Samstag, 16. März 2019

Eurovision 2019, die erste

Finnland - Darude feat. Sebastian Rejman : Look Away

Letztes Jahr begannen wir unsere Sichtung mit dem grandiosfantastischsupertollen Eugent Bushpepa, und siehe da, es wurde ein guter Jahrgang. Das verspricht nicht allzu viel Gutes für den aktuellen Jahrgang. Denn die Finnen schicken ein strunzlangweiliges Versatzstück, das ich beim Schreiben dieser Zeilen schon wieder vergessen habe. Die Kinder fanden, dass es sich sehr in die Länge zieht. Der Bub mag nett anzusehen sein, und insbesondere der Effekt mit der grünen Frau war hübsch. Dafür war in den Strophen praktisch kein Stimmvolumen da. Nä, nä, nä, dat is nix Besonderes. Ach Finnland. Was machen Lordi, Hanna Pakarinen und Teräsbetoni eigentlich im Moment?

Chancen aufs Finale? Kommt drauf an, wie der Rest ist. Ich denke, eher nicht.
Helsinki 2020? Noi.
5/10 (Kinder: 3 und 4)


Montenegro - D mol : Heaven

Das ist auf jeden Fall schon mal viel, viel besser als Finnland. Ein hübsch ethnisch angehauchter Beitrag, leider nicht in montenegrinisch, sondern in schlechtem Englisch gesungen. Ich hoffe, sie überlegen sich das noch. Obwohl die Truppe d mol heißt, ist das Ganze D-Dur, wenn mich meine Ohren nicht täuschen. Wunderschönes Video, hübsche junge Menschen. Hübsches Lied. Hübsch. Uns gefällts!

Chancen aufs Finale? Ja, ich denke schon.
Podgorica 2020? Das dann doch nicht.
7/10 (auf montenegrinisch wärs bei mir eine 8 gewesen.) (Kinder: 7 und 6)


Polen - Tulia : Fire of Love (Pali się)

Eins muss man sagen: Mangelnden Mut kann man den Polen auf keinen Fall vorwerfen. Wir haben hier vier kreischende Klageweiber (oder vielleicht auch einfach nur Kreischweiber), die in ihrer Gewandung ein wenig an die Butterfassweiber von vor fünf Jahren erinnern, allerdings ohne die Dekolletes. Dafür kreischen sie wie weiland Son de Sol, aber das hatte seinerzeit erheblich mehr Unterhaltungswert. Es wird die Leute strikt in Lover und Hater spalten. Hier sitzen drei Nicht-Goutierer. Wir waren alle froh, als es rum war.

Chancen aufs Finale? Es sticht raus. Das ist nie von Nachteil.
Warschau 2020? Gott bewahre.
2/10 (Kinder: 2 und 3)


Serbien - Nevena Božović: Kruna

Nevena ist meines Wissens die erste Person in der Eurovisionsgeschichte, die die Chance hat, ihren Sieg beim Barbara Dex Award zu wiederholen. Strengt Euch an, andorranische, pardon, serbische Schneider! Ansonsten allerdings war alles an diesem Beitrag ziemlich gut: Eine leise anfangende, in Landessprache gesungene Ballade (jedenfalls fast komplett), die sich im Laufe des Stücks immer mehr steigert und uns sofort abgeholt hat. Nevena kann das auch stimmlich stemmen. Es sieht so aus, als sei Serbien wieder auf dem Weg zu alter Größe. Good Luck!

Chancen aufs Finale? Fänden wir schon sehr gemein wenn nicht!
Belgrad 2020? Nein.
8/10 (Kinder: 8 und 6)


Slowenien - Zala Kralj & Gašper Šantl : Sebi

Drumcomputer programmiert, ein bisschen Orgelgewaber im Hintergrund, fertig ist das Lied. Die beiden blutjungen Interpreten sind zwar bestimmt entzückend, aber Zala singt das ganze dermaßen leidenschaftslos und blutleer, dass man Mühe hat, beim Zugucken und Zuhören nicht einzuschlafen. Ja, ich weiß, das soll bestimmt so, ödet mich aber trotzdem an. Zwischendrin hält sie mit Gašper mal ein bisschen Händchen, während er lustlos auf einem vor beiden stehenden Elektronikgerät rumhackt. Und das Lied kommt. Einfach. Nicht. Aus. Dem. Quark. Freunde, Ihr habt keinen Bock hierdrauf? Ich auch nicht.

Chancen aufs Finale? Wenn nicht noch was passiert, nein. In dieser Form können sie froh sein, wenn sie nicht Letzter werden.
Ljubljana 2020? Ach, was hamwer gelacht.
2/10 (Kinder: 2 und 3)

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