möglicherweise besten Auftritt der Eurovisionsgeschichte auf einem indiskutablen achten Platz verhungerte. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Barbara hat jedenfalls genügend Stimme und Charisma, um das Ganze zu stemmen –  ich bin schon sehr gespannt auf den Auftritt!

Chancen auf die Top Ten: Na, ich hoffe doch!

Paris 2022: Auch wenn die Quote dafür derzeit recht gut steht: So recht mag ich das nicht glauben.

7/10


Italien: Måneskin – Zitti e buoni

Radau aus Italien! Geiler Radau! Womit hab ich so viel Gutes an einem Abend verdient? Das fischt im gleichen Gewässer wie die Finnen, kommt aber fast noch besser: Erstens ist es etwas melodischer, und zweitens hört Italienisch sich einfach geil an. Den optischen Eindruck mag ich jetzt nicht ganz so, aber gut – den von Wig Wam damals mochte ich auch nicht, das hat meiner Liebe zu dem Beitrag keinen Abbruch getan. Also alles cool.

Chancen auf die Top Ten: Es ist Italien. Allerdings werden sie es dieses Jahr schwerer haben als sonst.

Rom 2022: Nein.

8/10


Großbritannien: James Newman – Embers

Hm. So ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, was ich davon halten soll. Man hat sich ja in den letzten Jahren angewöhnt, von den Briten beim ESC grundsätzlich nur noch Kandidaten für den letzten Platz zu erwarten, aber so schlecht finde ich das jetzt gar nicht. Ich mag James’s Ausstrahlung und seine etwas rauhe Stimme, er hat schon irgendwie was Eigenes. Der Song ist kein großer Wurf, tut aber auch nicht weh und macht aber gute Laune. Ich hab doch auch keine Ahnung. Es wäre sicher nicht verkehrt, wenn die positive Stimmung aus dem Video mit den Tänzern und den Musikern auch auf die Bühne transportiert werden würde.

Chancen auf die Top Ten: Keine, sorry. Aber vielleicht werden sie ja dieses Mal nicht letzter.

London 2022: No way.

6/10


Niederlande: Jeangu Macrooy – Birth of a new Age

Und nun, meine Damen und Herren: Unsere Gastgeber. »Grow« war ja neben »Solovey« im letzten Jahr mein absoluter Lieblingsbeitrag. Die selbstgelegte Latte für Jeangu Macrooy lag also hoch. »Birth of a new Age« kommt nicht ganz ran, gefällt mir aber auch sehr, sehr gut. Genau wie »Grow« ist auch das ein typischer Heimbeitrag, sprich, hier wird einfach was riskiert, und die Chancen im Wettbewerb sind vollkommen egal, denn man hat ja gerade erst gewonnen. Der Song ist wieder sehr gospellastig und soll Mut machen, hier finden sich Textzeilen wie »your rhythm is rebellion« und »you no man broko mi« (du brichst mich nicht). Und mal ehrlich: Mutmachlieder können wir im Moment alle gut gebrauchen, oder? Nicht nur deshalb mag ich das.

Chancen auf die Top Ten: In den letzten drei Jahren war es für die Heimbeiträge eher schwierig damit. Wird es leider auch für diesen.

Utrecht 2022: Nee.

7/10

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