Dienstag, 1. April 2014

ESC 2014 Gesamtbetrachtung Teil 7 und Fazit

Und nun noch die Finalteilnehmer

Deutschland: Elaiza – Is it right?

Zu Elaiza hab ich ja bereits alles in den Postings zum Clubkonzert und zur deutschen Vorentscheidung gesagt. Ich find den Beitrag nach wie vor toll, und jetzt, da ich den Vergleich zu den anderen habe, kann ich sagen: Von den Folkssongs ist das derjenige, der bei weitem am professionellsten rüberkommt, und das schadet sicherlich nicht. Ich denke, wir haben mit der Wahl dieses Songs alles richtig gemacht, blamieren tun wir uns mit denen nämlich nicht. Die Mädels haben in Kopenhagen absolut nichts zu verlieren und alles zu gewinnen! Is it right? Oh yes, as a matter of fact, it is! In diesem Sinne: Alles Gute für den 10. Mai, Mädels! Go for it!
Chancen auf die Top Ten: Sie könnten dran kratzen.
Berlin 2015: Das glaub ich nicht, ich halte aber ein Roman-Lob-Ergebnis durchaus für möglich - allerdings, wenns schlecht läuft, auch ein Cascada-Ergebnis.
9/10 (waren initial 8/10)


Frankreich: Twin Twin – Moustache

Der Song fällt in eine Nische, die Frankreich in den Jahren 2007 und 2008 schon erfolglos bediente. Auch wenn es eine als Spaßbeitrag getarnte Gesellschaftskritik ist, fürchte ich doch, dass Europa das mal wieder nicht kapieren wird. Und das wäre schade. Denn auch wenn ich das Video endsnervig finde: Da kann man glaub ich noch was draus machen!
Chancen auf die Top Ten: Keine. Können froh sein, wenn sie in die Top Twenty kommen.
Paris 2015: Paris ist immer schön, ja.
6/10


Großbritannien: Molly Smitten-Downes – Children of the Universe

Wie man sieht, fand die Präsentation in einer Kirche statt, und genau da gehört der Song auch hin. Man hat sich wohl an "Love shine a light" orientiert, allerdings ziemlich danebengegriffen. Mir ist das alles viel zu sehr over the top. Schickt sie zum nächsten Kirchentag, da gehört der Song hin. Ich frage mich, wie man das mit gerade mal sechs zur Verfügung stehenden Männekens auf die ESC-Bühne bringen will. Molly, den Pulli tauschen wir bitte noch aus, ja? Und der Lippenstift bzw. die Verwendung desselben - buah! Bitte sofort den Visagisten wechseln!
Chancen auf die Top Ten: Hymnen gehen immer.
London 2015: Es gibt ja Leute, die das glauben. Ich nicht. Aber sie wird wohl das beste UK-Ergebnis seit Jade Ewen einfahren.
6/10


Italien: Emma Marrone – La mia città

Emma hat so gar nix von italienischer Eleganz, erinnert mich vom Typ her am ehesten noch an Gianna Nannini. Sie darf gerne noch ein wenig mehr Stimmvolumen entwickeln, ansonsten passt der Song natürlich sehr gut in mein musikalisches Beuteschema. Wenn der zwischen zwei Balladen kommt, na dann gute Nacht. Für die Balladen.
Chancen auf die Top Ten: Das könnte eng werden. Denn das, was die Frau Fabian zuhause hört, mag der europäische Zuschauer in der Regel nicht so.
Rom 2015: Hm. Nee.
9/10


Spanien: Ruth Lorenzo – Dancing in the rain

Puh, wer hat denn die Ruth geschminkt? War das ein Spachtelmeister? Ansonsten singt sie eine Mixtur aus "Quedate conmigo" (was ich liebe) und "In evighet" (was ich auf den Tod nicht ausstehen kann), und da hat man alles reingepackt, was noch an Drama von den anderen übrig war. Ruth beweist uns, dass sie über eine Bruststimme verfügt, die extrem laut und extrem hoch singen kann. Leider kann sie nicht unangestrengt singen. Nä, Mädle, Du schreist mir dann doch ein bisschen zuviel.
Chancen auf die Top Ten: Die spanische Durststrecke ist noch lange lange LANGE nicht beendet...
Madrid 2015: Hs?!
6/10


23. Dänemark: Basim – Cliché Love Song

Cliché Love Song zaubert mir schon mal ein Grinsen ins Gesicht. Da denk ich immer an das geniale "How to write a love song" von der Axis of Awesome. Und es ist gut, dass der Song von Basim so betitelt ist wie er betitelt ist, er spielt nämlich völlig schamlos mit diesen Klischees. Wärs ernst gemeint, müsste ich mich leider in hohem Bogen übergeben. Aber als Persiflage ist es großartig und macht Riesenspaß. Endlich mal wieder was halbwegs Gescheites aus Dänemark!
Chancen auf die Top Ten: Mit dem Heimvorteil und der Startnummer aber allemal.
Odense 2015: Ich weiß nicht - ich halte einen Überraschungssieg durchaus für möglich!
8/10


Und nu bin ich durch. Jetzt wollen wir mal sehen, wer den Pott dieses Jahr holt. Ich sehe dafür die folgenden Kandidaten:

Armenien
Schweden
Belgien
Norwegen
Dänemark

und stelle fest, dass die Bookies da nicht allzuweit weg von mir sind. Bis auf Belgien könnte ich mit allen bestens leben. Aber bestimmt kommts ganz anders, und dann gewinnt Georgien (und ja, immer NUR Skandinavien tut dem Wettbewerb auch nicht gut!!!)

Alles in allem muss ich sagen, dass das ein durchaus ansprechender Jahrgang ist! Da hatten wir in der Vergangenheit weitaus Schlimmeres. Oder werde ich bloß langsam altersmilde?

Und bevor ich es vergesse, an dieser Stelle noch ein riesengroßes DANKESCHÖN an zwei meiner Lieblings-Eurovisionsseiten, auf denen ich fein säuberlich aufgelistet die ganzen Videos gefunden hab, nämlich aufrechtgehn.de und den Prinz-Blog, die beide unbedingst und immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit Euren Besuch wert sind, für die ich hier aber leider keine Schleichwerbung machen kann. Tut mir Leid.


Allen Sixtus-Lesern wünsche ich eine pläsierliche ESC-Saison 2014!

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